Alaska Cruise

July 2022
A 10-day adventure by The shady Penguin Read more
  • 42footprints
  • 2countries
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  • 7videos
  • 14.5kkilometers
  • 10.8kkilometers
  • Day 1

    Versuch Nr. 3.

    July 15, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 32 °C

    Schon seit ich 2007 den Film „Into the Wild“ gesehen habe, bin ich fasziniert von Alaska.
    Der Wunsch nach Alaska zu gehen wurde die letzten Jahre immer größer, denn ich habe mich in den letzten Jahren sehr verändert. Früher hätte ich mich an Natur nicht so sehr erfreut, ich wollte lieber shoppen, ins Disney, nichts Anstrengendes und nichts, was mich im Urlaub aus der Komfort-Zone rausholt.
    Nun könnte man argumentieren, dass ja eine Kreuzfahrt einen auch nicht sonderlich aus der Komfort-Zone rausholt. Hast du das schonmal ALLEIN gemacht? Nee? Well, then shut up 🤓
    Alaska allein als Frau mit Mietwagen zu machen ist nicht die klügste Idee, wenn man nicht in einer Trapperfamilie aufgewachsen ist und gut mit Fallen und Gewehr umgehen kann.

    Jedenfalls habe ich diese Kreuzfahrt am 31.12.2019 gebucht für Sommer 2021. Dann kam ihr wisst schon was und Kanada und die USA haben die Schotten dicht gemacht.
    Schließlich bin ich ausgewandert und hab die Kreuzfahrt nochmal gebucht: für Juni 2022. Dann bekam ich nach 2,5 Jahren Covid.
    Also nochmal umbuchen auf 4 Wochen später.

    Endlich stehe ich pünktlich am Check-In. Ich hab mich vorher bei der ArriveCAN App angemeldet, habe alles hochgeladen für Airline, Cruiseline und Kanada. Und nun stehe ich am Schalter und man sagt mir, dass ich ein Visum für Kanada brauche. Waaaas?!?
    Ich hatte eine ganz nette Delta Representative (Brittney❤️), die sich maximal reingehängt hat. Das Visum konnte man online beantragen und sollte innerhalb von 15 min bis 72 h kommen. Oh well.

    Nach 90 min war es endlich da!!! Mein Flug war jedoch weg. Aber ich wurde direkt umgebucht.

    War das ein Test vom Universum, wie sehr ich es will?

    Nun sitze ich im Flieger 1 von 3. Happy, verheult, müde, nervlich am Ende und in Schnapslaune.
    Und der Gin Tonic fließt.
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  • Day 2

    Der Donut

    July 16, 2022 in Canada ⋅ ☀️ 22 °C

    Ich bin tatsächlich gut in Vancouver eingereist! Kanada hat es aber bezüglich der Organisation der Immigration hinter sich.

    Auf den letzten beiden Flügen habe ich ein bisschen durch das Delta Programm gezappt und bin bei einer Masterclass hängen geblieben:
    „Jessie Krebs teaches Wilderness Survival“.
    In Vorbereitung auf diese aufregende und körperlich wie mental herausfordernde Kreuzfahrt, hab ich mir die Masterclass komplett reingezogen. 😂

    Ich habe viel gelernt!

    - Man braucht das richtige Mindset, um in der Wildnis zu überleben. Das kriegt man auch durch richtiges Atmen: länger ausatmen als einatmen nimmt den Stress und man kann wieder denken, wenn man in eine Not-/Paniksituation kommt.

    - Mindset kann man auch trainieren. Wenn ich weiß, dass ich immer ausflippe, wenn ich eine Schlange sehe, dann versuche ich mir im Kopf immer mal wieder eine Situation vorzustellen, wo ich auf eine Schlange treffe. Und dann stelle ich mir ganz detailliert vor, wie ich reagieren will.

    - The 5 basic needs
    1. Signaling (klar, du willst ja gefunden werden!)
    2. Shelter (Feuer muss nicht unbedingt sein, warme Klamotten und Mülltüte als Zeltersatz tun es oft auch)
    3. Drink me - Finde Wasser
    4. Explore - lerne deine Gegend kennen
    5. Stay alive - Hygiene ist wichtig, Putz dir deine Zähne, wasche deine Hände und bleib positiv

    - Zum Thema Signaling: In der Natur gibt es oft runde Linien und weniger scharfe Kanten. Das können wir nutzen, indem wir nicht „SOS“ schreiben/ auslegen (weil rund) sondern etwas Auffälligeres:
    V für „Ich brauch Hilfe“.
    X für „Ich brauch medizinische Hilfe“.
    Diese Buchstaben sollten sehr groß sein, etwa 10 Meter lang. Man kann auch Signale mit Feuer geben oder man nimmt einfach schonmal vorsichtshalber ein paar Stoffbahnen in Neon mit zum Auslegen. Wenn man einen Spiegel hat oder etwas mit glatter Oberfläche (Autorückspiegel gehen nicht) dann kann man einem Flugzeug auch Hinweise geben. Dazu ist es wichtig, den Spiegel mit der Sonne neben dem eigenen Auge auszurichten und dann die helle Spiegelung auf die Hand zu projizieren. Dann mit der Hand auf das Flugzeit zielen. Ist sowas wie Zieltechnik von Waffen, denn mit einem Gewehr schießt man genauer als mit einer Handwaffe wegen Zielführung.

    - Ich weiß jetzt, wie man ein Messer schärft (Winkel 22 Grad, genau so oft auf der einen als auf der anderen Seite), dazu kann man auch einen Stein nehmen, den man gefunden hat oder den Boden einer umgedrehten Keramiktasse. Bei guten Messern geht die Klinge noch zwei Drittel in den Griff rein, dass sie schön fest ist.

    - Knotentechnik fand ich langweilig (aber da gibt es tolle Sachen!), übersprungen.

    - Navigation ist wichtig! Wenn man nicht mehr weiß, wo man ist, am besten markante Stelle (Baum, Strauch,…) suchen oder erschaffen. Das ist dann der Mittelpunkt. Nun wird um diese markante Stelle spiralförmig die Gegend erkundet. Man versucht dabei immer wieder den direkten Weg zum Mittelpunkt zu finden.
    Was auch geht, ist, dass man in graden Linien von dem Mittelpunkt in eine Richtung geht. Hierbei ist wichtig, dass man grade Linien läuft, also vorher schauen, welche 2 Bäume beispielsweise in grader Linie stehen und sich daran orientieren. Dabei die Schritte zählen um dann die gleiche Anzahl wieder zurückzugehen. Manchmal kann man nicht geradeaus laufen, da muss man dann beispielsweise um einen Teich herum laufen. Immer besser, kein Risiko einzugehen und herumlaufen, als dann im Teich von Krokodilen gefressen zu werden.

    - Endlich kann ich eine topografische Karte ansatzweise verstehen!!

    - Wasser: nimm einen Filter mit und Jod zur Desinfektion. Wenn du keinen Filter hast, kannst du das Wasser zur Not auch durch ein sauberes Tuch filtern. Wasser ist extrem wichtig für uns. Wenn wir die Entscheidung treffen müssen, dreckiges Wasser zu trinken oder zu verdursten, läuft es immer aufs Trinken raus. Es geht darum, Zeit zu überbrücken, bis wir gefunden werden. Anzeichen einer Vergiftung zeigen sich in der Regel meistens erst nach einer Woche. Bis dahin sind wir gefunden und können dann z.B. gegen Schwermetallvergiftung behandelt werden.

    - Essen: das war spannend!! Ums Essen brauchen wir uns eigentlich keine Gedanken machen, 30 Tage ohne gehen locker.
    Trotzdem macht es Sinn, seine Vorräte einzuteilen. Man schaut also, wie viele Gesamtkalorien man zur Verfügung hat. Dann überlegt man, wie lange man wohl durchhalten muss (wie lange war mein Trip angesetzt, wann realisieren sie, dass ich nicht zurück bin, wie lange brauchen sie um mich zu finden?).
    Angenommen es sind acht Tage, die man durchhalten muss: in den ersten vier Tagen essen wir zwei Drittel der Kalorien, die wir mitgebracht haben. In den letzten vier Tagen das andere Drittel. Das macht Sinn weil in der ersten Zeit läuft man ja ein bisschen rum, man baut sich vielleicht einen Unterschlupf, man lernt die Gegend kennen und braucht einfach mehr Kalorien. In den letzten vier Tagen schaut man sich vielleicht an, was man noch in der Tier- und Pflanzenwelt essen könnte. Und wie wahrscheinlich ist es, dass man wirklich acht Tage durchhalten muss? Man wird in der Regel recht schnell gefunden.

    Ganz wichtig beim Essen: wenn wir kein Wasser gefunden haben, essen wir nicht! Die Verdauung braucht sehr viel Wasser. Wenn wir also essen, ohne Wasser zur Verfügung zu haben, dehydrieren wir uns selbst damit schneller.

    Um herauszufinden, ob man eine Pflanze essen kann, gibt es eine Technik.
    1. wir schauen uns die Pflanze an und gucken nach den typischen Giftcharakteristiken (milchiger Ausfluss, feine Haare, Blütenstand in Regenschirmform, glänzende Blätter, Pilze im allgemeinen)
    2. wir öffnen die Frucht oder die Pflanze und schauen mal, wie sie innen aussieht. Wenn sie klar ist, ist es immer besser als milchig.
    3. Hauttest an sensibler Stelle, auf Reaktion warten.
    4. Teelöffel Portion probieren aber noch nicht runterschlucken. Einfach ein bisschen kauen und wieder ausspucken. 8 Stunden warten.
    5. Esslöffel Portion probieren, vor dem runterschlucken aber die Säfte ausspucken, nur das trockene Schlucken (Gift löst sich oft in Flüssigkeit). 8 Stunden warten.
    6. wenn dann alles gut ist, dann drei Esslöffel probieren, schlucken.

    Wenn es um Beeren geht, Sind circa 90 % aller blauen und lila Beeren essbar. Da hat man also eine gute Chance, dass man sich nicht vergiftet.
    Von den roten und orangenen Beeren sind circa 50 % essbar. Wir erinnern uns an die Vogelbeeren… Nachtschattengewächse sind gefährlich.
    Von weißen, gelben und grünen Beeren sind nur 10 % essbar. Also aufpassen.

    Und hier kommt endlich der Donut:
    Jessie Krebs sagte, das Leben sei wie ein Donut. Viele Menschen leben in diesem inneren Loch (vom Donut) und der Teig drumrum repräsentiert alle Ängste, Probleme, Schwierigkeiten des Lebens. Um damit nicht konfrontiert zu werden, bleiben sie in dieser inneren Donut Komfortzone.
    Das Tolle an diesem Bild ist aber, dass der Donut ja aus Teig besteht. Teig ist keine unüberwindliche Mauer, sondern man kann den Teig formen, ihn ausdehnen und ihn in verschiedene Richtungen drücken. Und das machen manche Menschen mit ihrer Komfortzone. Sie bearbeiten sie, sie dehnen sie aus, sie durchbrechen sie,…
    Also los gehts: Raus aus dem Donut!!!
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  • Day 2

    Finally

    July 16, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich hab es geschafft. Nach 2,5 Jahren bin ich endlich auf der Cruise und erfülle mir ein großes Bucket-List Ziel.

    Der Check-In-Prozess war super organisiert: Zuerst Koffer abgeben, dann durch Health Screening. Schließlich durch die Sicherheitskontrolle und dann noch Passkontrolle.

    Jeder Gast bekommt ein Schlüsselband mit der „Medallion“, ein Chip mit deinen persönlichen Daten drauf. Datenschützer haben Albträume davon 😂 Ich kann mit der Medallion alles machen: Ich kann auf den Screens im Schiff gucken, wohin ich will oder wie der Weg zu meinem Zimmer ist. Ich kann bezahlen und sie funktioniert als Identifikation, denn auch mein hochgeladenen Profilfoto ist gespeichert.
    Technisch ist das Schiff also vorne mit dabei. Naja, bis auf die App und das WLAN 😂
    Ansonsten ist es eher ein älterer Dampfer aber das wusste ich bereits.

    Gleich zu Beginn meiner Reise probierte ich aus, ob mein Getränkepaket auch funktionierte. Champagne is essential.
    Nachdem ich das Schiff ein bisschen erkundet hatte, gab es schon Mittagessen. War sehr gut und ich saß direkt am Wasser, wunderbar.
    Das Wetter in Vancouver ist verhangen und nordseemäßig. Nieselregen.
    Nach dem Mittagessen hab ich meinen Schrank eingeräumt und einen Mittagsschlaf gemacht.

    Pünktlich um 16.00 war ich aber wieder auf Deck und habe das Auslaufen beobachtet: eine Schau!

    Es gibt hier in Vancouver auch viele Wasserflugzeuge, das war auch interessant sie zu beobachten. Sie scheinen nicht so viel Platz zum Starten und Landen zu brauchen. Ich würde auch gerne mal mit sowas fliegen aber ich habe schon jeden Tag Ausflüge gebucht, somit aufgrund von Zeit nicht möglich.

    Einen Sekt später fand ich mich beim „Single and Solo Travellers Get-Together“ wieder. Es saßen noch 4 Frauen dabei.
    Klar, als Mann allein Kreuzfahrt-Never.
    Eine Dame war um die 60, gerade im Scheidungsprozess und schwerreich, neuer Oura Gucci Ring für 12000$. Sie zieht bald nach Sarasota.
    Ihre Freundin, um die 40 und 4 Kinder zuhause hat gerade ihren eigenen Exmann wieder zurückgenommen. Louis Vuitton Tasche und arbeitet nicht.
    Dann gibt es noch eine Lehrerin, die jetzt in Rente gegangen ist. Sehr bodenständig und nett. Fand die Rafting Tour, die ich gebucht habe, langweilig damals😂 verheiratet aber Mann findet Kreuzfahrten doof.
    Und dann gibt es noch eine Mitte 30-jährige mit blauen Haaren (Bunte Haare= Alarmglocken) aus Denver, die wenig gesagt hat aber mir (deswegen?) ganz sympathisch war.

    Ich hab die beiden Ladies mit ihren „Wasbands“ (Was my husband) etwas gecoacht, indem ich meine Donut-Story erzählt habe 😂

    Von den Leuten her ist es noch ausbaufähig 😂

    Vancouver hatte ich damals aus den Neuneunzigern auch anders in Erinnerung. Es ist eine volle und alte Stadt, very dated und etwas überschätzt. Teilweise erinnert es mich an Gegenden in China. Es sind auch viele Chinesen hier.

    Kann ich abhaken.
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  • Day 3

    Tapas in den Wellen

    July 17, 2022, North Pacific Ocean ⋅ ⛅ 13 °C

    Ich bin heute müde, also ging ich schnell ins Marktrestaurant (gibt es auf allen von 380 Schiffen unterschiedlicher Cruiselines eins davon? Looks like it) und aß ein paar Tapas.
    Dann ins Bett und noch etwas Wellen gucken und lesen.Read more

  • Day 3

    Magical things happen to me on cruises I

    July 17, 2022, North Pacific Ocean ⋅ ⛅ 13 °C

    Kennt ihr das, wenn ihr an etwas denkt und es dann direkt passiert?
    Ich stehe gerade am Fenster und föhne meine Haare. Es ist 6:00 Uhr morgens.
    Und ich denke so bei mir: „Könnte ich das nur einmal sehen, wie ein Wal aus dem Wasser springt.“
    Und Zack, da springt ein Wal aus dem Wasser.

    War circa 500 m entfernt und ich vermute, es war ein Buckelwal.

    Und es war ganz magisch.

    Danke, liebes Universum.
    Cruise hat sich bereits gelohnt.
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  • Day 3

    Talks, talks, talks

    July 17, 2022 ⋅ ⛅ 13 °C

    An Bord ist viel geboten, von „Breakfast with Diamonds“, „Deal or no deal“, Bingo und diverse Quizshows ist alles dabei. Auch „The Voice of the Ocean“ wo man als talentierter Sänger mitmachen kann. Spare ich mir 😂

    Ich schau mir heute ein paar Vorträge über Alaska an.

    Zuerst kam ein Vortrag von Capt. Ron Zwahlen, der Fischer im Beringmeer ist. Sein Boot und seine Crew waren bei der Fernsehshow „The Deadliest Catch“ dabei.
    Er erzählte aus seinem Leben, zeigte Fotos und Videos. Es war sehr bereichernd.
    Er erzählte, dass man sich als Fischer in Dutch Harbor kenne, denn es gäbe nicht viele Boote und Menschen, die das machten. Er war einmal unterwegs und hörte ein Notsignal und war nur 5 Meilen davon entfernt. Er bat einen seiner Crewmember den Thermoanzug anzuziehen, falls er ins Wasser müsse. In der Beringsee kann man 15 min im Wasser überleben, mit Thermoanzug 10-12 Stunden. Er fand 3 von 5 Fischern, nahm sie auf und suchte nach den anderen beiden Crewmitgliedern, obwohl ihm Konsequenzen drohten, da die Behörden an Land unbedingt mit den 3 Geretteten schnell sprechen wollten. Er fand die beiden Verschollenen leider nicht, trotz neunstündiger Suche und mit Hilfe von Schiffen und Helikoptern. Die 3 Geretteten bedankten sich: „Thank you for saving my life. I have a family.“ Als er das erzählte, war er sehr emotional und musste einige Male kurz unterbrechen. Das hat mein Herz berührt.

    In der Fernsehshow Deadliest Catch waren sie bisher die einzigen, die eine Rogue/Rolled Wave auf Kamera haben (und überlebten). Es war beeindruckend. Es war Nacht, die Wellen waren hoch, Regen, Gewitter, Sicht quasi null und dann kam von rechts die riesige Welle und warf das Boot auf die Seite. Alle Systeme fielen aus, Motor war tot und die Situation sehr kritisch. Im Rettungsboot hätte wahrscheinlich bei solchen Wetterverhältnissen keiner überlebt. Dann richtete sich das Boot alleine wieder auf (das passiert quasi nie!) und die wichtigsten Systeme sprangen wieder an! Wie viel Glück kann man haben!

    Ron sprach davon, wie viele Zugeständnisse man als Fischer in der Beringsee machen muss. Er hat Familie und hat seine Tochter, bis sie 8 Jahre war, nicht viel gesehen, da er auf dem Ozean war. Er entschuldigte sich bei ihr dafür als sie 15 war.

    Er hat auch erklärt, wie genau sie fischen. Es gibt eine Technik, wo sie eine 6 Meilen lange Leine ins Meer bringen. Im Abstand von je einem Meter sind dann viele Angelleinen mit Ködern angebracht. Im Idealfall gibts also jeden Meter nen Fisch. Er sprach dann von seinem „Love-Hate-Relationship“ zu Orcas. Denn die sind ziemlich schlau. Wenn er diese lange Leine wieder einholt, kommen die Orcas ganz nah ran und fressen die gefangenen Fische DIREKT von der Leine während er sie hochzieht!! Bei 7$ pro Pfund und einer geschätzten Ausbeute von 80.000 Pfund fressen die Orcas ziemlich viel weg. Da gehts um viel Geld. Die Orcas haben diese Technik dann ihren Kälbern beigebracht. Und obwohl Pottwale und Orcas sich nicht gut verstehen, haben es die Orcas auch den Pottwalen gezeigt 😂 Ron war sauer.

    Danach ging ich direkt zum nächsten Talk von Mark Harris. Er ist Meeresbiologe (mein Traumberuf seit ich ein Kind war!!) und ist jedes Jahr ca. 11 Monate auf Kreuzfahrtschiffen in Alaska und Hawaii unterwegs und erklärt den Reisenden die Natur.

    Er sprach über Gletscher, wie sie entstehen und dass die meisten zurück gehen. Es gibt allerdings noch 6 Gletscher, die noch wachsen. Einer davon ist der Hubbard Gletscher in Alaska. Er hat Bilder von einer Höhle im Gletscher gezeigt und erklärte, dass man dort und am Rand vom Gletscher oft ein ganz besonderes Blau sieht, was man mit dem Fotoapparat nicht einfangen kann. „You gotta see it for yourself, it makes you sentimental.“

    Mark hat insgesamt 2 Talks heute gemacht. In seinem zweiten hat er die Häfen auf unserer Kreuzfahrt vorgestellt und was man alles kostenlos da machen kann.

    Dann kam noch ein ernstgemeinter Rat: „Spend that money you got in your bank account on yourself! For some of you this might be the last time on a cruise ship. Some of you will not return to Alaska. So fly that floatplane, book that helicopter tour and spend it on yourself!“
    Danke Mark.
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  • Day 3

    Concerto & Prosecco

    July 17, 2022 ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute habe ich es nicht verpeilt, mir eine Reservierung zum Abendessen zu holen und so durfte ich in ein à la carte Restaurant.
    Vorher gab es für mich noch einen Prosecco.

    Heute ist „Formal Night“ und es ist stylemäßig alles mit dabei. Während ich finde, dass die Deutschen oft einen sehr ähnlichen Stil haben (er heißt „Bloß nicht auffallen, Tante Helga!“) schöpfen die Amis die ganze Skala aus😂 Von der Glitzerrobe bis zur Wanderkluft war alles dabei. Die Asiaten sahen heute besonders gut aus, 80er Jahre Charme mit Strass. Natürlich mussten alle (egal welche Nation) bei den professionellen Fotografen Bilder machen, denn was nicht als Bild festgehalten ist und dann auf Facebook gepostet werden kann, hat ja nicht stattgefunden.
    Mein Abendessen war gut und als ich gehen wollte sprach ich spontan noch eine Dame an, die alleine an einem Tisch saß. Sie war sehr nett, sie heißt Ann und hat sich gefreut, dass ich sie angesprochen habe. Ich hab ihr erzählt, dass es hier einen Alleinreisendentreff gibt, der aber zu einer blöden Zeit stattfindet. Wir haben uns jetzt morgen um 16:00 Uhr an der Weinbar verabredet. Ich freue mich. Vielleicht ist das meine „meaningful connection“ und nicht white trash mit der Louis Vuitton bag (die gestern) 😂
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  • Day 3

    Magical things happen to me… II

    July 17, 2022 in the United States ⋅ 🌧 11 °C

    Zwischen all diesen Talks gab es noch eine besondere Veranstaltung für Gäste, die das erste Mal dabei sind. Also für mich und noch ca. 300 andere.
    Es gab ein Preisausschreiben, aber man musste bis zum Schluss dabei bleiben. Da Amis aber extrem zeitsparend bei sowas sind, war der Schluss nach 20 min erreicht 😂
    Ich bin zu dieser Veranstaltung hingegangen mit dem Mindset, dass ich was gewinne. Eigentlich wollte ich die Cruise. Dann sah ich aber, dass sie den süßen Elch für $25 hatten, um den ich schon die ganze Zeit rumgeschlichen bin. Und so wartet ich, bis mein Name aufgerufen wurde.

    Dann ging die Verlosung los, es gab Bordguthaben-Gutscheine, Spa-Gutscheine, Steakhouse-Gutscheine und meinen zukünftigen Elch. Und einen Gutschein für das Spiel „Deal or no Deal“- den ich gewann! Ich hasse dieses Spiel, damit hätte ich aber die Chance auf die Cruise 😂

    Als ich aufgerufen wurde, als einzige, die alleine in der Kabine war, haben alle geklatscht und der chinesische Gast vor mir hat mir die Hand gegeben und gratuliert 😂

    Ich hatte also diesen Gutschein und wollte meinen Elch. Als die Veranstaltung vorbei war, ging ich zu dem Paar, welchen ihn fälschlicherweise erhalten hat und fragte, ob wir tauschen wollen. Und sie haben sich zögerlich darauf eingelassen!!
    Der Elch wollte zu mir. Elch gegen Cruise sozusagen 😊

    Später fand ich heraus, dass ich mich sogar hochgetauscht hatte 😂 Gutschein $15, Elch $25.
    Manchmal hat man Glück und manchmal haben die anderen Pech.
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  • Day 4

    Einfahrt in Ketchikan

    July 18, 2022 in the United States ⋅ 🌧 13 °C

    Heute früh war ich 4:30 wach und es war schon wieder hell. Laut Google scheint die Sonne von 4.30 bis 21.30. Es gibt aber auch Tage, wo sie erst gegen 9 aufgeht und dann um 15.00 wieder untergeht.
    Gleich bei meiner Kabine in Ketchikan saß ein Weißkopfseeadler auf einem Straßenlicht und ich hab auch viele fliegen sehen. Die ganze Gegend ist voll damit.
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  • Day 4

    Rainforest Sanctuary in Ketchikan

    July 18, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 11 °C

    Nach meinem Frühstück zog ich mich warm und regenfest an und um 6:30 Uhr bin ich von Bord gegangen. Ich hatte die folgende Tour gebucht: „Rainforest Sanctuary Nature Walk, Totems & Eagles“ und war gespannt. Es nieselte und war grau, das ist wohl das normale Wetter hier. Yay.

    Unsere Busfahrerin Lori erzählte uns, dass es 5 Arten von Lachs gab und dass es möglich ist, sich auf eine Art beim Angeln zu spezialisieren und nur diese zu fischen. Die Lachse sehen nämlich unterschiedliche Farben. Man kann also seinen Köder so wählen, dass nur eine Art davon angezogen wird.
    Sie erzählte uns auch über das Wetter in Ketchikan. Im Winter ist es recht mild, Temperaturen meist über 0 Grad und wenig Schnee, dafür viel Regen (noch mehr?🙄) und Sturm. Wenn es so windig ist, passiert es immer mal wieder, dass große Bäume sich nicht mehr halten können und umgeblasen werden. Das liegt an dem flachen Wurzelsystem. Die Erde in Alaska ist die reichhaltigste der Welt, jedoch hat man nur 2 bis 4 Fuß Erde und dann kommt harter Steinboden (bedrock). Die Bäume müssen also in die Breite wurzeln und nicht tief.

    Im Regenwald (diese Luft!!) war es ganz bezaubernd! Viele Pflanzen waren überdimensional und besonders grün.
    Es gibt im Regenwald sogenannte „nursing logs“, das sind Baumstämme, auf denen andere Pflanzen wachsen. Nicht nur Moose und Pilze wachsen dort, sonder auch Sträucher, manchmal Bäume. Ich habe einen Baum gesehen, der im Stamm eine Art Höhle hatte und das Holz war darin anders gefärbt als der Rest: das war der ursprüngliche Nursing-Log, der nun im Inneren des neuen Baumes weiterhin existiert.

    Viele der Bäume hatten Kletterspuren von Bären. Die Schwarzbären auf der Insel können Bäume sehr schnell und geschickt hochklettern, deswegen besser nicht auf Baum flüchten ;)
    Spuren von Bären sah ich überall: Umgeknicktes Gras, Tatzenabdrücke im Schlamm, „Bear trails“ in der hohen Wiese und herausgerissene Wurzeln vom Skunk Cabbage (sieht aus wie überdimensionaler Feldsalat): Diese Wurzeln essen die Bären gerne nach ihrem Winterschlaf, denn sie fungieren wie Dulcolax😂 klar, nach Monaten im Winterschlaf ist die Verdauung etwas träge.

    Überall sahen wir eine besondere Art von Nacktschnecken: eine Banana Slug. Unsere Guide hat wohl mal an ihnen geleckt (😂) und ihre Zunge wurde erstmal taub. Diese Nacktschnecken haben eine besondere Haut, quasi keine Pflanze kann ihnen was anhaben. Auch nicht der „Devil‘s Club“, welcher feine Dornen mit Spikes an den Blättern und Zweigen hat, die Slugs essen trotzdem. Für uns keine gute Idee, die Dornen haben Widerhaken, dann folgt Entzündung und allergische Reaktion usw.

    Wir haben auch eine Lachszuchtstation gesehen. Die Befruchtung und das Aufziehen wird dort übernommen. Wenn die Fische etwa 5 cm groß sind, werden sie in die freie Wildbahn entlassen. Es ist in ihren Genen, immer wieder an diesen Ort zurück zu kehren, um sich fortzupflanzen. Direkt danach sterben die Männchen.
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