Spain
Montaña de Las Cruces

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Travelers at this place
    • Day 181

      Schlechter Start in Spanien

      October 13, 2018 in Spain ⋅ 🌧 26 °C

      Nach dem wir die Sanddüne von Pila verlassen haben, ging es weiter in Richtung spanische Grenze. Wir wollten heute noch gute 250 km fahren, bis nach San Sebastian. Laut Navi sollten wir gegen 16:00 Uhr vor Ort sein und wir freuten uns schon auf unser Barbecue, Sonnenschein und vielleicht sogar ein Bad im Meer. So war zu mindestens unser Plan … doch dann kam einiges dazwischen.

      Daniel wollte unbedingt nicht mehr in Frankreich tanken, da Diesel so unverschämt teuer ist, und so hatte er eine Tankstelle kurz hinter der Grenze als Ziel ins Navi gegeben. Die Tanknadel fiel immer weiter und weiter und war schlussendlich im Reservebereich angekommen. Die Tankstelle war jedoch weit und breit noch nicht in Sicht. Und dann dieses komische Geräusch, welches wir auf einmal hörten. „Haben wir uns vielleicht einen Platten gefahren?“, fragten wir uns. Das muss doch jetzt nicht sein, unsere Winterreifen wurde gerade erst vor fünf Tagen auf den Van montiert und sind gerade mal gute 2.000 Kilometer gelaufen. Ich steuerte die nächstmögliche Haltebucht an und Daniel sprang aus dem Wagen und schaute kurz nach. Auf den ersten Blick war keine Auffälligkeit an den Reifen zu erkennen!

      Na super, die Tankanzeige fängt jetzt auch noch an zu blinken, dieses komische Geräusch begleitet uns auch weiter und laut Navi ist unsere Tankstelle noch gute 20 Kilometer entfernt. Die Nervosität stieg immer weiter in mir auf! Meine Gedanken kreisten sich nur noch darum, was ist, wenn wir hier liegen bleiben und dass nur wegen unseres verdammten Geizes und der Möglichkeit Geld zu sparen. Daniel sah man keinerlei Nervosität an, hier kamen nur so kluge Sprüche „Die Reserve sollte locker ausreichen – und im Cali-Forum haben Leute schon weit mehr als 1.000 Kilometer mit einer Tankfüllung geschafft“. Alles sehr beruhigende Worte die bei mir als Fahrerin nicht wirklich zur Entspannung führten. Genau mit der Anzeige in meinem Display „Reichweite 0 km“ erreichten wir die ersehnte Tankstelle. War ich froh! Aber da war ja noch das Problem mit diesem komischen Geräusch!

      Beim Tanken schaute sich Daniel erneut die Reifen an und die Schraube war jetzt sehr gut zu sehen. „Oh Shit“ platzte es aus uns heraus, der Reifen an der Fahrerseite hatte eine wirklich riesige Schraube in der Lauffläche. „Was nun?“ – es ist Samstagnachmittag und außer die gängigen spanischen Floskeln können wir uns nur mit Englisch verständigen. Einer der Mitarbeiter der Tankstelle sprach ein paar wenige Brocken englisch und nachdem er sich unser Problem angeschaut hatte, teilte er uns mit „Highway first exit car service“. Okay, an der ersten Ausfahrt der Autobahn soll es eine Werkstatt geben. Mit Hilfe von Google konnten wir eine Werkstatt in vier Kilometer Entfernung ausfindig machen. Wie sich im Nachgang herausstellte war es genau die Werkstatt, die uns der Herr an der Tankstelle empfohlen hatte.

      Der Herr am Servicepoint der Autowerkstatt ließ uns erstmal freundlich abblitzen. Wir probierten ihm zu erklären, was unser Problem sei und dass wir mit dieser riesigen Schraube nicht weiterfahren könnten. Er zeigte auf seine Uhr und dann auf seinen Kalender im Computer und wollte uns einen Termin für Montag geben. Wir lehnten ab und marschierten wie begossene Pudel aus dem Verkaufsraum. „Jetzt war guter Rat teuer!“ Dann bleibt wohl nur eins übrig und wir müssen unseren Reifen hier und jetzt auf dem Parkplatz wechseln. Will uns wirklich keiner Helfen, schwirrte es durch meinen Kopf und ich machte noch einen zweiten Versuch. Ich probierte in der Werkstatt einen Spanier zu finden, der wenigstens ein paar wenige Worte Englisch spricht. Leider vergebens, aber einer der Monteure war so nett und begleitete mich zu unserem Van. So kniete ich also mit dem Monteur auf dem Boden vor dem kaputten Reifen und zeigte ihm unser Problem. Er probierte mir auf spanisch verständlich zu machen, dass wir zwanzig Minuten warten müssten und dann verschwand er in die Werkstatt und winkte mich wenige Minuten später zu sich. In der Zwischenzeit begann Daniel bereits unseren Kofferraum leer zu räumen, damit wir an unser Werkzeug zum Wechseln des Reifens kommen.

      Daniel ließ mich dann mal alleine in den Verkaufsraum marschieren und so stand ich da und tatsächlich waren die Jungs bereit unseren Reifen zu wechseln bzw. zu flicken. Wenige Minuten später kam ich mit einem weiteren Monteur zu unserem Van der sich ebenfalls unser Problem ansah. Er nahm sein Handy zur Hilfe und übersetzte uns seine Frage, ob wir den Reifen geflickt haben wollen oder unser Reserverad aufgezogen. Daniel entschied, dass wenn die Möglichkeit besteht, den Reifen zu flicken, wir dieses Angebot annehmen. Der Spanier hob nur seinen Daumen und marschierte wieder in den Verkaufsraum. Kurze Zeit später wurde Finn auch schon in die Werkstatt gefahren und der Reifen repariert. Was für ein Stein ist uns da vom Herzen gefallen. Da sehen wir mal davon ab, dass der Reifen in der falschen Laufrichtung montiert wurde. Das ist uns leider jedoch auch erst aufgefallen, als wir an unserem gewünschten Zielort angekommen waren. Nach einer kurzen Recherche im Netz bleibt der Reifen jetzt so, bis wir Ende November wieder in Köln sind.

      Nach dem ganzen Nervenkitzel hatten wir einen Bärenhunger und freuten uns riesig auf unser Barbecue, welches wir tatsächlich noch mit den letzten Strahlen der Abendsonne genießen konnten. Da wir noch nicht genug Abenteuer, Aufregung und Aktion hatten wurden mir Mitten in der Nacht so gegen 01:00 Uhr von einem heftigen Orkan geweckt. Um uns herum war bereits ein Gewusel und die Camper räumten ihr Hab und Gut und Vorzelte weg. Die Windböen wurden immer heftiger und stärker und es pfiff nur so durch unser Dachzelt und unser Van wackelte hin und her. Wir schauten uns um, was die anderen Bulli-Fahrer machten und entschieden dann, in einer kurzen Sturmpause unser Dach einzufahren. Sicher ist sicher, ein kaputtes Dachzelt wollten wir jetzt nicht riskieren. Somit war heute unsere erste Nacht, in der wir unser zweites Bett unten im Bulli unfreiwillig ausprobiert haben. Ein nicht ganz so perfekter Start in Spanien.
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    You might also know this place by the following names:

    Montaña de Las Cruces, Montana de Las Cruces

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