Peru
Tocallo

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Travelers at this place
    • Day 441

      Colca Conyon: Der Drill

      February 1, 2020 in Peru ⋅ ⛅ 12 °C

      Ich hatte mir keinen Wecker gestellt und wachte gegen 9 auf. Als ich auf mein heißes Wasser wartete um mir meinen Porrege und Mate zu machen, unterhielt ich mich mit der Besitzerin, die gerade für die Arbeiter kochte. Als ich ihr sagte, dass ich nach Tocallo möchte und dann weiter nach Malata (2450m). Meinte sie bloß: Dann musst du schnell laufen. Ich hatte mir das nicht all zu sehr zu Herzen genommen, denn bisher war ich immer schneller als die Karte vorangekommen und demnach sollte ich bis Abends um 5-6 Uhr ankommen. Sie nickte nur allwissend.
      Später wurde mir klar, dass sie die Gegend besser kannte als diejenigen die, die Karte entworfen hatten. Nichtsdestotrotz wollte ich dort hoch. Leider steht auf der Karte nichts über Höhenmeter, sondern nur die Zeit bis dort hoch und wieder runter. Ich wanderte auf alten Inkapfaden bis in das vereinsamte Dorf Tocallo und mir drohte der Kehlkopf aus dem Hals zu platzen. Ich musste viele Pausen machen, um mich zu erholen. Fast wie das Mädel damals mit Beni und mir am Fitz Roy. Später sollte ich rausfinden warum. Das Dorf liegt auf 3800m und die Sonne prasste mir auf den Körper. Was zu Anfang die ersehnte Herausforderung schien, entpuppte sich als naher Selbstmord. 😂😂😂😂
      Ganz so schlimm war es wahrscheinlich nicht, aber ich musste wirklich kämpfen. Ich brauchte 5h bis ich das Dorf erreichte.
      Dann durfte ich verstellen das niemand im Dorf mit mir reden wollte bzw. niemand dort war. Ich lief durch das Dorf und rief umher, doch niemand antwortete. Ebenso waren die Türen alle verschlossen, dass leicht zu erkennen ist, den die Holztüren werden mit Vorhängeschlösser verschlossen. Also kann niemand drin sein. Auf meinem weg aus dem Dorf heraus sah ich dann etwas am Fluss unten, ich zückte meine Kamera mit Tele- objektiv und sah ein altes Pärchen mir nach sehen. Entweder hatten sie sich versteckt oder mich nicht bemerkt. Wobei das zweite Recht unwahrscheinlich ist, wenn man bedenkt wie ich gerufen habe. Bei einem Haus fand ich Coca Blätter und ich nahm mir ein paar heraus und ließ etwas Geld dort. Diese waren eine riesige Hilfe, den mein weiter Weg sollte es noch in sich haben. Ich lief entlang einer Bergkette und dachte nach jeder Abzweigung - war doch mehr hoffen- das ich endlich abwärts gehen könne. Leider war das nicht der Fall, klar ging es kurz abwärts aber dafür auch wieder doppelt so hoch. Am Ende erreichte ich ein Gipfelkreuz, ich dachte ich lauf um dem Berg nicht über ihn. Aber dann war es ja auch schon geschehen. Ich freute mich nur das ich dem Gewitter, das die ganze Zeit langsam von der anderen Seite des Canyon auf mich zu kam, mich nicht erreicht hatte bevor ich den Berg überquerte.
      Ich wusste das es vor der Bergkette abregnen würde, wenn den überhaupt. Der Wettlauf war recht anspornend und zugleich kam ich zu den Punkt:
      Alles passiert aus einem Grund, wenn ich ins Gewitter komme, dann weil es so sein sollte.
      Tja ich kam nicht hinein und trotzdem war es ein sehr majestätischer und zugleich Respekt einflößenden Moment einem Gewitter auf Augenhöhe zu begegnen. Am Gipfel Kreuz war ich auf 4400m und froh meinen Schlafplatz zu sehen.
      Klar war das Dorf mit einem Finger vor meinem Auge verschwunden, aber es wurde schnell größer als ich ihm näher kam. Trotzdem lief ich die letzte Stunde mit Taschenlampe im Dunkeln.
      Dort angekommen stellte ich fest, dass sie den Jahrestag des Dorfes feiern und wie in Südamerika üblich endete so eine Feier nicht vor den frühen Morgen Stunden. Ich hatte ein gutes Abendessen und bin mittlerweile Lärm in der Nacht gewöhnt und schlief wie ein Baby. Die Party selbst ging bis 5Uhr morgens.
      Ich traf auf der Feier auch ein paar Bauarbeiter wieder und wurde von allen sehr herzlich aufgenommen. War wirklich toll, bekam sogar ein Angebot mit der Familie des einen den nächsten Tag zu feiern. Jedoch schuld ich aus, die Musik ist ...
      Naja ich fand es sehr verwunderlich und herausfordernd, das die den ganzen Tag und die ganze Nacht das gleiche Lied spielen und dieses nicht mal sonderlich schön ist.
      Jedoch lieben sie es und alle tanzen einen etwas besonderen Tanz dazu. Eigentlich liefen sie nur im Kreis oder so ähnlich. Es gab noch ein tolles Feuerwerk wo in Deutschland sofort die Feuerwehr auf der Matte gestanden hätte, aber hier gibt es einfach keine Vorschriften. Die Funken wie auch die Überreste fielen direkt in die Menge. 😨😨
      Am nächsten Tag gab es einen Teller Spaghetti als Frühstück und ich trat den Rückweg über Sangalle de Oasis (2100m) an.
      Dieser Ort macht seinem Namen als Oasis alle Ehre. Alles grün und Bananen, Papayas, Palmen, Pools und Cocktail Bars... eben alles was zu einer Oase so dazu gehört.
      Ich schaute mir alles in Ruhe an und machte mich an den Aufstieg nach Cabanaconde. Das nun auch wieder über 1km Höhenunterschied bedeutet, ca. 1h vor Ankunft wurde ich zum ersten Mal auf meiner Wanderung vom Regen erwischt. Ich konnte zwar meinen Rucksack unter einem Felsvorsprung trocken halten, jedoch ich selbst wurde einmal gut durch gewaschen.
      Egal... dadurch freute ich mich um so mehr auf meine warme Dusche im Hostel, die mit einem guten Abendessen gekrönt wurde.
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    You might also know this place by the following names:

    Tocallo

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