Slovakia
Herľany

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Travelers at this place
    • Day 76

      Opalmine

      August 31, 2022 in Slovakia ⋅ ☁️ 17 °C

      ... nachdem meine Eltern heim gefahren sind, waren wir uns nicht sicher, was wir am besten machen sollen. Direkt nach Budapest zum IFA Händler oder doch noch weitere Dinge im Osten der Slowakai anschauen? Google hat sehr viel versprochen von einer Opalmine... Tatratea Destillerie liegt auf dem Weg - die Entscheidung war also gefallen. Unsere hohen Erwartungen an die Destillerie haben uns beim Befahren des Geländes auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht. Ein kleines Lädchen, in dem alle Flaschen aufgereiht stehen, nichts mit gemütlich und urig. Aber wir haben endlich unsere Probierpackungen.
      Ähnliches bei der Mine und immer diese Bewertungen. Nachdem ich die Googlebewertung der Opalmine gelesen hatte, hab ich mir das vorgestellt, wie bei Schneewittchen ;) kleine Gänge und überall schauen Opale aus der Wand... leider nein. Dafür war es die erste und größte Mine der Welt und die Opale haben noch gesehn....
      Danach sollten wir noch spontan Zeuge eines Geysirs werden. Zu sehen ist dieser nur alle 36-72 Stunden. Als wir an dem vollen Parkplatz ankamen und sich Haufen Leute um ein Loch tummelten, dachten wir schon wir, dass wir zur richtigen Zeit kommen. Wir haben gewartet und geschaut, wie alle anderen in das Loch schauen und nichts hat sich getan:( der Geysir war überfällig, es wurde kalt und dunkel... so sind wir auf Stellplatzsuche gegangen und durften das Naturschauspiel leider nicht sehen.
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    • Day 96

      Scheißtag

      September 3, 2023 in Slovakia ⋅ ⛅ 16 °C

      Letzte Nacht hat es durchgängig geregnet. Als ich gegen 5:30 Uhr aufwachte, prasselte der Regen noch immer auf mein Zelt und ich entschloss mich, vorerst im Zelt abzuwarten, bis es aufhört zu regnen. Laut Wetterbericht sollte dass gegen Vormittag sein. Und oh Wunder, ab 11:00 Uhr schien die Sonne sogar so kräftig, dass ich mein Zelt zum trocken auf die Wiese legen konnte. Eine halbe Stunde später hatte ich es trocken im Rucksack verstaut und lief los. Mein heutiges Ziel war der Ort Herlany. Bekannt für seinen Kaltwassergeysir. Hier kann man im Park des kleinen Ortes alle 24 bis 36 Stunden beobachten, wie die Erdkräfte eine große Wassermassen als Fontäne in die Luft befördern. Sieht aus wir bei anderen Geysiren auch, nur dass das Wasser hier halt Kalt ist. Genial finde ich die Bewertungen im Internet, in denen sich Leute beschweren, dass der Ausbruch nicht pünktlich erfolgt. Ist ja auch echt ein Unding. Viel mehr freute ich mich aber darauf, dass es im Ort eine Pizzeria und ein Restaurant gab. Eine Pizza, 2 Bier und eine Cola. So sah meine imaginäre Bestellung aus, weil ich nicht schon wieder Pellkartoffeln essen wollte. Die Pizza musste ich mir aber erst verdienen. Auf den 22km bis nach Herlany galt es 1200 Höhenmeter abzuarbeiten. Nicht am Stück, sonder traditionell verteilt auf mehrere Berge und ein ständiges auf und ab. Nachdem ich eine Stunde unterwegs war, hörte ich aus der Ferne deutliches Donnern. Ein sich näherndes Gewitter kündigte sich recht bald mit einem ordentlichen Temperatursturz und starken Winden an. Vom nächsten Gipfel aus, konnte ich die schwarze Wand sehen, die direkt auf mich zu kam. Ich entschloss mich umgehend Deckung zu suchen, packte meinen Rucksack wetterfest ein, setzte mich auf meine Isomatte unter einen Baum und verkrochen mich unter meinem Regenschirm. Es dauerte nicht lange, da war ich bereits so durchgefroren, dass ich noch 2 weitere Schichten überzog und mich zusätzlich in meinen Schlafsack einwickeln. Ich war gerade zurück unter meinem Schirm, als Mutter Natur , begleitet von Blitzen und ohrenbetäubenden Donner, enorme Wassermassen über mir ausgoss.
      2 ganze, nicht enden wollende Stunden hockte ich so im Wald. Meine Beine waren eingeschlafen und meine Hände blau vor Kälte. Ich musste ja den Regenschirm halten, welcher, um keine lange Weile aufkommen zu lassen, an sämtlichen Nähten Wasser auf mich tropfen ließ. Als der Himmel aufklarte, verstaute ich bis auf den Regenschirm wieder alles im Rucksack und lief weiter. Der Regenschirm war noch eine ganze Weile notwendig, da bei jedem kleinen Windstoß erneut eine respektable Menge Wasser von den Blättern der Bäume viel. Natürlich waren auch eie Wege wieder abenteuerlich rutschig und schlammig und die Wiesen dermaßen nass, dass meine Schuhe bei jedem Schritt dieses wunderschöne matschende Geräusch machten. Pfff, davon lasse ich mir doch die Laune nicht verderben. 3 Bier, 2 Cola und 1 Pizza, aber vorher galt es Trinkwasser zu besorgen. Eigentlich kein Problem. Bis zum Ziel lagen 3 Quellen und ein Brunnen auf meinem Weg. Quelle 1 versiegt, Quelle 2 versiegt, Quelle 3 graues, trübes Brackwasser, der Brunnen, ein verrosteter Eimer auf dem Brunnenrand, aber kein Seil. Sehr witzig. Von dem halben Liter Wasser, der heute mittag noch übrig war, befand sich jetzt nur noch ein kleiner Rest in meiner Wasserflasche. Noch 8km bis zum Ziel. 4 Bier, 3 Cola und 1 Pizza. Meine Laune blieb erstaunlich positiv. Immer wieder malte ich mir aus, wie ich, während ich auf die Pizza wartete, ein Getränk zu mir nahm. Ich würde mir etwas mit in mein Zelt nehmen und den Tag mit einem kleinen Gelage ausklingen lassen. Morgen Früh würde ich im Dorfkonsum diverse Leckereien kaufen und mich dann in den Park setzen und genüsslich frühstücken, während ich darawarte, dass der Geysir ausbricht. Ein herrlicher Plan. 1,5 Stunden später stand ich vor der geschlossenen Pizzeria, welche sich gleich neben dem Dorfkonsum befindet, welcher auf seinem Öffnungszeitenschild mitteilt, dass er montags geschlossen hat. Jetzt war meine Laune echt nicht mehr positiv, aber was sollte ich tun. Ich musste mich dringend um mein Wasserproblem kümmern. Kneipe Nr. 2. Geschlossene Gesellschaft und verschlossenen Türen, welche sich auch auf mehrfaches Klopfen und hoffen nicht öffneten. Also dann eben wieder die 3 Quellen, welche sich laut Karte im Ort befanden. Quelle Nr.1, welch ein Glück. Ordentlich eingefasst und hübsch verziert sprudelt hier klares frisches Wasser aus einem Edelstahlrohr in einer Wand. Darunter befand sich ein Abfluss, der verdächtig nach Abfluss roch, aber wer hat das nach einem Gewitter noch nicht erlebt. Ich goss meine letzte Reserve aus und füllte beide Flaschen mit frischem Quellwasser. Gierig nahm ich einen großen Schluck und entließ selbigen sofort wieder vor Entsetzen und Ekel aus meinem weit offenen Mund. Es war nicht der Abfluss, der so roch. Anscheinend handelte es sich hier um eine Kur- oder Heilquelle. Ein widerliche, saurer Geschmack von Schwefel und faulen Eiern hatte sich auf meiner Zunge breit gemacht und ich hatte nichts mehr zum nachspülen. Schnell zur Quelle Nr.2. Wieso befindet sich die verdammt noch mal auf einem Privatgrundstück? Mein Mund war bereits so trocken, dass ich ein paar festgeklebte Ameisen, von einem aufgeweichten Bonbon aus meiner Hosentasche kratzte um mit Hilfe dieser Zuckereserve meinem Speichelfluss wieder in Gang zu bringen. Auf zu Quelle Nr. 3, welche sich als altmodische Schwengelpumpe präsentierte. Nach dem ich ein paar mal kräftig gepumpt hatte kam mit dem Wasser der gleiche widerliche Gestank aus der Pumpe. Was zur Hölle muss man sich für ein Siechtum einfangen, dass man freiwillig diese Brühe trinkt. Ehr gibt es heute Eigenurin zu den Pellkartoffeln, aber mir blieb noch ein Joker. Auf zum Friedhof. Ich war bereit über das Eingangstor zu klettern, sollte es verschlossenen sein. Als ich am Friedhof ankam, erkannte ich bereits vor dem Tor, dass ich nicht klettern brauchte. Es gab kein Wasser. Zwar waren die Gräber alle mit Blumen geschmückt, aber diese waren aus Kunststoff. Jetzt machte sich Verzweiflung breit. Ich konnte nun nur noch dass tun, was mich wirklich Überwindung kostet. Ich klingelte am ersten Haus nebe dem Friedhof. Wenige Minuten später waren meine Flaschen mit frischem Trinkwasser gefüllt. Verständigt und bedankt habe ich mich mit Händen und Füßen, da auch hier mit Englisch nichts zu erreichen war, aber es hat ja funktioniert. Ich bekam auch noch einen Tipp für einen Übernachtungsplatz. Jetzt liege ich im Zelt, meine Füße sehen wieder aus wie gestern, aber ich gabe Wasser und zum Abendessen gab es leckere Pellkartoffeln ohne Eigenurin. Gutes kann so einfach sein. Sollte der Dorfladen morgen tatsächlich nicht geöffnet haben, werde ich mit dem Bus zum nächsten Laden fahren und 5 Bier, 4 Cola und 2 Pizzen kaufen.
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    • Day 97

      Ein Plan

      September 4, 2023 in Slovakia ⋅ ☀️ 15 °C

      Guten Morgen.

      Dank des Tipps von gestern Abend, hatte ich ein sehr schönes Nachtlager. Ich studierte noch lange die Landkarte auf meinem Handy und verglich Busfahrpläne. Was mir on den beiden letzten Tagen auch mehr und mehr moralisch zu schaffen gemacht hatte, war die Tatsache, dass sich der Weg mal wieder von seiner unschönen Seite gezeigt hatte. Dabei meine ich keinesfalls das Wetter, sondern die Wegführung an sich. Du frisst Höhenmeter um Höhenmeter um letztendlich mitten im Wald vor einem Schild zu stehen, welches signalisiert, dass du jetzt oben bist. Anders wäre dies auch nicht festzustellen, da der Wald die meiste Zeit so dicht gewachsen ist, dass kaum Tageslicht den Boden erreicht. Unten ist alles braun und abgestorben. Nichts grünes, kein Leben, nur tote Äste, Laub, oder Nadeln. Solche Wege machen mir echt zu schaffen. Das düstere erdrückt mich förmlich. Zwei mal schon hat das dazu geführt, dass mich die Situation überwältigt hat und ich mich mit einer Panikattacke erstmal eine Weile auf den Boden setzen musste. Jedenfalls habe ich in solchen Wäldern in den letzten Tagen Berg um Berg erklommen, ohne dass auch nur einmal ein Sinn zu erkennen gewesen ist. Keine Aussicht, kein Panorama, keine Berghütte, nur ein Schild und erneut der Weg nach unten. Darauf habe ich erstmal keine Lust mehr. Ich fahre nach Kosice. Zweitgrößte Stadt der Slowakei mit knapp 250000 Einwohnern, vollgestopft mit Kultur, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie. Traurige Berühmtheit hat die Stadt durch das Wohnviertel Lunik 9 erlangt. Eine Plattenbausiedlung erbaut in den 70er Jahren als Wohnviertel für Armeeangehörige. Konzipiert für 2000 Bewohner. Heute Leben dort 6000 Roma unter unwürdigen Bedingungen. Das größte Ghetto dieser Art in Europa. Ich werde 2 Tage in dieser Stadt verbringen und mich mit Kultur vollsaugen. Dann geht es weiter auf dem EB. Gespannt bin ich auch auf meine Unterkunft. Ich habe ein Bett in einem Gemeinschaftsschlafsaal gebucht. Vermutlich werde ich aus Rücksicht mit Schuhen schlafen.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Herľany, Herl'any

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