Russia
Elista

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Travelers at this place
    • Day 34

      Elista- eine buddhistische Oase

      August 23, 2019 in Russia ⋅ ⛅ 36 °C

      Heute Morgen bin ich schon früh aufgewacht und während die Sonne so langsam aufging, machte ich mit Romeo die ersten Gassirunde . Einfach quer Feld rein, mal rechts- mal links.... egal, es sah über Kilometern an Fläche , immer gleich aus!
      Mittlerweile sind wir seit Tallin über 5000km gefahren und am Anfang war die Erde dunkel ja fast schwarz. Je mehr wir uns dem Kaspischen Meer 🌊 näherten, umso heller aber auch trockener wurde die Erde. Jetzt gehe ich eigentlich nur auf staubtrockenem Sand , der mit Steinen und vertrocknetem, stachligem Gras übersät ist..... und doch irgendwie interessant ist.
      Zwei Wüstenfüchse sollen uns heute Nacht besucht haben, wahrscheinlich auf Futtersuche. Sicher ist dem ein oder anderen gestern beim „schnippeln „ was runtergefallen, das hat sie vielleicht angelockt.
      Nach dem Frühstück fahren wir wieder los, es geht weiter durch die Wüstensteppe der Republik Kalmückien nach Elistar.
      Von unsere Wüstenübernachtung bis zu dem Wüstenstädtchen Elistar sind es gute 170 km zu fahren, weit und breit einfach nichts! Kein Haus , keine Hütte zu sehen..... und doch , steht mitten drin, ganz Einsam , eine Bushaltestelle 🚌 ?!?
      Für wen ? Da ist doch nix ?? Wenn hier jemand aussteigt, wo will der hin??

      Was aber stark auffällt, ist die grosse Anzahl an Polizei an der Strasse und oft werden die Lastwagen 🚛 an der Strasse, regelrecht auseinander genommen.
      Dyma klärte uns darüber auf, das die Lastwagenfahrer oft auch Schmuggelware dabei hätten, der Schmuggel in diesem Wüstendreick zwischen Turkmenistan/ Abersaidschan und Russland blühe sehr gut.
      Für die meist jungen Polizisten 👮‍♀️👮‍♀️aber eine regelrechte Strafarbeit, bei 50° einen Lastwagen auseinander zu nehmen!
      Wenn dann 1-2 mal pro Jahr eine Gruppe mit so exotischen Häusern auf Räder über die Wüstenstrasse fährt, werden die eher aus Neugierde angehalten, um mal einen Blick in so ein Gefährt zu werfen.
      Pass und Kfz-Schein ist da nicht so wichtig, lieber mal reingehen und von innen inspizieren!
      Dyma meinte: „ Lasst es einfach locker, gelassen und lächelnd angehen, dann steigen die aus und winken euch weiter!
      In Elistar bleiben wir nur eine Nacht, darum ist unser Stellplatz auf dem Parkplatz beim Schul -und Sportgelände.
      Noch sind Ferien und alles ist leer, gut für uns.
      Gleich bei der Einfahrt zur Stadt gibt es ein grosses Einkaufszentrum,da halte ich erstmal an, um Wasserkannister und Lebensmittel zu kaufen.
      Im Laden fiel mir sofort auf, das ich eine der seltenen Exemplare bin, die ein europäisches Aussehen haben, alle anderen sind Mongolen . Das ist mir zum ersten Mal so richtig bewusst aufgefallen.
      Es ist eher ein kleiner, gedrungener Menschenschlag. Die jungen Frauen und Männer, oft noch schlank und schöne Gesichtszüge, wenn sie aber älter werden, schon ab 30J. sind sie absolut übergewichtig und dick!
      Muss mal Sascha , die Rechte Hand🤚 von Dyma fragen, die lebt zwar im hintersten Eck von Sibirien, hat aber auch einen mongolischenTatsch. Liegt das nur an den Genen,..... oder an der Ernährung??
      Als Europäer fällst du auf alle Fälle auf ... und wenn dein fahrbares Untergestell auch noch ein Wohnmobil ist, dann fällst du auf dem Shoppingparkplatz erst recht auf !
      Ad dem Schulhof-Stellplatz angekommen, ging das bestaunen gleich weiter. Die Wüstentrommeln haben die Nachricht schon gut weitergeleitet und so kamen Gross und Klein um unsere ausgestellten Wohnmobile zu bestaunen!
      Es war kurz vor 11.00Uhr Mittags und es war schon wieder so heiss, das man nicht auf dem Asphalt gehen konnte.
      Damit sich Romeo nicht die Pfoten verbrennt, habe ich ihm die Auslegematte , die eigentlich bei sandigem oder schmutzigem Boden vor dem Eingang gelegt wird, ausgebreitet.

      Um 14.00Uhr haben wir eine Stadtrundfahrt durch das Wüstenstädtchen Elistar, das auch als Hauptstadt des Schachs bekannt ist. Schach ♟ als Denksport ist sogar ein Pflichtfach in der Schule . Als 1998 die Schachweltmeisterschaft hier in der Stadt abgehalten wurde, hat man extra ein Gebäudekomplex gebaut, das sogenannte „City. Chess“. Es gibt einige Plätze mit Schachbrettmustern, aber auch an den Wänden sieht man immer wieder das bekannte schwarz-weiss als Muster.
      Kalmückien ist das einzige und grösste europäische Gebiet mit buddhistisch- religiösem Hintergrund. und der neue Churul , der tibetische Tempel wurde auf Bitten des Dalia Lamas gebaut und ist auch von ihm eingeweiht worden.
      In dem Tempel gibt es auch 2 Räume, die nur für ihn immer bereit stehen.
      Der Tempel ist sehr schön und als wir die vielen Treppen oben waren, war jeder froh, aus der Hitze weg rauszukommen.
      Schultern müssen bedeckt sein und alle, die kurze Hosen und Röcke trugen, bekamen so eine grüne Schürze um , die mindestens Mitte Wade reichen musste !
      Erst gingen wir in die untere Etage, in das Museum, und durch die Schals und Schürzen die wir uns umhängen mussten, schwitzten wir wie blöde.
      Unsere Reiseleiterin führte uns durch die Gänge und obwohl es eigentlich verboten war, machten wir verstohlen , hinter unseren Fächern einige Fotos.
      Dann durften wir in den grossen Tempel rein und da gab es auch Bänke zum sitzen.
      Leider kam die Sitzgelegenheit für unsere Führerin etwas zu spät. Sie klappte schon vorher in sich zusammen, und wir durften sie auf die hintere Bank bei der Zwischenwand legen. Die eine Aufsichtsbeamtin brachte ihr gleich ein Glas Wasser und wedelte ihr mit dem Fächer zu.
      Sogar die Einheimischen erleiden hier einen Hitzestau, aber Hitzefrei gibt es erst ab 50°C. !!!!! 🥵🤯 Sie hatte uns im Bus erzählt , das es schon seit 3 Wochen immer wieder Tage gab, wo das Thermometer über 50-52° C stieg, aber damit nicht alle gleich Zuhause bleiben, wird in den Nachrichten oder im Wetterbericht von Temperaturen zwischen 37° - und angenehmen 42° °C
      gesprochen!! Die Behörde sagt , wann es
      50° C sind. auch wenn es bei vielen schon längst drüber ist !!
      Als es ihr wieder besser ging. setzten wir unsere Fahrt dich das kleine Städtchen fort . Es gab noch schöne Parks und tolle Gebäude, doch die meisten stiegen bei der Hitze gar nicht mehr aus dem klimatisierten Bus 🚌 aus !
      Als wir so gegen 17.30 Uhr wieder bei unseren WoMos ankamen, Haben sich einige, die eine Aussendusche bei ihren Camper haben, sich erstmal etwas abgekühlt und ab auf den Liegestuhl , ein Erholungsschlaf im Schatten unsere Wohnmobile .
      Schön das hier die Sonne früh untergeht und ab 20.00 Uhr es schon eindunkelt, das bringt wieder Erholung.
      Beim Meeting am Abend, erfuhren wir, das die morgige Tour die längste sein wird und wir so langsam dem Kaukasus entgegen fahren. Auf alle Fälle wird’s etwas kühler !
      Ich habe mir vorgenommen, morgen mal früh um 5.00Uhr los zu fahren. Ich denke, für die Strecke ist das für mich und Romeo einiges leichter !
      Dachowskaja im Kaukasus..........

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    • Day 35

      Elista und die Mongolen

      August 24, 2019 in Russia ⋅ ⛅ 34 °C

      Elista liegt mir irgendwie am Herzen ♥️.
      Eine kleine , schnuggelige Stadt so mitten in der Wüste. Die Menschen hier beissen sich so durch‘s Leben . Sie wohnen in kleinen Häusern, im Schnitt 2-3 Zimmer mit Küche und Bad und einem kleinen Vorgarten ! Es gibt nur ganz wenige Häuser , die 3 bis 4 Stockwerke haben, alle anderen sind kleiner, höchsten 2 Stockwerke hoch. Darum kann man gut so über die Stadt schauen, , alles etwas flach gehalten....... genauso wie die Fläche Wüstenebene, rundherum !
      Im Sommer sehr heiss, bis über 50° C, im Winter auch sehr kalt, auch bis -30°C.
      Die Republik Kalmückien besteht erst seit dem 2. Weltkrieg und ist von der damaligen UDSSR den Kalmücken als Wiedergutmachung an ihrem Volk, Ihnen geschenkt worden. Eigentlich gehörte dieser Landstrich früher zu Asien und der Mongolei, und hier zogen die früheren Kalmücken ( übersetzt : Mützen , aber auch schnell ) als Nomaden durch die Steppe. Sie waren bekannt als exzellent Reiter und gute Krieger. So nahmen die Zaren sie gerne in ihre Dienste um die Grenzen abzusichern vor den Hussaren und den Türken.
      Als Stalin an die Macht kam, wollte er alle Mongolen ausrotten, so wurden über 65‘000 mongolisch stämmige Frauen, Männer und Kinder in Güterwagen gepfercht und bei -40°C über 14 Tage durch das Land , nach Sibirien gefahren,
      Wer da noch lebend ankam, kam da in die Arbeitslager. 15 Jahre mussten sie da schwer arbeiten, die meisten starben an Hunger und Kälte.
      Man sagt, das von den 65‘000 Menschen gerade mal 2500 es schafften, in ihr neues , zugesprochenes Land zurück zu kehren. Elista ist heute die Hauptstadt von Kalmückien und die Menschen die hier leben, sind alle sehr freundlich und hilfsbereit, aber auch neugierig und offen für Neues .

      Ach ja, die Strassen !!!! Hätte ich doch fast vergessen, dabei habe ich heute noch Erinnerungen an meinem WoMo, die ich immer wieder mal abkratzen darf ?!?
      Ich weiss nicht, ab welcher Temperatur sich der Asphalt anfängt, aufzulösen, auf alle Fälle fährt es sich gaaanz komisch 😁 auf weichem Asphalt! Das schlimmste aber ist, das wenn der Teer sich verflüssigt, die Steichen darum frei werden und beim fahren über die weiche Strasse, spicken die rund ums Auto hoch.
      Ja das Auto sah nach dieser Wegstrecke alles andere den schön aus !! Die Treppenstufe zum ausfahren, sah am schlimmsten aus ! Von unten und oben vollkommen mit Teer versetzten Steinchen beklebt, genau so auch das Auto rundherum . Zwei aus unsere Truppe hatten den Steinschlag in der Frontscheibe und mussten zum Scheibendoktor !
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    • Day 12

      Elista unter Wasser

      August 20, 2014 in Russia ⋅ 26 °C

      Als es so gegen 5 Uhr leicht anfängt zu nieseln schäle ich mich aus meinem Schlafsack und wecke die anderen.
      Keiner ist begeistert, schliesslich war die Nacht und auch der Schlafplatz nicht der Beste, aber es ging einfach nicht mehr.
      Wir besprechen uns und beschließen, dass so etwas nicht mehr passieren darf.
      Dass diese Hetzerei und auch die nächtliche Lagersuche zu nichts führt und dass wir sowas alle nicht nochmal wollen.

      Mit diesen guten Vorsätzen macht sich unser Tross, Team Erzgebirge, die Nomads, Kompass und wir wieder auf den Weg in Richtung Kasachstan.

      Wir fahren und fahren ohne besondere Vorkommnisse. In Russland fühlen wir uns alle nicht wohl. Vielleicht aufgrund der Vorkommnisse gestern oder aufgrund unserer allgemeinen Vorurteile. Ich weiß es nicht. Jeder hat seinen eigenen Grund.

      Plötzlich fängt es unglaublich stark an zu regnen.
      Aufgrund der Umbauten an unserem Fahrzeug tropft es bei uns ins Auto. Die Zusatzscheinwerfer wurden durch das Loch für das Antennenkabel verdrahtet. Diese Öffnung scheint nicht komplett abgedichtet worden zu sein. Irgendwann ist das Oberlicht voll gelaufen und die ersten Tropfen bahnen sich ihren Weg. Wir müssen den Zigarettenanzünder abdecken, damit uns nicht die ganze Elektronik hops geht.
      Den Straßen in Russland schein es ähnlich zu gehen. Denn eine Kanalisation scheint es hier nicht zu geben. Keine Kanaldeckel in Sicht. Also läuft die Strasse voll und schwillt schnell zu reißenden Flüssen an. Für die Einheimischen normal, für uns ein Abenteuer. Unsere kleinen Schubkarrenräder quälen sich durch diesen Strom. Hier bin ich das erstemal froh, dass wir kein Unterbodenfahrblech haben auf dem wir davon schwimmen könnten. Wir haben immer Grip, bloß nicht vom Gas gehen.

      Später, der Regen hat bereits nachgelassen, steuern wir einen Supermarkt an um uns für den Abend zu verpflegen.
      Wir beschliessen zu grillen. Bier und Schnaps gibt es im Markt Regalweise, Fleisch aber nur tief gefroren oder Hähnchen. Niemand spricht englisch, aber als ich mir einen Sixpack Bier aus dem Regal nehme kommt direkt ein Angestellter angeflitzt und bedeutet mir, dass es im Eisfach das gleiche Bier auch in kalt gibt.
      Wir entscheiden uns dann gemeinsam für Hähnchen und einen Bratenschlauch von Knorr zum Einlegen. Die Hähnchen legen wir also in die Marinade ein und deponieren das ganze in der Kühlbox vom Team Kompass. Nachdem wir bezahlt haben und sich der Supermarkt langsam leert, wir scheinen so eine Art Attraktion gewesen zu sein, fahren wir aus der Stadt und suchen einen geeigneten Lagerplatz.

      Dazu ist es immer wieder nötig einfache Seitenstraßen abzufahren und zu sehen ob sich etwas abgelegenes, geschütztes findet. So gelangen wir auf ein vom Regen schmierig gewordenes Feld auf dem wir wild und frei etwas herumschliddern bis wir uns für einen Platz hinter einem aufgeschütteten Wall entscheiden.
      Es regnet immer noch aber über Funk halten wir den Kontakt und das Team Kompass schlägt eine Wagenburg und eine dazwischen gespannte Plastikplane vor.
      Als alles aufgebaut und abgespannt ist, schnell noch die Zelte raus und dann setzen wir uns erstmal bei Bier und Lagerfeuer unter unserer Plane zusammen. Das ist das was wir wollen. Es ist noch hell, wir können alles sehen und wir haben noch Zeit für ein gutes Essen und um den Tag etwas revue passieren zu lassen.

      Langsam geht die Sonner unter, die eingelegten Hänchenschenkel bruzeln auf dem Grill und das kalte Bier ist fast aufgebraucht. Noch ein paar Erinnerungsfotos schießen und ab in die Koje.

      Hoffentlich kommen wir morgen aus diesem versumpften, schmierigen Feld wieder raus.
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    You might also know this place by the following names:

    Elista, إيليستا, Элиста, Горад Эліста, Елиста, Elst, Элһэтэ, Elistà, Ελίστα, Elistá, الیستا, אליסטה, Eliszta, ESL, Ėlista, エリスタ, 옐리스타, Элст, ایلیستا, Еліста, RUESL, Elist, Элст балһсн, 埃利斯塔

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