Russia
Astrakhan

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Travelers at this place
    • Day 32

      Astrakhan

      August 21, 2019 in Russia ⋅ ☀️ 35 °C

      Astrakhan heisst der südöstlichste und damit der Ort , der am weitesten von meinem Zuhause weg ist. Astrakhan ist ein Brückenkopf zwischen Asien und Europa,....Orient und Okzident stossen hier aneinander .
      Als wir am Abend zuvor die Route besprachen, wurde uns schon gesagt, das es hier im August oft noch sehr heiss sein kann!? Noch heisser als wir jetzt schon haben ??? Wir haben zur Zeit jetzt schon 35 - 38° , 🥵das reicht den Mitfahrenden schon mehr als genug. Kaum sind wir nach der Tour zurück beim Hotel- Stellplatz, stürzten sich alle gleich in die kühlenden Wolgafluten, sammt den Hunden !😅😅
      Es sind Gottseidank nur 150km die bis Astrakhan zu fahren sind, aber wir dürfen nicht vor 17.00Uhr am Stellplatz ankommen. Somit plemperte ich die Morgenstunden etwas ab, bisschen den Wassertank auffüllen , gemühtlich nochmal Frühstücken und einen langen Spaziergang mit Romeo an der Wolga entlang. Aber gegen 10.00Uhr stieg das Thermometer schon wieder auf 35° und so fuhr ich los, Klimaanlage auf volle Pulle.
      Normalerweise hasse ich das Teil und ich spühre auch , das es mir schon auf die Bronchien schlägt. Aber mit dem Schweisstuch in der Hand, lässt es sich schwer Autofahren, vor allem bei den schlechten Strassen.
      Um ca. 12.00 Uhr bin ich schon 50 km vor Astrakhan, habe also noch viiiiel Zeit , bevor ich auf den Stellplatz darf. Wir stehen heute Nacht direkt an der Uferpromenade der Stadt und da wir so viele Fahrzeuge sind, würden wir den Tag durch, zu viel blockieren. Da es auch noch Samstag ist, ist zu erwarten, das viel los sein wird!
      In der Zwischenzeit haben Doris und Sigi schon einen schönen Platz an einer Anhöhe bei der Wolga, als Ruheplätzchen gefunden. Das Foto wurde natürlich von allen in unserem WhatsApp - Gruppe gesehen und fast alle wollten dahin.
      Ich sah schon auf dem Foto, das der Stellplatz aber noch ziemlich weit weg ist zum Wasser und Romeo bei der Hitze da nicht hinkommen kann. Einfach nur in der Hitze stehen und auf‘s kühle Nass runterschauen, macht echt nicht Sinn.
      Also suchte ich die Wege während des Fahrens schon ab, wo könnte ich möglichst nahe ans Wasser fahren...... und ich wurde fündig !
      Von der Strasse ab, über eine grössere Sandfläche hinweg..... und dann ging es steil und mit einem Riesengeschaukle runter zum Wolgaufer!
      Ohhhh, wir waren nicht ganz alleine, an diesem versteckten Ort. Es lagen noch einige Kühe auf dem ausgetrockneten Steppengras und versuchten etwas Schatten unter den spärlichen Büschen zu finden. Da sie aber wie halbtot da lagen und sich überhaupt nicht stören liessen, blieb ich da.
      Es war schön da und ich wahr richtig happy, auch noch ein etwas grösseres Gebüsch zu finden, das meinem Camper ein bisschen Schatten spenden konnte.
      Als ich meine Seitentüre öffnete, schlug mir eine trockene heisse Luft entgegen, die mich gleich zweimal überlegen liess, ob ich da raus wollte.
      Romeo sprang raus...... denn da waren ja Kühe, die müsste er sich doch mal genauer ansehen....... aber die Hitze und der heisse , rote Steppensand mit den stacheligen Gras, machte auch ihm kein Spass. Die Kühe machten ihm auch nicht die Freude, aufzuspringen und davon zu laufen, damit er ihnen hinterher rennen kann,....... neee war alles zu anstrengend !!
      Aber ins Wasser 💦 💦, das ist das einzige was hier noch hilft ! Als ich auf mein Thermostat schaute, verschlug es mir fast den Atem...... Aussentemperatur 49°.......,im Camper 37° !!!! Ja da willst du gar nicht raus....... oder ganz schnell ins Wasser!
      Ich entschied mich fürs Wasser und so wechselte ich schnell vom Sommerkleid zum Bikini.
      Ich hielt es locker 2 Std. im Wasser aus, zwischen durch setzte ich mich auf einen grossen Stein, der aus dem Wasser ragte und so konnte ich die Beine immer schön im Wasser lassen, kurz wieder eintauchen , den .....kaum aus dem Wasser, war man schon fast wieder trocken.
      Gegen 15.30h machte ich mich wieder auf die Socken und fuhr los , um knapp 1km weiter auf viele der aus unserer Gruppe zu treffen. Die standen schön in Reih und Glied , neben und hintereinander und teilten sich den Platz auch noch mit einigen Lastwagen.
      Da hatte ich aber das viel schönere Plätzchen...... und schwimmen konnte ich auch noch.
      Unterwegs hielt ich noch bei einer Gastankstelle und füllte meine Gasflasche nach, die mich ganze 2.50Fr. umgerechnet kostete.
      Ein Stück weiter sah ich eine Möglichkeit, endlich mal mein WoMo in einer Waschanlage abzuspritzen, was ich auch gleich nutzte. Es wahr ja auch sooooo dreckig, ein ganzer Friedhof voller Insekten 🦟 klebten auf der ganzen Vorderfront, eigentlich schon zum schämen 🙁.
      Das Ganze geht hier etwas anders ab, aber der nette Mann hat mir es ein bisschen versucht zu erklären. Wie das halt so mit Händen und Füssen geht.
      Das Vorwaschen mit dem harten Strahl ist wie bei uns, aber dann drückte er mir eine „Pumpgung“ am Schlauch in die Hand und damit schoss ich Schaum auf mein Gefährt, machte Spass, .... bis auf das, dass der Boden auch voll mit diesem Schaum wurde und das laufen sich wie auf einer Eisbahn anfühlte. Eine Bürste zum schrubben gab es nicht, wäre bei dem Glatteis auch kaum möglich...... aber der Schaum soll angeblich den Dreck auflösen, meinte der eine Mitarbeiter. Nach dem letzten Abspühlen sah mein Camper aber doch schon wieder ganz ansehnlich aus und als ich dann als letzte auf dem Stellplatz ankam, bemerkten das aber gleich alle sofort.
      Also der Stellplatz hier in Astrakhan, ist wie auf dem Serviertablett, wir fielen ganz schön auf. Drohnen flogen über unsere WoMos und wir wurden aufs genauste beobachtet. Kleine Häuser auf Rädern, dann gleich 17 Stück in allen Variationen auf einem Platz, die Sensation an diesem Samstagabend. Ein junges Paar mit mongolischen Gesichtszügen kam zu mir an meinen Tisch und fragte mich über alles aus, da sie von so einem Camper auf Rädern schon lange träumen. Natürlich wollte Sie es auch von innen sehen, er stand dabei davor und in seinem Kopf gingen schon alle Alarmglocken, was sich den seine Frau wohl schon wieder wünscht!
      Da kamen auf einmal 2 junge Polizisten 👮‍♂️👮‍♂️ auf mein Camper zu und fuchtelten mit ihren Schlagstöcken rum, redeten wild auf Russisch drauflos und zeigten auf meine Zitronenlimodose . Es ist verboten in der Öffentlichkeit Alkohol 🍺 zu trinken, ich solle meine Bierdose sofort vom Tisch nehmen und die gefälligst drinnen trinken.
      Ausgerechnet ich, die überhaupt kein Bier 🍺🍺 mag, ausser verdünnten „Radler“ aber das war Limo, hier im Laden gekauft , mit einem grossen 0% Alkohol drauf..... da kam er bei mir gerade richtig!
      Ich nahm die Dose und ging lächelnd auf die zwei Polizisten zu und hielt ihnen die Dose unter die Nase, zeigte mit dem Finger auf das 0% Zeichen und unterstrich es mit den Worten „: No Alkohol, no Bier!
      I dont like Bier !
      Die beiden schauten mich an , dann zu Romeo, der schwanzwedelnd an der langen Leine gefolgt ist, ..... murmelten etwas und verdrückten sich zwischen den anderen Campern.
      Als ich mich umdrehte, stand das junge Paar mit offenem Mund und starren Augen , sahen mich an...... bis Sie sich , als erste zu mir wante. „Das hätte ich nicht tun dürfen, dafür hätten sie mich ins Gefängnis bringen können !“ Ich hätte ihnen widersprochen, ..... Wiederspruch gegen die Staatsgewalt.......die Polizei kann hier so viel gegen dich verwenden, das man für Jahre für so einen (Scheiss-) Wiederspruch und auch noch mit Beweismittel ( Dose) in den Knast wandert.
      Der Mann erzählte mir dann so ein paar Anekdoten aus dem Leben hier mit der Justiz und ich konnte es fast nicht glauben, das dass hier anscheinend immer noch praktiziert wird ! Hab ich Glück gehabt, weil ich eine Touristin bin??

      Der Wodka wird also in Coladosen abgefüllt, oder die Flasche wird in Zeitungspapier gewickelt , um zu täuschen ! Das wussten auch die anderen aus der Gruppe nicht und alle die vor ihrem Camper sassen, mit einem Bier oder einem Glas Wein 🍷 wurden von den Polizisten angesprochen, das dass verboten sei !!
      Andere Länder - andere Sitten!
      Jetzt aber nochmal einen schönen Spaziergang an der Wolga entlang und sich das Nachtleben der Astrakhaner ansehen, denn von überall klingt Musik 🎶 und Leben......Feuerwerk !
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    • Day 33

      Astrakhan zu Fuss erkunden....

      August 22, 2019 in Russia ⋅ ☀️ 36 °C

      Das war für die meisten aus der Gruppe eine sehr kurze Nacht.
      Für mich als Nachteule stimmt der Rhythmus der Astrakhaner -Einwohner perfekt. Gegen Abend wenn die Temperatur so unter 30° fällt, wird die Stadt erst richtig wach, das heisst,
      Rambo-Zambo bis Nachts um 2.00 Uhr. Vielleicht auch länger, aber danach habe ich geschlafen......meine Mitreisenden klagten nur am Morgen 😞😒🙁
      Die Autos mit quietschenden Reifen und volle Pulle Musik 🎵 an, oder gleich eine ganze Schar Teenies mit aufgedrehter Musik imGettoblaster , an sowas kann ich mich aus meiner Zeit auch noch erinnern 😀!! Ja , das Leben spielt sich hier auf den Strassen, in den Parks und am Quai der Wolga ab.... und wir standen mit unseren Womos in der ersten Reihe!

      Am heutigen Morgen wurden wir von einer Reiseleiterin aus der hiesigen Stadt um 9.30 Uhr abgeholt, um mit ihr eine Runde zu Fuss durch die Innenstadt zu machen!
      Also trotteten Mensch und Hunde los, am besten immer dem Schatten nach, den die Temperatur fing schon wieder an zu steigen, dabei fiel sie auch Nachts nur knapp unter 30°.
      Als erstes fällt einem an den Einheimischen schon bei vielen die Ähnlichkeit der Mongolen auf, was aber eher Kalmücken sind. Man hat den Kalmücken diesen Zipfel des Landes eingestanden , um Ihnen den Zugang zum Wasser der Wolga zu ermöglichen.
      Nur rechts und links der Wolga ist es möglich , etwas grünes mit viel hegen und pflegen und viel Wasser 🚿 giessen , das es grünt und blüht in den Parkanlagen.
      Dieses trockene und heisse begleitet uns seit Wolgagrad und erstreckt sich bis zum Wolgadelta hier in Astrakhan, nur das hier schon gar nicht mehr so viel Wasser mit der Wolga ankommt, es versickert schon auf dem Weg ... bevor es im Kaspischen Meer ankommt.
      Das Resultat haben einige von uns gesehen, als wir uns nach der Führung ans Ufer des Kaspischen Meeres machten.
      Wir mussten fast eine Stunde fahren, bis wir an ein begehbares Uferstück kamen.
      Das K-Meer zieht sich zurück und auf der russischen Seite ist es bis weit draussen eine warme, sumpfige Brühe mit einem Wasserstand bis zu den Waden. Eine Schifffahrt 🛳 ist auf diesem See/Meer schon lange nicht mehr möglich. Auf der gegenüberliegenden Seeseite, in der hinteren Bucht wo das Wasser an Turkmenistan und Aserbaitschan angrenzt, sei es teilweise noch 3-5 m tief.
      Der See trocknet langsam aus, dabei steht die Kaspische Flotte am Quai von Astrakhan , meist fest angebunden und irgendwelche Bands oder Stars geben auf ihnen Konzerte.
      Gestern Abend war eines der Schiffe zum Karaoke-Schiff ernannt worden, jeder der mitsingen wollte, durfte auf die Brücke und seinen Song singen. Die Zuschauer standen entweder am Quai oder fanden ein Plätzchen vorne am Bug oder sonst wo auf dem Schiff.
      Ja, übrigens........ liegt Astrakhan schon 28m UNTER dem Meeresspiegel
      Darum sind Springbrunnen ein absolutes Highlight und sehr selten im Stadtbild zu sehen . Gibt es einen, ist er der Anziehungspunkt für Gross und Klein.
      Wir besichtigten auch hier den Kremel und die dazugehörigen Kirchen. Ein Kloster ist noch mitten im Kremel, das aber schon seit Jahren in der Restaurier - und Umbauphase sich befindet .
      Auch wenn viele Häuser von der Strassenseite her noch einigermassen gut aussehen, erschrickt man sich, wenn man mal in die Innenhöfe rein geht.
      Vor allem im sogenannten, persischen Viertel, sehen die Innenhöfe schon ziemlich makaber und armselig aus.

      Die Stadt hat zwar über 500‘000 Einwohner , sie ist aber doch sehr überschaubar.
      Ja und dann gibt es hier den besten Kaviar . In den ausgezeichneten, speziellen Läden hängen viele Dokumente, Diplome und Auszeichnungen an der Wand des Ladens , um zu demonstrieren, wie exzellent IHR Kaviar den ist.
      Meine Mitreisenden haben auch kräftig gekauft.... ich habe mir zumindest den Shop von innen angesehen, das war es schon wert.
      Um 12.00 Uhr kamen wir wieder am Quai -Stellplatz an und machten uns fertig zur Weiterfahrt in die Kalmückensteppe !

      Das Highlight wird heute Nacht sein!
      Übernachten in der Wüste 🏜 unterm Sternenzelt..... darauf freue ich mich am allermeisten!
      Darüber aber im nächsten Bericht 😀
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    • Day 171

      Von Kasachstan zurück nach Russland

      August 18, 2023 in Russia ⋅ ☀️ 33 °C

      Morgens ging's über die Grenze zurück nach Russland, zum glück geht alles schnell, bis nach Astrachan, eine schöne Stadt und man merkt sofort das man wieder in Russland ist, mir gefällt es sehr.
      Ich verbringe den restlichen Tag in der Stadt bis Abends dann Stelle ich mich an einen großen Arm der Wolga und schaue bei einem Bier den Anglern zu.
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    • Day 22

      Moskau bei Nacht ....

      August 11, 2019 in Russia ⋅ ⛅ 27 °C

      Unser City Campingplatz ist richtig schön, um mich herum nur Bäume und eine kleine Wiese für Romeo.
      20m neben meiner Campertüre gibt es doch tatsächlich einen Fitnessplatz mit Outdoorgetäten und Hantelscheiben.
      Die werde ich auf alle Fälle heute mal testen.
      Mit Romeo gleich mal eine Runde durch den Moskauer Stadtwald machen. Kaum verlasse ich das abgezäunte Gelände und gehe dem Waldweg entlang, komme ich ca. 150 m weiter auf ein anderes Eingezäuntes Gelände, wo an den hohen Zaunwänden riesige Bilder von Huskys hängen.
      Aber Romeo ist von den Hunden schon gewittert worden.... und das Geheule geht gleich durch das ganze Rudel, ein ohrenbeteuerndes Heulen hallt durch den ganzen Wald...... es müssen ca. 20-30 Hunde sein die wir da aufgemischt haben.
      In Zukunft nehmen wir den entgegengesetzten Weg !
      Um 20.00 Uhr kommt der Bus und holt uns für die Fahrt zum Kremel bei Nacht ab.
      Auf dem roten Platz überrascht erstmal die entspannte und angenehme Atmosphäre und die märchenhafte Beleuchtung, der umliegenden Gebäude.
      Leider ist der rote Platz fast komplett eingezäunt , mit Bühnen und Stühlen voll gestellt. Es sind die Vorbereitungen für das grosse Fest der Militärmusik Gruppen. Aus 40 Ländern kommen die Militärkappellen, aber auch Pferdedressuren und die reitenden Husaren werden hier Vorführrungen geben.
      Auch das Edelkaufhaus GUM ist beleuchtet, als ob schon Weihnachten währe....... dann treten wir vor die grossen Eingangstore und der Himmel zur Strasse zum GUM leichtet wie die Milchstrasse.
      Der Kremel, die wunderschöne Basilika und auch der der Park gegenüber, es fasziniert uns alle.
      Um Mitternacht bringt uns der Bus wieder zurück und ich Fälle totmüde ins Bett.
      Morgen ist der ganze Tag Kremel und Bootsfahrt auf der Moscqua angesagt.
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    • Day 17

      Astrachan

      June 26, 2019 in Russia ⋅ ☀️ 32 °C

      Astrachan liegt auf sieben Inseln und hat 30 Brücken, das Venedig des Ostens. Hier leben viele Menschen aus unterschiedlichsten Nationen und Regionen friedlich zusammen, Kasachen,Kalmücken,Dagestanen,Russen,Georgier,Aserbajaner,Armenier,Tschetschenen, Inguscheten,Tscherkesen,Abchasen, Oseten und viele mehr. Es ist ein Genuss zu sehen wie Sie sich alle durch die gemeinsame russische Sprache miteinander verständigen so als ob das niemals anders gewesen wäre.
      Eine Multi-Kulti Gesellschaft.
      Die Leute hier sind wirklich alle sehr nett, auch zu uns Deutschen. Die Stadt selbst liegt an der Wolga ca. 80 km vom Einfluss in das kaspische Meer und ca. 60 km von der kasachischen Grenze entfernt. Sie hat einen sehr schönen Kreml und eine sehr schöne kilometerlange Flusspromenade. Leider hatten wir keine Möglichkeit in das Flussdelta vorzudringen, dazu bräuchte man mehr Zeit.
      Kilometerstand: 4180
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    • Day 13

      Kasachstan, wo bist Du?

      August 21, 2014 in Russia ⋅ ⛅ 26 °C

      Die Nacht habe ich wieder unter freiem Himmel verbracht. Der Sternenhimmel war unglaublich. Zur Ruhe gekommen bin ich in einem Bad in der Milchstraße. So viele Sterne habe ich selten gesehen.

      Gegen 7:30 Uhr rollen wir wieder.
      Das Gelände war wohl mal eine Arte Industriegelände. Überall stehen wild abgeflexte Stahlträger aus dem Boden. Wir können froh sein, hier gestern auf nichts auf gefahren zu sein. Das hätten selbst unsere Reifen nicht ausgehalten.

      Gerade auf der Straße winkt uns schon die erste Streife raus. Die Taktik immer gemeinsam ran zu fahren geht auf. Entweder bleibt es bei einer Verwarnung oder die Geldstrafen bleiben gering. Meist handelt es sich eh um Korruption, so dass es einfach nur auf das dickere Fell ankommt. Wir gewöhnen uns bald an, die Pässe und Führerscheine nicht mehr aus der Hand zu geben. Denn was man einmal weg gegeben hat ist meist nur gegen Bares zurück zu bekommen.

      Die erste Tankstelle verschlingt unsere letzten Rubel. Unser heutiges Ziel ist Kasachstan.

      https://kurzelinks.de/kasachstan

      Jedoch das Land, obwohl wir wissen wo es liegt, versteckt sie vor uns. Die Grenze ist nicht ausgeschildert und so fahren wir über zwei Stunden im Kreis, bis wir endlich die aus dem Tajikfilm der Ostournauten bekannte eiserne Schwimmbrücke finden. Ein paar Rubel finden sich noch in unseren löchrigen Beuteln für die Überfahrt. Hoffentlich ist es richtig, zurück geht jetzt nicht mehr.
      Quietschend überqueren wir den Fluss Buzan. Drüben angelangt wieder keine Schilder. Schliesslich finden wir die Grenze.

      LKW Fahrer sprechen uns während wir warten an und machen sich über unsere Boliden lustig. Sie gestikulieren und wir verstehen, dass wir mit unseren Schubkarrenrädern wohl in der Straße stecken bleiben werden. „Ach was“, denke ich, „wenn das die anderen geschafft haben, dann schaffen wir das auch!“.

      Der Grenzposten aus Russland raus besteht aus einer Bretterbude und ein paar Schranken sowie ner ganzen Menge Maschendrahtzaun. Wir bekommen pro Fahrzeug eine Art Laufzettel, der die „Checkpoints“ innerhalb dieses Niemandslandes belegt. Ein wenig wie beim Staffellauf. Als wir nach der Migration Card gefragt werden kommt es uns erneut zugute, dass wir mehrere sind. Wir brauchen letztlich keine.
      Unsere Zufriedenheit Russland endlich hinter uns gelassen zu haben wird auch in Kasachstan nicht geschmälert. Ganz im Gegenteil, hier sind die Grenzer geradezu gut gelaunt und empfangen uns mit einem breiten Grinsen. Die beiden Grenzen, vor denen ich neben der Türkei am meisten Respekt hatte entpuppen sich als entspannt und geradezu amüsant.

      Unsere Fahrzeuge werden nur oberflächlich inspiziert und schnell ist klar, wer die meisten Goodies im Kofferraum hat ist eindeutig das beliebtere Team. So finden Zigaretten und Schokoriegel neue Besitzer und Kofferinhalte werden Nebensache. Freundlich aber bestimmt versuchen uns die Grenzer wertvolle Dinge wie Taschenlampen oder Messer abzuschwatzen. Zum Glück besitzen wir die nötige Diplomatie, um dieser Situation mit einem Lächeln und einem freundlichen „Adieu“ den Rücken zu kehren.

      Unser Trip durch Kasachstan ist die am häufigsten durch Polizeikontrollen unterbrochene Wegstrecke auf der gesamten Fahrt.Insgesamt werden wir 13 Mal kontrolliert. Darüber aber später mehr.

      Die Straßen sind erst gar nicht so schlecht und ich bin anfangs fast enttäuscht. Erst nach einigen Kilometern erreichen wir langsam die unbefestigten Straßen und werden diese noch zu verfluchen wissen. Der Asphalt ist bald so stark durchlöchert und durchfurcht als dass wir es den Einheimischen nach machen und abseits der Wege die Sandpisten entlang jagen.
      Nachdem wir etwas Luft aus unseren Reifen abgelassen haben, um mehr Fläche zu bekommen, hab ich bald den Bogen raus und wir rasen mit 80 km/h dem Sonnenuntergang entgegen.
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    You might also know this place by the following names:

    Gorod Astrakhan’, Gorod Astrakhan', Astrachan, Astrakhan, Астрахань

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