Peru
Huanuco

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Travelers at this place
    • Day 146

      Huanuco: Zwischenstop mit Kultur

      August 20, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 19 °C

      Die nächste Stadt, die wir leider nur für eine Nacht und einen Tag besuchten, war Huanuco. Die Stadt war auf unserem 16 stündigen Weg ausgehend von Huancayo ins größte nördliche Wandergebiet Perus, Huaraz, so zimlich auf der Hälfte des Weges. Außerdem fand Sophia eine spannend klingende alte Tempelanlage namens "Kotosh" in der Nähe der Stadt, die wir gerne besichtigen wollten.
      Wir kamen an einem Freitag Abend an, und wollten dementsprechend schauen, ob die Stadt am Wochenende etwas zu bieten hatte.
      Nach einem sehr guten Essen in einer der vielen Chifas, so werden hier die Restaurants mit chinesischer Küche genannt, schlenderten wir noch ein wenig in der Stadt durch die Gegend. Es war eine Bühne auf dem großen Marktplatz aufgebaut und wir konnten das erste Mal peruanischer Livemusik lauschen. ☺️
      Auch ein Casino hatte die Stadt zu bieten, was wir für einen kurzen Abstecher am Roulette-Tisch nutzten. Leider blieb das große Glück bei uns allen dreien aus😅 Also erstmal kein Casino-Gewinn ala Argentinien im März🤷‍♂️
      Wir wollten am nächsten Morgen relativ früh los, um nicht wieder mitten in der Nacht im nächsten Zielort, Huaraz, anzukommen. Spoiler auf den nächsten Footprint: hat nicht geklappt 😂
      Allerdings hatten wir auch nicht damit gerechnet, dass uns die Vor-Inkastätte Kotosh so sehr fesseln und wir dort knapp 2,5 Stunden verbringen würden.
      Es war laut der Aussage des Guides vor Ort besuchertechnisch ein ruhiger Tag, was für uns an diesem einzigen touristischen Ort in einer Region ohne wirkliche andere touristische Angebote, großes Glück war.
      Beim überqueren der Holzbrücke über einen kleinen Fluss zur alten Tempelanlage fing uns Lily, eine super sympathische Touristenführerin, ab und fing an uns in der gesamten Anlage herum zu führen. Sie sprach nur Spanisch, weshalb wir dieses Mal nicht nur nicken und lächeln konnten, wenn wir etwas nicht genau verstanden hatten, weil wir es live für Raphi übersetzen mussten😂 Hat aber für uns erfreulicherweise sehr gut geklappt. Wir werden immer sicherer im sprechen und verstehen☺️
      Lily nahm sich wirklich außerordentlich viel Zeit für uns und erklärte jedes kleinste Detail, weshalb wir uns schon fragten, ob die anderen Besucher, die langsam auch eingetrudelt waren, auch eine solche Führung bekommen, wenn wir fertig sind. Lustigerweise stellte sich nach der hochinteressanten Führung heraus, dass sie dachte, wir seien deutsche Archäologie-Studenten aus Lima und quasi auf Exkursion.😂 Die Ursache war ein kleiner Verständnisfehler meinerseits direkt zu Beginn. Sie fragte: "Seit ihr die Studenten aus Deutschland, die sich für die Tempelanlage interessieren?" Und ich hatte, bis auf die Tatsache, dass ich als einziger nicht studiere keine Einwände und sagte sowas wie: "Ja wir sind Studenten aus Deutschland und freuen uns auf die Dinge die wir hier erfahren werden" Naja, manche Fehler haben auch nur positive Auswirkungen 😅 Wir haben uns super mit Lily verstanden und sie hatte auch sichtlich Spaß uns in die Welt der damaligen Normadenfölker, die hier nur zu besonderen Anlässen zusammen kamen, mitzunehmen.
      Der Tempel soll um die 2.000 Jahre vor Christus entstanden sein, obwohl es sogar Skulpturenfunde an diesem Ort gab, die bis zu 15.000 Jahre vor Christus datiert werden können! 😲
      Hier ist auch einer der ältesten Werke andiner Kunst zu finden, eine männliche und weibliche Hand, die übereinander liegen. Dies interpretiert die Wissenschaft heute als Zeichen für Gleichberechtigung für Männer und Frauen in der damaligen Zeit. Auch sonst schien der Ort irgendwie mystische Energie zu besitzen. Die Touristenführerin versuchte uns immer wieder von der "Energie" zu überzeugen, die von diesem Ort ausging. An manchen Stellen waren wir tatsächlich überrascht und hatten nicht gleich logische, wissenschaftliche Antworten auf die Phänomene. Zum Beispiel sind wir alle an einem Punkt in der Mitte des Tempels ein Stück nach vorne zu einem bestimmten Punkt im Raum gewankt ohne zu wissen, dass das das ist, was sie als magische Anziehungskraft des Flusses durch ein Loch in der Tempelmauer bezeichnet. Die Faust war ein wichtiges Symbol in der damaligen Kultur und tatsächlich hatte der heilige Berg die Form einer Faust. An einem kleinen Rundplatz gab es in der Mitte eine Markierung und wenn man sich dort hinstellte, gab es Schall-Phänomene die wirklich faszinierend waren. Zugegeben hatten wir so perfekt symmetrische Klangräume schon vorher mal gesehen, aber das vor 4000 Jahren so eine Präzision vorhanden war, ist schon erstaunlich. 😲😊
      Es war ein gelungener Zwischenstop!
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    You might also know this place by the following names:

    Huanuco

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