Slovakia
Kosice

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Travelers at this place
    • Day 5

      Borovicka

      August 13, 2019 in Slovakia ⋅ 🌧 19 °C

      (Bert) Zwar haben wir während unserer heutigen Fahrt die (niedere und hohe) Tatra ständig im Blick, aber im Grunde fahren wir um sie herum, um Regen und Gewitter auszuweichen. Statt ins polnische Zakopane geht es somit direkt ins slowakische Kosice (Kaschau), und nach etwas über 400 km schaffen wir es tatsächlich weitgehend trocken ins Hotel Yasmin, einem zwölfstöckigen (früheren) sozialistischen Prachtbau ("schnörkelloser Triumph des rechten Winkels") mit Raumschiff-Enterprise Interieur (siehe Bild 5). Kosice selbst lockt ein wenig mit Historie (gotische Kirche), mehr jedoch mit einem szenischen Kulturleben ("europäische Kulturhauptstadt 2013").

      In letzteres tauchen wir am späten Abend ein. Die Tabacka Kulturfabrik liegt in hübschem Kontrast vis-a-vis unseres Yasmin-Hotels. Wir heben dort sofort massiv den Altersschnitt, werden vom studentischen Publikum konsequenterweise vollständig ignoriert, glücklicherweise jedoch nicht von den großflächig tätowierten Ausschank-Mädels. Es liegt nahe, sich mit den lokalen Getränken anzufreunden, und so gehen Slivovica (sliva=Pflaume) und Borovicka (das Nationalgetränk der Slowaken auf Wacholderbasis) eine harmonische und lustige Verbindung ein. Zuvor erklärt uns eine Kulturaktionistin noch die 5-minütige Videoinstallation im Eingangsbereich (Roboter übernehmen dank künstlicher Intelligenz die Weltherrschaft).

      Dass wir die Destillate ordentlich wegstecken, verdanken wir nicht zuletzt der Grundlage. Also ich jedenfalls. Denn während Norbert in seiner disziplinierten Art Fisch bestellt, entscheide ich mich im kuschelig eingerichteten, polnisch-slowakischen Restaurant Med Malina für Bryndzove Halusky ("potatoe dumplings with sheep cheese sauce, roasted bacon, sour cream and chive"). Keine leichte Kost, aber geschmacklich sensationell. Kostet übrigens Euro 6,80. Da ist dann auch noch ein Tomatensalat als side dish (Euro 1,60) und ein Jack-Daniels (Euro 2,90, Idee: Norbert) im Budget.

      Und diese Preise erklären im übrigen, dass das BIP/Kopf in der Slowakei zwar nur 17 Tsd. Dollar beträgt, kaufkraftereingt jedoch 33 Tsd. Dollar - was in etwa 2/3 des deutschen oder österreichischen BIPs/Kopf bedeutet. Es geht dem kleinen Land (5,5 Mio. Einwohner) also gar nicht schlecht. Und so ist das Selbstbewußtsein berechtigt, das uns im Café Republika Vychodu entgegenschlägt: Hier wird die "Republik des Ostens" ausgerufen und in der Speisekarte direkt die zugehörige Verfassung abgedruckt. Wir gewinnen allerdings den Eindruck, dass das stylische Cafe vor allem von westlichen Medizinstudentinnen aufgesucht wird, die den heimischen NC nicht geschafft haben. In diesem Sinne: Dobru noc!
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    • Day 132

      Trzciana - Michalovce

      September 7, 2019 in Slovakia ⋅ ⛅ 23 °C

      Reisekilometer 14.923 km
      Tageskilometer 124 km

      Grenze zur Slovakei überquert. Insgesamt dreimal, weil wir noch Slotti hatten und diese ausgeben wollten. Der Shop war richtig geil.
      Die Dame an der Kasse hatte die Freundlichkeit eines ehemaligen Ostblockgrenzers. Vermutlich haben sie die Bediensteten der ehemaligen Grenze jetzt an die Kasse gesetzt. Obwohl der Laden den Charme von einem gammligen 1€ Shop hatte, waren die Preise eher wie in Warschau an den besten Touriplätzen.
      Wie schon öfter bei Währungswechsel das Meiste in Bier umgesetzt.
      Bis auf einen Groschen (heißt wirklich so) haben wir alles ausgegeben.
      Dann ging es in die Slowakei.

      "Nein, die Slowakei liegt nicht am Meer und die Hauptstadt der Slowakei ist auch nicht Ljubljana. Nein, die Tschechoslowakei gibt’s schon seit Jahren nicht mehr. Und nein, die Slowakei ist auch nie ein Teil von Jugoslawien gewesen. Die Slowakei, ein Land mitten im Herzen von Europa, wird oft verwechselt oder einfach nur vergessen und das zu unrecht, denn das Land in Mitteleuropa hat definitiv mehr zu bieten als du denkst." *
      Auch in der Slowakei gibt es diese krassen Kontraste zwischen nagelneuen sehr modernen Häusern und sehr ärmlichen zerfallenen Gebäuden.
      Den Stellplatz an einem See gefunden, wo gerade sehr viele Ferienhäuser oder Wohnhäuser mit Blick auf den See gebaut werden. Dirk hat Konakt mit einem Angler aufgenommen, der vier Angeln für jeweils rund 2.000€ aufgestellt hatte. Der junge Mann arbeitet seit vielen Jahren in Großbritannien und ist nicht besonders erfreut über den Brexit. Aber er hatte nichts dagegen, dass wir uns mit an den "Strand" stellen.

      *Zitat aus dem Internet:
      http://sumo.ly/XkCg
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    • Day 407

      Kosice, Slovakia

      June 19, 2023 in Slovakia ⋅ ⛅ 25 °C

      Kosice, which is pronounced... and we have two sources confirming this... Co-shitz, was first founded in 1230 by German settlers from Saxony together with Slav settlers. It's a beautiful, but small old town with Baroque stoke architecture ala Vienna.

      There was actually a lot of interesting infrastructure in and around the old town. The old town is very wide yet pedestrian only. The sides have brick topped gutters that don't interrupt the aesthetic. The center of their street has a water feature, sort of like a secondary gutter. However, the center feature was at a high point in the road so it couldn't have been a functional gutter. More like a white noise fountain that stretches the long main Street. Twice we saw children playing in it. I just hope their parents knew something we didn't.

      The city was lined with trolleys as the primary means of transportation and then supplemented with a bussing system. The old town had not one but 2 large malls at either end. Honestly, we don't see malls all that often, so that did seem noteworthy.

      One other notable thing we saw was their local produce market. The booths had a flip up table for holding fruits and vegetables. During the second half of the day, they flipped down to make park benches. They were impressively multi-functional.

      It was a beautiful city that we were happy to relax in for a few days.
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    • Day 408

      Slovakian Grub

      June 20, 2023 in Slovakia ⋅ ☀️ 27 °C

      Slovakian cuisine is delicious but also heavy. Cabbage is a main vegetable along with potatoes, and salads. Dumplings filled with cheese, Veal, potatoe are common. As is gnocchi with sheep's cheese which tastes a bit like a sour cream base. Bacon is also common here as a garnish or food topping. Eggs are common for breakfast and they have some sausages as well. Pepers and onions are prevelant. Their mushroom soup was perhaps our favorite meal it was delicious. Most liquors are quite strong and originate in the high tatras mountains to the north as a means to keep warm in the winter. Beer and wine are also common. Cafes were plentiful in the town of kosice and we enjoyed relaxing the days away sipping expresso in outdoor terraces.Read more

    • Day 4–6

      Košice

      August 6, 2023 in Slovakia ⋅ 🌧 20 °C

      Nach dem Schluss Bojnice ging es direkt weiter nach Kosiče, das Zentrum des Ostens der Slowakei und auch der östlichen Karpaten. Košice hat einen sehr positiven Eindruck auf uns hinterlassen. Sie erschien uns deutlich lebenswerter als Bratislava, bot viel Grün und einen sehr angenehmen Flair. Für uns die bisher schönste Stadt in der Slowakei!Read more

    • Day 96

      Scheißtag

      September 3, 2023 in Slovakia ⋅ ⛅ 16 °C

      Letzte Nacht hat es durchgängig geregnet. Als ich gegen 5:30 Uhr aufwachte, prasselte der Regen noch immer auf mein Zelt und ich entschloss mich, vorerst im Zelt abzuwarten, bis es aufhört zu regnen. Laut Wetterbericht sollte dass gegen Vormittag sein. Und oh Wunder, ab 11:00 Uhr schien die Sonne sogar so kräftig, dass ich mein Zelt zum trocken auf die Wiese legen konnte. Eine halbe Stunde später hatte ich es trocken im Rucksack verstaut und lief los. Mein heutiges Ziel war der Ort Herlany. Bekannt für seinen Kaltwassergeysir. Hier kann man im Park des kleinen Ortes alle 24 bis 36 Stunden beobachten, wie die Erdkräfte eine große Wassermassen als Fontäne in die Luft befördern. Sieht aus wir bei anderen Geysiren auch, nur dass das Wasser hier halt Kalt ist. Genial finde ich die Bewertungen im Internet, in denen sich Leute beschweren, dass der Ausbruch nicht pünktlich erfolgt. Ist ja auch echt ein Unding. Viel mehr freute ich mich aber darauf, dass es im Ort eine Pizzeria und ein Restaurant gab. Eine Pizza, 2 Bier und eine Cola. So sah meine imaginäre Bestellung aus, weil ich nicht schon wieder Pellkartoffeln essen wollte. Die Pizza musste ich mir aber erst verdienen. Auf den 22km bis nach Herlany galt es 1200 Höhenmeter abzuarbeiten. Nicht am Stück, sonder traditionell verteilt auf mehrere Berge und ein ständiges auf und ab. Nachdem ich eine Stunde unterwegs war, hörte ich aus der Ferne deutliches Donnern. Ein sich näherndes Gewitter kündigte sich recht bald mit einem ordentlichen Temperatursturz und starken Winden an. Vom nächsten Gipfel aus, konnte ich die schwarze Wand sehen, die direkt auf mich zu kam. Ich entschloss mich umgehend Deckung zu suchen, packte meinen Rucksack wetterfest ein, setzte mich auf meine Isomatte unter einen Baum und verkrochen mich unter meinem Regenschirm. Es dauerte nicht lange, da war ich bereits so durchgefroren, dass ich noch 2 weitere Schichten überzog und mich zusätzlich in meinen Schlafsack einwickeln. Ich war gerade zurück unter meinem Schirm, als Mutter Natur , begleitet von Blitzen und ohrenbetäubenden Donner, enorme Wassermassen über mir ausgoss.
      2 ganze, nicht enden wollende Stunden hockte ich so im Wald. Meine Beine waren eingeschlafen und meine Hände blau vor Kälte. Ich musste ja den Regenschirm halten, welcher, um keine lange Weile aufkommen zu lassen, an sämtlichen Nähten Wasser auf mich tropfen ließ. Als der Himmel aufklarte, verstaute ich bis auf den Regenschirm wieder alles im Rucksack und lief weiter. Der Regenschirm war noch eine ganze Weile notwendig, da bei jedem kleinen Windstoß erneut eine respektable Menge Wasser von den Blättern der Bäume viel. Natürlich waren auch eie Wege wieder abenteuerlich rutschig und schlammig und die Wiesen dermaßen nass, dass meine Schuhe bei jedem Schritt dieses wunderschöne matschende Geräusch machten. Pfff, davon lasse ich mir doch die Laune nicht verderben. 3 Bier, 2 Cola und 1 Pizza, aber vorher galt es Trinkwasser zu besorgen. Eigentlich kein Problem. Bis zum Ziel lagen 3 Quellen und ein Brunnen auf meinem Weg. Quelle 1 versiegt, Quelle 2 versiegt, Quelle 3 graues, trübes Brackwasser, der Brunnen, ein verrosteter Eimer auf dem Brunnenrand, aber kein Seil. Sehr witzig. Von dem halben Liter Wasser, der heute mittag noch übrig war, befand sich jetzt nur noch ein kleiner Rest in meiner Wasserflasche. Noch 8km bis zum Ziel. 4 Bier, 3 Cola und 1 Pizza. Meine Laune blieb erstaunlich positiv. Immer wieder malte ich mir aus, wie ich, während ich auf die Pizza wartete, ein Getränk zu mir nahm. Ich würde mir etwas mit in mein Zelt nehmen und den Tag mit einem kleinen Gelage ausklingen lassen. Morgen Früh würde ich im Dorfkonsum diverse Leckereien kaufen und mich dann in den Park setzen und genüsslich frühstücken, während ich darawarte, dass der Geysir ausbricht. Ein herrlicher Plan. 1,5 Stunden später stand ich vor der geschlossenen Pizzeria, welche sich gleich neben dem Dorfkonsum befindet, welcher auf seinem Öffnungszeitenschild mitteilt, dass er montags geschlossen hat. Jetzt war meine Laune echt nicht mehr positiv, aber was sollte ich tun. Ich musste mich dringend um mein Wasserproblem kümmern. Kneipe Nr. 2. Geschlossene Gesellschaft und verschlossenen Türen, welche sich auch auf mehrfaches Klopfen und hoffen nicht öffneten. Also dann eben wieder die 3 Quellen, welche sich laut Karte im Ort befanden. Quelle Nr.1, welch ein Glück. Ordentlich eingefasst und hübsch verziert sprudelt hier klares frisches Wasser aus einem Edelstahlrohr in einer Wand. Darunter befand sich ein Abfluss, der verdächtig nach Abfluss roch, aber wer hat das nach einem Gewitter noch nicht erlebt. Ich goss meine letzte Reserve aus und füllte beide Flaschen mit frischem Quellwasser. Gierig nahm ich einen großen Schluck und entließ selbigen sofort wieder vor Entsetzen und Ekel aus meinem weit offenen Mund. Es war nicht der Abfluss, der so roch. Anscheinend handelte es sich hier um eine Kur- oder Heilquelle. Ein widerliche, saurer Geschmack von Schwefel und faulen Eiern hatte sich auf meiner Zunge breit gemacht und ich hatte nichts mehr zum nachspülen. Schnell zur Quelle Nr.2. Wieso befindet sich die verdammt noch mal auf einem Privatgrundstück? Mein Mund war bereits so trocken, dass ich ein paar festgeklebte Ameisen, von einem aufgeweichten Bonbon aus meiner Hosentasche kratzte um mit Hilfe dieser Zuckereserve meinem Speichelfluss wieder in Gang zu bringen. Auf zu Quelle Nr. 3, welche sich als altmodische Schwengelpumpe präsentierte. Nach dem ich ein paar mal kräftig gepumpt hatte kam mit dem Wasser der gleiche widerliche Gestank aus der Pumpe. Was zur Hölle muss man sich für ein Siechtum einfangen, dass man freiwillig diese Brühe trinkt. Ehr gibt es heute Eigenurin zu den Pellkartoffeln, aber mir blieb noch ein Joker. Auf zum Friedhof. Ich war bereit über das Eingangstor zu klettern, sollte es verschlossenen sein. Als ich am Friedhof ankam, erkannte ich bereits vor dem Tor, dass ich nicht klettern brauchte. Es gab kein Wasser. Zwar waren die Gräber alle mit Blumen geschmückt, aber diese waren aus Kunststoff. Jetzt machte sich Verzweiflung breit. Ich konnte nun nur noch dass tun, was mich wirklich Überwindung kostet. Ich klingelte am ersten Haus nebe dem Friedhof. Wenige Minuten später waren meine Flaschen mit frischem Trinkwasser gefüllt. Verständigt und bedankt habe ich mich mit Händen und Füßen, da auch hier mit Englisch nichts zu erreichen war, aber es hat ja funktioniert. Ich bekam auch noch einen Tipp für einen Übernachtungsplatz. Jetzt liege ich im Zelt, meine Füße sehen wieder aus wie gestern, aber ich gabe Wasser und zum Abendessen gab es leckere Pellkartoffeln ohne Eigenurin. Gutes kann so einfach sein. Sollte der Dorfladen morgen tatsächlich nicht geöffnet haben, werde ich mit dem Bus zum nächsten Laden fahren und 5 Bier, 4 Cola und 2 Pizzen kaufen.
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    • Day 97

      Ein Plan

      September 4, 2023 in Slovakia ⋅ ☀️ 15 °C

      Guten Morgen.

      Dank des Tipps von gestern Abend, hatte ich ein sehr schönes Nachtlager. Ich studierte noch lange die Landkarte auf meinem Handy und verglich Busfahrpläne. Was mir on den beiden letzten Tagen auch mehr und mehr moralisch zu schaffen gemacht hatte, war die Tatsache, dass sich der Weg mal wieder von seiner unschönen Seite gezeigt hatte. Dabei meine ich keinesfalls das Wetter, sondern die Wegführung an sich. Du frisst Höhenmeter um Höhenmeter um letztendlich mitten im Wald vor einem Schild zu stehen, welches signalisiert, dass du jetzt oben bist. Anders wäre dies auch nicht festzustellen, da der Wald die meiste Zeit so dicht gewachsen ist, dass kaum Tageslicht den Boden erreicht. Unten ist alles braun und abgestorben. Nichts grünes, kein Leben, nur tote Äste, Laub, oder Nadeln. Solche Wege machen mir echt zu schaffen. Das düstere erdrückt mich förmlich. Zwei mal schon hat das dazu geführt, dass mich die Situation überwältigt hat und ich mich mit einer Panikattacke erstmal eine Weile auf den Boden setzen musste. Jedenfalls habe ich in solchen Wäldern in den letzten Tagen Berg um Berg erklommen, ohne dass auch nur einmal ein Sinn zu erkennen gewesen ist. Keine Aussicht, kein Panorama, keine Berghütte, nur ein Schild und erneut der Weg nach unten. Darauf habe ich erstmal keine Lust mehr. Ich fahre nach Kosice. Zweitgrößte Stadt der Slowakei mit knapp 250000 Einwohnern, vollgestopft mit Kultur, Sehenswürdigkeiten und Gastronomie. Traurige Berühmtheit hat die Stadt durch das Wohnviertel Lunik 9 erlangt. Eine Plattenbausiedlung erbaut in den 70er Jahren als Wohnviertel für Armeeangehörige. Konzipiert für 2000 Bewohner. Heute Leben dort 6000 Roma unter unwürdigen Bedingungen. Das größte Ghetto dieser Art in Europa. Ich werde 2 Tage in dieser Stadt verbringen und mich mit Kultur vollsaugen. Dann geht es weiter auf dem EB. Gespannt bin ich auch auf meine Unterkunft. Ich habe ein Bett in einem Gemeinschaftsschlafsaal gebucht. Vermutlich werde ich aus Rücksicht mit Schuhen schlafen.Read more

    • Day 97

      Kosice

      September 4, 2023 in Slovakia ⋅ ☀️ 22 °C

      Tag 1

      Am Busbahnhof von Kosice sieht es nicht wirklich einladend aus, also begebe ich mich auf kürzestem Weg in Richtung Innenstadt. Mein knurrender Magen überredet mich bei MCDONALD'S ein Frühstück zu bestellen. Das Rührei schmeckt nach Pappe und Desinfektionsmittel gleichzeitig und wandert direkt in den Müll. Der Magen bleibt leer, aber die Hoffnung, etwas besseres zu finden, ist unverändert groß. Nach wenigen Minuten bin ich an der Hauptschlagader der Altstadt angekommen. Eine Flaniermeile voller Geschäfte, Restaurants, Bars und Sehenswürdigkeiten. Gut 1km lang, führt sie kerzengerade durch das Zentrum von Kosice. Ständig gehen links und rechts kleine Gassen ab, in denen es wiederum jede Menge Überraschungen zu entdecken gibt. Ich fühle mich auf Anhieb wohl und vertreibe mir die Wartezeit bis ich das Bett im Hostel in Beschlag nehmen darf, mit ersten Erkundungen. Die Fassaden der Häuser sind großartig erhalten bzw. restauriert. An vielen Häuser sind Büsten und Gedenktafeln zu finden. Über allem thront, zentral gelegen und flankiert vom großen Theater, der Dom der heiligen Elisabeth. Eine schöne Verknüpfung zu meinem Weg. So wurde doch Elisabeth als Kind von Budapest nach Eisenach gebracht. Mit der Geschichte des EB hat das jedoch nichts zu tun. Immerhin ist der EB ein Kind des Sozialismus und da gab es nur wenige Heilige und erst recht keine aus dem frühen Mittelalter. Mein Magen knurrt noch immer und ich beginne mich im Internet durch das Kneipenwirrwarr zu lesen. Meine Wahl fällt auf ein Restaurant in unmittelbarer Nähe des Hostels. Die Spezialität des Hauses sind geschmorte Rindertippchen in diversen Variationen. Ich nehme im Hinterhof in einem idyllischen, kleinen Biergarten Platz und bekomme die Frühstückskarte vorgelegt. Es ist 12:30 Uhr und ich wundere mich. Auf Nachfrage erfahre ich, dass die Rippchen erst am Abend erhältlich sind. Na gut, trinke ich eben ein Bier. Nach Abocadotoast steht mir gerade nicht der Sinn. Als das Bier ausgetrunken ist, gehe ich eine Tür weiter und bestelle das nächste. Jetzt gibt es aber eine warme Mahlzeit dazu. Das Tagesangebot, Schweinebraten mit grünen Bohnen und Reis, ist geschmacklich nicht so schlimm wie der optische Eindruck, handwerklich lässt mich dieses ominöse Potpourri jedoch vermuten, dass in der Küche Lemuren am Herd stehen, die noch nicht mal eine clevere Ratte unter der Kochmütze haben. Ich will nicht meckern. Nach meiner unfreiwilligen Pellkartoffeldiät, war das schon fast ein Festessen. Auf zum Hostel. Ich bekomme den Schlüssel ausgehändigt, eine Kurze Einweisung und den Hinweis, dass es im Zimmer 6 Betten gibt, von denen 2 bereits belegt sind. Von den übrigen 4 Betten kann ich mir einfach eins aussuchen. Als ich das Zimmer betrete, ist niemand da. Ich entscheide mich für eine kuschelige Schlafkoje, die erstaunlich viel Privatsphäre bietet. Mich irritiert lediglich ein großer Standventilator, der direkt neben meinem Bett steht und mit der Raumluft kämpft. Ich schiebe ihn so weit es geht zur Seite um an mein Schließfach zu kommen, verstaue erstmal meine Sachen und besorge mir im Supermarkt um die Ecke ein paar Lebensmittel. Zurück im Hostel gehe ich auf eine kleine Erkundungstour und finde direkt neben meinem Zimmer eine Abstellkammer mit Waschmaschine und Trockner. Super, also sammle ich schnell alles zusammen, was eine Wäsche nötig hat, und starte einen Waschgang. Die Wartezeit verbringe ich dösend auf meinem Bett. In der Zwischenzeit sind auch 2 Mitbewohner erschienen. Zu meiner Enttäuschung sind sie aber alles andere als gesprächig. Die Wäsche kann in den Trockner. Schwungvoll und voller Elan erhebe ich mich von meiner Lagerstätte, gehe 3 Schritte in den Flur bis zur Tür der kleinen Wäscherei, bemerke eine merkwürdiges Schwindelgefühl und frage mich im selben Moment, welcher Idiot jetzt plötzlich das Licht ausgemacht hat. Es wird schlagartig dunkel. Irgend etwas stimmt nicht, denn ich falle gegen die Tür, meine Knie versagen und ich rutsche zu Boden. Wenige Sekunden später komme ich wieder zu mir, versuche aufzustehen und das Spiel beginnt von vorne. Licht aus, ich gleiten mit dem Gesicht an das Türplatt gepresst langsam in Richtung des klebrigen Fußbodenbelags, verweile dort ein paar Sekunden und versuche mich dann erneut aufzurichten. Beim dritten Mal bleibe ich einfach liegen. Als mein Bewusstsein seinen Dienst wieder aufnimmt, steigt gerade jemand über mich hinweg. Ich liege halb vor der Toilettentür. Er fragt, ob er Hilfe holen soll und ob alles ok ist. Etwas mühsam und wackelig komme ich auf meine Beine, bedanke mich für sein Hilfsangebot und sage, dass alles OK ist. Ich gehe die wenigen Schritte zurück zu meinem Bett und lege mich hin. Was war das denn bitte? Unterzuckert, die Pellkartoffeln, zu wenig Schlaf, ungeschützter Kontakt zu meinen Wandersocken, oder das stinkende Wasser aus der stinkenden Quelle, von der ich seit gestern weiß, dass das Schild an ihrer Überdachung in großen Buchstaben darauf hinweist, dass es sich nicht um Trinkwasser handelt. Ich habe keine Ahnung, erholen mich aber recht schnell wieder. Vorsichtshalber bleibe ich noch einen Moment liegen, bevor ich meine Wäsche in den Trockner verfrachte. Ich verpasse meinen Wanderschuhen eine Grundreinigung und stelle sie zum Trocknen auf den Hof. Dann ziehe ich meine dezenten italienischen Sandalen an und schlurfe noch ein wenig durch die Innenstadt. Irgendwo sehe ich die Werbung für eine Thailändische Massagepraxis. Ich überlege kurz und entschließen dann, mir die erste professionelle Massage in meinem Leben zu gönnen. Füße, Beine, Rücken, Schulter und Nacken haben dich das in den zurückliegenden Monaten mehr als verdient und ich erst recht. Ich finde im Internet einen Massagesalon, der damit wirbt, dass man sehr gutes Englisch spricht. Online buche ich einen Termin, warte dann aber nervös die nächsten 2 Stunden vergeblich auf die angekündigte Bestätigung. Immerhin habe ich die Zeit damit verbringen können, an einen Streetfoodstand doch noch eine Portion geschmorte Rinderrippe zu verköstigen. Und nund? Doch keine Massage? Nicht mit mir! Ich wähle im Internet den nächsten seriösen Anbieter aus und marschiere schnurstracks zur angegebenen Adresse. Als ich die Tür öffne, werde ich sehr freundlich von einem äußerst sympathischen Herrn mittleren Alters begrüßt. Leider kann er mir für heute Abend keinen Termin mehr geben, aber wir vereinbaren eine Massage für den nächsten Tag. Ich fühle mich, als hätte ich gerade einen Raumflug gebucht und gehe voller Vorfreude zurück ins Hostel. Ich lese auf dem Handy noch einiges zu traditionellen Thaimassage und schlafe ein, noch bevor die letzten Übernachtungsgäste im Zimmer eintreffenRead more

    • Day 101

      Dejavue im Nahtodbus

      September 8, 2023 in Slovakia ⋅ ☀️ 26 °C

      Kosice wollte ich mit dem Bus verlassen. Die vor mir liegende Asphaltstrecke und die hochsommerlichen Temperaturen animierten mich absolut nicht, den Weg zurück zum EB per Fuß zurückzulegen. Als der Bus an der Bushaltestelle anhielt und seine Türen öffnete, traute ich meinen Augen nicht. Im Bus befand sich ein großer menschlicher Quader aus Gliedmaßen, schwitzender Haut und bleichen Gesichtern. Der Busfahrer war nur noch durch die Frontscheibe zu sehen, rief aber laut irgend etwas. Da sich die anderen Fahrgäste, die mit mir den Bus betreten wollten, zur mittleren Tür begaben, schlussfolgerte ich, dass dies die Aufforderung des Busfahrers gewesen ist. Ich erwartete nun, dass, gleich mir bekannter Szenen aus der Japanischen U-Bahn, Angestellte des Transportunternehmens mit weißen Handschuhen erscheinen würden. Die uns dabei behilflich sein würden, ebenfalls mit der schwitzenden Masse zu verschmelzen. Ich wuchtete meinen Rucksack auf die letzten freien Zentimeter der zweiten Stufe der Treppe ins Businnere und in die Kniekehlen eine vor mir stehenden, sehr dreidimensional portionierten Dame in einem grellbunten Sommerkleid. Ich selbst versuchte irgendwie auf der untersten Stufe Platz zu finden. Dies gelang mir nur, weil ich beide Füße auf äußerst unnatürliche Weise verdrehte, was sofort zu krampfartigen Schmerzen führte. Noch ehe ich überlegen konnte, ob ich den Bus nicht lieber wieder verlassen sollte, schlossen sich die Türen. In diesem Moment durchzog mein linkes Bein ein bemerkenswerter Schmerz. Das große Bügelscharnier der Bustür schwenkte nach innen und versuchte mir mein Schienbein zu durchtrennt. Jetzt blieb nur noch eine Möglichkeit der Amputation zu entgehen. Ich flüchtete, halb auf meinem Rucksack knieend, ins Dekolleté des dickbusigen Markisenstofftmodels . Nicht in der Lage, ihr ins Gesicht zu schauen, ergab ich mich der unangenehme Situation. Ähnliche Bedingungen müssen herrschen, wenn 20 Personen in einer Telefonzelle fieses bescheuerte Spiel spielen, wo man nach vorgabe eines Würfels seine Gliedmaßen und Gelenke auf den bunten Kreisen einer Kunststoffplane arrangieren muss. Die Würfel werden dabei jedoch auch noch von einem Opossum aus einen Parkinsonlabor geworfen. Wenigstens konnte ich nicht umfallen, was sich bei der äußerst temperamentvollen Fahrweise unseres Chauffeurs, als großes Glück erwies. Der Bus driftete durch zahlreiche Kurven und bremste und beschleunigte immer wieder, als wären wir bei einem Formel 1 Rennen. Hielten wir an einer Bushaltestelle, konnte ich durch kunstvolles verdrehen meiner Halswirbel einen Blick aus der Bustür erhaschen und die Wartenden zählen. Da die Fahrgäste, die den Bus verlassen wollten, genötigt waren, über mich hinweg zu klettern, hatte ich einen guten Überblick über die Anzahl selbiger und tauchte zum ersten Mal in meinem Leben in den Kosmos der gefühlten Mathematik ein. Ähnlich wie bei den gefühlten Temperaturen, stimmen hier das wirkliche Ergebnis und das gefühlte Ergebnis selten überein. 50 Fahrgäste waren im Bus, 4 kletterten über mich hinweg in Richtung Freiheit und 8 stiegen ein. Macht in der Summe gefühlt 70 Fahrgäste, die sich nun im Bus befanden. Die Türen schlossen sich, die Reifen quietschten und weiter ging die wilde Fahrt. Langsam wurde mir flau im Magen und kalter Schweiß tropfte von meiner Stirn. Die Fenster des Busses waren alle mit dunkelblauen Vorhängen verdeckt, um ein wenig vor der Hitze zu schützen. Leider führte dies bei mir aber zu dem gleichen Effekt, den das Lesen im Auto hat. Wenn ich in einem Fahrzeug unterwegs bin und nicht nach draußen schaue oder nicht nach draußen schauen kann, wir mir schnell sehr übel. Hier kam nun noch Sauerstoffmangel, die Enge und die halsbrecherische Fahrweise hinzu. Und schon bald gab es Alarm im Magen-Speiseröhrenbereich. Oohh mein Gott, bitte nicht noch einmal. Ich hatte ein kräftiges Dejavue und befand mich plötzlich emotional im Jahr 1999. Genau gesagt im Dezember 1999. 8 Wochen zuvor hatte ich als Koch im Berliner Hotel Interconti angefangen und durfte, weil ich als letzter zum Team dazugestoßen war, die Weihnachtsfeiertage auf Arbeit verbringen. Mich hatte dies nicht gestört, da ich sonst nur alleine in meiner Einraumwohnung in der Arbeiterfarm Hohenschönhausen herumgessen hätte. Heilig Abend waren wir zu dritt in der Schicht. Der Küchenchef hatte uns eine Flasche Champagner dagelassen und wir tranken uns den Arbeitstag ein wenig schön. 2 Gläser pro Person in einer 12 Stunde Schicht ist eine nette Geste, was den Blutalkoholspiegel angeht, aber noch weniger, als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Es war den ganzen Abend gut zu tun und wieder einmal kam ich während der Schicht nicht dazu, etwas zu essen. Nachdem die letzten Gäste gegen 22:00 Uhr das Restaurant verlassen hatten, begannen wir das Spätbuffet für die Angestellten herzurichten. Tagsüber konnte man sich im Personalrestaurant des Hotels versorgen, für alle, die bis spät in die Nacht arbeiten mussten, bereiteten wir ein paar Speisen zu, welche dann in Buffetform am Pass aufgebaut wurden. Als sich die Kollegen ihr Essen holten, war ich damit beschäftigt meinen Arbeitsbereich aufzuräumen, Infos für die Frühschicht zu notieren und meinen Bereich für die Putzkollone vorzubereiten. Als ich soweit war, dass ich auch etwas essen konnte, stand nur noch eine große Schüssel mit Rahmwirsing am Pass. Ich hatte Hunger, nahm mir die Schüssel, einen großen Löffel, setzte mich auf die Rampe der Warenannahme und verdrückte eine beachtliche Portion des sahnigen, leicht bitteren Wintergemüses. Feierabend. Ich lief mit meinem Kollegen Leif zum Bahnhof Zoo, wo wir jeder noch ein Bier tranken und uns einen Joint teilten. Ich nahm kurz vor Mitternacht die letzte S-Bahn Richtung Hohenschönhausen und freute mich darauf, nach endlosen 17 Stationen müde und erschöpft ins Bett fallen zu können. An der dritten Station bemerkte ich ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend. Ich hatte einen Sitzplatz auf einer Bank am Fenster bekommen, bevor sich die Bahn am Alexanderplatz bis auf den letzten Stehplatz mit Menschen gefüllt hatte. Mir gegenüber saß ein Pärchen, deren Garderobe hätte darauf schließen lassen, dass sie gerade vom Wiener Opernball gekommen waren. Als sich an Station 5 die Türen des Abteils schlossen, begann ich auf Grund der rapide stärker werdenden Übelkeit, zu überlegen, ob ich an der nächsten Haltestelle die Bahn nicht besser verlassen sollte. Ich kam jedoch nicht mehr so weit. Der Rahmwirsing bahnte sich bereits seinen Weg in Richtung Speiseröhre. Ein kurzer Schluckauf und schon trennten nur noch meine krampfhaft aufeinandergepressten Lippen den Kohl von seiner Wiedergeburt. Als auch dies nicht mehr zu verhindern war, hielt ich mir meine Hände vor den Mund, worauf im nächsten Augenblick ein Rahmwursingrahmsoßenbierpotpourri zwischen meinen Fingern hervorspritzte und sich auf der Abendgarderobe, des mir gegenüber sitzenden Pärchen ergoss. Heilige Sch....... was war mir das peinlich. Immerhin war ich weder richtig betrunken, noch bekifft, um das alles gelassen hinnehmen zu können. Die Frau stieß spitze Schreie aus. Sie Schwein, sie Schwein, sie widerliches Schwein. Ich ließ meinen Oberkörper Richtung Fenster fallen und stellte mich tot. Leider kleckerte dabei ein letzter Schwall meines Megeninhaltes genau in die Schlitze der Heitzung. 2 Stationen später hatte ich das ganze Abteil für mich. Ich richtete mich auf und betrachtete die Katastrophe. Auf meiner Jacke klebte der Großteil meiner späten Mahlzeit. Zurückblickend vermute ich, dass damals auch ein noch recht unbekannter Modeschöpfer mit im Abteil gesessen haben muss, welcher Jahre später unter dem Namen Ed Hardy weltweit bunte und überteuerte T-Shirts verkaufte, deren Design in dieser Nacht auf meiner Winterjacke, das Licht der Welt erblickt. Aber ich schweife ab. Ich bin jedenfalls mehrere Wochen nicht mehr mit der S-Bahn gefahren, weil ich befürchtete, das jeden Moment jemand mit dem Finger auf mich zeigen könnte und rufen würde "Da ist das Schwein". Und nun der Buss. Ich wollte mich nicht auf der quietschbunten Dame verewigen. Es reichte ja schon, dass mein Gesicht dabei war, dort einen nicht zu übersehenden Schweißabdruck zu hinterlassen. Ich begann zu beten und um Gnade zu flehen. Gleichzeitig überlegte ich, was ich heute gefrühstückt hatte. 1 Brötchen mit köstlicher Apfel-Steinpilzleberwurst und einen Fruchtjoghurt. Nicht wirklich viel, aber genug, um erheblichen Schaden anrichten zu können. Zum Glück für mich und meine Mitreisenden wurde mein Flehen erhöht. Es begannen mehr Passagiere auszusteigen als einzusteigen. Als erstes konnte ich die Treppe und den Oberkörper meiner Busenfreundin verlassen. Dann lichteten sich die Reihen sogar so sehr, dass man von hinten bis zum Busfahrer schauen konnte. Dieser trug die oblikatorische Busfahrerbrille mit Gläsern, die aussehen, als würde sich darauf ein schillernder Ölfilm befinden. Vervollständigt wurde seine Arbeistbekleidung von einer Goldkette, mit der man zur Not auch hätte den Bus abschleppen, oder an einem Abhang vorm abrutschen sichern können. Als weitere Personen den Bus verließen, bekam ich sogar einen Sitzplatz und konnte von dort aus sehen, dass die digitalen Anzeigen, die auch bei uns an Schulen, Fußgängerüberwegen und Orsteingängen die momentane Geschwindigkeit anzeigen, immer einen Wert zwischen 70 und 80 km/h aufwiesen, wenn der Bus auf sie zu fuhr. Der gleichzeitig aufleuchtende Smiley war stets dunkelrot und hatte Zornesfalten auf der Stirn. An meiner Zielhaltestelle fuhr der Bus ungebremst vorbei und spuckte mich erst 6km weiter im nächsten Dorf aus. Ich hatte zwar rechtzeitig auf den "Stopp" Knopf gedrückt, aber unterschätzt, wie lang der Bremsweg ist, wenn man mit annähernder Schallgeschwindigkeit unterwegs ist. Ich war am Ende meiner Kräfte, ohne auch nur einen Meter gelaufen zu sein und beschlossen gleich den nächsten Bus zurück zu meinem eigentlichen Ziel zu nehmen. Es dauerte keine 5 Minuten und der nächste Bus bog um die Ecke. Mit quitschenden Reifen hielt er an der Bushaltestelle. Als ich den Bus betrat, saß ein mir sehr bekannt vorkommender Kraftfahrer mit Regenbogensinnenbrille und dicker Goldkette hinterm Steuer. Diesmal saß ich jedoch ganz alleine im Bus und wenig später auf den Stufen einer Dorfkneipe und trank ein Bier. Auf meinem Basecap hatte der Angstschweiß schließlich deutliche Spuren hinterlassen. Jetzt galt es erstmal den Elektrolytehaushalt wieder in den grünen Bereich zu bringen. Prost.Read more

    • Day 100–101

      Košice / Kaschau / Kassa / Cassovie

      June 14 in Slovakia ⋅ ☀️ 24 °C

      Dernière ville de mon aventure slovaque : Košice 🇸🇰

      Cette ville fait partie des nombreuses que j'ai choisi au cours de mon trajet par "hasard" et sans en attendre quoi que ce soit. La plupart avaient le don de se placer à mi-chemin entre deux villes d'intérêt ou bien assez grande pour avoir quelques musées uniques 😅

      Encore une fois, je ne suis pas déçu d'avoir découvert cette ville à partir de 0 ! Je ressors bluffé par la beauté, l'élégance et le romantisme de cette deuxième ville slovaque 💘

      Košice (Kaschau en allemand, Kassa en hongrois ou Cassovie en français) est située à l'est de la Slovaquie près de la frontière hongroise.
      Fondée au 13ème siècle, elle a rapidement prospéré grâce à sa position stratégique sur les routes commerciales entre Pologne, Hongrie et Ukraine. Au Moyen Âge, Košice était un centre important pour le commerce et l'artisanat, bénéficiant de privilèges royaux, et amenant ici à une économie florissante.
      Au risque de répéter la même chose que pour les autres villes slovaques, Košice fut sous domination hongroise, autrichienne, tchécoslovaque puis soviétique. À la différence que la ville repassera côté hongrois entre 1941 et 1944 dans un siècle où elle fut tchécoslovaque.

      Košice est réputée pour son centre historique bien préservé, avec des monuments remarquables comme la Cathédrale Sainte-Élisabeth, la plus grande église gothique de Slovaquie, et la Tour Saint-Urbain. L'attraction phare est surtout sa fontaine chantante !
      Existante depuis 1935, puis petit à petit amélioré, aggrandi et modernisé jusqu'en 2023, celle-ci est devenu un symbole fort pour cette ville ! Elle est capable de retransmettre la musique du théâtre en direct et de synchroniser des centaines de jets et de lumières à la fois pour offrir un spectacle magnifique 😍
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    You might also know this place by the following names:

    Kosice, Košice, Kassai körzet

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