Juli 2019 Read more
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  • Day 1

    This time a threesome

    July 21, 2019 in Germany ⋅ 🌧 23 °C

    4. Juli 2018 - 05.45 Uhr

    Ein unglaublich beeindruckender Sonnenaufgang, bringt das Wettersteingebirge vor der Knorrhütte ( 2051 m ü. NHN ) zum Glühen.

    Nach einer typisch grausamen Berghütten Nacht mit gefühlt null Schlaf, bin ich um 06.30 Uhr bereit, als einer der Ersten aufzubrechen.

    Bis zum höchsten Punkt Deutschlands, sind noch ca. 900 Höhenmeter zu gehen - los geht's!

    Nach rund zwei Stunden Fußmarsch jedoch, ist der Gipfelsturm an der Sonnalpin Gletscherbahn ( 2600 m ü. NHN ) zu Ende - eine bedrohliche Wetterfront mit dichtem Nebel zieht auf..... zu gefährlich!

    Heute - 18.00 Uhr:

    Unsere Zelte sind bei "Camping Erlebnis Grainau" aufgebaut - das beeindruckende Zugspitzmassiv liegt direkt vor uns und sorgt für verhaltene, respektvolle Vorfreude.

    Wieso berichte ich eigentlich im Plural? Ach ja....., Ramses und Nadine sind diesmal zur Unterstützung mit dabei - da, kann ja bei meinem zweiten Versuch die Zugspitze zu besteigen, fast nichts mehr schiefgehen, oder?!

    Beim Anblick der gewaltigen Berge direkt vor uns wird sofort klar, daß die Wanderung morgen ( diesmal direkt bis zur Knorrhütte ) kein Spaziergang wird aber ganz genauso, haben wir es uns ja ausgesucht!

    Abgesehen davon, gibt es wahrlich schlimmere Schicksale, als durch die sommerliche Bergwelt des Zugspitzmassivs zu wandern.

    Aktuell auf jedenfall für "Lurch" a.k.a "Hummelhirn" - im Drogeriemarkt Müller / Lauda, gibt's derzeit ganz offensichtlich Versorgungsengpässe bei seinen Lieblings Leckerlis..... die mit Hühnchengeschmack!

    Andere Leckerlis müssen als Ersatz her - oh je, das geht ja gar nicht....., schwierige Zeiten😅😅😅!
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  • Day 2

    2230 vertical meters to go - Part 1

    July 22, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Partnachklamm:

    Um 5.30 Uhr sind wir alle mehr oder weniger wach.

    Die Nacht im Zelt war soweit in Ordnung - das morgendliche Bergpanorama direkt vor uns, ist jedoch um Längen besser!

    Unser "Expeditionfahrzeug" steht zwei Stunden später, für die nächsten beiden Tage auf dem Parkplatz direkt neben der Olympia Sprungschanze in Garmisch Partenkirchen.

    Gegen 8.00 Uhr sind die Rucksäcke geschultert, der Aufstieg zur Zugspitze kann endlich beginnen - 2230 Höhenmeter to go!

    Vorbei am Olympischen Skistadion ( hier wurden durch Adolf Hitler am 6. Februar 1936 die IV. Olympischen Winterspiele eröffnet ) führt ein Weg zum Eingang der Partnachklamm.

    Die ca. 700 Meter lange Schlucht, ist in den Sommermonaten von 06.00 Uhr bis 22.00 geöffnet. Am Tickethäuschen sind 5 € Eintritt zu bezahlen und gleich danach, wird's spektakulär!

    Oft in gebückter Haltung, geht's durch ein atemberaubendes Naturwunder - Staunen ist garantiert!

    Aufgrund der frühen Tageszeit, sind nur eine Handvoll Besucher im Minicanyon unterwegs - wie schön!

    Unter uns der reißende Gebirgsfluss Partnach, über uns bis zu 80 Meter hohe Steilwände - ein tolles Erlebnis!
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  • Day 2

    2230 vertical meters to go - Part 2

    July 22, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Partn.klamm zur Reintalanger Hütte:

    Unser Weg zum Dach Deutschlands, führt durch Bergwälder weiter über die Bockhütte zur Reintalangerhütte.

    Eine grandiose Landschaft die zusehens alpiner wird - was haben wir nur für ein Glück mit dem Wetter!

    Die DAV Hütte direkt am1 Gebirgsfluß Partnach, ist sechs Stunden nach dem Aufbruch in Garmisch erreicht.

    Jetzt erstmal eine ausgedehnte Pause, bevor es nachher mit dem kräftezehrenden Aufstieg zur Knorrhütte weiter geht - noch einmal 700 Höhenmeter.
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  • Day 2

    2230 vertical meters to go - Part 3

    July 22, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Ein bißchen Leid, gehört dazu:

    "Auf der Landkarte sieht es fast so aus, als ob die Knorrhütte nur einen Katzensprung von der Reintalangerhütte entfernt liegt"..... meinte Nadine die letzten Tage - tja, Wunschdenken!

    Um 15.30 Uhr geht's weiter - vor uns liegen rund 700 Höhenmeter und die, haben es definitiv in sich!

    Teil sehr lang gezogene, steile, Anstiege auf oft lockerem Geröll sind wahrlich kein Spaziergang.

    Drei Stunden Kraxlerei später, sind wir wohlbehalten aber sehr erschöpft, an der DAV Hütte angekommen - nach insgesamt 23 Kilometer.

    Trotz vorheriger Online Anmeldung, ist kein Schlafplätze in den Matrazenlagern mehr frei - die Unterkunft ist voll bis unters Dach!

    Alternativ dürfen wir um 22.30 Uhr, für 6,50 € pro Person, unser Nachtlager in der Wirtsstube beziehen.

    Richtig Glück gehabt würde ich mal behaupten - das wir die Nacht in der Wirtsstube und nicht in den überfüllten Matrazenlagern verbringen dürfen.

    Mein Rucksack wird zum Kopfkissen und für zehn Bergsteiger, gibt es herrlich viel Platz sich richtig auszubreiten - wie schön!
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  • Day 3

    2230 vertical meters to go - Part 4

    July 23, 2019 in Germany ⋅ 🌙 27 °C

    Auf dem Weg zum Gipfel:

    Die Nacht zu Zehnt in der Wirtsstube war eben so, wie eine Nacht zu Zehnt in einer Wirtsstube eben so ist!

    Inklusive einer scheiß penetranten Stubenfliege, der nichts besseres einfiel, als permanent um meinen Kopf zu surren - mitten in der Nacht..... permanent 😠😠😠!

    Wenig ausgeruht brechen wir um 7.30 Uhr auf - bis zum Gipfel mit seinen 2962 m ü. NHN, sind noch über 900 Höhenmeter zu kraxeln!

    Es läuft sich gut an, obwohl uns die steilen Anstiege so früh am Morgen schwerfallen - warmlaufen ist angesagt!

    Das Wetter allerdings, ist heute perfekt und gibt sich die größte Mühe, alle weißblauen Bayern Klischees zu bedienen.

    Das Weiß bezieht sich aktuell jedoch nicht auf Schäfchenwolken am Himmel, selbiger ist stahlblau und völlig wolkenfrei, sondern auf verbleibende Schneefelder, die vereinzelt überquert werden müssen.

    Nach etwas mehr als zwei Stunden, gelangen wir an eine Wegkreuzung - links führt der Trail zum Gletscherbahnhof Sonnalpin.

    Genau dort war letztes Jahr im gleichen Monat, wegen einer aufkommenden Schlechtwetterfront Endstation für mich.

    Und rechts, führt ein sehr steiler, mehrere hundert Meter langer Serpentinenpfad, vorbei an der Forschungsstation Schneefernerhaus, direkt zum Gipfel.

    Hatte ich schon erwähnt, daß der Pfad aus lockerem Geröll sehr steil ist? Ich meine..... so richtig steil, mit sicherlich über 30 Prozent Steigung?

    Bei uns Dreien, genauer gesagt sind wir mittlerweile zu fünft, da sich uns Christel und Marianne vor rund einer Stunde angeschlossen haben, mischen sich Respekt und Zweifel.

    Wie sich gleich zeigen wird, völlig zu Recht!
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  • Day 3

    2230 vertical meters to go - Last part

    July 23, 2019 in Germany ⋅ 🌙 28 °C

    Drei im Gipfelglück:

    Gegen 10.00 Uhr brechen wir zur letzten Gipfeletappe auf.

    Das steile Geröllfeld ist für jeden von uns eine Herausforderung! Nur sehr langsam kommt man voran - jeder Schritt muß ganz genau bedacht werden....., bloß nicht ins Rutschen kommen!

    Manchmal muss ich auf allen Vieren weiter - mein schwerer Rucksack entwickelt bei dieser Steigung öfters eine Eigendynamik, die mich einmal fast aus dem Gleichgewicht bringt.

    Um kleine Ziele zu setzen, fixiere ich immer wieder einen Felsbrocken vor mir liegend ( Motivationssteine ), die ich ansteuere.....wieder einige Meter geschafft!

    Sind die Felsbrocken zu weit auseinander, wird nach zehn Schritten hintereinander gestoppt - kurze Pause, tief Luft holen!

    Auf Höhe vom Schneefernerhaus, ist die schwierigste Passage endlich geschafft - erst einmal durchatmen, was für eine spektakuläre Aussicht!

    Es geht im Fels weiter - gespannte Stahlseile und Steigeisen bis zum Gipfel sind große Hilfen!

    Häufig müssen kleine Passagen erklettert werden..... wie heißt es immer so schön? Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollten vorhanden sein!

    Erstmalig kommt mein Klettergurt zum Einsatz, der mit zwei Karabinern am Stahlseil verbunden wird - mehr Sicherheit, auch mental!

    Es geht einfacher voran als auf dem schwierigen Geröllfeld, jedoch beeinflussen mich immer wieder die steilen Abgründe - ich versuche, ausschließlich den schmalen Weg zu fokussieren, so klappt es deutlich besser!

    Ramses meint an einer solchen Stelle passend..... "Und jetzt von hier mit dem Paraglider starten und direkt zurück nach Garmisch, das wärs doch"!

    Na dann, das nächste Mal.... ich bin dabei 😂😂👉😎😎!

    Nach einer Felswand kommt fast schon überraschend das Münchner Haus auf dem Gipfel in Sicht. Unser Ziel scheint so nahe - es sind jedoch noch ca. 100 Höhenmeter zu steigen!

    Gegen Mittag stehen wir endlich auf dem Gipfel und klatschen das Grenzschild Bundesrepublik Deutschland ab - geschafft!

    Gemischte Gefühle bei uns allen - Stolz und Erleichterung, alles ist gut gegangen.

    Nadine kommen beim Blick von der Aussichtsterrasse fast die Tränen - toll gemacht Frau Ragab, diese Aussicht hast du dir wahrlich verdient und meinen vollen Respekt für die großartige Leistung gibt's noch obendrauf!

    Über Ramses gibt's nicht viel zu sagen, der Mann ist fit! Genauso wie Christel und Marianne, die beiden sind wenige Meter unterhalb vom Gipfel einfach an uns vorbei gerauscht.

    Und mein Resümee? Die Zugspitze war deutlich schwieriger zu besteigen, als der Teide vor zwei Monaten - das hätte ich so nicht erwartet!

    Natürlich war's anstrengend, aber meine Fitness hat mich nicht im Stich gelassen - da geht auf jedenfall noch a bisserl mehr!

    Auf den ursprünglich eingeplanten Gipfel Käsekuchen im Münchner Haus verzichten wir gerne, ebenso wie auf die wenigen Meter mehr zum vergoldeten Gipfelkreuz, das mit der Sonne um die Wette zu strahlen scheint - diesmal, wirklich nur einen Katzensprung entfernt.

    Viel zu viele Menschen sind unterwegs auf dem Dach Deutschlands - was für ein Zirkus!

    Die Menschenmassen machen Angst und mir kommen die Tränen..... bloß schnell zur Seilbahn und weg hier!
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  • Day 5

    Afterthoughts! We got t. summit goin up!

    July 25, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 36 °C

    Während es dieser Tage im ganzen Land mit bis über 42 Grad so heiß wie noch nie ist, denke ich zurück an den Zugspitz Gipfel.

    Dort waren es gerade einmal 14 Grad - ebenfalls eine ungewöhnlich hohe Temperatur!

    Zwei Tage sind mittlerweile vergangen - irgendwie fühlt ist es seltsam, fast unwirklich an, daß wir Vorgestern noch auf dem Dach Deutschlands gestanden sind.

    Das war schon eine unglaublich tolle Besteigung! Auf der Autofahrt zurück nach Hause dachte ich noch, daß ich jetzt erst einmal keine Lust mehr habe auf Berge zu kraxeln.

    Der harte Aufstieg und zwei Tage gefühlt ohne Schlaf..... ich war einfach völlig erschöpft, meine Oberschenkel brannten, ganz zu schweigen von den Knien!

    Gerade eben, habe ich auf YouTube ein Video über die gleiche Route gesehen, die wir zum Gipfel gewählt haben - und da, sind wir wirklich gelaufen???

    Unglaublich, wie dramatisch vor allem das letzte Stück mit seinen tiefen Abgründen ist, wenn man sich in Ruhe einen Film darüber ansehen kann und nicht seine volle Aufmerksamkeit auf die nächsten Schritte richten muß!

    Auf jeeeden Fall habe ich wieder Lust auf einen Gipfel zu steigen!

    Die Kraft die für einen solchen Aufstieg verbraucht wird, gibt solch eine Tour um ein Vielfaches zurück - ein unbeschreibliches Gefühl von Energie und Lebendigkeit.

    Am liebsten, würde ich gleich wieder los!

    Die nächste Herausforderung steht schon fest - der Jebel Toubkal ( 4176 m ü. NHN ), höchster Berg Marrokos, soll es werden.

    Im nächsten Jahr dann - Gesundheit und Bonität vorausgesetzt und, İnşallah natürlich 🧿🧿🧿!

    Nach einem Abenteuer ist vor einem Abenteuer!
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