Peru
Indiana District

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    • Day 21

      Amazonas Peru, Tag 4

      October 17, 2022 in Peru ⋅ ☀️ 30 °C

      Der Tag startete gut. Es regnete nicht und unser Guide stand um 5:30 Uhr parat, um uns endlich den versprochenen Sonnenaufgang über dem Amazonas zu zeigen. Das Warten hatte sich gelohnt und wir wurden mit einem wunderschönen orangefarbenen Himmel belohnt.

      Wir sind noch lange flussaufwärts gefahren, um Delphine sehen zu können. Nach einiger Zeit sprangen schließlich ein paar graue Delphine aus dem Wasser. Da wir über die gestrige Aktion unseres Guides noch etwas verärgert waren, haben wir allerdings darauf bestanden pinke Amazonas Delphine zu sehen. Vorher wären wir nicht nach Hause gefahren 😃 Und tatsächlich hat er bestimmt eine Stunde an der Spitze des Kanus gestanden und den Amazonas beobachtet, bis er uns dann freudig zurief. Pinke Delphine zu beobachten ist nicht einfach, da sie aufgrund ihrer schweren Statur nicht hoch springen können und direkt wieder im Wasser verschwinden. Wir konnten ca. 5 Delphine aus weiter Entfernung kurz erahnen. Dann auf dem Rückweg passierte es doch noch, direkt vor unserem Kanu erblickten wir 2 pinke Delphine: Mutter gefolgt von ihrem Kind. Definitiv das Highlight unseres Tages und unserem Guide fiel ein Stein vom Herzen 😅

      Bevor es wieder zurück nach Iquitos ging, besuchten wir nach dem Frühstück den Jaguar Stamm. Die Jaguars leben noch nach den Vorstellungen und Bräuchen ihrer Vorfahren. Sie tragen keine Schuhe und ernähren sich u.a. von Affen und Anakondas (so wurde es uns zumindest erzählt). Bei unserer Ankunft wurden wir in ihrem Stamm mit einer Gesichtsbemalung willkommen geheißen. Die Kinder forderten uns zu ihrem Volkstanz auf, der mit Trommeln und lauten Rufen begleitet wurde.

      Das älteste Stammesmitglied präsentierte uns ihr Jagdgewehr. Es war ein langes Blasrohr, in welches ein mit Gift getränkter Pfeil eingesetzt wird, um ihre Beute zu narkotisieren. Wir durften unsere Jagdfähigkeiten üben und ein 3 m entferntes Ziel durch kräftiges Pusten in das Blasrohr außer Gefecht setzen. Es war zwar nur ein unagiler Holzstamm, aber das aufgemalte Gesicht machte es wieder authentischer 😃
      Es hat Spaß gemacht und für die Show durften wir dazu noch eine Federkrone tragen.

      Zum Abschluss unserer Amazonas Experience angelten wir dann noch Piranhas. Sobald die Angelschnur mit dem Fleisch-Köder ins Wasser geworfen war, musste schnell reagiert werden. Oft war das Fleisch in nur Bruchteilen von Sekunden abgeknabbert. Ziemlich frustrierend. Aber am Ende hatten wir den Dreh raus. Marvin angelte sich sein Mittagessen, Derya warf ihre mickrigen Piranhas wieder zurück ins Wasser und blieb bei vegetarisch.

      Während der Fahrt zurück in die Lodge entfernten wir den Matsch von unseren Schuhen im Amazonas, als Marvin wie aus dem nichts anfing zu schreien. Ein lautes und entsetztes „Neeeiiinnn“, gefolgt von einem verrückten Lachen 😂 Im Strom der Kanufahrt hatte sich sein Ehering am Schuh verhakt und ist im hohen Bogen in den Amazonas geflogen 🙈😳
      Zum Glück war es nur ein Fake-Ring für die Reise. Natürlich wussten das unsere Mitreisenden auf dem Boot nicht und waren sichtlich irritiert, dass wir plötzlich beide lachten #scarycouple

      Nach dem Mittagessen packten wir unsere 7 Sachen und kehrten zurück nach Iquitos. Es waren 4 unvergessliche Tage mitten im riesigen Amazonas-Dschungel, die wir uns schöner nicht hätten vorstellen können. Eine Welt fernab der Zivilisation, mit Einwohnern noch viel tiefer im Amazonas, die kaum eine Vorstellung von unserem Leben haben und umgekehrt.
      Und dann gibt es noch Menschen, die aus Spanien in den Amazonas auswandern, sich eine Lodge errichten und den Gästen erzählen, dass die Erde eine Scheibe ist 😂

      In Iquitos haben wir unser Leben erstmal wieder in unsere Laufbahn gebracht: Wäsche waschen, Supermarkt und ein nicht durchgetakteter Tagesablauf waren die Dinge, auf die wir uns gefreut haben. Wir sind über den Markt geschlendert, haben Kokosnüsse geschlürft, exotische Früchte und Gerichte gegessen und abends regionale Cocktails genossen.
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    • Day 22

      Isla de los Monos - Amazonas Ende

      January 18 in Peru ⋅ ☀️ 30 °C

      Den Abschluss meines Amazonas Abenteuers bildet der Besuch der Isla de los Monos. Der Affeninsel.

      Erneut kommt José, diesmal mit einem Schnellboot. es geht circa 75 km Strom abwärts Richtung der Grenze von Brasilien.

      Dort befindet sich die Isla de los Monos, die ein Sanktuarium für die zahlreichen Affenarten, die im Amazonasgebiet leben und dort aus unterschiedlichen Gründen gejagt, verletzt, und sonstig erkrankt werden, ist. Auf der Affeninsel sind die, die gerettet werden konnten. Sie werden auf eine Wiederfreilassung in den Dschungel vorbereitet.

      Der Weg dorthin war wieder einmal extrem beeindruckend. Anderthalb Stunden auf dem Strom des Amazonas entlang zu fahren, ist eine unglaubliche Erfahrung. Links und rechts an der Küste befindet sich nur Dschungel. Der Strom führt riesige Wassermassen und es ist an diesem Tag ziemlich ruhig, er scheint gar still zu stehen. auf dem Rückweg beim einbiegen aus einem Nebenarm auf den Hauptstrom sieht man jedoch deutlich, dass das alles andere als wahr ist. Die Fließgeschwindigkeit ist sogar recht hoch.

      Ich genieße die weiten des Flusses und stelle mir immer wieder vor, was in den Tiefen unter mir alles an Getier umher schwimmt.

      Auf der Affeninsel angekommen, bin ich der erste Gast des Tages. es ist noch früh, da mein Flugzeug bereits gegen Nachmittag abhebt.

      Dort steht ein kleines Gebäude, welches mit Gittern gesichert ist. Ausnahmsweise sind darin einmal keine Tiere, sondern die Mitarbeiter der Affeninsel. Denn die Affen kommen überall hin, sollen jedoch nicht in das Gebäude.

      Draußen tummeln sich einige Affen, verschiedene Arten, die alle extrem entspannt wirken und sich komplett auf der Insel frei bewegen dürfen. Sie beginnen direkt mit mir zu spielen und sind hoch interessiert, was ich alles mitbringe. Ich werde direkt angefasst, gekostet, und als Kletter Möglichkeit verwendet.

      Auf einer circa anderthalb stündigen Tour besteht neben der Informationen über die Insel und was hier geschieht jede Menge Möglichkeit die Tiere anzufassen, mit ihnen zu spielen und die verschiedenen Affenarten näher kennen zu lernen.

      Neben klassischen Affen, wie man sie vielleicht kennt, gibt es auf der Insel auch die kleinsten Affen der Welt. Diese Affenart hat sich jedoch in den Dschungel zurückgezogen, weshalb wir eine etwa 20-minütige Wanderung vornehmen müssen. Es war der reinste Horror, denn da die Affen so stark auf Tuchfühlung gehen, ist es vorgeschrieben vor der Tour sämtliche Mittel wie etwa Sonnenschutz und Mückenschutz abzuwaschen. ich war nach 20 Minuten komplett zerstochen. Massenhaft Moskitos fielen über mich her, so dass die Erfahrung eher schmerzhaft als angenehm gewesen ist. Ich hab die kleinen Kerlchen zwar gesehen, hätte angesichts der Moskitosituation jedoch im Nachhinein gerne darauf verzichtet.

      Auch gibt es Faultiere hier auf der Insel, dennoch hatte ich bei meinem Besuch kein Glück die niedlichen Geschöpfe mal auf den Bäumen zu erleben. Es sind eben wilde Tiere..

      Danach ging es wieder zurück zum Hotel und Richtung Flughafen.

      Das war sie also meine erste Amazonas Erfahrung. Ich kann sagen, dies war die bisher tiefgreifendste Erfahrung meines Lebens. Der Amazonas strotzt nur so vor Leben; ganz gleich ob Pflanzen, Tiere, Ureinwohner oder die riesigen Wassermassen. Was man im Amazonas sieht, ist weltweit einmalig. All meine vorherigen Dschungeltouren sind dagegen schlicht kein Vergleich. Allein die unglaubliche Artenvielfalt gibt es eben nur hier. Vergleicht man den Nil mit dem Amazonas, so kommen im Nil vielleicht 200 Fischarten vor, im Amazonas sind es mehrere tausend. Hier gibt es Cocktails, die ich noch nie gesehen habe, Musik, die ich noch nie gehört habe und an jeder Ecke etwas anderes zu entdecken. Noch nie war ich so weit weg von der klassischen Zivilisation, noch nie war ich der Natur so nah. Iquitos war nur das Tor zum Amazonas. Dahinter geht es weiter. Kolumbien, Venezuela, Brasilien… Wertung: 11/10
      To be continued. Auf einer anderen Reise.
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    • Day 18

      Amazonas Peru, Tag 1

      October 14, 2022 in Peru ⋅ 🌧 32 °C

      An der Lodge angekommen, fühlten wir uns wie in Avatar. Üppige Pflanzen und Bäume und ein Geräuschpegel der unterschiedlichsten Tiere aus dem Dschungel. Die Geräusche kamen uns so surreal vor, wie aus einer Dschungel-Tonspur für Tropenhäuser in Deutschland. Leuchtende Schmetterlinge verschiedener Art flatterten um uns herum, riesige Ameisen kreuzten unseren Pfad. Unsere Lodge und auch die Häuser der Einwohner waren aus Holz gebaut und wurden von dünnen Holzpfählen in der Luft getragen, um die jährlichen Überflutungen des Amazonas zu überleben.

      Direkt nach der Ankunft machten wir uns mit Gummistiefeln ausgerüstet auf eine Wanderung durch den Dschungel in die nächstgelegene Comuna. Neugierig entdeckten wir unterschiedliche Pflanzen- und Insektenarten. Die gigantischen Wurzeln der Bäume schlängelten sich durch unseren Pfad. Wir waren fasziniert von den Ausmaßen, da wussten wir jedoch noch nicht was uns an Tag 4 erwartet. Auf dem Rückweg mussten wir eine bestimmt 5 m hohe Schlucht überqueren. Die Brücke war zweckerfüllend aus Baumstämmen und Brettern errichtet.

      Heil zurück, erwartete uns auch schon das Mittagessen in unserer Lodge. Der Koch betrat mit einer dekorativen Platte voller lecker angerichteten Fischen den Raum. Piranhas! Es war wenig dran aber es schmeckte überraschenderweise ganz gut.

      Nach dem Essen schipperten wir wieder über den Amazonas und landeten auf Monkey Island. Es war eine Insel mit einer tollen Geschichte. Die Gründer haben die Insel zum Schutz der Affen erklärt. Von Schwarzmärkten, Zurschaustellungen oder privaten Haushalten gerettete Affen werden hier gepflegt und resozialisiert. Die Affen verschiedener Arten bewegen sich frei auf der Insel, sind meistens jedoch in der Nähe der Pfleger und sehr kuschelbedürftig. Wir streckten unseren Arm nach unten und sie hangelten sich sofort an uns hoch. Wir haben sehr viel über die Affen und ihre besonderen Charaktere erfahren dürfen. Es leben insgesamt 8 Arten auf der Insel, 4 davon haben wir sehen können.
      Es ist schön zu sehen, dass es Organisationen gibt, die sich für diese intelligenten Wesen so einsetzen und oft misshandelten Affen eine Chance auf ein artgerechtes Leben geben. Es war uns auch nicht erlaubt die Tiere zu füttern, um den Lernprozess der natürlichen Nahrungsbeschaffung nicht zu gefährden.

      Wie auch immer das passiert ist, Marvin wurde sofort von mindestens drei Affen gleichzeitig belagert. Die Affen leckten sein Gesicht und Hals gründlich und genüsslich ab, was ein Kitzeln und Kichern in Marvin auslöste. Die Affen lieben das Salz in unserem Schweiß. Das erklärt natürlich einiges 😅. Nachdem Marvin salzfrei war, blieb das weibliche Kapuzineräffchen namens Fiona stets an Marvin kleben. Sie verteidigte ihren geliebten Menschen gegenüber ihren Artgenossen mit einem zickigen Fauchen. Niemand anderes durfte mehr auf Marvin klettern. Die Kapuzineräffchen sind bekannt für ihre Intelligenz und ihr raffiniertes Wesen. Selbst Mimiken der Menschen können sie sich aneignen und auch mal frech zurückgrinsen.
      Marvin hatte sie sofort um den Finger gewickelt. Manchmal spielten sie verstecken unter seinem Shirt. Oder auch mal zu dritt mit Derya. Erfreulicherweise hat Fiona das erlaubt, laut Aussage der Pfleger ist dies eher ungewöhnlich.

      Dauerte ein Weilchen länger, aber dann verliebte sich auch Derya irgendwann in ein Affenbaby. Sie brachte es sogar später ins Bett (ein spezieller Käfig für die Nacht zum Behüten noch nicht ausgewachsener Affen). Weinend verabschiedete sich das kleine Affenbaby. Deryas Herz zerbrach in tausend kleine Einzelteile. (Marvin ist der Meinung bei Derya auch eine Träne gesehen zu haben 😜).

      Schweren Herzens ging es zum nächsten Abenteuer, eine Sandbank auf dem Amazonas. Wir wurden von unserem Tourguide dazu ermutigt in den Amazons zu springen. Davor erzählte er uns aber erstmal noch Horrorgeschichten von den alles fressenden Piranhas. Sogar ihm haben sie schon ein Stück Fleisch aus der Hand gebissen. Da alle Lebewesen im Amazons aufgrund der schlammigen Farbe blind sind bzw. maximal 1 m weit sehen können, haben sie unterschiedliche Sinne entwickeln müssen, um Futter zu finden. Delphine haben das System der Echowellen, während Piranhas Blut riechen. Im Amazonas schwimmen ist also kein Problem, sofern man natürlich nicht blutet.
      Im Wasser war es viel wärmer als auf dem Boot, der Untergrund war sandig aber fest. Obwohl wir wahrscheinlich von Piranhas umzingelt waren, dachten wir nicht einmal darüber nach, sondern genossen die Zeit im Wasser und das einmalige Gefühl im Amazonas mitten im Regenwald zu schwimmen.

      Wieder zurück auf dem Boot und auf dem Weg in unsere Lodge, erzählte uns der Tourguide von gefährlichen bis tödlichen Begegnungen aus seinem Bekanntenkreis mit Zitteralen und Kaimanen im Amazonas.
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    • Day 19

      Amazonas Peru, Tag 2

      October 15, 2022 in Peru ⋅ 🌧 33 °C

      Die erste Nacht im Regenwald war sehr geräuschintensiv. Geschlafen haben wir in einer Holzhüte mit Fenstern aus Mosquito-Netzen. Das Rascheln und die unterschiedlichsten Tiersounds die ungleichmässig durch den Dschungel zu hören sind, haben uns nicht gerade in den Schlaf geschaukelt.

      Beim Frühstück erzählte uns der Guide die Geschichte des Amazonas. Über den Entdecke Francisco de Orellana der nach Zimt suchte und dabei von einem Stamm attackiert wurde. Zur Verwunderung waren die Kriegsführer große Frauen. Nachdem der Entdecker den Fluss zuerst nach sich benannte, entschied er sich zu Ehren dieser Kriegerinnen um. Er war angetan von den imposanten und mächtigen Frauen, die ihn an die Amazonen aus der griechischen Mythologie erinnerten.

      Nach einer längeren Fahrt ging es in eine Comuna, in der wir einiges zu den dort angebauten Heilpflanzen erfuhren. Für fast jedes Problem gibt es eine helfende Pflanze. Die Malba-Pflanze wird zum Beispiel gegen Fieber angewendet.
      Unsere Pflanzenkunde fuhren wir im Dschungel weiter fort. Ein von Termiten befallener Baum wurde uns als Mosquitoschutz präsentiert. Marvin wollte es direkt am eigenen Leib ausprobieren. Er öffnete den Termitenbau ein wenig und legte seine Hand auf diese Stelle. Seine Hand war übersäht mit tausenden von Ameisen. Er verrieb die Termiten in seiner Handfläche und verteilte deren Saft wie Creme an den Armen. Der Geruch ist angenehm hölzern, was die Mosquitos scheinbar nicht mögen.
      Er durfte Derya erst wieder anfassen, nachdem er seine Arme abgewaschen hatte 😅
      Bullet-Ameisen entdeckten wir ebenfalls auf unserer Survival-Tour. Ihr Gift bereitet einem für bis zu 48h unaufhaltbare und höllische Schmerzen. Ganz im Gegenteil zur Feuer-Ameise. Sie wird zur Behandlung von Schnittwunden verwendet, da sie sich festbeißt und dann nicht mehr loslässt. So lassen sich Wunden auf natürliche Weise schließen, falls im Dschungel mal nicht Nadel und Faden zur Hand sind.

      Weiter ging es zu einem Camp mit verschiedensten geretteten Tierarten, die ebenfalls auf das wilde Leben im Amazonas vorbereitet werden. Wir kuschelten mit einem Faultier. Das Leben eines Faultieres könnte nicht sorgenfreier sein. Sie schlafen 18 Stunden am Tag, die übrigen 6 Stunden verbringen sie damit die alkoholhaltigen Blätter einer Pflanze zu verspeisen. Sie halten also permanent ihren Prozente-Pegel, bewegen sich aufgrund dessen langsam fort und müssen dann wieder ihren Rausch ausschlafen.

      Kaimane und Anacondas durften wir auch streicheln. Wir standen gleich mit drei der bekanntesten Amazons-Schlange im Käfig, der Anaconda. Zwei Anacondas durften wir näher kommen. Da sie sich gerade am häuten waren, war ihnen zum Glück alles egal. Die dritte hatte uns jedoch fest im Visier. Sie richtete sich auf und schien bereit für neue Beute. Der Pfleger warnte uns mehrmals sich ihr nicht weiter zu näheren.
      Euphorisch aber auch erleichtert wurden wir in eine Hütte gebraucht, in der es Amazonas-Schnaps gab. Unterschiedliche Baumrinden oder auch tropische Früchte werden mit selbstgemachtem Zuckerrohrschnaps in eine Flasche gefüllt, die dann zum Fermentieren für einige Zeit in die Erde vergraben werden.
      Wieder ausgegraben haben sie sich zu köstlichen Cocktails entwickelt, von denen wir nicht genug bekommen konnten. Der Alkohol Gehalt lag bei ca 9%. Die Einwohner sagen den Getränken je nach Zusammensetzung der Zutaten unterschiedliche Wirkungen nach. Von präventiver Krebsvorsorge bis zum Potenzmittel ist alles dabei. (Man trinkt kein Alkohol, man tut sich was gutes 😉).

      Auf dem Rückweg saßen wir ganz vorne auf dem Boot und genossen angetrunken die Sonnenstrahlen während wir auf dem Amazons schipperten.

      Wir entwickelten langsam eine Dschungel-Alltagsroutine, nach Mittagessen und Kaffee dösten wir 30 Minuten in der Hängematte bis der nächste Tagesordnungspunkt auf der Agenda losging.

      Dieses Mal ging es wieder in einen anderen Bereich des Dschungels. Wir verstanden wie die Menschen im Amazonas leben und was sie aßen (leider auch Affen). Unser Guide zeigte uns wofür die Einwohner welche Pflanzen und Bäume nutzen. Bei Schlangenbissen empfahl er uns den Saft aus dem Stamm einer schwarz-weiss-gestreiften Pflanze in die Bisswunde zu verteilen und anschließend einen Schluck zu trinken. Eine Frucht haben wir auch probiert, die der Physalis zwar ähnelt, aber nach Tomate schmeckt - die Tomatillo. Sie war lecker, auch wenn man geschmacklich zunächst etwas ganz anderes erwartet hat.

      Ein Baum sichert den Einwohnern aber selbst in schweren Zeiten ohne Ernteerträge das Leben: Der Brotbaum. Dieser hält den jährlichen Überflutungen stand und liefert den Anwohnern zu jederzeit lebenswichtige Nahrung. Seine Frucht haben wir gesammelt und in unserer Lodge gekocht und verzehrt. Vom Geschmack ähnelt sie unserer heimischen Kastanie. Ein bisschen Herbstfeeling im Amazonas :)
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    • Day 20

      Amazonas Peru, Tag 3

      October 16, 2022 in Peru ⋅ ☀️ 30 °C

      Endlich war es soweit, morgens um 5:30 Uhr standen wir bereit, um den besonderen Sonnenaufgang auf dem Amazonas zu erleben. Anschließend wollten wir zu einem Spot fahren, in der Hoffnung Pinke Delfine beobachten zu können. Wir waren müde aber aufgeregt zur vereinbarten Zeit in der Lodge, jedoch war weit und breit keine Spur von unserem Tourguide. Nach einiger Zeit des Wartens und durch den Dschungel rufend, machten wir uns auf die Suche. Nach einigen Anrufen beim Veranstalter tauchte unser Guide dann endlich auf. Er hat im nächstgelegenen Dorf Party gemacht und anscheinend auch dort übernachtet 🤣…und unsere Tour verschlafen.

      Er ging in einen anderen Raum und kam mit einer riesigen Machete zurück. Anstelle von Delfinen machten wir eine improvisierte Dschungel-Wanderung. Vor kurzem wurde auf unserer Route eine Schlange, die sogenannte Bushmaster, gesichtet. Sie ist schwer zu identifizieren, da sie den Baumwurzeln zum Verwechseln ähnlich sieht und dazu ist sie extrem aggressiv. Einmal ins Visier genommen, verfolgt sie ihr Ziel, bis zum Biss. Ein solcher Biss hinterlässt eine große Wunde, das ist aber das kleinste Problem. Die Uhr tickt ab dem Moment 20 Minuten. 20 Minuten um aus dem Dschungel zu kommen und das Gegengift zu nehmen, ansonsten war’s das.
      Bei Augenkontakt also Ruhe bewahren, langsam zurückbewegen und keinesfalls rennen.

      Die Augen nun hellwach, schlenderten wir im Schatten unseres Guides hinterher. Mit der Machete schlug er uns den Weg frei. Er zeigte uns, wo man eine Anaconda in der Natur finden könnte und welche Pflanzen wir auf keinen Fall essen dürften. Wir sahen die einzige essbare Pilzsorte, die natürlich mit der giftigen leicht zu verwechseln ist.
      Wir liefen in viele Spinnennetze, die viel dicker und klebriger sind als wir sie von Zuhause kennen.
      Während der ganzen Wanderung waren unsere einzigen Gedanken, bloß keiner Bushmaster über den Weg zu laufen. Oder sie zu sehen, bevor sie uns sieht.
      Heil angekommen, sollte es direkt zum nächsten Abenteuer gehen. Der Tourguide gab sich jetzt besonders Mühe seinen Fauxpas wieder gut zu machen.

      Über den Amazonas ging es weiter durch ein Dorf, um dann in einem Nebenfluss tiefer in den Regenwald vorzudringen. Der Nebenfluss Yana Yacu River (übersetzt schwarzer Fluss) war sehr schmal und nur 2 bis 3 m tief. Wir stiegen in ein wackeliges Kanu, das bei der geringsten Bewegung schon zu schaukeln anfing. 1,5 Stunden fuhren wir flussaufwärts, während wir an den Rändern ein Schauspiel der unterschiedlichensten Vogelarten begutachteten. Der Fisherking stürzte sich neben uns senkrecht ins Wasser, um einen Fisch zu fangen. Adler boachteten uns, während Geier über uns kreisten. Am schönsten waren aber die unzähligen weißen Kraniche, die das Ufer mit ihren weißen Federn schmückten.

      Wir wurden irgendwo an einem Ufer rausgelassen und machten uns wieder mit einer Machete durch den Regenwald. Heute sollten wir ganz anderen Pflanze und Bäume sehen als bisher. Und tatsächlich, unser Guide hatte nicht zu viel versprochen. Wir entdeckten den Savor Baum, die größte und älteste Baumart m Amazon. Er wird bis zu 250 Jahre alt. Die Wurzeln waren so hoch, dass wir uns hinter ihnen im Stehen verstecken konnten. Den Kopf in den Nacken gelegt, konnten wir den gigantischen 100m Baum bewundern.
      Am Ende des Pfades sammelte uns das Kanu wieder ein und wir schipperten zu unserem Zielort. Es war eine kleine Siedlung mit wenigen Häusern. Wir wollten unbedingt das authentische Leben und Essen kennenlernen und so wurde unser Wunsch erfüllt. Wir waren zu Gast bei einer einheimischen Familie. Es war eine kleine Hütte auf Holzstelzen mit zwei Zimmern. 1 Wohnzimmer und 1 Schlafzimmer für mindestens 5 Personen und 1 Henne mit Küken. Die Küken liefen durch die Hütte, während die Frau das Essen über eine Feuerstelle in der kleinen Küche für uns zubereitete. Der gefangene Fisch wurde ausgenommen und alle Reste nach unten geschmissen. Unter der Hütte warteten schon die anderen Hühner, Hunde und Katzen auf die Abfälle. Während das Essen kochte, sind wir mit dem Mann, dem Kanufahrer und unserem Guide durch den benachbarten Dschungel gewandert. Wir gelangten zu einem See, der mit seinen Seepflanzen wie künstlich angelegt wirkte, es aber natürlich nicht war.
      Wir sahen einen Baum, dessen Stamm übersäht war mit alten Schnittwunden. Sofort schlug unser Guide mit der Machete auf den Baum ein. Aus der Wunde tropfte eine rote Flüssigkeit, das sogenannte Drachenblut. Dem roten Saft werden heilende Wirkung zugesprochen. Wir tranken das Drachenblut und cremten unreine Stellen ein.
      Ungefähr 50 Meter weiter hackte unser Guide eine lange, vom Baum herunterhängende Wurzel ab. Wir hielten sie senkrecht über unseren Mund. Zuerst entwickelte sich ein Schaum, dann floss köstliches und reines Wasser aus der Wurzel in unseren Mund. Auf unserem Weg sichteten wir dann auch einen weiteren Savor Baum, der zweitgrößte Amazonas.

      Zurück in der Hütte gab es Mittagessen: Catfish in Dschungelblätter gewickelt und gedünstet. Dazu Yuka-Wurzel und Reis mit einer scharfen Tomaten-Limetten-Soße abgerundet.

      Der Rückweg ging schneller als der Hinweg. Unser Kanu geriet kurzzeitig gefährlich ins schwanken, da wir über einen im Wasser liegenden Baumstamm gefahren sind. Davon gibt es hier einige, aufgrund der jährlichen Überflutung.

      In der Lodge zurück versöhnte sich Marvin mit dem Guide bei einer Angelrunde.
      Nach dem Abendessen startete die Expedition Dschungelwanderung bei Nacht. Mit Taschenlampen ausgerüstet suchten sie nach den funkelnden Augen der Taranteln, Schlangen und anderen nachtaktiven Tieren. Der Tourguide erzählte, dass aufgrund der Reflexion der Augen bei Nacht, die Gefahren besser erkannt werden können. Derya wollte damit nichts zu tun haben und blieb zuhause 😅
      Marvin sah leider oder auch zum Glück keine Tiere. Er war sich aber sicher, dass er keine Nacht alleine im Amazons überleben würde.
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    • Day 23

      Dschungelbuch Iquitos

      August 20, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 32 °C

      Nach den letzten drei Posts von meiner herzallerliebsten Frau habe ich mich - Marcel - „freiwillig“ von all den möglichen Kandidaten für den nächsten Footprint gemeldet. Auch wenn ich die Momente aus Iquitos nur halb so gut niederschreiben kann wie die Erlebnisse waren, wird der Eintrag super spannend. Teaser ist lang genug. Fangen wir also mal an:

      Nach der frischen Abkühlung bei 20 Grad in Lima waren wir bereit für das nächste große Abenteuer. Es sollte nach Iquitos gehen. Besser gesagt: fliegen. Nach einer angenehmen Flugzeit von 2,5 Stunden erreichten wir Iquitos. Was?? Dir sagt Iquitos gar nichts?? Macht nichts, kennt man auch in der Regel nicht. Dann mal hier ein paar Infos:
      Iquitos ist Perus größte Stadt im tropischen Regenwald. Außerdem ist sie die größte Stadt der Welt, welche man nur per Flugzeug oder Boot erreichen kann. Genau. Man ist quasi am A…. der Welt. Also genau das richtige für uns!

      Angekommen am „Flughafen“ freuten wir uns auf die angenehme Hitze von 33 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 85% … NICHT!
      Bis wir zur Gepäckrückgabe ankamen, wurden wir bereits von den lieben, sehr penetranten Taxifahrern befallen. Da hilft leider auch nicht das beste Mückenspray. Nachdem wir das Gepäck erhalten haben und uns für einen Taxifahrer entschieden haben, ging es direkt in die City von Iquitos, zu unserem kleinen Airbnb Zimmer. Leider ohne Klimaanlage, wie wir direkt feststellen mussten. Aber gut, ist ja nur für eine Nacht. Naja, was soll ich sagen? Die Nacht war die Hölle. Wortwörtlich. Nicht nur wegen der Hitze, sondern auch wegen der mausgroßen Kakerlake, die Jana natürlich kurz vorm Schlafengehen entdecken musste. Wir haben ihn Louis genannt..

      Unausgeschlafen wurden wir mit nur einem kleinen gepackten Rucksack (wir konnten nur 10 Kg mitnehmen) vom Zimmer abgeholt. Toller Service von der gebuchten 3-Tages-Dschungel-Tour, die wir in Lima bereits gebucht hatten. Es ging direkt zum Amazonas-Fluss, wo wir direkt in ein Speedboot eingestiegen sind. Die Fahrt war sehr laut und teilweise holprig. Das störte aber nicht, da wir die ganze Fahrt über erstaunt vom Fluss waren. Geballte Natur. Fast nur unberührter Dschungel. Einfach unglaublich. Unglaublich ist auch die Breite des Amazonas. Ich hatte ihn mir wie eine etwas breitere Weser vorgestellt. Ist aber eher so breit wie der Dümmer lang. Liebe Grüße hier an Marie und Pommes, die ich mit dem Dümmer assoziiere.
      Wir waren in der Trockenzeit da. 11 km sind da also eigentlich nichts zu der 45 km Breite zur Regenzeit.
      Apropos 45: Nach ca. 45 Minuten erreichten wir den ersten Stopp unserer Tour: isla de los monos. Zu deutsch: Affeninsel. Habe ich sogar mit meinem Spanisch verstanden.

      Es waren die ersten Schritte in den Dschungel. Wir waren fasziniert. Nach 20 Minuten gehen erreichten wir eine Anlage. Eine Anlage? Wir dachten, dass die Affen alle wild leben? Tun sie auch. Die Anlage ist lediglich die Auffangstation für verletzte Affen sowie Affen vom Schwarzmarkt. Sobald die Affen wieder fit sind, werden sie ausgewildert. Also quasi so wie wir gerade im Dschungel..
      Um der Anlage herum gab es aber wilde Affen, die sehr zutraulich waren. Wie Kinder hebten sie die Arme hoch. Das internationale Zeichen für: „Heb mich hoch!“ Und tatsächlich konnte man sie wie Kinder ganz einfach hochheben. Anders als bei Kinder klettern sie aber auf den Kopf drauf.
      Ich spielte viel mit den Affen. Es machte einfach Spaß. Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich wie im Paradis fühlte. Ich habe überlegt für immer da zu bleiben. Aber habe mich doch dagegen entschieden. Wer soll denn Janas Finanzen regeln?

      Nach herzzerreißender Trennungen ging es weiter mit dem Boot zu unserer Unterkunft. Es war eine Dschungel-Lodge direkt am Fluss. Wir waren relativ überrascht. Doch größer als gedacht. Mit Pool. Sogar mit Strom und Wifi. Platz für 30 Gäste. Meistens belegt mit 20. Das Zimmer war auch größer als gedacht. Zwei Betten, eigenes Bad und eine Terrasse mit Hängematte. Und an allen Öffnungen Netze. Bestimmt nur für die Mücken. Hofften wir natürlich..
      Nachdem wir im Gemeinschaftsraum vom Mittagsbuffet gegessen haben, bekamen wir eine kleine Erklärung zur Unterkunft: Strom und Wifi gibt es dreimal am Tag zu den Hauptzeiten für ein paar Stunden. Hmm okay.. wird spannend.
      Du hast vorhin übrigens richtig gelesen: Es gab Buffets. Serviert wurden nur lokale und einheimische Sachen. Sehr spannend. Vor allem die Geschmäcker.

      Kaum Zeit zum Ausruhen haben wir direkt den nächsten Programmpunkt gemacht: die Suche nach rosa Delfinen. Rosa Delfine? Richtig gehört! Tatsächlich gibt es super viele mitten im Amazonasfluss. Nach einer kurzen Bootsfahrt blieb das Boot an einer Mündung stehen. Unser Guide machte komische und verschiedene Tiergeräusche. Es war aber zu keiner Zeit komisch. Sein Verhalten wirkte eher ehrfürchtig. Nach wenigen Minuten sprangen tatsächlich Delfine aus dem Fluss. Also nicht wirklich springen, sondern haben sich kurz mit der Flosse extra für uns blicken lassen. Oder vielleicht doch nur zum Luftholen...
      Nach erfolgreicher Delfinjagd blieben wir im Boot und suchten uns einen Platz um Piranhas und Katzenfische zu angeln. Mit einem kurzen Stock und ebenfalls kurzer Schnur, einem kleinen Haken und etwas rohem Fleisch versuchten wir unser Glück. Leider waren die Fische immer zu schnell und fraßen alles vom Haken. Unser Guide holte aber ein paar Fische aus dem Fluss, die er aber unverletzt wieder zurück schmiss.

      Mittlerweile war es 5 Uhr und wir fuhren Richtung Lodge zurück. Super spannender Tag, waren aber froh, jetzt zuhause zu sein. Als wir zum Zimmer gingen, wurden uns Gummistiefel in die Hand gedrückt. Bestimmt brauchen wir die für den nächsten Tag. „Bitte ins Zimmer stellen und nicht vor die Tür, wegen der Spinnen“.

      Nach leckerem Essen hieß es: Wir treffen uns um 20 Uhr für die nächste Tour. Nächste Tour? Ja genau, eine Nachtwanderung im Dschungel. Bitte Gummistiefel und lange Kleidung anziehen.
      Und Taschenlampen mitbringen. Und ganz viel Mückenspray.
      Voll verkleidet gingen wir also um 20 Uhr mitten in den angrenzenden Dschungel. Es war bereits eine Stunde komplett dunkel. Die einzigen Lichter waren unsere Taschenlampen. Wie in einem Horrospiel. Nur in 3D. Das einzige was uns irgendwie Sicherheit gegeben hat, war unser erfahrener Guide und die sehr dicke Sohle unserer Gummistiefel. Wir sahen direkt viele verschiedene Tiere. Vor allem Spinnen.

      Nach 1 Stunde waren wir eingespielt und es war nichts mehr gruselig oder beängstigend. Dicke Spinnen begrüßten wir beiläufig und hofften auf neue Tiere.
      Plötzlich blieb der Guide stehen. „Bewegt euch nicht. Macht bitte alle Lichter aus“. Okay? Was ist jetzt los?
      Wir machten es. Er erklärte kurz, dass wir uns einfach den Wald anhören sollen. Ohne störende Lichter. Ah okay. Sowas kenne ich. Ich mach das beim Einparken auch: Ich drehe die Musik leiser um besser sehen zu können… Spaß bei Seite. Die zwei Minuten waren unglaublich. So viele Geräusche, die man vorher gar nicht so wirklich wahrgenommen hat. Einzigartig.
      Nachdem wir im Zimmer ankamen, erwarteten uns weitere Tiere. Louis, unser Kakerlaken-Freund, hat anscheinend seine Freunde angeheuert, um bei uns Stress zu machen. Das haben sie auch geschafft. Nach einem durchgeführten Exorzismus mit allen Kakerlaken konnten wir beruhigt ohne Licht und Abkühlung durch den Ventilator schlafen. Falsch gedacht! Als Jana nach einer Stunde Halbschlaf auf die Toilette gehen wollte, bemerkte sie, dass sie gerade mit einer Kakerlake im Bett kuschelt. Die Nacht war somit vorbei. Für uns beide. Aber hey, die nächste Tour beginnt ja bereits um 5 Uhr morgens, um den Sonnenaufgang anzusehen.

      BREAK
      Ich merke gerade, dass ich ziemlich detailliert schreibe. Wenn ich für die nächsten Tage ebenfalls so schreiben würde, dann sitze ich hier noch Stunden. Ihr dann beim Lesen auch. Deshalb wird es hier ab jetzt etwas kürzer zusammengefasst.

      Nach der sehr kurzen Nacht haben wir den Sonnenaufgang im Boot sehr genossen. Die Farben waren am Himmel einfach magisch. Genauso wie das Frühstück. Mit uns frühstückte nämlich ein wilder Papagei, der mehrmals täglich vorbeikommt, um Essen zu bekommen. Er wird liebevoll Pedro von allen genannt. Käse mochte er am liebsten.

      Nach der Stärkung sind wir erneut durch den Dschungel gegangen, um ihn am Tag zu erleben. Es war aber nicht mehr so spannend wie am Abend, aber trotzdem sehr aufregend. Unser Guide erklärte uns viel. Viel über traditionelle Naturheilkunde. Oder auch natürliches Viagra…

      Komplett vollgeschwitzt sind wir zurückgekehrt und hatten ein paar Stunden Pool- und Essenszeit. Endlich mal ausruhen. Da konnte ich direkt mal die Drohne auspacken. Geil!
      Während des Fliegens bekam ich plötzlich starke Kopfschmerzen. Nach einem Mittagsschläfchen ging es aber wieder, so dass ich für das Nachmittagsprogramm wieder fit war. Vorerst..

      Wir fuhren mit dem Boot auf eine sehr große Insel, die zur Regenzeit komplett überflutet ist. Dort entstehen In der Trockenzeit kleine Seen. Krokodile und Anakondas fühlen sich hier sehr wohl. Das ist aber nicht unser Ziel. Sehen wollten wir die größten Seerosenblätter der Welt. Leider haben wir nur kleinere Exemplare gesehen. Trotzdem war es eine sehr spannende Tour. Auf dem Rückweg haben wir einen Stopp gemacht bei einer lokalen „Brennerei“. Wir haben alles probiert. Vielleicht waren wir auch leicht angeschwippst. Unser Guide auf jeden Fall. Zum Glück fährt er nicht das Boot..
      Ausgestattet mit gekauftem Alkohol haben
      wir den Abend mit anderen Gästen in der Lodge ausklingen lassen. Wir haben den Alkohol liebevoll „Biest“ genannt. Schmeckte wie Obstler. Brannte wie Obstler. Nur noch stärker. Ein Biest halt.

      Als wir ins Zimmer gingen, wurde auch direkt der Strom ausgeschaltet. Zum Glück haben wir bereits geduscht. Unsere größte Angst waren wieder die Kakerlaken. Die waren jedoch unser kleinstes Problem. Ich habe plötzlich Schüttelfrost bekommen und direkt darauf Fieber. Hmm vielleicht Malaria? Obwohl wir haben ja prophylaktisch Gegenmittel genommen.. hmm.. mal eben googeln, ob das sein kann. Nööö. Geht ja nicht. Haben ja kein Internet. Mit sehr wenig Schlaf und ein paar Paracetamol überlebte ich die Nacht.
      Am nächsten Tag war es tatsächlich ein bisschen besser. Den Guide gefragt, was das sein kann. Er meinte auf Englisch „Isolation“. Sehr typisch. Bekommen viele. Einfach Wasser trinken und Paracetamol nehmen. Hmm okay. Weil wir hier isoliert sind? Verstehen wir nicht. Aber gut. Ein paar Stunden später hat er es nochmal angesprochen und diesmal haben wir es richtig verstanden: „Insolation“ meinte er. Das konnten wir dann auch googeln: Hitzeschlag.

      Mit leichten Kopfschmerzen und - durch das viele Trinken - immer vollen Blase habe ich die letzte Tour trotzdem genießen können. Ein Besuch bei einem indigenen Volk namens Jaguares. Die Frauen haben aus Palmen Kleidung und Schmuck gebastelt. Gefärbt mit natürlichen Mitteln aus dem Dschungel. Wäre für Jana nicht vielfältig genug gewesen. Gut, dass sie nicht im Dschungel geboren ist.
      Die Männer gehen traditionell jagen. Ich durfte mit einem Schießrohr schießen. War ziemlich cool. Habe aber leider nicht gesehen, ob ich das Ziel getroffen habe. Wollte nämlich gut für die Videoaufnahme aussehen und habe deshalb meine Brille abgenommen.

      Nach einem gemeinsamen Tanz sind wir zurück zur Lodge gefahren und haben nach dem gemeinsamen Essen mit Pedro ausgecheckt.
      Zurück sind wir wieder mit dem Boot zur Innenstadt von Iquitos gefahren. Nach einer nicht als zu spannenden Nacht sind wir anschließend mit dem Flieger wieder zurück nach Lima geflogen.

      Zusammenfassend kann man sagen, auch wenn die Reise für Touris ausgelegt ist, war alles sehr authentisch. Würde ich komplett jedem so empfehlen. Bis auf die Isolation. Ähm, ich meinte Insolation.
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    • Day 411

      Zweiter Tag

      June 2, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 29 °C

      Die ersten Nacht haben wir also alle im Zelt überlebt und im Vergleich zur lodge sind die Geräusche einfach nochmal viel presenter und selbst das Rascheln im Gebüsch hört man.
      Lange bleiben wir aber sowieso nicht liegen, um 6 Uhr geht es direkt weiter,nicht umsonst heißt es der frühe Vogel... Ein kleiner Spaziergang vor dem Frühstück steht an, wir alle sind noch nicht so richtig wach aber nachdem wir hier und da wieder einige Entdeckungen gemacht haben sind wir wieder voll dabei.

      Nach dem Frühstück gibt es heute etwas mehr Pflanzenkunde, wir fahren mit dem kanu zum größten Baum hier in Umgebung und tatsächlich ist er schon wirklich beeindruckend, circa 400 Jahre alt ist dieses gute Stück und lässt einen mal wieder bewusst werden wie klein man eigentlich im Vergleich zu vielen Dingen dieser Welt ist.

      Ohne große Pause geht es am Nachmittag weiter, wieder mit dem Kanu werden immer kleinere Nebenflüsse erkundet , es herrscht eine gewisse Stille, aber trotzdem ist immer etwas zu hören....ein zwischen hier, ein krabbeln dort, Wassertropfen fallen, dabei immer die Augen offen für neue Tiere in der Luft oder im Wasser.

      Zum Sonnenuntergang geht es dann auf dem Fluss zurück ins Dorf und eigentlich schon bereit fürs Bett geht Lissar mit uns nach dem Abendessen nochmal los....er ist unglaublich motiviert und holt für uns alles raus und schlussendlich werden wir nicht enttäuscht und finden erneut Frösche, spinnen und Co.
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    • Day 33

      Amazonka

      February 10 in Peru ⋅ ☁️ 26 °C

      Špatně jsme spali a ráno jsme se probrali totálně rozlámání. Paharito nás vzbudil na snídani a pak jsme se šli podívat do nedaleké vesnice, jak žijí místní a potkali jsme i "starostu". My si mohli prohlídnout jejich bydlení i zahradu, kde měli spoustu ovoce a zvířat. Pohráli jsme si s mláďaty mravenečníka, pásovce a manacaraco. Z ovoce jsme ochutnali anona, ocucali plody kakao a mohli si vymačkat šťávu z cukrové třtiny. Tu jsme nakonec přefiltrovali přes hadr a šťávu vypili. Celou dobu se o nás starala malá holčička, protože rodiče byli někde v práci. Pak byl čas na návrat zpět a my během cesty potkali policii ze včera, která nás zastavila na řece. Tentokrát nás pozvali na kelímek coca coly a sušenky. Byli moc milí a popřáli nám ještě hezkou cestu. Další zastávkou byla místní hospoda fungující zároveň i jako diskotéka, kde nám průvodce koupil jedno pivo, abychom si ho rozdělili. Zdejší nás zdravili a byli hrozně milí, podávali si ruce a měli radost, že jsme z Československa, protože to není tak obvyklé 🤔
      Po návratu do kempu jsme se šli vykoupat do bazénu, balit věci a čekat na oběd. Mezitím nám průvodce ukázal kořen rostliny ayahuasca, silného halucinogenu, který zde slouží jako medicína (a hodně se přitom zvrací). Asi hodinu po jídle přišel guide a oznámil nám, že je loď připravena na návrat. My už měli sbaleno a tak jsme se jen rozloučili se zbytkem v kempu. Po cestě jsme se ještě zeptali průvodce ohledně jedné rostliny a on nám řekl, že za 10 Soles (asi 2€) si je můžeme prohlédnout v jedné vesnici. Souhlasili jsme a znovu se radovali, že s námi nikdo nejede a my si prakticky můžeme dělat, co chceme. Ty ostatní 4 osoby na lodi teda musely čekat, ale podle mě ani neplatily a jen si vozily prdel za naše peníze. Takže vše v pořádku. Tam jsme konečně viděli i paiche (Arapaima velká), největší ryby z Amazonky a také viktorie královské, lekníny dorůstající průměru až 3 metry. Po asi půl hodině jsme se vrátili na loď a jeli zpět do Iquitos. Během cesty se s námi bavili i další spolucestující a nás nenapadlo nic lepšího, než jim ukázat naší filtrovací láhev v praxi. Vypili jsme tedy asi litr přefiltrováné vody přímo z Amazkony a doufáme, že se z toho... K našemu překvapení je řeka poměrně "čistá" neplavou zde skoro žádné pet-lahve a nebo se neválí jiný odpad na březích. Čekali jsme horší stav.
      Když jsme vystupovali z našeho tuk tuku (tříkolky), procházel zrovna kolem karneval. Ten se koná vždy v únoru a nám se nějakým způsobem povedlo vychytat čas, že jsme se vrátili z džungle a karneval akorát projížděl městem. Rychle jsme hodili naše věci na hotel a hned zase běželi ven. Po pár minutách jsme opět našli kolonu projíždějící městem a přidali se. Během ani ne minuty na nás mávaly ženský z korby jednoho tereňáku a zvaly nás za nimi. My jsme neodmítli a hned se přidali. Kolem hrála hudba, stříkala a lila se voda na lidi a do toho se házela mouka. Nechyběly ani balónky napuštěné vodou s barvivem a také kolem chodili lidi a plácali ostatním barvu do obličeje a po těle. Takhle jsme jeli asi 20 minut, než jsme dorazili na náměstí, kde jízda končila. Tam pak mluvili různí lidé na pódiu, tomu jsme ale nerozuměli a šli proto domů se konečně umýt. Pak už jen najít restauraci s WiFi, abychom mohli nahrát fotky a trochu se najíst...
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    • Day 410

      Der erste Tag

      June 1, 2022 in Peru ⋅ ☁️ 27 °C

      Ohne große Pause geht das Programm heute weiter , 5 Uhr klingelt erneut der Wecker ⏰ , (Steffen fragt sich allmählich wo genau hier der Urlaub ist 😂) aber es lohnt sich denn es steht Delfine gucken auf dem Plan.
      2 Arten Delfine gibt es hier in diesem doch sehr schmutzig aussehenden braunen Wasser, normale graue Delfine und pinke Delfine....mal mehr mal weniger rosa grau verfärbt sieht man sie aus dem Wasser blitzen, etwas anders geformt und scheuer als normale Delfine bekommt man sie nur kurz zu Gesicht trotzdem genießen wir den Ausflug uns kurzen blicken die wir auf die Tiere erhaschen können.

      Nach der Stärkung in der Lodge fahren wir, natürlich mit dem Boot, zur Isla de los Manos...zur Affeninsel.
      Hier wurde ein rescue center errichtet für Affen aller Art, hauptsächlich Babyaffen werden von der Polizei vom Schwarzmarkt oder haushalten befreit und auf diese Insel gebracht.
      Nun ziehen hier die Menschen die Affen auf und wildern sie in Gruppen wieder aus, anschließend leben diese affengruppen auf dieser Insel ein normales Affenleben weiter 🐵

      Da wir uns am Ende der Regenzeit befinden erwischt es uns und es fängt so richtig an zu schütten 🤣
      Ganz so schlimm finden wir es aber eigentlich gar nicht, denn die Affen werden nach und nach immer zutraulich und klettern auf einem herum sodass die Zeit wie im fluge vergeht.

      Nun heißt es Sachen gepackt und auf eine 4 stündige Bootsfahrt einstellen, es soll noch tiefer in den Regenwald rein gehen und dort werden wir 2 Tage campen.

      Die Fahrt ist unglaublich interessant und wir halten häufig hier und da um uns Tiere und Pflanzen anzusehen.
      Hier und da hängt immer mal ein Faultier im Baum, immer wieder sehen und hören wir neue Vögel und als wir einen fischen mit einer Schlange in der Hand entdecken werden die Augen groß.
      Hier ist es illegal Boas zu fangen und dies auch mit guter Begründung, allerdings gehen hier bei einigen Fischern die ein oder andere mal ins Netz und am Leben abseits jeglicher Stadt landet diese dann nunmal auf dem Tisch.
      Lissar spricht mit dem Mann und wir dürfen uns die , der ja nun eh schon ihrem Schicksal besiedelten, Schlange anschauen ....diese richt unglaublich nach Fisch und ist ein einziger starker Muskelstrang, um den Hals gelegt ist einem dann doch etwas mulmig zu mute, aber eine schon extreme Erfahrung .

      Direkt nach dem ankommen in einer Kommune, circa 5 Stunden Bootsfahrt von der nächsten Stadt entfernt, schlagen wir unsere zelte auf und erkunden bei einer Nachttour die Umgebung.
      Hier begegnen uns diesmal keine Schlange, dafür unglaublich große Frösche, ungefähr Fußgroß sitzen sie gut getarnt im laub am Wegesrand und können bis zu 1,5m weit springen.

      Das essen gibt es heute Abend beim der Familie unseres Fahrers der 20 Familien großen Kommune, in einem simplen Holzhaus ohne Fenster werden wir freundlich aufgenommen aber auch immer mal wieder beäugt, ganz so viele Touristen gibt es hier in der Ecke noch gar nicht und somit sind wir natürlich doch recht interessant.
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    • Day 412

      Dritter Tag

      June 3, 2022 in Peru ⋅ ☁️ 27 °C

      Und weil es so schön ist geht es heute nochmals früh raus, um 6 uhr ist Abfahrt mit dem kanu, zum Sonnenaufgang fahren wir fahren durch kleine seitenkanäle und versuchen die piependen, pfeifenden und krächsenden Vögel zu lokalisieren, unterwegs begeben wir dann auch noch einem roten Wasserlegunan, den wir anfänglich schon für eine Schlange halten 😁

      Nach dem Frühstück geht es auch schon weiter, erneut mit dem Kanu fahren wir los und legen einen kleinen Hike mit Lisser und dem Bürgermeister zurück , dieser kennt sich hier in der Gegend natürlich genau aus und schlägt mit der Machete teilweise neue trails frei.
      Wir finden nicht nur wieder eine andere Schlange sondern auch Jaguar Spuren, natürlich würden wir gerne einen sehen, aber so frische Tatzen lösen doch ein kleines mulmiges Gefühl aus 😂
      Wie laufen noch etwas umher und genießen die Geräuschkulisse und mehr oder weniger auch das summen der Moskitos 😆
      Diese sind hier mitten drin strak vertreten und auch der Grund warum wir eigentlich dauerhaft lange Kleidung tragen, in schwärmen hängen sie an uns wir sind froh ausreichend anti Moskitospray mit zu haben.

      Auf dem Weg zurück zum Dorf wird der weitere Plan besprochen, zelte werden gepackt, alles im Boot verstaut und nach dem Mittagessen gibt es ein kleines schläfchen in der Hängematte oder ein Spaziergang durch das Dorf.
      Lisser erklärt uns wie die kommune lebt, zur Zeit ist ernte einer Palmenfrucht und so sehen wir wie die einheimischen ohne jegliche Sicherungen die Palmen herauflettern und die Früchte pflücken.
      Anschließend werden alle Früchte zusammen auf dem Markt verteilt und das Geld durch alle Familien geteilt.

      Nun ist es also schon soweit und wir machen uns auf dem 3 stündigen Rückweg, auf dem Weg überraschen wir noch ein Faultierpärchen dabei wie es zueinander findet und ansonsten verläuft die Fahrt sehr ruhig und alle träumen etwas vor sich hin und versuchen die letzten Tage sacken zu lassen.

      Nach dem Abendessen soll es dann noch ein letztes Mal am Abend raus gehen, wir alle sind erschöpft aber eine kleine Runde wollen alle nochmal raus und wir werden belohnt, zwei schlangen begegnen und nochmals und das nur nach 5 min. Fußweg.
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    You might also know this place by the following names:

    Indiana District

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