Sudan
River Nile

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Travelers at this place
    • Fährüberfahrt und Ankunft in Meroe

      December 2, 2020 in Sudan ⋅ ☀️ 30 °C

      Am Nachmittag dürfen wir noch ein letztes Mal mit der Fähre über den Nil übersetzen, juhu! Diesmal weiß ich ja schon, wie’s funktioniert und klettere nach dem „Boarding“ gleich die kleine Treppe hoch aufs Oberdeck zum Kapitän. Es macht wieder total Spaß - den breiten Fluss im Sonnenschein genießen, die Brise und die Aussicht auf beide Uferseiten!

      Als wir am anderen Ufer landen und abgeladen haben, kommen uns zwei Kleinlaster/Geländewagen mit vielen Frauen entgegen. Es gibt ein großes Hallo, die Frauen winken wie wild und freuen sich offenbar uns zu sehen. Khalid meint, es könnte sein, dass sie auf dem Weg zu einer Beerdigung sind. Ach ja, das hatten wir ja vor ein paar Tagen gelernt, dass Frauen und Männer getrennt zu Begräbnissen gehen.

      Dann kommen wir in der Abendsonne in Meroe an, der berühmten nubischen Königstadt mit den unzähligen Pyramiden! Meroe hatte im 4. Jahrhundert v.Chr. Napata als Zentrum des Kusch-Reichs und als Begräbnisstätte für die Könige abgelöst. Es zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Insgesamt stehen hier rund 40 Pyramiden, aufgeteilt in drei Zonen - den nördlichen, südlichen und westlichen Friedhof. Die mit Abstand meisten Könige und Königinnen wurden auf dem Nordfriedhof begraben, während der westliche Teil ausschließlich Gräber von Adligen enthält.

      Nach einer kurzen Besichtigung der alten Königsstadt halten wir an einem schönen Aussichtspunkt in den Sanddünen mit Blick auf die Pyramiden, dahinter die Abendsonne. Welch ein wunderbarer Ort!

      Ein Mann mit einem Kamel kommt vorbei und fragt mich, ob ich aufsteigen möchte. Zuerst kapiere ich nicht, dass wir ja an einem eigentlich sehr touristischen Ort sind und der Mann mit dem Verkauf solcher Kamelritte Geld verdient. Nachdem wir die letzten 10 Tage fast immer alleine an den touristischen Stätten waren ohne irgendwelche Händler, habe ich völlig vergessen, dass es außer unserer Crew auch noch andere Menschen gibt, die in „normalen“ Zeiten vom Tourismusgeschäft leben. Da ich wirklich Lust auf einen Kamelritt habe, dazu noch an einem solch schönen Ort im Sonnenuntergang und ich dem Mann etwas Gutes tun möchte, willige ich ein.

      Das Aufsteigen ist schon etwas Besonderes, man sollte sich sehr gut festhalten am Kamelsattel! Dafür gibt mir Khalid noch den entscheidenden Hinweis. Als das Kamel aufsteht, werde ich ganz schön nach vorne und hinten geworfen. Es fühlt sich an wie kurz vor einem unfreiwilligen Abstieg kopfüber nach vorne! 😂 Der Kamelführer geleitet mich in Richtung der Pyramiden. Es macht mir großen Spaß! Von der Ferne sehe ich noch Brita, Jane und Khalid auf der Sanddüne stehen.

      Der Kamelführer und ich lachen, als er mir zu verstehen gibt, dass er auf der anderen Seite der Pyramiden lebt, wir könnten ja dorthin reiten 😉. Ja, das habe ich hier manchmal schon festgestellt - die sudanesischen Männer sind teilweise recht direkt und offenherzig in ihrer Ansprache gegenüber einer weißen Touristin. Es bleibt jedoch immer in scherzhaftem unaufdringlichem Rahmen, als unangenehm habe ich es bisher nicht empfunden.

      Nach dem wackligen Abstieg vom Kamel und Abschied von diesem schönen Ort fahren wir zum Meroe Camp. Auch dieses Zeltcamp gehört der italienischen Reiseagentur ITC. Wir drei haben uns entschlossen, diesen „upgrade“ für eine Nacht zu buchen. Das Zeltcamp ist deutlich komfortabler ausgestattet als das einfache Camp vor ein paar Tagen. Es gibt für jedes Zelt ein eigenes Badezimmer mit richtiger Dusche (nach wie vor kaltes Wasser). Außerdem gibt es einen zentralen doppelstöckigen Restaurant- und Aufenthaltsbereich mit Dachterrasse. Alle Zelte haben Aussicht auf die Pyramiden in der Ferne.

      Wir bekommen hier am Abend ein Mehrgängemenue auf der Dachterrasse. Auch hier kühlt es nachts deutlich ab bei einer leichtes Brise, so dass es irgendwann etwas ungemütlich wird. Zum zweiten Mal auf unserer Tour sehen wir andere Touristen - ein paar Italiener sowie eine rund 10köpfige rumänische Reisegruppe.

      Die sudanesische Managerin des Camps ist sehr nett und hilfsbereit, als wir noch ein längeres Hin und Her mit meiner Euro-Bezahlung haben. Ja, das mit dem Geld ist hier so eine Sache. Der Sudan ist eine „Cash-Economy“, Karten werden hier nicht akzeptiert. Ich musste also ausreichend Bargeld für die gesamte Reise und ungeplante Notfälle mitbringen. Zu Beginn der Reise habe ich einige Euro in sudanesische Pfund getauscht. Viele Möglichkeiten zum Geldausgeben gibts ja hier nicht 😉.

      Allerdings gibt es keinen verlässlichen Wechselkurs, die Raten schwanken um mehrere Hundert Prozent, wie ich heute abend lerne. Heute soll ich für 4 Euro 1.000 sudanesische Pfund bezahlen, da ich das Geld für die Übernachtung in Euro nicht passend habe. Getauscht hatte ich die sudanesischen Pfund zu einem Kurs von ca. 1:60! Ich verbuche es schließlich unter “wieder eine Erfahrung und Erkenntnis mehr”...
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    • Nubische Schätze in Meroe und Naga

      December 3, 2020 in Sudan ⋅ ☀️ 29 °C

      Am Vormittag steht die Besichtigung der Meroe-Pyramiden an. Nach all den vielen Erlebnissen, neuen Erfahrungen und Besichtigungen der letzten 10 Tage ist mein Kopf voll! Ich merke, dass ich nichts mehr aufnehmen kann und ziemlich müde bin, was auch daran liegt, dass mich die - zugegebenermaßen sehr entfernten - Geräusche der Asphaltstraße gestört haben. Nach der Stille der Wüste der letzten Zeit bin ich es gar nicht mehr gewohnt, irgendwelche “künstlichen“ Geräusche nachts zu hören 🤷‍♀️. Hinzu kommt, dass wir gestern einen sehr langen Fahrtag mit vielen Streckenkilometern hatten. Ich lasse es also ruhiger angehen und klinke mich bei der ein oder anderen Besichtigung heute morgen aus.

      Das Pyramidenfeld ist sehr beeindruckend! Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurde hier geforscht und ausgegraben. Archäologen und Wissenschaftler verschiedener Nationen haben hier im Laufe der Zeit “gebuddelt”. Nicht alle waren mit hohem ethischen Anspruch unterwegs. So gab es z.B. den Italiener Ferlini, der die Spitzen aller Pyramiden abschlug, um an Goldschätze zu gelangen. Ihm gelang offenbar, ein Vermögen zu erwerben. Die Schätze befinden sich heute in den Sammlungen der Museen in Berlin und München. Auch die zunehmende Wüste und Versandung seit Mitte des letzten Jahrhunderts macht dem Sandstein und insbesondere den ungeschützten Inschriften und Reliefs sehr zu schaffen.

      Dann fahren wir weiter in Richtung Südwesten. Zwischendurch sehen wir mal wieder eine sehr lange Autoschlange an einer Tankstelle. Das gehört hier zum Alltag dazu! Während unserer Reise haben wir häufig Hunderte Meter langer Schlangen von PKW’s, LKW’s und Tuktuks vor Tankstellen gesehen. Hier herrscht Benzin- bzw. Dieselknappheit. Zwischendurch hatte Khalid mal eine Museumswärterin aus einer Tankstellenschlange rausgeholt, damit sie uns Eintrittskarten verkaufen kann, haha 😂.

      Nach unserer Mittagspause kommen wir in Naga an, das ebenso wie die Pyramiden von Meroe zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. In Naga stehen die besterhaltenen Gebäude aus meroitischer Zeit. Wir schauen uns hier einen Tempel von König Natakamani und Königin Amanitere sowie den sog. “Römischen Kiosk” an. Die beiden regierten zur Hoch-Zeit von Meroe von 12 v.Chr.-12 n.Chr. Die Wandreliefs sind beeindruckend und wunderschön in ihrem Detaillierungsgrad! Die Königin wird mit breiten Hüften dargestellt, worin man die Schwarzafrikanerin erkennen kann.

      In dieser Epoche gab es neue Einflüsse von außen. Der Nachbar Ägypten war Teil des römischen Reiches geworden. Somit erklären sich auch die griechisch-römischen Rundbögen und Kapitelle am Kiosk. Während der Meroe-Zeit entwickelte sich auch eine neue Sprache, die die ägyptischen Hieroglyphen ersetzte. Diese Schrift kann bis heute nicht entziffert werden, so dass viele Inschriften aus dieser Zeit noch unlesbar sind.

      Auch die alten Götter wurden durch neue ersetzt. Beispielsweise trat an die Stelle des ägyptischen Widdergottes Amun der nubische Löwengott Apedemak. Sogar indische Einflüsse sind zu erkennen, z.B. wird Apedemak an dem Tempel mit vier Armen gezeigt, an anderer Stelle erscheint er als löwenköpfige Schlange. Das alles ist sehr spannend! Meine Lebensgeister sind inzwischen wieder erwacht und ich kann diese faszinierenden Gebäude - die wir wieder mal komplett für uns haben - wirklich genießen.
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    • Musawwarat und Begegnung mit Nomaden

      December 4, 2020 in Sudan ⋅ ☀️ 25 °C

      Zum Tagesabschluss besichtigen wir noch eine riesige Anlage monumentaler Steingebäude in Musawwarat. Es ist wie ein Labyrinth und erstreckt sich über 5.000 qm. Die genaue Funktion ist bis heute nicht bekannt. Aufgrund der Abbildung von Elefanten und seltsamer Rampen könnte es ein Trainingscamp für Kriegselefanten gewesen sein. Andere Theorien gehen von einem religiösen Zweck (Pilgerstätte für Gott Apademak) oder einem saisonalen Königspalast aus.

      Heute übernachten wir in der semiariden Sandwüste mit Akazien und Gestrüpp. Wieder mal ein toller Platz! Hier grasen auch Ziegenherden. Im Hintergrund sind Hügel zu sehen. Dorthin ziehe ich mich zurück, um meine letzten Notizen zu schreiben und den ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen. Als ich bei Dunkelheit mal hinter dem Gebüsch verschwinde, kommt tatsächlich die Ziegenherde mitsamt dem Hirten vorbei. Das ist auch mal ein Erlebnis, haha! 😂

      Kurz vor Sonnenaufgang wache ich am nächsten Morgen auf. Ich habe wieder herrlich geschlafen in meinem Zelt in der Wüste! Die Sonne kommt gerade über den Horizont, wie schön! Es sitzen schon drei kleine Nomadenkinder neben uns im Sand - sie verhalten sich ganz ruhig und warten geduldig, was passiert. Von unserer Crew bekommen sie leere Wasserkanister. Als wir frühstücken, kommen auch Erwachsene hinzu. Sie bekommen alle eine Mahlzeit von unserer Crew und den Wasservorrat, den wir übrig haben. Wir haben ja reichlich, da ist es schön, dass sie daran teilhaben können. Ein paar Jungs turnen auf einem Esel und haben Spaß.

      Dann brechen wir wieder auf, diesmal zum Löwentempel von Musawwarat. Unterwegs begegnen wir Kamelen und dem Tempelwärter, der hinten auf den Wagen aufspringt und so mitfährt.

      Der Löwentempel wurde ca. 225 v.Chr. unter König Arnekhamami errichtet und ab den 1960er Jahren von einer Ostberliner Expedition wieder aufgebaut. Man konnte ihn anhand der großflächigen Wandreliefs rekonstruieren, wie ein Puzzle sozusagen. Die fehlenden Teile wurden einfach durch Stein ersetzt.

      Die Reliefs sind fantastisch! Man sieht recht naturalistische Darstellungen des Löwengotts und anderen Göttern wie bspw. den Falkengott Horus und König Arnekhamani mit Sohn sowie Gefangene und auch Elefanten. Der Wärter schließt uns auf, so dass wir auch das Innere sehen können. Das grelle Licht fällt von außen durch die Tür, was mich zu schönen Fotos animiert😉.
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    • Day 7

      Meroe Necropolis

      January 5, 2022 in Sudan ⋅ ⛅ 19 °C

      This is the 4th royal necropolis of Nubia. (See other posts.) Chronologically, it was the 3rd one constructed (3rd to 1st century BCE). Here many of the pyramids are in ok condition except they have had their tops blown off by old time, pre-professional archaeologists (ok, grave robbers). A cache of royal jewelry was found in the top of one. So they dynamited the tops of the rest. Hence all the flat tops.
      The 1st picture is sunset over the pyramids, and the 2nd is a daylight picture of the site.
      As a recap, these tombs were built with a subterranean tomb chamber with the pyramid above. Also, each had a mortuary chapel on the east facing side to greet the sunrise. Only at this necropolis are the mortuary chapels present, mostly as reconstructions using the original stones and/or restorations making it clear what they looked like while at the same time preserving what they were able to find.
      The 2nd picture shows several of the mortuary temples across the site, while the 3rd looks more closely at one of the front of reconstruction/restorations.
      Several of the mortuary temples can be visited. The 3 remaining pictures show some of the carvings in those temples.
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    • Day 6

      Desert Well

      January 4, 2022 in Sudan ⋅ ⛅ 26 °C

      Now for a few pictures from the Old Testament. Some things haven't changed much in 3,000 years and probably longer.
      The 1st.picture is of a stick built structure that holds the pulleys on which animal skin bags are dropped into the well on hand made leather ropes made from the skins of their slaughtered flocks.
      The 2nd picture shows a team of donkeys pulling the rope to lift the bay full of water.
      Once the skins reach the surface, one of the herders carries the bag to a small basin that drains into a watering pool. The 3rd picture is the herders pouring the water into the basin, and the 4th picture is one of the basins and drain pipe to the watering pool. They also fill jugs and small tanks for the herders to carry home.
      The 5th picture is a wide look at the congregated flocks and herders while the last looks out to another flock heading to the well. A few of the goats recognized where they were a ran ahead to get to the water.
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    • Day 8

      Naga

      January 6, 2022 in Sudan ⋅ ☀️ 21 °C

      Naga was an important trade center of the Meroe kingdom as it sits in a location on many trade routes. What remains today are 2 temples from that period. One is dedicated to the Lion god the other to Amun-Ra. The lion god is an African indigenous god who was the center of the worship life of the bulk of the population. Amun-Ra was the god of the elites.
      What is especially important here is the many cultural influences evident in the temples reflecting the many cultures that mixed here for trade. For example, one representation of the lion god at the lion temple in the first 3 pictures has 4 arms, reminiscent of India. The 1st picture is of the front building which has Roman design elements. The 2nd picture is the front of the temple, an Egyptian ate pylon with lions guarding the door. The 3rd picture inside the temple, even though it's hard to see, has a representation of Zeus, a Greek god.
      The Amun-Ra temple in the the rest of the pictures is approached through a ceremonial way bordered by sphinxes shown in the 4th picture. In this case the statues are rams which is the animal representation of Amun-Ra in Nubia. The 5th picture is one of the exterior walls showing both Egyptian and Nubian gods together with the king and queen. The last picture is part of a pylon with a carving of a serpent coming out of a lotus, and it has a lion head. This is a representation of the joining of the 2 kingdoms of Upper and Lower Egypt.
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    • Day 7

      Kabushia Market

      January 5, 2022 in Sudan ⋅ ☀️ 23 °C

      These are several pictures of another rural local market. This one is in a very small town with a population that is at least semi-nomadic. You'll see that this market is largely outdoors with many sellers bringing goods from the countryside to sell in temporary stalks or on carpets on the ground.
      This market has an animal market for sale of live animals in addition to the meat cutters, fruits and vegetables and a number of local crafts.
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    • Day 8

      Mussawarat

      January 6, 2022 in Sudan ⋅ ☀️ 26 °C

      Mussawarat is said to be the largest construction in the mid Nile valley. It is located away from any thing else. It appears to be a primarily religious site, though there is some evidence that animals may have been raised here, including elephants.
      The 1st picture looks at a portion of the largest temple here that has rows of columns similar to Greek temples. This temple is called the Elephant Temple due to all the elephants portrayed in the structure, one of which is shown in the 2nd picture.
      The 3rd picture is in another temple, this one dedicated to the indigenous Lion God, that has been restored, including the roof which I rarely see. This gives a sense of the lighting and what the temple environment was like.
      The last 2 pictures are of carvings of various gods and representations of the king and queen.
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    You might also know this place by the following names:

    River Nile, ولاية نهر النيل, Nil, Q849297

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