• We made it!

    July 12, 2024 in Switzerland ⋅ ☁️ 21 °C

    Nun sitze ich im Zug auf dem Weg nach Hause. Nach 19 Tagen haben wir es geschafft und sind von Vaduz quer durch die Schweiz an den Genfersee gewandert. ☺️.

    Auch in den letzten zwei Tagen gab es wieder verschiedene Situationen, wo wir vom Plan abweichen und Alternativen vornehmen mussten. Am Mittwochabend, nach dem feinen Fondue, habe ich einen Bericht über Herdenschutzhunde gelesen. Es gibt in der Schweiz verschiedene Gebiete, in welchen der ganze Sommer über Herdenschutzhunde die Nutztiere beschützen. Dafür gibt es eine eigene Website (https://www.protectiondestroupeaux.ch/menu/herd…) und es wird darin dringend geraten, niemals mit einem eigenen Hund diese Gebiete zu betreten….Und selbstverständlich war für den nächsten Tag genau ein solches Gebiet vorgesehen 😏. Somit musste ich eine Umgehung dieser Zone planen und diese stattdessen mit der ÖV bereisen.

    Heute ging es nur gerade 90 Meter hinauf, dafür 1‘650 Höhenmeter hinab. Zum Glück bin ich ja mit Wanderstöcken ausgerüstet, ansonsten wäre dies extrem auf die Gelenke gegangen. Da es in der Nacht (wieder einmal) stark geregnet hat, war der Weg auch sehr rutschig. Natürlich sind meine (super guten) ON- Wanderschuhe auch nicht mehr wirklich zuverlässig. Im Gegenteil… diese muss ich nun schweren Herzens 😏 entsorgen. Nach dem Jakobsweg vom Bodensee nach Norditalien vor 2 Jahren, der Walliser-Wanderung von Brig nach Martigny im letzten Jahr, trugen mich diese Schuhe nun von Vaduz an den Genfersee. Und daneben natürlich weitere kleinere oder grössere Wanderungen. Und mit Ausnahme eines einzigen Tages, hatte ich auch nie eine Blase 😜.

    Was würde ich bei einem nächsten Mal anders machen? Eigentlich nichts! Mit Ausnahme des Datums. Ich würde diese Tour wohl eher ab Mitte August vornehmen, da dann die Wahrscheinlichkeit von zuviel Schnee in den Bergen viel kleiner wäre.
    Auch habe ich die Situation mit den Schlafplätzen etwas unterschätzt. Wenn ich alleine gewandert wäre, hätte ich in Massenlagern zwar immer noch günstige Unterkünfte gefunden. Da dies mit einem Hund jedoch nicht geht, musste ich oft auf überteuerte Hotelzimmer ausweichen. Diese habe ich auf verschiedenen Websiten geprüft und meist dann auch gebucht. Bis mir eine Hotelchefin mitgeteilt hat, ich solle niemals bei „booking.com“ oder anderen Anbietern für die Schweiz buchen. Dies, da sie dieser Firma 15 Prozent abgeben müsse und eine Direktbuchung immer günstiger sei. 😎 Auch war mein Plan ursprünglich, dass, falls ich keine passende Unterkunft finde, wir im Zelt übernachten werden. Das wir dies ausgerechnet dann gemacht haben, als es die ganze Nacht gestürmt und gewittert hat, war natürlich unglücklich. Und so wollte ich dies Kaya nicht nochmals zumuten.

    In den letzten zwei Tagen habe ich nicht mehr viele Wanderer angetroffen, welche auch die Via Alpina gewandert sind. Schade, war es doch immer wieder ein schönes Erlebnis, bekannte Gesichter an einem anderen Ort zu treffen. Mit einem Paar, in einem ähnlichen Alter wie ich, bin ich gestern noch kurz (auf Französisch 😳) ins Gespräch gekommen. Diese wandern die Via Alpina umgekehrt, d.h. von Montreux nach Vaduz. Geplant haben sie dafür 10 Tage 🤪. Das seien ja nur 40 km am Tag, was problemlos möglich sei…. Na ja…mir haben meine Kilometer pro Tag jeweils gereicht. Wobei ich ja meistens um etwa 15.00 bis 16.00 Uhr am Ziel war und rein von der Zeit her, schon noch 2-3 Stunden länger hätte wandern können. Nach rund einer Woche hatte ich mich auch an das Gewicht des Rucksackes gewöhnt. Wenn ich dem 20jährigen René hätte erzählen können, dass ich einmal eine solche Wanderung machen würde, hätte er (ich) mich für verrückt erklärt. Na ja…vielleicht muss man auch etwas verrückt sein….normal kann ja jeder…😂

    Auf jeden Fall waren es 19 unvergessliche Tage und jedem, der dies auch einmal machen möchte kann ich nur raten: Tu es! 😉
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