Burgos

Tag 17 (102 km, 1.285 hm)

Tag 17 startete mit einem kleinen Frühstück in unserer Herberge. Nichts Besonderes, aber immerhin. Das Toast war verbrannt, aber hey, verbranntes Brot gibt doch extra Energie, oder? Leider hätten wir uns ein bisschen mehr gewünscht, aber dafür bekamen wir vom Herbergsvater einen echten Bonus: Er zeigte Markus seine Hardcore-Pilgerer-Tattoos. Der Mann hatte das Pilgergame komplett durchgespielt – ein echter Veteran auf dem Jakobsweg!

Beim Frühstück trafen wir noch Clint Westwood, den Bruder von Eastwood (zumindest in unserer Vorstellung). Ein netter Amerikaner, der ziemlich neidisch auf unsere Bikes war. Verständlich, schließlich sind wir mit unseren Drahteseln ein bisschen schneller als die Fußpilger, die mit dem "Fußbus" unterwegs sind. Sorry, Clint!

Heute haben wir uns endlich Jakobsmuscheln gekauft, das Pilger-Erkennungszeichen schlechthin. Voller Stolz hängten wir sie an unsere Fahrräder. Doch dann das Drama: Bei Markus riss das Band, und die Muschel fiel auf den Boden! Für einen Moment dachten wir, sie sei kaputt – fast schon tränenreich. Aber zum Glück blieb sie unversehrt, was unsere Laune schlagartig besser machte.

Da wir heute gut in der Zeit lagen, gönnten wir uns um 11:15 Uhr eine ausgiebige Mittagspause nach 45 Kilometern. Es gab – was sonst – Nudeln mit Tomatensauce und Seitan. Dazu Kaffee, weil es nie zu früh für Kaffee ist. Unsere Kochausrüstung konnten wir an einem Trinkwasserbrunnen reinigen – was will man mehr?

Kurz vor der Mittagspause trafen wir auf unsere ersten Bikepacking-Pilger! Sie waren mit E-Bikes unterwegs, und einer von ihnen überholte uns an einem steilen Anstieg. Wir sind uns sicher, er fühlte sich dabei mega cool. Aber kurze Zeit später hatten wir ihn wieder eingeholt. E-Bikes hin oder her, wir bleiben die wahren Bergbezwinger!

Und dann, als ob es ein Déjà-vu war: Wir trafen wieder auf die spanische Mountainbike-Nationalmannschaft. Dieses Mal hatten sie auch Bikepacking-Ausrüstung dabei. Sie grüßten uns freundlich mit „Buen Camino“ und „Amigos“, und wir erwiderten stolz das „Buen Camino“. Vielleicht werden wir ja bald zu Ehrenmitgliedern ernannt?

Nach der Ankunft in Burgos gab es den langweiligen Teil: Wäsche waschen. Danach gingen wir in die Stadt, besichtigten eine Burg und eine Kirche. Den Eintritt für die Kirche fanden wir aber etwas zu happig, also blieben wir draußen. Stattdessen deckten wir uns mit neuen Elektrolyten und Magnesium für die letzten Tage ein. Der Versuch, unseren Fahrradrücktransport von Santiago nach Deutschland zu organisieren, blieb bislang erfolglos. Aber hey, wir sind zäh – das kriegen wir noch hin und wir haben ja noch ein paar Tage Zeit.

Zum krönenden Abschluss des Tages verschlug es uns in ein Rockmusik-Lokal, wo wir uns Burger mit Bier gönnten. Der Burger war gut, aber das Brötchen? Hart wie ein Ziegelstein. Und dann dieser Guacamole-Overload – da war wirklich viel zu viel drauf. Aber was soll's, nach 100 Kilometern schmeckt fast alles.

Fazit des Tages: Pilger-Abzeichen sichern, E-Biker in die Schranken weisen und die spanische Nationalmannschaft erneut treffen – ein Tag voller kleiner Siege und harter Burgerbrötchen!Read more