Peru
Jenaro Herrera

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Travelers at this place
    • Day 48

      Dschungel im Amazonasbecken

      October 4, 2018 in Peru ⋅ 🌧 30 °C

      Wir gehen um die Ecke um 7:45 Uhr frühstücken, denn wir werden 8:30 Uhr abgeholt von den Guides. Im Auto sitzt schon der Californier Kerby, der Fahrer und ein Opi der und begleitet bis zur Lodge. Die Straße zwischen Iquitos und Nauta existiert wohl erst seit 9 Jahren und hat 20 Jahre für den Bau benötigt! Unterwegs sehen wir an mehreren Stellen, wie Arbeiter mit einer Malerrolle die Außenlinien der Straße malen, so witzig! 10:30 Uhr erreichen wir Nauta und steigen in einer Garage in ein Mototaxi um. Dieses bringt uns zum Hafen - hier waren wir vor zwei Nächten schonmal und haben Julian verabschiedet. Der süße Opi geht mit uns nochmal über den Markt - wir kaufen für Sik ein Langärmeliges Hemd und Luisa und ich kaufen uns leckeren Kuchen bei einem Mädchen. 11 Uhr starten wir dann mit dem Boot zur Lodge über den Amazonas. Diesmal biegen wir nicht in den Marañon, sondern in den Río Ucayali. Unterwegs gibt es Wassermelone - mhhmhh!
      Peru besitzt weltweit die drittgrößte Fläche Tropischen Regenwaldes, fast 60% des Landes sind damit bedeckt. Außerdem hat es zugleich das reichste Waldgebiet der Erde, was die natürliche. Ressourcen und die biologische Artenvielfalt betrifft.
      13 Uhr Ankunft in der Lodge, dort gibt es erstmal Mittag - Reis mit Gurke, Tomate, süßen Zwiebeln, Erbsenbrei, Roter Beete und Catfish - sehr lecker und zur Abwechslung echt mal gesund! Zum Nachtisch bekommt jeder ein großes Rad zuckersüße Ananas :)
      15:30 Uhr machen wir uns auf eine kleine Dschungeltour und sehen gleich ein Pärchen von Musmuqui - Äffchen der Nacht mit riesigen Kulleraugen. Dann geht es mit dem Boot zum RÍo Ucayali (größerer Fluss) dort beobachten wir die grauen und rosanen Delfine und gehen schwimmen mit Ihnen im Sonnenuntergang. Eine tolle Erfahrung! Das Wasser ist wahnsinnig warm und richtig schön!
      19 Uhr gibt es Dinner (Nudeln mit Hühnchen und als Dessert süße kleine Bananen) und danach machen wir eine Nachtwanderung durch den Regenwald. Mit langen Sachen und Stirnlampen machen wir uns auf den Weg - Tarantulas, Skorpione, riesige Frösche, springende Spinnen und 3cm große Ameisen, deren Biss wohl vergleichbar ist mit einem Schuss einer Waffe. Oh je - ich musste echt tapfer bleiben, mag ja so Zeug was kreucht und fleucht nicht so arg gerne. Aber wirklich Wahnsinn, was es hier alles gibt und wie nah wir es anschauen können! Zurück im Camp machen wir uns nur bettfertig und schlafen bei Gewitter, Regen und dem Gezirpe und Gezwitscher des Dschungels ein.
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    • Day 49

      Reserva Nacional Pacaya Samiria

      October 5, 2018 in Peru

      Heute wollten wir eigentlich 6 Uhr auf Vogelbeobachtungstour gehen, aber es hat die ganze Nacht in Strömen geregnet. Es gibt also 8 Uhr Frühstück und danach gehen wir los zum Fischen. Unterwegs sehen wir drei Otter, einige Affen, viele bunte und verschiedene Vögel (Spechte, Adler, BigKingFisher, Falken, ...), Schmetterlinge und kleine Fledermäuse. Ricci ist echt ein guter Guide, sehr aufmerksam und kennt echt jeden Vogel und jedes Geräusch! So hocken wir also im Boot mit unseren Stöcken mit der Schnur und dem Haken mit Fleisch dran und warten, dass die Fischis anbeißen. Und wir haben wieder mal Glück - neun Piranhas (verschiedene Sorten), Sardinen und kleine Catfishs. Zwischendurch musste Sik so dringend auf Toilette (er fragte uns alle nach Papier), dass er es nicht mehr aushielt :) Da wir allerdings kein Papier hatten musste er sein geliebtes Tuch nehmen - das war ein Schauspiel, wir lagen im Boot vor Lachen :). Nach drei Stunden Angeln haben wir dann alle ziemlich großen Hunger, wir fahren mit unserer Beute also zurück. Das Mittagessen ist der Hammer - Catfish mit Gemüse in einer Tomatensoße (es gibt endlich mal Soße :)) und den leckeren Erbsenbrei!
      16 Uhr machen wir uns mit Hängematten, Mosquitonetzen, Plastikplanen und dem ganzen Kochutensilien mit dem Boot auf den Weg in die Reserva Nacional Pacaya Samiria. Dort angekommen checken wir erstmal die Region aus, suchen einen geeigneten Platz aus (wir brauchen Platz für 6 Hängematten) und beginnen unser Camp aufzubauen. Jeder sucht sich also zwei Bäume aus, fädelt seine Hängematte in das Mosquitonetz und befestigt das alles mit Stöcken und der Rinde eines Baumes. Coole Konstruktion!! Als alles bereit ist für die Nacht, begeben wir uns (nun schon im Dunkeln) auf eine lange Erkundungstour durch den Nationalpark. Viele Insekten! :) Nach einer Stunde erreichen wir ein Moor und einen See. Mit den Stirnlampen erkennen wir schon von Weitem die roten Augen der Caimane. Ein Boot voller Wasser steht am Ufer, Augusto beginnt es trocken zu legen und geht für uns auf Caiman-Jagd. Und wirklich! Er kommt zurück mit zwei kleinen Caimanen. Die Mama hat er zurückgelassen, sie ist wohl bis zu 3m lang! :) Wir haben Zeit sie in Ruhe anzuschauen, anzufassen und selbst auch mal zu halten. Wow! Auf dem Weg zurück genießen wir noch den Sternenhimmel und suchen Feuerholz - gar nicht so einfach das Richtige zu finden und nicht irgendwas Giftiges oder Nasses.
      Erschöpft kommen wir wieder im Camp an. Rundherum stellen wir Stöcke mit Kerzen auf und Spiralen, deren Rauch die Mosquitos vertreiben soll. Augusto macht in der Zeit Feuer und kocht Wasser. Es gibt heute Nudeln mit Tomatensoße, lecker! In voller Montur gehts ab in die Hängematte - ich kämpfe noch kurz mit einem Mosquito und einer springenden Spinne und schlafe dann auch schnell ein!
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    • Day 50

      Reserva Nacional Pacaya Samiria

      October 6, 2018 in Peru

      Ich wache 5:30 Uhr vom Vogelgezwitscher und Gezirpse in meiner Hängematte und mit Gummistiefeln im Regenwald auf - voll schön! Meine Omi hat heute Geburtstag - ich denke an sie aus der Ferne und schicke ihr einen Kuss. 6 Uhr höre ich Ricci und Augusto schon draußen rumwuseln, ich steige also auch mal aus meinem Hängematten-Mosquitonetz-Haus und helfe beim Aufräumen. Alles was wir gestern mühevoll aufgebaut und geschnitzt haben wird nun wieder auseinandergebaut.
      Nachdem alle wach sind und die Sachen zusammengepackt, machen wir uns auf eine erneute Explorer-Tour, diesmal aber im Hellen am Morgen. Wir laufen durch die absolute Pampa und den total ursprünglichen Regenwald, Augusto vorneweg mit der Machete, um uns den Weg ein bisschen freizumachen. Über uns springen lauter Totenkopfäffchen (wie Herr Nilson von Pipi Langstrumpf) von Ast zu Ast und Baum zu Baum. Schön anzusehen, aber super schwierig zu fotografieren, da sie so schnell sind, um mich herum total viele Mosquitos (tzzzzzzz) und der Schweiß tropft nur vom Stehen. Irgendwann kommen wir wieder auf den Weg und erreichen den See, an dem wir gestern Abend die Kaimane beobachtet haben - heute sehen wir hier verschiedene Entensorten, Vögelchen und riesige prähistorische Vögel mit rotem Vokuhila (Hoatzins). Um den See herum sind total coole Bäume, sie sehen aus wie Salatköpfe auf Stelzen und wenn man an ihren Stamm klopft hört es sich hohl an. Das Holz ist super leicht und besteht innen nur aus Wasserkanälen. Ricci und Augusto geben uns an diesen Bäumen einen Machetenkurs (man kann sie nur mit einem kräftigen Schlag fällen) und zeigen uns, wie man im Notfall daraus ein Floß bauen kann. Ricci erzählt uns außerdem noch von seinen Unfällen im Dschungel und Anaconda-Geschichten aus der Vergangenheit. Auf dem Rückweg gibt es noch einige Überlebenstipps für den Dschungel (z. B. wie man am besten einem Puma oder Leoparden gegenüber tritt) und Lomo cuttet eine Liane in mehrere Teile und wir können daraus Wasser trinken - es schmeckt voll lecker!
      Gegen 10 Uhr kommen wir hungrig wieder zurück zu unserm Schlafplatz, machen Feuer und es gibt Frühstück - die beiden haben wirklich an alles gedacht: Kaffee, Milch, Papaya, Bananen, Orangen, Toast mit Butter und Erdbeermarmelade. Danach packen wir zusammen und machen uns mit dem Boot wieder auf dem Weg zurück in die Lodge. Hier nehmen wir erstmal eine kalte Dusche und ziehen was Frisches an - es tat so gut, die dreckigen Hosen und Gummistiefel auszuziehen.
      Zum Mittag gibt es Hühnchen mit Rote-Bete-Möhren-Salat, Erbsenbrei, Reis, Kartoffeln und Kartoffelbrei (so witzig, dass man hier immer von jeder Beilage ein bisschen bekommt). Danach ist ein bisschen Zeit zum Entspannen auf der Veranda vor unserem Zimmer. Wir lesen, schreiben Tagebuch, schauen Fotos an und machen ein wenig die Augen zu.
      15 Uhr machen wir uns mit dem Boot auf dem Weg in das kleine Dschungeldorf Puerto San Miguel. Augusto lässt uns am Ufer raus und wir laufen den idyllischen Weg durchs Grün bis zu den kleinen Häuschen auf Stelzen. Überall hängt Wäsche draußen, aus manchen Häuschen tönt Musik oder jemand spielt Gitarre, kleine Kinder spielen mit einem platten Ball Fußball, überall laufen kleine Küken umher und die Leute sitzen auf ihren Verandas draußen zusammen. Wir laufen zu dem Haus von Riccis Freund, er hat mir nämlich versprochen, dass ich Faultiere (Perezoso auf Spanisch) sehen werde. :) Und wirklich, wir haben Glück! Die Familie hat damals die zwei Faultiere als Babys aufgenommen, da ihre Mutter gestorben ist. Nun haben die beiden selbst ein kleines Faultierbaby (das hing oben im Dachgiebel und hat geschlafen) und kommen immer wieder hierher zurück. Wow, ich wollte schon immer mal Faultiere in live sehen und nun ist der Moment gekommen. Sie sind so süß und sind wirklich sooooo langsam. Wirklich witzig anzuschauen. Und dann fragt der Mann mich auch noch, ob ich gerne mal ein Faultier halten möchte, das die Tiere sehr zahm und zutraulich sind, da sie ja bei den Menschen aufgewachsen sind, als sie klein waren. Ich sage natürlich ja und darf Pablo auf den Arm nehmen. Er krallt sich mit seinen Krallen an meinem Hals und meinem Arm fest und sein Po sitzt auf meinen Händen. Wie ein kleines Baby :) Er schaut mich ganz freudlich an und scheint sich wohl zu fühlen. Das Fell sah ziemlich kratzig aus, fühl sich aber ganz angenehm und weich an. Beeindruckende Tiere. An mir vorbei läuft währenddessen ein Tucan, sein Name ist Zazu (aus König der Löwen) - er hat wohl eine ähnliche Geschichte hinter sich und kommt immer wieder hierher. Wir genießen die Zeit mit den Tieren und kaufen dem Mann noch ein paat eiskalte Bier für den Weg ab. Mit einem Cristal geht es also weiter - zu einem anderen Freund von Ricci. Dieser hat wohl eine Anaconda im Garten, kaum zu fassen! Das Haus scheint verlassen, Ricci denkt sie sind schon nach Iquitos gefahren wegen der Wahlen morgen. Wir laufen also zum Fußballplatz des Dorfes, wo sich die meisten Leute aufhalten und Ricci fragt die Jungs von seinem Freund. Diese freuen sich über unser Interesse und gehen mit uns in den Garten. Und wirklich: sie holen aus einem Wasserbecken eine 3-4m lange Anaconda raus! Nach kurzer Angstüberwindung dürfen wir sie anfassen und versuchen hochzuheben - sie ist sooooo schwer, ich konnte sie nicht alleine anheben. Krass! Und sie hat so eine Kraft. Die Leute hier haben echt verrückte Haustiere :) Wir machen uns auf den Weg heim mit dem Boot. 19:30 Uhr gibt es noch Abendessen (Catfish, Gemüse, Bananenpommes) und dann gehen wir auch schon bald ins Bett.
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    • Day 51

      Dschungel im Amazonasbecken

      October 7, 2018 in Peru ⋅ ☁️ 33 °C

      Eine schreckliche Nacht - ich hab so wenig geschlafen, weil meine Mosqitostiche so wehtun und jucken. Ich hab schon allein unten an der Fußsohle 7 Stiche und in der Handfläche auch einen, richtig gemein! In Puerto Maldonado hatte ich nicht so viele Mosquitostiche, eher Bisse von den Sandfliegen.
      7 Uhr gibt es Frühstück heute, denn wir wollen 8 Uhr auf eine kleine Explorertour durch den Jungle von unserem Camp aus gehen.
      Auf unserer Route gibt es ziemlich viel zu entdecken und wir haben viel erlebt und gesehen:
      Wir locken Termiten aus ihrem Haus und essen sie, probieren Amazon Candy (lebende Suri-Maden aus den Nüssen eines Baumes, die angeblich nach Kokos schmecken, sind im Mund wie Nimm2 Bonbons - man beißt drauf und dann entleert sich eine ölige Flüssigkeit, die sehr gesund und proteinreich sein soll), locken Brown Wooly Monkeys mit Papaya ganz nah an uns heran, Ricci zeigt uns den gefährlichen Ameisenbaum (wenn man an ihn ran klopft kommen Ameisen raus) und die Ameisenpflanze (in den Blättern leben Ameisen, sie haben wohl eine Symbiose), machen kleine Päuschen zwischendurch zum Wassertrinken aus Lianen (Uña de gato), eine kleine Boa fällt vor mir vom Baum, wir sehen den Monk Saki über uns im Baum rumspringen (schwarzer zotteliger Affe mit dickem Wuschelschwanz :)) und drei kleine Nightmonkeys im Baum wie am ersten Tag, eine Bamboo Ratte huscht vor mir über einen Ast, Dusky Titi Monkys klettern in den Bäumen über uns, auf dem Boden liegen aufgeknackte Früchte vom Frühstück eines Stachelschweinchens, ein Amazonas Huhn gackert davon und wir folgen den frischen Spuren eines Ozelots. 11:45 Uhr kommen wir bis auf den Schlüpper nass geschwitzt und total erschöpft wieder im Camp an. Fast 4 Stunden haben wir uns bei der Hitze durch den Regenwald gekämpft, aber dafür haben wir auch echt viel gesehen! Eine kalte Dusche und das Mittagessen haben wir uns jetzt auf jeden Fall verdient.
      13 Uhr fahren wir mit Ricci zusammen wieder zurück nach Iquitos (mit dem Boot nach Nauta und mit dem Taxi zurück nach Iquitos). Wir kommen aufgrund des Verkehrs und dem Trubel überall (wegen der Wahl ist überall die Hölle los) leider erst 16:30 Uhr wieder in der City an, Rici hat es also leider verpasst zur Wahl zu gehen (es kostet hier wohl 200 Soles, wenn man nicht wählen geht - das sollte man in Deutschland vielleicht auch mal einführen! :)) Wir verabschieden uns und packen erstmal alles aus im Hostel. Morgen müssen wir unbedingt Wäsche waschen gehen! Zum Abendbrot gehen wir wieder zum gleichen Restaurant wie am ersten Tag in Iquitos - es gibt einen leckeren Hamburger und eine Maracuja-Limonade. Ansonsten chillen wir heute Abend mal nur - auch mal schön!
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    Jenaro Herrera

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