Spain
Castilblanco de los Arroyos

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Travelers at this place
    • Day 4–5

      Guillena- Castilblanco de los Arroyos

      March 24 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C

      Durch den Türschlitz in unserem Zimmer konnte ich Licht sehen. Es war 05:30 Uhr. Die ersten sind wohl schon aufgestanden und bereiteten sich auf das Verlassen der Herberge vor. Wir beide hatten für die Nacht unsere Ohrstöpsel drin, damit wir von schlafwandelnden Pilger:innen und durch deren Geräuschkulisse nicht wach werden. Wir standen gegen 07:00 Uhr auf, aber da waren die meisten schon weg.

      Unser Frühstück umfasste Toastbrot mit Margarine und Marmelade. Dazu ein Pott Kaffee.

      Das Besondere an der Herberge war, dass viele Pilger:innen sich an den Wänden mit ihren Namen und teilweise auch mit Sprüchen verewigten, so auch wir 😊

      Nachdem wir wieder alles in unseren Rucksäcken verstaut hatten, gingen wir ebenfalls los. Da wir durch unsere gestrige Flussprüfung festgestellt haben, dass wir diesen an der beschriebenen Stelle nicht überqueren können, gingen wir gleich zur Brücke und bogen dann bei einer Tankstelle links ein. Hier habe ich mir in der Vergangenheit bislang immer eine Cola geholt, aber heute Morgen hatte ich darauf keine Lust.

      Es ging ein Stück durch ein kleines Industriegebiet und wir folgten dann einem Weg, an dem links Olivenbäume und rechts Mandarinenbäume wuchsen. Die Natur war so üppig und überwältigend blühend grün, dass wir aus den staunen schwer herauskamen. Immer wieder stießen wir staunend und bewundern ein „oh wie schön“ aus. Das haben wir so nicht erwartet.

      Wir folgten diesem leicht hügeligen und gut begehbaren Weg, wobei links uns die Olivenbäume weiter begleitet. Zu unser rechten Seite öffneten sich weite unbestellte Felder. Nach einer gewissen Zeit, sahen wir in der Ferne schon eine Haustuine - die ein wenig an eine kleine Burg erinnerte. Letztes Jahr hatte ich den „Turm“ auch schon bestiegen und ich wollte ihn unbedingt auch Olaf zeigen. So gingen wir dann über den unbestellten Acker zu der Ruine. An dem leeren Swimmingpool und dem unbedachten Gebäude vorbei zu einem kleinen Eingang - der hinter hohem Gestrüpp verborgen war. Die Rucksäcke ließen wir unten und ich bestieg zuerst die Steigleiter 3 Etagen nach oben. Dann kam Olaf nach und auf dem Turm stehend, hatten wir einen wunderbaren Rundumblick über die Gegend. Nachdem wir uns sattgesehen hatten, stiegen wir auf selbigen Weg wieder hinunter und gingen zurück zu unseren Olivenbäumen.

      Aber auch die ließen wir alsbald hinter uns und Korkeichen begleiteten uns nun auf dem breiten Schotterweg. An einer Stelle stand ein Schild mit dem Wort „Wasser“ in verschiedenen Sprachen. Der kleine Trampelpfad führte uns durch ein Drehgatter zu einer Handpumpe. Die Pumpe funktionierte jedoch leider nicht mehr - bei meinen letzten Besuch vor etwas mehr als einem Jahr, förderte sie noch Wasser. Wieder zurück auf dem Weg, machten wir nach einer Weile eine kleine Pause.

      Auf unserer Wanderung, trafen wir immer wieder auf Pilger:innen. Entwerfer überholten sie uns - weil wir gerade Pause machten oder wir sie - weil sie gerade Pause machten. Das war irgendwie lustig. Auch begegneten uns heute wieder viele Fahrradfahrer - ausschließlich alles Männer. Warum ist das eigentlich so? Mag die spanische Frau oder diverse Person kein Fahrrad fahren?

      Wir durchschritten eine große Farm und auch hier war die Landschaft umwerfend schön. Wir sahen Zistrosen, Lavendel, Mohnblumen und andere herrliche Blüten. Die Vögel trillerten ihre wunderbaren Lieder. Schließlich erreichten wir die Autostraße, die nach „Castilblanco de los Arroyos“ führte. Direkt daneben führte der Pfad für uns weiter. Das ging so ca 2-3km und wir erreichten den Ort. Direkt am Ortseingang, befand sich unsere Unterkunft- das Hotel „Castillo Blanco“. Hier checkten wir ein und ruhten uns eine Weile aus. Gegen 17:30 Uhr gingen wir in den Ort, um etwas zu essen. Aber zuerst folgten wir den gelben Pfeilen (Jakobsweg), um zur Kirche zu gelangen. Leider war diese geschlossen. Aber auf dem schönen Kirchturm nisteten einige Störche, insgesamt fünf zählten wir. Dann gingen wir zum Ortszenteum und plötzlich sahen wir viele Menschen. Die standen in den Cafés oder Bars und redeten und redeten und redeten und viele waren chic und elegant gekleidet. Wir suchten 3(!) Bars oder Restaurants auf und wollten dort etwas essen. Aber in jeder Lokalität sagte man uns, dass geschlossen sei. Irgendwie wirkte das ganze Szenario in dem Ort so, als warte man auf Ereignis und deswegen auch alle Läden, Cafés und Bars schlossen. Möglicherweise wieder eine Prozession?

      Egal, nutzt nix. An der (noch) geöffneten Tankstelle, holten wir uns je eine Dose Bier und Tortilla-Chips. Das war dann unser Abendbrot, zu dem wir uns dann auf dem Zimmer zurückzogen. Wir lernen daraus: Wenn Osternzeit ist, gibt es andere Abläufe in Spanien. Aber morgen früh sei wieder alles „normal“ - sagte man uns - vorerst.

      Und überhaupt werden die nächsten Tage wettertechnisch sehr interessant werden. Wir sind gespannt und freuen uns auf die Herausforderung.

      Heutige Etappe: 18,5km
      Komoot: https://www.komoot.com/de-DE/tour/1482035532?re…
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    • Day 5

      Day 5 - Almadén - taxi 16 km: walk 12 km

      September 25, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 26 °C

      Not a great nights sleep - it took a long time to go to sleep and a scratchy throat kept waking me up. Was it the water - which tastes a bit heavy in minerals and feels astringent - or something else?
      Anyway had a nice chat with Martin over breakfast and discovered todays walk in the Parque - literally- is not flat but has a 540 metre climb right at the end.
      The morning was lovely and cool and the taxi took us to the gates of Parque National Sierra Norte.
      The initial section is flat and filled with cork trees in full production. Of course I didn’t take much notice of the second part of the Parque’s name - Sierra Norte - which means northern highlands. It wasn’t till I saw a profile map of this stage at breakfast that I realised I was in for a big ending - I called today the Pyrenees of the South. Haha
      While at times it was a very challenging day we saw deer, a small lake, dried river beds, cork trees and had a tree covered mountain (with a view) to climb before we got to the lovely white town of Almadén.
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    • Day 6

      Day 6 - El Real de la Jara - 14 km

      September 26, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 25 °C

      Oh what a night…..
      The scratchy throat bothered me all afternoon and evening. I really was not feeling well. Then I remembered the little lolly shop just down the road which was open in the afternoon for the kids.
      Remember Spain has a solid siesta anywhere from 2 - 6 pm and nowhere else was open. So I went down and with the help of the lovely lady proprietor found some throat lozenges.
      They were a great help. A while later my eyes started streaming. That’s when I realised this was an allergy and not a bug, so I dived into my antihistamines (sleepy ones) and finally had a pretty good nights sleep.
      Feeling better this morning though still not 100%. It’s only 13 km today and the weather is significantly cooler so I can have a bit of a lie in. There was only one other person at this albergue, Martin from Switzerland, and he left early for his 34 km day. There are around 9 pilgrims per day at the moment. So I am not alone but can have my alone time as needed.
      Today was really sweet. I walked with a man from Italy who, when he was a boy, had been traumatised by a dog. And there were plenty of dogs today so he stuck close to me. I also walked with the Italian couple again. They are older and go at my pace.
      This route today took us off road through a number of farms with plenty of dogs, pigs, and goats for meat and milk.
      I also passed my first shrine - to Mother Mary. I spent a few quite moments with her and felt the deep stillness and peace that is really everywhere but seemingly easier to connect to in such places.
      I feel very much at home in Spain even though I hardly understand a thing. People are generally kind and patient although sometimes look at me like I am an idiot - and I don’t blame them. I am practicing my Spanish every night and am getting a little better.
      After we arrived at El Real and found our accommodation, my three walking companions and I had a great mid afternoon lunch. My Italian friend has a bit of English so he could translate - and I have Google.
      There is an old castle from the Middle Ages on the hill overlooking El Real. I walked up there for a good view of the surrounding countryside. Except for the types of trees I could be in Australia.
      The sunrises and sunsets have been spectacular and the light has its own special glow.
      Buen Camino.
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    • Day 115

      Stellplatz mit Strom 🔌

      December 7, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

      Da die Wetterprognose leider nicht so prickelnd meldet für die nächsten Tage, entschieden wir auf einen kostenlosen Stellplatz zu fahren, mit gratis Strom. 🔌
      Der Platz war nur ca. 40 Minuten entfernt, in einem kleinen Ort.

      Beim Platz angekommen sahen wir einige Katzen, die aber sehr scheu waren. Ich (Sophia) holte natürlich gleich die Trockenfutterdose und fütterte die süßen Miezen. Zwei sahen aus wie Siamkatzen, solche sehen wir interessanterweise oft in Spanien. Als Dankbarkeit ließ sich sogar eine kurz streicheln.🐾🐈‍⬛

      Beim Platz sind auch ein paar Orangenbäume wo am Boden einige perfekt reife Früchte lagen, da stibitzten wir uns gleich welche. Die waren seeehr lecker, richtig Reif. 🍊
      Ein großer Olivenbaum mit Vollreifen großen dunklen Oliven steht auch beim Platz, wir finden Olivenbäume immer sehr schön.🫒

      Viel hat sich sonst nicht getan, die meiste Zeit verbrachten wir im Bus.
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    • Day 116

      Schmuddelwetter 🌧️

      December 8, 2022 in Spain ⋅ 🌧 14 °C

      Es war richtiges Schmuddelwetter, deshalb hat sich bei uns nicht viel getan, die meiste Zeit verbrachten wir vorm Laptop oder kochten. 💻👩‍🍳😅

      Am Nachmittag quatschte Tino mit unseren Stellplatznachbarn, ein belgisches Pärchen kurz vor der Pension, die zwei Reisen seit ihrem 35 Lebensjahr. Das ist immer sehr interessant, was so Langzeitreisende erzählen.😊Read more

    • Day 16

      Guillena - Castilblanco de los Arroyos

      May 26, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

      Hola - ich dachte eigentlich, heute steht eine Chiller-Etappe an 😎 aber weit gefehlt 😁 Auf dem Papier klang es zumindest danach. Knappe 18 km durch ein reines Naturreservat. Was sollte da schon anstrengen?

      Als ich gegen 8 die Herberge verließ, als einer der ersten übrigens, die anderen frühstückten noch munter vor sich hin, stellte ich als erstes fest, dass es regnet. Nicht weiter tragisch, meinen Schirm installiert, und schon ging es mit akustisch ansprechendem Geprassel auf meinem Dach los.

      Der Weg führte mich zunächst runter zu einem Bach, der aber ansonsten wohl nicht da ist, da die Pfeile den Weg durch ihn hindurch wiesen. Also Planänderung, wieder hoch zur Strasse und die nächste Brücke links angesteuert. So den Bach überquert und anschliessend auf einer Landstraße Fahrt aufgenommen. Nach ca. 2 Kilometer ging der Weg links in die Botanik und dann wurde es...sagen wir mal anspruchsvoll.

      Der Regen der letzten Zeit hatte den ansonsten wohl gut begehbaren weil knochentrockenen Lehmweg ziemlich aufgeweicht. Und dann wurde es anstrengend. Man sackte bei jedem Schritt ordentlich weg und dieser Lehm saugt dich dann regelrecht ein. Und denkt nicht daran, deinen Schuh inklusive Fuß so ohne weiteres wieder rauszurücken. Das entwickelte sich dann zu einem regelmäßigen und regelrechten Kampf, zumal auch die Sohlen dann nach allen Regeln der Kunst zugeklumpt waren und man so auch nicht mehr wirklich gut laufen konnte. Alle paar Meter die Sohlen wieder halbwegs freigekloppt, schon waren sie wieder zugedreckt. Sehr mühsam das Ganze.

      Nach einer gefühlten Ewigkeit besserte sich der Untergrund etwas und es ging flotter voran. Aber auch nicht lange, da dann Hohlwege gemeistert werden wollten, sehr felsig und auch immer mal steil hoch und wieder runter. Ein Zuckerschlecken ist was anderes. Plötzlich standen Kühe auf meinem Weg, naja die Kühe standen etwas abseits, aber ein Ochse mit fetten Hörnern stand mitten im Weg und starrte mich an.

      Da fiel mir ein, dass ich ja noch meinen knallroten Schirm an und auf hatte und überlegte, ob die Farbe den Ochsen wohl aggressiv machen könnte. Ich wollte es nicht testen und nahm den Schirm ab und schloss ihn wieder. Das war mein Passierschein, denn nach 10 Sekunden angestrengten Nachdenkens trabte der Ochse ganz gemächlich zur Seite und ich konnte weiter.

      So ging es noch einige Kilometer und nach insgesamt 12 oder 13 km dort kam ich wieder zu einer Landstraße, auf der es dann noch ca. 3 Kilometer bis zum Etappenziel ging. Dort habe ich in einer privaten Herberge ein Einzelzimmer für 14 😁 Euro geschossen, habe geduscht und sitze jetzt hier auf der Hauptplaza von Castilblanco de los Arroyos, auf dem schon gut was los ist. Heute findet hier wohl irgendein Fest statt, außerdem ist Samstag und die Leute im Ort sind offensichtlich in Feierlaune 🎉🥂🍺

      Von den anderen Wanderern habe ich noch nichts gesehen, vielleicht geniessen die gerade noch die Freuden des Lehmwanderns 😎
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    • Day 7

      D3 to Castilblanco de la Plata

      February 25, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 55 °F

      18km through miles of olive groves! Some spring flowers starting. Got to hotel and was drinking a beer and asked where I could find food. Was told it was a fiesta day and everything would probably be closed…. Panicked because I have a 18 mile day tomorrow and only food for the road. Needed a good meal and found a nice 2 course pilgrim special. Whew 😅 Good to go now!!Read more

    • Day 7

      A perfect days walking

      April 28, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

      Today was simply stunning. Sunny, but with a cool breeze, firstly olive groves, then orange groves and then kilometres of beautiful path through a garden of wildflowers. Every few steps I’d stop and take another photo - I now have so many flower photos it is silly - mass deletion necessary!
      A few photos - steers with some serious horns, a sign that I’m sure features on everyone’s blog, and then - flowers.
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    • Day 130

      Sevilla - Castilblanco

      April 2, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

      Das Hostal Jentlof bietet Frühstück ab 08:00 Uhr. Was mir eigentlich schon viel zu spät ist. Ich versuchte 10 Minuten eher in den Speiseraum zu kommen, aber ich wurde sogleich vom Rezeptionisten zurück beordert mit dem Hinweis, dass es noch 10 Minuten bis zum Frühstück sind. Da ich eh nicht hungrig war, ging ich gleich los. Bei Auschecken blickte er mich erstaunt an - hehe. Ich verließ Sevilla im "Erwachenmodus" der Stadt. Diese Stimmung mag ich immer ganz besonders. Es dauerte aber nicht lange und ich begegnete zwei Pilger. Mir graute schreckliches. Aber es blieb lange Zeit bei diesen beiden. Mein eigentliches Ziel war "Guillena" und unterwegs in "Santiponce" die Ruinenstadt Italica aus der Römerzeit. der "Römer" Trajan wurde dort geboren. Es gab ein Amphitheater und die Ruinen der verfallenen Stadt zu sehen. Eintritt für EU-Bürger frei und das ab 09:00 Uhr. Der Weg nach "Santiponce" war sehr abwechslungsreich. Beim verlassen von Sevilla kam ich an einem Trödelmarkt vorbei, unterquerte ich mehrmals die Autobahn, welche man anfangs immer irgendwie gehört hat und die Atmosphäre mit der schönen Landschaft störte. Die Luft war klar und kühl. Herrlich. Je weiter weg von "Sevilla", um so ruhiger wurde es. Viele Radfahrer waren unterwegs, was sicherlich daran lag, dass es Sonntag war. Der Blick auf "Santiponce" war interessant. Schon von der Ferne war eine Kirchenruine zu sehen. Leider kam man da nicht heran. Ich folgte dem Weg weiter durch "Santiponce", um die Ausgrabungsstätte Italica zu besuchen. Am Straßenrand wuchsen Orangenbäume und hin und wieder lagen einige auf dem Boden. Die sahen wirklich super gut aus. So sammelte ich 3 auf, um sie dann später zu verzehren. An der Ausgrabung angekommen stellte ich fest, dass diese leider geschlossen waren. Also ging ich weiter. Ich begann zu rechnen, wann ich denn nun in "Guillena" ankommen werde und schälte mir dabei eine der zuvor gefundenen Orangen. Ich biss hinein und ... igitt - schrecklich bitter und sauer. Einfach ungenießbar. Schade und warf die Orangen fort. Ich gib weiter und nach einer erneuten Überquerung einer großen Kreuzung und Unterquerung der Autobahn, öffnete sich die Landschaft mit einem endlos wirkend verlaufenden, schnurgeraden Weg. Was für eine Herausforderung. Also Kopfhörer rein und Musik an. Immer wieder wurde ich von Radfahrern überholt und ging musikalisch angeheitert weiter.

      Dann erreichte ich "Guillena" und es war erst 12:00 Uhr. Die Herberge war natürlich verschlossen. Hmm ... dann gehe ich eben weiter sagte ich mir. Zwar habe ich erst 22 km hinter mir und bis zur nächsten Herberge in "Castilblanco" waren es weitere 17km. Aber ich fühlte mich gut. Nur mein Wasser wurde knapp. Im Reiseführer las ich von einer Tankstelle mit einem Kiosk. Auf dem Weg zu dieser, führt der Jakobsweg mitten durch den Rio. Das scheint auch möglich zu sein, wenn er kein Wasser führen würde. Also ging ich einen kleinen Umweg über die Autobrücke und dann zu dieser Tankstelle. Ich kaufte Wasser und es sollte die letzte Möglichkeit auf diesem Weg sein, dass ich den Rucksack absetzte und somit eine 2 Minutenpause machte. Ich sollte eigentlich schlauer sein und wissen, dass man Pausen einlegen muss. Die Strafe dafür könnte schnell kommen. Weiter durch herrlich duftende Olivenhaine mit Herden von Rindern und Pferden. Eine wirklich tolle Landschaft und diese Gerüche. Der Wahnsinn!!! Die Sonne begann zu brennen und ich erinnerte mich daran, dass ich nur eine kleine Flasche Sonnenmilch dabei hatte. Ob ich in den kommenden Orten Sonnenmilch kaufen kann? Hinter einer Biegung plötzlich eine Reisegruppe von 17 Personen - scheinbar aus England und mit ganz kleinen Rucksäcken. Bestimmt eine geführte Tour mit Gepäcktransfer. Ein furchtbarer Anblick. Schnell ging ich weiter und der Weg schien immer besser zu werden. Blühende Landschaften, zwitschernde Vögel und die Ruhe sind eine echte Wohltat für die Seele. So folgte ich dem Weg und erreichte "Castilblanco" und die öffentliche Herberge. Der Hospitaliero begrüßte mich herzlich und war sehr erstaunt, dass ich aus Sevilla kam. Er meinte, wenn ich so weiter gehe, bin ich in einer Woche in Santiago - hehe. Die Herberge ist schön gelegen. Eine große Dachterrasse, kleine Küche mit Kochgeschirr und Einige, von den vorherigen Pilgern, zum Verbrauch bestimmte Lebensmittel. Ich schlief zunächst etwas nach der wirklich anstrengenden Tour, ging dann duschen und kochte mir danach Nudeln mit Tomatensoße. So brauchte ich nicht noch einmal los gehen und ein Restaurant aufsuchen. Die Herberge ist voll mit Pilgern aus den unterschiedlichsten Ländern. Zum Beispiel Südkorea, Irland, Frankreich, Finnland und auch Deutschland. Ich bin gespannt wie die Nacht wird. Ob ich morgen erneut an die 40 km gehen werde, weiß ich noch nicht. Wenn ich es mache, kann ich eine Herberge mit WLAN nehmen. Vorausgesetzt es ist noch ein Bett frei.
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    • Day 2

      Abenteuer

      May 12, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 27 °C

      Der gestrige Marsch entlang eines schnurgeraden Weges in der prallen Sonne und brennender Hitze ohne Bäume, Büsche und Schatten entsprach eigentlich ziemlich genau dem, was ich mir unter der Via de la Plata vorgestellt habe. Ich wusste, dass der Weg landschaftlich nicht an den Camino del Norte herankommen würde, aber das war mir auch nicht so wichtig.
      Umso positiver wurde ich auf der heutigen Strecke überrascht. Nach einigen Kilometern der Hauptstrasse entlang bog man ein und landete praktisch mitten in den Olivenbaumplantagen. Hie und da ragte ein riesiger Kaktus empor, wie man es sich in diesen heissen Gebieten vorstellt. Nach einigen weiteren Kilometern betrat man eine "Weide". Der Boden war zum Teil sandig, zum Teil mit Gras bedeckt. Bäume und Sträucher zierten den Wegrand. Die Strecke war wunderschön, mir blieb der Mund nur noch offen stehen. Als dann noch ein feines Lüftchen ging, war alles perfekt.

      Heute konnte ich entweder 18 oder 48 km machen. Auch wenn ich mir die 48 mittlerweile zutraue, habe ich doch noch ziemlich Respekt vor der Hitze und so blieb es dann bei den 18 km. Das hiess dann leider auch, dass ich (trotz Trödeln auf der Strecke) bereits um 12 Uhr im Dorf ankam. Sogar die Herberge öffnete erst um 13 Uhr, das ist mir jetzt also noch nie passiert! Also ass ich noch was zu Mittag und telefonierte nach Hause. Nach dem Bett beziehen liess ich mir ordentlich Zeit mit Duschen, Kleider waschen etc.

      Irgendwann setzte ich mich mit einer meiner Orangen (ich esse momentan nur noch Orangen, weil ich 5 geschenkt gekriegt habe und die viel zu schwer sind im Rucksack!) an den Küchentisch, wo ein älterer Norweger sitzt. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt mir von seiner Reise. 5 Wochen lang sei er bereits mit dem Fahrrad in Marokko unterwegs gewesen, jetzt macht er Spanien und danach noch Frankreich. Nur schon das finde ich eine beeindruckende Leistung, ich schätze ihn auf ca. 75 Jahre. Irgendwann stellt sich dann heraus, dass das für ihn mehr so eine Luxusreise ist, denn der war schon so ziemlich überall mit seinem Fahrrad. Für den Rest des Abends unterhielt er mich mit seinen Abenteuergeschichten. Er erzählt mir davon, wie er es illegal über die Grenze von China nach Tibet geschafft hat, wie er in Kolumbien ganz knapp den Guerillakämpfern entwischt ist, wie er in der Karibik auf einem Segelboot einen Monat mit seinem Freund gefangen war, wie er sich in Nepal fast die Finger abgefroren hat, wie er auf die Vulkane Südamerikas kraxelte, oder wie er sein Fahrrad im Sudan auf einen Güterzug lud und damit durchs Land fuhr. Unglaublich! Besser wie jedes Buch, besser wie jeder Film! Ich sass nur noch mit offenem Mund da. Und ich dachte der Camino sei ein Abenteuer. Das fühlt sich plötzlich alles so sicher an hier! Nein, der Camino ist Urlaub, das Risiko ist hier eigentlich gleich null.
      Spass machts ja aber trotzdem, deswegen freue ich mich jetzt auf Morgen und hoffe auf einen abenteuerreichen Tag!
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    You might also know this place by the following names:

    Castilblanco de los Arroyos

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