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- Aug 23, 2019, 11:37 PM
- ⛅ 25 °C
- Altitude: 69 m
- RomaniaJudeţul MehedinţiDrobeta-Turnu Severin44°37’43” N 22°39’39” E
2. Wochenbericht - die Siebenbürgen
August 23, 2019 in Romania ⋅ ⛅ 25 °C
(Norbert) Seit mehr als einer Woche fahren wir durch Rumänien und haben uns dabei vom Nord Westen über die Karpaten langsam ständig querend nach Süden vorgearbeitet. Die Berichte belegen, wie wunderbar dieses Land sein kann, wenn man sich auf die Gegebenheiten und insbesondere die kleinen Begegnungen einläßt. Das riesige Spannungsfeld zwischen von Esel gezogenen Heuwägen auf der einen Seite und zur Schau gestellter Wohlstandsdynamik in Form großvolumiger SUVs läßt erahnen, dass es noch einige Tag benötigt, um eine angestrebte demokratische Grundordnung nachhaltig zu festigen. Uns wurde berichtet, dass man eigentlich zwei Klassen in Rumänien vorfindet. Diejenigen die versuchen sich an die Regeln einer demokratischen Grundordnung zu halten und diejenigen, die aus welchen Zeiten auch immer, den mafiösen Strukturen nacheifern. Auf Europa kommt eine beachtliche Aufgabe zu, wie man sich leicht vorstellen kann.
Die von uns besuchten Städte wie Kronstadt und Herrmannstadt beschäftigen mich seitTagen, da die Nachforschung der geschichtlichen Gegebenheiten aus dem Mittelalter bis heute immer wieder die Siebenbürgen und ihre am Ende leidvolle Geschichte aufzeigen. Kurzum, angeworben - und das über mehrer Jahrhunderte - haben die aus unserer Region stammenden Menschen den Großraum um diese Städte und Landgebiete kulturell und wirtschaftlich so nachhaltig gestaltet, dass es den Türken nicht gelungen konnte, die Städte einzunehmen. Die SIebenbürgen waren quasi ein ganz wichtiger Stabilitätsfaktor für die k und k Monarchie sowie für das Königreich Ungarn. Erst mit dem ersten und zweiten Weltkrieg sind sie „unter die Räder“ gekommen und Völkerwanderungen sowie Vertreibungen, Umsiedlungen haben den angestammten und über Jahrhunderte gelebten Lebensraum verändert. Jetzt verstehe ich auch, warum die Landsmannschaften Siebenbürgen so nachhaltig ihre Traditionen hoch halten. Zum ersten Mal habe ich diese Dimension in dem uns zur Verfügung gestellten Haus in der Nähe von Bonn erfahren, wo wir für Rotary die Jugendaustauschprogramm durchgeführt haben. Damals hatte ich verwundert in meiner Wahrnehmung von den Traditionsabenden und Vorträgen erfahren und nicht verstanden, wieso es Menschen gibt, die so an vergangene Zeiten hängen und diese offensichtlich leben wollten. Aus heutiger Sicht habe ich sehr großes Verständnis für diese Veranstaltungen. Die Pracht der Städte läßt erahnen, welchen Stellenwert für die Siebenbürgen diese Region bedeutet haben muß. So etwas gibt man nur mit schweren Herzen auf.
Die gemeinsamen Tage mit unseren Motorradfreuden aus Solingen haben aufgezeigt, dass wir - Bert und ich - den Schwerpunkt auf Motorrad und Reisen in gleicher Weise legen. Der bei unseren Freunden im Vordergrund stehende sportliche Ansatz, die Kurven mit zunehmender Anzahl in einer Art „Rausch zu durchfahren“ (Aussage eines Mitgliedes der SG Truppe) , liegt uns fremd. Fahren und zuweilen auch schneller ja, aber am Ende stets sicher und stressfrei.
Ich wundere mich darüber, wieso denn schon 3/4 unserer Tour bereits vorüber ist. Wir kommen ins grübeln und planen weitere Ziele, damit die uns erfahrene Horizonterweiterung fortgesetzt werden kann. Was für ein Glück, wir haben Pläne.Read more
Traveler Liebe Motociclisti (haben die Italiener nicht wohlklingende Worte für Biker, die Rumänen sicherlich auch?) wünsche eine schöne Rückreise! Gruß an Teschenburg (Oniri, Opera ....)! Mögen keine Schlaglöcher in Eurer Fahrspur liegen! Markus