Russia
Zabolot’ye

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Travelers at this place
    • Day 8

      Shirokovo

      July 2, 2017 in Russia ⋅ ⛅ 16 °C

      Am frühen Morgen taten wir uns schwer aufzustehen. Wir beeilten uns pünktlich zum Frühstück zu kommen. Uns wurde mit unserer Zimmernummer ein Platz in diesem spärlichen Essensraum angeboten. Wir setzten uns, schauten auf den ebenso spärlich gedeckten Tisch und mussten schmunzeln. Eduard kam um die Ecke und freute sich uns zu sehen. Er fragte uns, ob wir Haferbrei (Porridge) haben mögen.

      Hallo!? Selbstverständlich nehmen wir Haferbrei. Schließlich waren wir vor vier Jahren in Schottland beim Haferbrei-Weltmeister untergekommen. Ganz so weltmeisterlich schmeckte es zwar nicht, aber Haferbrei setzt Körner frei. Nachdem wir die Schüssel ausgeschlabbert hatten, machten wir uns an die eine Wurst- und Käsescheibe ran. Nur gab es keine Butter, keinen Teller und ein Messer lag auch nicht auf dem Tisch. Als ich die Küchenhilfe mit Googletranslator nach Butter fragte, schaute sie mich verwirrt an. "Maslo?! Wieso brauchst du Butter? Brauchst du nicht!" War das jetzt ihr ganz spezieller Humor? Sie brachte uns genau 8 kleine Stückchen Butter und stapfte wieder davon. Schön und wie bekommen wir jetzt die Butter aufs Brot? Also nochmal nachgefragt. "Nosch?" Messer, ja! Sie brachte uns genau ein Messer. Wir teilten es uns, um nicht noch mehr Fragen stellen zu müssen und aßen von den kleinen Tellern.

      Eduard kam wieder um die Ecke und brachte uns freudestrahlend eine große 2 Liter Flasche Malztrunk. "Das ist Geschenk! Ist gut! Ist traditionelles Getränk! Ist gut für Radfahren!" Wir bedankten uns höfflichst bei ihm. Ganzschön große Flasche. Die bekommen wir garnicht weg. Wir versuchten es ihm irgendwie zu erklären, aber er winkte nur ab. "Ihr macht das".

      Wir räumten unser Spezialzimmer und gaben die Schlüssel bei Eduard zurück. Zum Abschied machten wir noch ein Foto mit ihm. Also wieder rauf aufs Rad runter vom Gelände. Das Schiebetor öffnete uns den Weg in die Ferne. Vom Gelände aus schien uns ein Fahrzeug zu verfolgen. Es überholte uns und hielt wenige hundert Meter weiter in der Kurve, um auf uns zu warten. Oh oh... Wir fuhren einfach daran vorbei. Der Fahrer musterte uns. Eigenartig. Nach knappen 500 Metern fuhr das Fahrzeug erneut, jedoch mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbei und war seitdem nicht mehr gesehen. Schieben wir jetzt schon Paranoia? Gut, nicht weiter darüber nachdenken, einfach weiterradeln.

      Wir fuhren nochmal durch Kotly. Aus allen Grundstücken ertönte lautes Hundegebell. Plötzlich kam tatsächlich aus einem offen stehenden Grundstück laut bellend ein großer Hund rausgeschossen und versuchte, sich Maddin zu greifen. Doch Maddin fuhr schnell an mir vorbei, sodass ich sein neues Ziel wurde. Wir gaben beide Hackengas. Der "Hund von Kotly" jagte uns aus dem Dorf. Zum Ortsausgang konnten wir ihn endlich abschütteln. Puhh, das war mal ordentlich Adrenalin gewesen. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.

      Aus Kotly raus, durch Kotelsky durch, am Supermarkt vorbei, der übrigens doch an einem Sonntag geöffnet hatte. Also aller Stress von gestern um sonst. Rauf auf die Landstraßen von Russland. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Die Unwetterfront schien weiter südlich bis nach Moskau weiter gezogen zu sein. Die Autofahrer nahmen hier in der ländlichen Region entgegen aller Voraussagen Rücksicht auf uns Radfahrer. Wir suchten uns ein abgelegenes Plätzchen um Pause zu machen. Eduard zuliebe hatten wir die 2 L Flasche Malztrunk mit dem Rucksack mitgenommen und wann immer es irgendwie möglich war, einen Schluck daraus getrunken. In der ersten Pause hatten wir sie tatsächlich ausgetrunken.
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    You might also know this place by the following names:

    Zabolot’ye, Zabolot'ye, Заболотье

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