Gut ausgeschlafen und motiviert sind flugs unsere sieben Sachen gepackt. Wir wenden uns heute von der Küste ab und fahren in Richtung Mittelgebirge, Vorpyrenäen, wie sie mein Reiseführer nennt. Als erstes geht es nach Figueres ins Dalí-Museum, wie gestern geplant.
Ich kann schon einmal sagen: Eines der wenigen Museen meines Lebens, bei denen mir auch nach Stunden nicht langweilig wurde. Unglaublich abwechslungsreich und anregend. Wir haben ganz viel entdeckt, und doch bin ich sicher, mehr noch als bei Gaudí, ganz viel nicht erkannt zu haben. Beim nächsten Mal mit Führung! Die Bilder hier sind eine klitzekleine Auswahl. Viel Respekt hat Dalí bei mir für seine vereinzelten realistischen Gemälde bekommen - er war offenbar ein richtig guter Maler, nicht nur ein extravagantes kreatives Genie.
Dass wir wieder mit dem ersten Schwung nach Öffnung rein sind, ist ein Vorsprung vor den holländischen, französischen und deutschen Schulklassen, die nach uns einfallen. Warum haben wir solche Ausflüge eigentlich seinerzeit nicht gemacht ? Das Museum wird als "Gesamtkunstwerk" bezeichnet, und das trifft es, überall sind gestalterische Merkmale, Skulpturen, viel mehr als nur Gemälde. Einfach fantastisch!
Anschließend starten wir ins Land, unterwegs zu mehreren kurzen Zwischenstopps wie der mittelalterlichen Stadt Besalú (recht überlaufen von turistas), der romanischen Brücke von Llierca (total einsam), dem "Dorf am Rande des Abgrunds" - Castellfollit. Unser Hostal in Les Preses funktioniert mal wieder menschenleer, die Türe öffnet sich auf Knopfdruck, an der Rezeption liegt der Schlüssel mit einem Zettel mit meinem Namen. 🤷♂️
In dem kleinen Vorort von Olot tun wir uns unerwartet schwer mit einem Abendessen um Sechs. Wir waren gewarnt; um die Zeit isst man in Katalonien noch nicht. Also fahren wir die paar Minuten nach Olot zurück und versuchen dort unser Glück. Obwohl ich explizit nach Abendessen frage ("para cenar" - denke ich zumindest, dass es das bedeutet 😇), gibt es doch nur Tapas, die der Bartender zubereitet; der Koch kommt erst um Acht. Die halbe Tapas-Karte rauf und runter erweist sich als unerwartet erfreulich - lecker und sättigend. Max' Highlight sind frittierte Ziegenkäsebällchen mit süßer Soße, meines Calamares in Soße aus der eigenen Tinte. Lecker!Read more