Peru
Quebrada Ataque

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Travelers at this place
    • Day 127

      Colca Canyon-die nächste Grenzerfahrung

      March 15, 2019 in Peru ⋅ ⛅ 21 °C

      Yaaay, endlich wieder wandern 😁 für heute und morgen steht ein Trek durch den Colca Canyon auf dem Plan. Der Colca Canyon ist der höchstgelegene und zweittiefste Canyon der Welt. Die Schlucht ist zwischen 1.800 - 3.400 Meter tief - der Grand Canyon ist im Vergleich „nur 1.200 Meter tief. Also definitiv etwas, dass ich mir nicht entgehen lassen möchte 😬

      Der Tag beginnt um 3 Uhr, als ich mich aus dem Bett in den Reisebus quäle, der uns nun drei Stunden nördlich Richtung Colca Canyon fährt. Da ich die Nacht nicht geschlafen hatte, kann ich hier zumindest noch ein wenig die Augen zumachen.
      Gegen 7 Uhr machen wir kurz Halt in Chivay, wo das peruanische Standardfrühstück auf uns wartet: Coca Tee, zwei weiße, platte Brötchen, Rührei und Marmelade.
      Unser nächster Stopp ist das Cruz del Condor, der angeblich beste Aussichtspunkt, um Kondore zu beobachten. Ich schaue mir erst einmal ein wenig den Canyon an, als ich höre, wie ein Raunen durch die Menge geht - da wurde wohl ein Kondor gesichtet 😁 der Riesenvogel (Spannweite von über 3 Meter) gleitet majestätisch durch die Luft, vorbei an den Felswände und verschwindet dann wieder hinter den Bäumen. Wir sehen insgesamt 4 Kondore, womit wir wohl schon glücklich sein dürfen 😊
      Weiter geht’s zum Startpunkt unserer Wanderung nach Cabanaconde. 1.200 Höhenmeter gilt es heute hinabzuwandern, 3 Stunden bergab, dann eine kurze Pause zum Mittagessen im Tal und dann weitere 4 Stunden auf und ab bis zu unserer „Oase“, wie unser Guide Armando sie liebevoll nennt, wo wir die Nacht verbringen werden. Der Abstieg führt durch Staub und Geröll. Es ist wieder Konzentration gefragt, da man hier sonst schnell abrutschen kann. Ich bin froh, dass ich mir Wanderstöcke ausgeliehen habe. Die Höhe von 3.300 Metern über dem Meeresspiegel macht mir heute nichts mehr aus und dank guter Gesellschaft unserer kleinen Gruppe vergeht die Wanderung nach unten wie im Flug. Bis zum Fluss können wir alle in unserem eigenen Tempo gehen, was ich persönlich besser finde, als wenn man immer in einer Gruppe unterwegs ist 👍🏻 Nach dem Mittagessen im Tal geht der Weg über kurze Strecken schon steil bergauf - ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns am nächsten Tag blüht 😣 in gemütlichem Tempo durchqueren wir Kakteenfelder, laufen an Limonen- und Avocadobäumen vorbei und entdecken die andere Seite des Flusses. An einer Stelle müssen wir den Fluss wieder überqueren, dieses Mal allerdings ohne Brücke 🙈 hier darf ich also wieder mein supergutes Gleichgewichtstalent auspacken 😂 Armando reicht mir seine Hand und als ich sie nehme, rutscht er von seinem Stein ab und ich ebenfalls 🙈 glücklicherweise finde ich aber schnell wieder Halt und so ist nur mein linker Fuß durchnässt 😅
      Als wir in der „Oase“ ankommen, beziehen wir unsere Zimmer, die wirklich sehr simpel sind. Ich bin überrascht, dass es überhaupt Strom gibt 😅 manche von uns nehmen eine kalte Dusche, manche erfrischen sich im Pool.
      Die Zeit bis zum Abendessen zieht sich leider hin wie Kaugummi, also vertreiben wir uns die Zeit mit Karten spielen. Dass das Warten sich gelohnt hätte, würden die meisten wohl nicht sagen, von einer Suppe und einer kleinen Portion Spaghetti sind vor allem die Jungs nur so halb satt 🙈 Ich habe hier in der Höhe aber meist eh nicht so doll Hunger und bin zufrieden 🤷🏼‍♀️ um 20:30 machen wir uns schon auf den Weg ins Bett, allerdings checken wir erstmal unsere Betten auf mögliche Tierchen. Bei mir sind es glücklicherweise „nur“ ein paar Käfer, Ellie aus Amerika hat einen Skorpion in ihrem Bett 🙈 Vier Mädels und ein Skorpion und die Hysterie ist vorprogrammiert 😂 da wir weder Becher noch irgendetwas anderes Praktisches haben, um ihn einzufangen, versuche ich ihn auf ein Buch zu locken, jedoch ohne Erfolg. Wir tragen also die ganze Matratze raus und schütteln ihn ab 😅 Melli murmelt die ganze Zeit ängstlich vor sich hin und checkt ihr Bett noch gefühlte zweihundert Mal, bevor sie sich dann endlich auch schlafen legt.

      Erstaunlicherweise schlafen wir alle dank des anstrengenden Tages trotzdem ziemlich gut, bis am nächsten Tag der Wecker wieder um 4 Uhr klingelt. „Who is ready to climb a Canyon?“ fragt Ellie in die Runde. Wir antworten mit einem müden „Yaaaaay😴“.
      Mit Kopflampen und Handylichtern (und ohne Frühstück) gehts in der tiefen Finsternis los, wieder raus aus dem Tal und rauf auf den Canyon. Die Ansage ist die gleiche wie am Vortag: jeder geht in seinem eigenen Tempo. Es geht die ganze Zeit nur bergauf. Nie gerade, nie runter. Schon nach der ersten halben Stunde frage ich mich, ob ich das hier wirklich schaffe. Die vielen großen Stufen machen sich rund um meine kaputte Bandscheibe bemerkbar und ich falle recht schnell zurück. Melli bleibt jedoch die ganze Zeit bei mir 😊 desto höher wir kommen, desto kälter und anstrengender wird es. Mir ist schlecht, ich hab Kopf- und Rückenschmerzen und meine Beine brennen. Warum tun wir uns sowas überhaupt an? 😁 als die Sonne aufgeht, weiß ich es wieder: der Canyon ist einfach beeindruckend schön. Vor allem in dem roten Licht des Sonnenaufgangs ist die Szenerie ganz besonders.
      Nach drei Stunden kommen wir endlich oben an, überglücklich und stolz. Die Jungs warten schon seit 40 Minuten und sind schon fast wieder durchgefroren 🙈 ich bin aber zum Glück nicht die letzte und so warten wir noch weitere 20 Minuten, bis wir alle wieder komplett sind. Wir gehen gemeinsam weitere 15 Minuten ins nächste Dorf (eigentlich möchte ich keinen einzigen Meter mehr gehen), wo es endlich Frühstück gibt. Alle sind völlig erschöpft und essen still ihre Mahlzeit. Mir ist immer noch etwas übel, der Coca Tee leistet allerdings wieder gute Dienste und so geht es mir schnell besser. Nach dem Frühstück geht es zurück in den Bus, mit dem wir über ein paar Aussichtspunkte zu den Hot Springs in Chivay fahren, wo die meisten sich für anderthalb Stunden „entspannen“ wollen. Melli, Ellie und ich (und ein paar andere) setzen dieses Mal jedoch aus. Sich mit einem ganzen Reisebus in fünf Whirlpools zu quetschen, klingt für mich jetzt nicht sooo entspannend 😬
      Als wir alle wieder eingesammelt haben, fahren wir weiter zu einem Nationalpark, in dem Alpakas und Lamas leben und zum höchsten Punkt der Route (4.910 Meter). Hier ist die Luft dünn und es ist eiskalt („So cold like my ex-girlfriends heart“ wie einer der Guides so schön sagte 😜). Leider ist es zu neblig, um etwas zu sehen. Wir sind sowieso zu kaputt, um noch mal aus dem Bus auszusteigen 😅 um 18 Uhr sind wir endlich zurück in Arequipa und fallen nach einer erfrischenden Dusche erschöpft ins Bett 💤
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    Quebrada Ataque

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