25.01.2017 Südafrika

January - February 2017
A 29-day adventure by Galileo Read more
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  • Day 1

    25.01.2017 All my bags are packed...

    January 25, 2017 in Germany ⋅ ☁️ -1 °C

    Am I ready to go? Wann genau hatte ich die Idee, alleine für einen Monat nach Südafrika zu reisen??

    Liebe Familie und Freunde!
    Nach exakt 92 Tagen erwacht unser Blog zu neuem Leben. Eine Menge ist seitdem passiert: Daniel hat in Kaarst unterschrieben und beginnt in einer Woche als stellvertretende PDL. Ich habe meine Revision absolviert und warte auf Rückmeldung. Und damit die Zeit nicht zu lang wird, dachte ich: Warum nicht der Sonne hinterher und dort warten?

    Nun stehe ich am Gate Z69 - mit leicht weichen Knien - und lasse mich von der Lufthansa nach Kapstadt fliegen. So viel Gutes habe ich von dieser Stadt und auch dem Rest des Landes gehört und gelesen. Morgen früh um 11 Uhr ist die Ankunft geplant und das Beste: Ich habe Beinfreiheit ergattert und darf das Zähneputzen 2x ausfallen lassen (habe ich mir selbst erlaubt!).

    Ich sende letzte Grüße aus Frankfurt. Auch wenn mir der Abschied - vor allem von meinem Schatz Daniel - überraschend schwer fällt, freue ich mich auf all die Erfahrungen und Begegnungen, die vor mir liegen. Ich halte euch auf dem Laufenden!
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  • Day 2

    26.01.2017 wish u were here

    January 26, 2017 in South Africa ⋅ 🌙 19 °C

    "wish u were here" - so heißt das Hostel, welches ich gebucht hatte. Mein Zuhause für die kommenden (mind. 4) Tage. Und mein Genosse für diese Zeit heißt Marten, kommt ursprünglich aus Holland, wohnt eigentlich in Australien, trennt sich jedoch gerade von seine 16 Jahre älteren Frau, will nach Tansania emigrieren, ist gelernter blacksmith, vollständig geimpft und hat ein dezentes Alkoholproblem. Nach einer Stunde mit ihm dachte ich, ICH wäre mit ihm verheiratet - so gut kenne ich ihn bereits ... 😉

    Flug, Verpflegung der Lufthansa, baggage reclaim und Busfahrt zum Hostel waren hervorragend. Nachdem ich mich eingerichtet hatte, bin ich ins Zentrum gegangen - zur City Bowl, wie es hier heißt.
    Die "mother of all cities" präsentierte sich mir als Metropole der Gegensätze. Bei bestem Wetter sah ich Schönes & Verbautes, besonders arm & besonders reich, Interessantes & Hässliches. Hier verschmelzen nicht nur eine Vielzahl an Religionen!

    Als ich im halb neun (+1h im Vergleich zu Deutschland) wieder ins Hostel kam und geduscht hatte, war ich ganz erschöpft. Bei einem südafrikanischen Bier wollte ich meine nächsten Tage planen, aber da war Marten schon wieder zur Stelle... Nun flirtet er mir Hannah aus Finnland und ich habe mich ins Bett geschlichen. Morgen geht's auf den Tafelberg! Für heute kann ich nicht mehr...
    Schlaft gut!
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  • Day 4

    28.1.2017 Um und auf Table Mountain

    January 28, 2017 in South Africa ⋅ ☀️ 20 °C

    Gestern war ein Regentag in Kapstadt. Naja, "Sturmtag" trifft es fast noch besser. Martens und mein Zimmer stand 2 Quadratmeter unter Wasser und in der Stadt flogen Pappen und Mülltonnen tief. In den Townships war vermutlich Waschtag...
    Ich nutzte die Gelegenheit, ein 14-Tage-Busticket mit Beginn in der nächsten Woche, zwei Ausflüge und das nächste Hostel an der Gardenroute zu buchen. Donnerstag verlasse ich meine erste Station.
    Auch im Museum über das District Six, welches 1966 gewaltsam von den Schwarzen für die Weißen geräumt wurde, habe ich besucht. Ruth, eine ebenso Vertriebene aus dem damaligen District, führte uns durch die Ausstellung und hat uns alle berührt... Das ist Geschichte hautnah!

    Als sich die Sonne gegen 18 Uhr wieder zeigte, packte ich Rudi und meine anderen Habseligkeiten und fuhr mit dem Bus zur Marina. Ich weiß nun, wo sich all die reichen und schönen Weißen und Schwulen in den letzten Tagen versteckt hatten. So viel Gucci, Prada und Konsorten auf einer Stelle, Wahnsinn.

    Seitdem habe ich die andere, sehr wohlhabende - und nicht überraschenderweise weiße - Seite von Afrikas südlichster Stadt kennen gelernt. Heute auf meiner Hop-on-Hop-off-Tour ging es fünf Stunden entlang des Küstenstreifen rund um den Tafelberg: W-u-n-d-e-r-s-c-h-ö-n! An weiten Stränden und in zahlreichen Cafés und Bars fühlte ich mich wie an der Copacabana (Ich war da noch nie, aber so stelle ich es mir vor!). Die Fotos können es hoffentlich ein wenig einfangen.

    Nachmittags ging es dann endlich auf den Tafelberg. Im Anbetracht der Zeit (und des Schweinehundes): per Seilbahn. Bei glücklicherweise fast wolkenlosem Himmel konnte ich die Sicht genießen und gleichzeitig herausfinden, wo sich wiederum die Asiaten versteckt hielten... 😉

    Zum Abendessen gab es heute - nach einem eher schüchternen Versuch gestern - ein echt afrikanisches Gericht! Kubu! Und von links nach rechts liegen neben dem Reis und Salat: jeweils etwas Strauß, Krokodil, Zebra und Wildschwein. Die ersten beiden werde ich wohl noch einmal probieren; das Zebra schien bereits ein erfülltes Leben gehabt zu haben.

    Im Hostel verbringe ich eigentlich wenig Zeit. Irgendwie herrscht dort kein richtiges Gemeinschaftsgefühl. Und Marten hat nicht nur ein "kleines" Alkoholproblem: Gestern konnte er gegen frühen Nachmittag nicht mehr frei stehen und mit dem Sprechen wird's dann auch schwierig. Und wenn er mich noch einmal um halb drei in der Nacht weckt, um nach Kondomen zu fragen, werde ich mit ihm schimpfen müssen... Während ich diese Zeilen schreibe, schnarcht er selig seinen Rausch aus. Es ist kurz vor acht.

    Obwohl es Samstag Abend ist und ich in einer Metropole bin, gehe ich nach vielen Hin-und Her-Überlegen nicht noch auf ein Getränk in die Stadt. Ein wenig schade, aber alleine macht es ja nicht so viel Spaß. Und außerdem steht der Pick-up-Service morgen früh um 7 Uhr vor der Tür. Die Pinguine warten...
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  • Day 5

    29.1.2017 Kap der guten Hoffnung

    January 29, 2017 in South Africa ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Tag begann mit der guten Hoffnung, dass es sich lohnt, im Sabbatjahr um 6 Uhr aufzustehen und ohne Frühstück aus dem Haus (Hostel) zu gehen. Als Nceba (ein afrikanischer Name mit Schnalzlaut) mich fröhlich aus 30m Entfernung vor dem Hostel begrüßte, war ich noch nicht sicher....

    Nach mir wurden noch 19 weitere Ausflugstouristen ebenso fröhlich begrüßt und eingesammelt. Unser erster Stopp auf dem Weg nach Süden war Simon's Town, an dessen Strand sich unerklärlicherweise eine Population von über 2.000 Pinguinen wohlfühlt und niedergelassen hat. Rudi fand: "Langweilig!" (Anm. der Red.: Vermutlich weil nicht verwandt.)
    Anschließend stieg unsere Truppe auf Fahrräder um und im Gänsemarsch ging es durch den Nationalpark zum Kap der guten Hoffnung - mit einem Zwischenstopp zwecks Stärkung.
    Gelernt haben Rudi und ich heute, dass...
    ... das Kap der guten Hoffnung eigentlich "Kap der Stürme" heißt und nur von den Holländern als "Marketingstrategie" umbenannt wurde
    ... diese Stelle der zweit windigste Ort von Afrika ist (deshalb entschuldigt meine Frisur "Vom Winde verweht")
    ... dieses Kap gar nicht der südlichste Punkt Afrikas ist, sondern der südlichste im Westen (im südlichen Süden gibt es noch einen südlicheren! Alles klar? 😁)
    ... hier der einzige Punkt auf der ganzen Welt ist, wo sich zwei Ozeane treffen
    ... ein dunkelhäutiger Guide in Südafrika ein Hang zu Sklaven-Witzen entwickeln kann
    ... ein 26jähriger Inder extra nach Südafrika reist, um ein Diplom für lokale Diamanten zu absolvieren und anschließend in Slippern klettert und Fahrrad fährt
    ... rothaarige Milchbauern aus Wales auch mal Urlaub machen und dabei erfrischend aufgeschlossen sind
    ... in Südafrika tatsächlich wilde Tiere leben, die sich plötzlich am Wegesrand lausen
    ... es sich lohnt, auch im Sabbatjahr morgens um 6 Uhr aufzustehen und ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen, da eine gut geführte Tour mit netten Leuten für vieles entschädigt
    ... und dass ein ganzer Tag Seeluft (atlantische UND die vom Indischen Ozean!) ziemlich müde macht!

    Eine gute Nacht aus Kapstadt
    wünscht euch
    Rainer
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  • Day 6

    30.01.2017 winelands

    January 30, 2017 in South Africa ⋅ ⛅ 16 °C

    Bereits vor über 250 Jahren fanden die Holländer und Franzosen heraus, dass sich im Mikroklima des Hinterlandes von Kapstadt hervorragend Wein anbauen lässt. Heute gibt es ca. 400 Weingüter, welche man gut in einem Tagesausflug erreichen kann, geführt von meist modernen, engagierten und gut ausgebildeten Winzern. Selbstverständlich, dass ich meine Weinkenntnisse theoretisch und praktisch erweitern wollte. Rudi blieb zuhause - als minderjähriges Erdmännchen war er von der Verkostung ausgeschlossen und hatte keine Lust. Er verkostete stattdessen Gin und Antidepressiva mit Marten im Hostel...

    Mit der Gruppe von 12 Native-speakern (Boy, was I in trouble to catch up with the conversation!) hatte ich an diesem Tag super viel Glück! Aufgeschlossene, interessierte Leute, mit denen ich sofort im Kontakt kam! Besonders Gillian, the Scottish girl aus der Nähe von Aberdeen, und ich haben uns gut verstanden. So stelle ich mir backpacking vor.

    Am ersten Weingut an diesem Tag wurde uns sogleich die für Südafrika einzigartige Herstellung von Sekt (MCC) anhand von zwei (üppigen) Proben vorgestellt. Als dann noch zwei spezielle Sorten des Chenin Blanc und ein Rotwein folgen, hatte nicht nur der Deutsche in der Runde die Lampen an. Es war zu der Zeit kurz nach 10 Uhr.

    Um es kurz zu machen: Bei den restlichen 19 Weinen war ich vorsichtig, ließ sogar zwei aus und konnte um 18 Uhr beschwingt, sehr gut gelaunt und aus eigener Kraft (und Balance) ins Hostel zurückkehren.

    Fazit: Two thumbs up for this wine tour und vor allem für die nette Truppe aus GB, USA and Australien.
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  • Day 8

    31.01.2017 down under

    February 1, 2017 in South Africa ⋅ ⛅ 20 °C

    Am nächsten Tag ging es dann down under. Und zwar mit Sauerstoffflasche und bei 11°C Wassertemperatur mit doppeltem Neoprenanzug in zwei tollen dive sites in der Hout Bay südlich von Kapstadt. Zuerst besuchten wir eines der zahlreichen Vor der Küste havarierten Schiffe und tauchten durch das Wrack, zusammen mit kleinen (winzigkleinen, liebe Mama!) Haiarten und einigen Quallen, denen aus dem Weg zu gehen war. Leider war die Sicht aufgrund der starken Strömung nicht besonders. Beim zweiten Tauchgang besuchten wir die Seehunde, die immer ganz aus dem Häuschen sind, wenn ein paar Taucher vorbeischauen. 30 Minuten steckten wir in einem turbulenten Gewirr von diesen äußerst agilen Schwimmern und wurden "bespielt". Ganz beliebt war das Spiel "Ich-schwimme-mit-offenem-Maul-und-hoher-Geschwindigkeit-auf-Dich-zu-und-drehe-ca-25cm-vor-Deinem-Gesicht-ab". Gut, dass sich Schall nur schlecht unter Wasser überträgt... 😨
    Ungünstigerweise war mein Neo ein wenig knapp und konnte mein Haar nur halb bedecken. Die freiliegenden Haare wurden auch gerne bespielt. Nachdem ich das zweite Mal Haare lassen musste, entschied ich mich fürs Auftauchen... Ich werde diese Tiere nach dieser Erfahrung nicht mehr mit den gleichen Augen sehen. Sie können definitiv mehr, als nur faul in der Sonne auf Sandbänken herumgammeln! So kenne ich sie aus meiner Heimat. Jedoch bevorzuge ich es, sie demnächst wieder dort zu sehen... 😉
    Mein Buddy an diesem Tag war Jeremy aus Australien mit seiner Unterwasser-Kamera. Wir haben lustige Aufnahmen gemacht, die er mir anschließend schicken wollte. Leider hat er sie letztendlich in dem Trubel für immer verloren... Also gibt es nur die Fotos vom Tauchlehrer.

    Da Jeremy und ich uns gut verstanden, verabredeten wir uns abends fürs Essen und ein paar Drinks zusammen mit seinem Freund Azmeer aus Malasia. Es gab leckere Tapas, Wein aus Stellenbosch (wo ich am Tag zuvor war) und noch Cocktails. Schade, dass die Jungs am nächsten Tag schon abreisen mussten. Der Abend war sehr unterhaltsam. Jedoch haben Daniel und ich nun eine Einladung nach Dubai, wo die beiden leben (als Emirates Crew).
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  • Day 9

    01.02.2017 Robben Island

    February 2, 2017 in South Africa ⋅ ⛅ 23 °C

    Mittwoch! Daniels erster Tag in Kaarst und mein letzter in Kapstadt.
    Als ich morgens aufwachte, hatte ich keinen Plan. Eine Klettertour auf den kleinen Bruder des Tafelbergs, den Lions Head, hatte ich verworfen, da ich immer noch ein wenig mit der südafrikanische Sonne auf Kriegsfuß stehe und es dort über Stunden keinen Schatten gibt.
    Letztendlich verbrachte ich den Vormittag in einem schicken Café in der City Bowl und buchte alle kommenden Busfahrten und Übernachtungen. Dieses "Ich schaue mal, was so kommt!" passt irgendwie nicht zu mir, ich muss es zugeben... ✌ Ab morgen gilt es: ca. 1.500km mit 4 Stopps in 7 Tagen! Sportlich!

    Nachmittags hieß es für mich dann: Leinen los und auf nach Robben Island. Diese Insel liegt 5km vor der Küste und diente seit Gedenken den Besatzern Südafrikas als Gefängnis, vor allem für politische Gefangene. Nelson Mandela war hier 18 Jahre inhaftiert. Seine Zelle erkennt ihr an dem roten Eimer, den nur er bekam, da er diese vier Wände nicht einmal für Toilettengänge verlassen durfte. Mit einem alten Bus wurden wir über die Insel geführt, sahen die verschiedenen Trakte und Einrichtungen bspw. Krankenhaus, Schule etc. Unsere sehr engagierte Führerin erzählte eindrücklich und akzentuiert, teilweise leider recht redundant - was einige Besucher zum Wahnsinn trieb. Die Stimmung war deshalb nicht immer ganz passend für solch einen geschichtsträchtigen Ort.

    Also, heute Abend ist der Rucksack gepackt und morgen geht's los, auf der N2 an der Küste entlang ca. 8h Richtung Norden. Next stop for two days: Knysna (gesprochen: neisna)
    Ich melde mich von dort!
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  • Day 10

    04.02.2017 beautiful Knysna

    February 3, 2017 in South Africa ⋅ ☀️ 25 °C

    Raus aus Kapstadt und ab auf die Garden Route!

    Auf ca. 300km erstreckt sich dieses Küstengebiet im Südosten Afrikas. Wunderschöne Strände gehen in hügelige Urwälder über, die wiederum an die Halbwüsten, die Karoos, im Norden grenzen. Ebenso facettenreich wie die Pflanzenwelt zeigt sich das Tierreich: Vom großen Elefanten bis zum kleinen Federhelmturakos gibt es viel zu entdecken. Der letzte ist übrigens ein schillernder Singvogel, welcher ausschließlich in der Region von Knysna vorkommt (deshalb auch Knysna Lourie genannt wird) und welchen ich dort auch beim Spazieren beobachten (aber nicht fotografisch einfangen) konnte. Und zwei wilde Elefanten begrüßten und bei der Einfahrt in die Stadt - es scheint, als müsste ich mit meiner Kamera in der Hand sogar schlafen gehen, um stets bereit zu sein.

    Das ist es auch, was all die Touristen in diesen Bereich Südafrikas zieht: viele Spaziergänge und andere Unternehmungen in der Natur. Ich habe mich auf zwei Tage Entspannung gefreut und diese auch bekommen. Knysna ist ein wunderbar aufgeräumtes Städtchen mit einer vor allem bei Seglern beliebten Marina. Viele "europäische" Geschäfte laden zum Bummeln und Kaffee trinken ein.

    Mit dem Briten und den beiden Schweizerinnen, mit denen ich mir das Zimmer teilte, ging ich wandern. Es ist schon lustig, wer sich hier nicht sucht und trotzdem findet... Und im Hostel waren natürlich die buntesten Vögel zu beobachten u.a. der israelische Shabat-Greifling!

    Nun mache ich mich auf den Weg weiter Richtung Norden zur Ostkap-Region. 600km in 10h Busfahrt mit Übernachtung in Port Elisabeth. Dort erwarten mich mehr Kultur, dafür weniger Infrastruktur... Ich bin gespannt!
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  • Day 14

    07.02.2017 Chintsa at the Wild Coast

    February 7, 2017 in South Africa ⋅ ☀️ 31 °C

    So, der BazBus hat mich wieder. Nach und nach entwickelt sich dieses Transportmittel zu einem zweiten Zuhause. Mittlerweile kenne ich die Fahrer und einige der Backpacker, die im gleichen Rhythmus "ab- und aufhüpfen". Allerdings werden es weniger, da ich die Garden Route (als Hauptreisestrecke) verlassen habe. Gut für meine Beinfreiheit im Bus!

    Chintsa liegt an der sog. Wild Coast. Wie der Name schon sagt, ist dieses Gebiet schlecht erschlossen und viele (der wenigen) Straßen nur mit Allrad zu bezwingen. Die einheimischen Xhosa gelten als freundlich und zeigen gerne ihre Kultur. Die berühmte Madame Tofu aus der Nähe von Chintsa ist in jedem Reiseführer erwähnt - sei es, weil sie mit ihren 95 Jahren die angeblich älteste Reiseführerin auf der Welt ist oder weil sie so gut wie kein anderer die Schnalzlaute der Xhosa-Sprache vermitteln kann. Ich hatte mich also auf urige Wanderungen und ein wenig Kultur eingestellt. Tja, wie war das noch mit dem Planen und dem Leben??

    Das Hostel in Chintsa ist wunderbar gelegen und hervorragend geführt. Von dem Ausblick unseres Zimmers konnte sich Rudi kaum trennen. Die Strände lang und oft menschenleer...

    ... ebenso menschenleer war aber scheinbar auch das Hostel, was sich daran offenbarte, dass sämtliche Touren aufgrund mangelnder Nachfrage ausfielen. Traurigerweise ist Madame Tofu zudem letztes Jahr verschieden. Und die Gegend um das Hostel ist ausnahmslos privatisiert (und mit fürstlichen Villen bebaut...): Wandern unmöglich!

    Wider Erwarten habe ich also die beiden Tage im Hostel verbracht, etwas spaziert, einmal im Indischen Ozean gebadet, die ersten beiden Nordfriesen aus St. Peter-Ording getroffen (was ein Hallo... äh, natürlich Moin!), viel gelesen und abends noch intensiver die Bar besucht. Das, was ich an Alkoholkonsum während meines Aufenthaltes bis dato eingespart hatte, konnte ich nun ausgleichen... 😉

    Zwischen all den Niederländern, Deutschen, Briten und anderen Thekenhockern fand ich aber auch einige Xhosa und kam mit ihnen ins Gespräch. Mehr hätte Madame Tofu mir wahrscheinlich auch nicht erzählen können! Gelebte Kultur - sehr spannend. Und als dem Surflehrer vor Ort bewusst wurde, wie wenig ich noch über das landestypische Essen wusste, wurde für den nächsten Abend ein 'braaing' geplant. Gestern waren deshalb vier Hostel-Gäste und einige seiner Freunde bei ihm zuhause und es gab unglaublich viel Fleisch, den berühmten 'maelie pap' (Maisbrei) und 'butternut' (eine kürbisähnliche Frucht, die mit Feta gefüllt wird).

    Solch einen Abend hätte ich mir nicht träumen lassen! Ich könnte nun einige Anekdoten aufschreiben, aber das führt sicherlich zu weit. Nur so viel: Es gibt insgesamt drei verschiedene Schnalzlaute in der Xhosa-Sprache und ich kann nun alle bilden (wenn auch nur isoliert und nicht im Wort). Und ich weiß, warum die Straßen hier - aus Sicht der Xhosa - so schlecht sind...

    In 10 Stunden werde ich in Durban sein bzw. wenn dieser Beitrag online geht, bin ich schon da. Meine Leber freut sich, dass es weiter geht... Aber sie funktioniert noch!
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  • Day 15

    09.02.2017 warmest place to be - Durban

    February 8, 2017 in South Africa ⋅ ⛅ 25 °C

    Seit dem letzten Beitrag sind lediglich 34 Stunden, d.h. etwas über 2.000 Minuten vergangen. In dieser Zeit habe/bin ich:

    😴 360 Minuten geschlafen
    🚶 110 Minuten in die Stadt gelaufen
    🐵 dort bereits die ersten wilden Affen getroffen
    🎒 25 Minuten fürs Frühstück eingekauft
    🌊 30 Minuten am Strand gefrühstückt
    🚐 40 Minuten im öffentlichen Bus verbracht
    🚶 60 Minuten durch den bekannten Victoria Market und die umliegenden Straßen spaziert
    🚍 180 Minuten eine Stadtrundfahrt unternommen
    👭 45 Minuten die Damen vom BazBus getroffen
    😋 70 Minuten zu Abend gegessen (indisch, weil hier sooooo viele Inder leben, wie sonst nirgends außerhalb von Indien)
    😠 30 Minuten ein Taxi gesucht
    🚕 20 Minuten zum Hostel gefahren worden
    🏊 20 Minuten in den Pool gehopst
    🚿 10 Minuten schnell geduscht (ab 21 Uhr wird hier aufgrund von Mangel das Wasser über Nacht abgestellt!)
    📖 45 Minuten gelesen
    😴 weitere 400 Minuten geschlafen
    😤 30 Minuten den Rucksack gepackt
    📱 30 Minuten diesen Beitrag verfasst und dabei
    ☕ 15 Minuten Kaffee getrunken

    😥 ... und ich habe 1.975 Minuten geschwitzt (nur beim Duschen und in einem klimatisierten Bus NICHT)! Es ist so unglaublich heiß und feucht hier! Selbst nachts kühlt es sich nicht unter 24°C ab! Und tagsüber stieg die Temperatur auf ca. 34°C an, was sich aber noch wärmer anfühlte.
    Ansonsten hat mir Durban aber gut gefallen!

    Das waren die vergangenen 2.000 Minuten und schwupps sitze ich gleich schon wieder im Bus auf dem Weg nach Johannesburg mit Zwischenstopp in den Northern Drakenbergs. Dort werde ich endlich wandern können: Die Umgebung muss atemberaubend sein und das Hostel speziell hierfür ausgerüstet! Da es mitten in den Bergen liegt, ist es jedoch u.a. vom Internet abgeschnitten. Ich melde mich also erst wieder aus Johannesburg - und zwar in knapp 8.000 Minuten!

    Was eine Durststrecke! Aber wie stellte Daniel trocken fest: Früher ging's auch ohne!! 😉

    In diesem Sinne: Ich drück euch!
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