Sweden
Bergs Kommun

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Travelers at this place
    • Day 131

      10. Juni

      June 10, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 4 °C

      Obwohl die Nacht zeitlich gesehen lang genug war, war sie betreffs Schlafen doch recht kurz. Einerseits hat es bis Mitternacht ordentlich geregnet, andererseits war ab da heftiger Wind, dessen Pfeifen und Tosen um die Hütte herum ziemlich laut war. Trotzdem geht es um halb sieben raus und ich packe all meine wunderbar trockenen Sachen ein. Mein Blick schweift draußen weit ins Land. Während es hier noch heftig windet und dabei auch irgendwie aus den tief hängenden Wolken etwas regnet, ist es in der Ferne relativ hell über dem weiten Fjäll, d.h. die Sonne scheint dort schon durch. Kurz nach acht starte ich und es zieht sich relativ schnell aufwärts durch die letzten Birken. Schon nach 20 Minuten habe ich Mühe, die Hütte dort unten noch zu erkennen und nach einer halben Stunde habe ich das Plateau erreicht. Die Landschaft wirkt hier sehr sanft, da es keine freien Steinflächen sind, sondern alles mit Moosen, Flechten und kleinen Pflanzen bedeckt ist. Und so läuft es sich auch wunderbar, der Pfad ist feiner Kies und während der Wind hier oben schon noch ordentlich zieht, hat er gegenüber der Nacht inzwischen deutlich nachgelassen. Zwischendurch sehe ich immer mal ein Stück blauen Himmel und Sonne, während es nebenbei aus den durchziehenden Wolken etwas nieselt.
      In dieser Gegend, so hat Jeffrey erzählt, gibt es Moschusochsen, ich bin gespannt, ob ich einen davon vielleicht zu Gesicht bekomme. Ebenso deutet ein Schild darauf hin, dass ab dieser Gegend die Rentierherdenhaltung beginnt. D.h. ich bin inzwischen in der südlichsten Gegend der Sámi-People („Sumpfleute“) und werde wohl demnächst auch domestizierte (halbwilde) Rene zu sehen bekommen.
      Der Weg führt heute nach Hamra, das sind circa 17 km und guck an, es gibt dort einen Supermarkt. Das habe ich am Samstag im Gespräch mit Petr erfahren und hatte wohl bei meiner Planung die ganz dicke Filzbrille auf, als ich auf der Karte nach Shops gesucht habe. Ich werde dort also ein wenig frisches Obst und frisches Brot kaufen. Der Rest ist laut Planung noch ausreichend vorhanden. Tatsächlich ist die Menge, die ich kalkuliert hatte, gar nicht schlecht. Für mich war es, wenn auch so gesehen unnötig, mal ein guter Test, da weiter im Norden definitiv noch einmal mindestens ein Stück kommt, wo ich für 10-12 Tage Futtervorrat mitnehmen muss.
      Die Landschaft hier auf dem Plateau ist so merkwürdig schön, meine Augen grasen die ganze Zeit rechts und links, obwohl gar nicht wirklich viel passiert. Hin und wieder ist ein Vogel zu hören, sonst ist es eher der Wind, den ich höre und gegen den ich hier auf 1100m ü.M. auch eine Lage mehr angezogen habe. Einerseits bin ich dankbar, dass ich gestern diese tolle Hütte hatte mit all ihren Vorzügen, andererseits wäre das Übernachten hier oben einfach landschaftlich gesehen eine tolle Sache gewesen. Mal schauen, wo ich heute Abend lande.
      Während ich zur Pause an einem kleinen See sitze, sehe ich in gut 70-80m Entfernung etwas helles liegen. Da es hier oben keine Bäume gibt, kann es also kein Totholz sein. Und so eröffne ich meine Rentiersaison nicht mit einem Tier als solchem, sondern mit einem Geweih. Es bricht innerlich sofort wieder dieses Sammelfieber aus, wie wir es letztes Jahr auch im Sarek hatten, aber ich weiß, dass ich am Ende einen Tieflader bräuchte, wenn ich alle gefunden Geweihe mitnehmen wollte. Von daher überlasse ich es der Natur oder vielleicht einem anderen Wanderer.
      Es läuft sich einfach wunderbar heute Morgen, für meine erste Pause nehme ich mir kaum Zeit, ich will weiter. Der Rucksack fühlt sich wie ein Leichtgewicht an, hoffentlich habe ich nichts in der Hütte liegen gelassen. Zu meiner rechten in einiger Entfernung sind etwas niedrigere, bewaldete Berge, die von der Sonne angestrahlt werden, im Voraus tut sich mit jedem kleinen Hügel, den ich übersteige, ein weiterer hoher, teils komplett schneebedeckter Berg auf. Was für ein Panorama! Die höheren Berge in einiger Entfernung zeigen auf ihren Spitzen deutlich, dass die letzten Nächte, in denen es bei mir geregnet hat, dort oben neuer Schnee gefallen ist. Gerade diese geänderten Temperaturen lassen mich wieder große Freude an meiner Thermoskanne haben, bei der ich in den letzten Tagen immer mal wieder darüber nachgedacht habe, sie vielleicht bei irgendjemandem zu hinterlassen, um sie später abzuholen. Dieser Prügel wiegt schließlich leer schon fast ein Kilo, aber jetzt tut sie mir wieder gute Dienste und schließlich wird es auch wieder Herbst werden, wo ich sie regelmäßig benötige. Von daher bleibt sie.
      Nach Hamra hin zieht es sich vom Berg runter durch ein Skigebiet entlang von Lift- und Pistenanlagen. Gegen zwei mache ich meinen Einkauf, der Gott sei Dank heute nicht so lange dauert und habe um drei auch schon die kleine Orgie vor dem Supermarkt hinter mir. Ab jetzt geht es jenseits des Tals wieder aufwärts in die Berge. Ich habe noch gute 8-9 km zu laufen bei wechselhaftem Wetter. Vorher geht es erst noch gute 3km an der Straße entlang durch Fjällnäs und fast wie erwartet, auf den Wiesen sehe ich doch die ersten Rentiere. Sie grasen dort oder ruhen und wirken nicht so scheu, wie ich sie aus Lappland so kenne.
      Dann ist der Weg recht einfach wieder rauf aufs Plateau. Es läuft sich recht einfach, wenn auch etwas nass und ich erreiche circa um acht eine Hütte, in der ich übernachten werde. Nicht zuletzt, da es angefangen hat zu schneien.
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    • Day 23

      Ramundberget

      August 3, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 14 °C

      Drie jaar geleden waren we hier ook om te wandelen. Toen was het koud, wind, nat en zijn we teruggegaan. Nu is het grijs, maar goed genoeg om te wandelen. Omdat de beentjes inmiddels best moe zijn van alle kilometers kiezen we niet voor een bergopwandeling, maar een "vlakkere" etappe langs de rivier.
      We hadden vanochtend ook nog enige vertraging maar dat is de heren vergeven... Als je moet, dan moet je!
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    • Day 14

      Vom Idrefjäll auf die Flatruet

      August 29, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 14 °C

      Nach dem Ausflug aufs Idrefjäll ging es am Mittag weiter nordwärts.
      Unser Navi führte uns über die 311 (die wir gestern schon sehr lang gefahren sind), und wir waren wieder von der Landschaft überrascht. Fjälllandschaft - so kannten wir Schweden bisher fast nur aus dem Abisko NP. Und die gelbe Herbstlaubfärbung nahm immer weiter zu. Wie schön, damit hätten wir Ende August nicht gerechnet.
      Immermal wieder kreuzten Rentiere die Straße.
      Für Nachmittag war Regen angesagt, aber zum Glück ließ er auf sich warten. Wir schauten uns den einen oder anderen Übernachtungsplatz an der Route an, waren aber nicht so ganz überzeugt. Also ging es weiter nach Funäsdalen. Hier wollten wir eigentlich spätestens übernachten, hatten auch eine Idee für einen Stellplatz. Da das Wetter aber immer noch stabil war, beschlossen wir kurzerhand, noch auf die Flatruet - Schwedens höchste Straße - zu fahren. Auch wenn wir wussten, dass wir spätestens am Abend und in der Nacht mit Regen rechnen mussten. Aber das machte uns nichts aus. Morgen früh soll angeblich wieder die Sonne scheinen, dann lassen wir uns doch gern davon in der Höhe wecken und können noch eine kleine Wanderung oben auf der Flatruet unternehmen. Die Fahrt hinauf durch das herbstliche Schweden war richtig schön und ein schönes Plätzchen für die Nacht auf dem Parkplatz schnell gefunden. Insgesamt stehen heute Nacht hier oben 10 Camper. Rentiere kamen auch schon vorbei. Der angekündigte Regen hat mittlerweile eingesetzt, windig ist es zum Glück kaum. Die Heizung läuft, wir haben es uns gemütlich gemacht. 😊
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    • Day 20

      Däckservice i Bilverkstad 🙈

      March 27, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 3 °C

      Der rechte Hinterreifen verliert Luft und das Corpus Delicti ist schnell ausgemacht. Zum Glück ist Hilfe nicht fern. Fix einen Stöpsel in den Reifen und weiter geht's. Bei dieser Gelegenheit haben wir uns gleich noch eine Reifenberatung zu nordischen Winterreifen eingeholt 👍Read more

    • Day 6

      Tag 6: Idre bis Berg 🇸🇪

      August 1, 2023 in Sweden ⋅ 🌧 16 °C

      Das war Tag 6:

      - Fahrt: ca. 250km
      - Wetter: Von allem etwas 😁

      Bei Regen auf dem Campingplatz aufgewacht. Ich bin lange liegen geblieben, da es mit dem Regen im Bulli einfach sooooo… gemütlich ist 😍 Ab unter die Dusche, gefrühstückt und einmal alle Ver- und Entsorgungen erledigt, damit wir die nächsten Tage wieder autark „stehen“ können.

      Unser erster Stop war der Trollvägen im Naturschutzgebiet Städjan-Nipfjället. Die Straße ist in toller Landschaft, hat immer mal kleine Figuren von Trollen am Straßenrand und wir haben die ersten Rentiere in weiter Ferne entdeckt. Die Straße endete irgendwann und es war ein Wanderweg auf den Berg hinauf zu sehen. Schnell in die Regensachen gehüpft und rauf auf den Berg. Die Aussicht war schön aber durch viele Wolken und Regen ging es zügig wieder zum Auto. Die Kleidung kam dann erstmal auf die gespannte Wäscheleine im Bulli und konnte wieder gut trocknen.

      Wir fuhren weiter Richtung Flatruet. Hier wollte ich unbedingt hin, da es viele Rentiere geben sollte. Es ist zudem Schwedens höchstgelegene passierbare Straße. Glücklicherweise haben wir auch unterwegs schon einige Rentiere gesehen, sogar ein kleines Babyrentier - unfassbar schön 😍 Auf der Passstraße selbst haben wir 4 Rentiere zu Gesicht bekommen. Da es regnete haben wir auf dem Parkplatz der Straße Mittag gegessen. Als die Sonne sich blicken ließ, haben wir noch einen kurzen Spaziergang gemacht und die beeindruckende Landschaft genossen. 😌 Wir waren uns sehr schnell einig, dass man diese Weite niemals in Bildern abbilden kann und haben das Equipment einfach mal im Bulli gelassen 😌

      Dann ging es für uns weiter. Da heute immer mal Regen dabei war, sind wir wieder etwas weiter gefahren. Langsam wollen wir uns wieder der E45 nähern und sind heute ungefähr bis Svenstavik gefahren. Über Park4night habe ich einen Parkplatz gefunden, der relativ weit oben liegt. Hier haben einige vor uns bereits übernachtet und hatten nie Probleme. Die Gegebenheiten hier lassen auch darauf schließen, dass verweilen hier gewollt ist. Es gibt einen Aussichtsturm, zwei Trockentoiletten - ähnlich wie Plumpslos (überraschend toll aufgemacht) und Picknicktische mit Feuerplatz und kostenfreiem Feuerholz. Die Ruhe und Aussicht hier oben sind prima 😍 Mit uns stehen hier zwei weitere Wohnmobile, davon ein Paar aus Norwegen… mit 9 Hunden an Board. 😒 Das kann nicht gut sein 😫
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    • Day 132

      11. Juni

      June 11, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 3 °C

      Obwohl ich schon um sieben aufstehe, komme ich doch erst gegen neun los, mußte am Morgen noch Winterreifen aufziehen. Es hat bis mindestens um Mitternacht geschneit. Es ist nicht absonderlich kalt, entsprechend ist der Schnee nass und es taut. Ich lasse mir trotzdem ein Bad im Bach am Morgen nicht nehmen, wer weiß, wann wir wieder Schnee kriegen. Während der Weg von der Hütte aus nach einer Hängebrücke erst mal für einige Zeit lang steil aufwärts geht, ist jeglicher Pfad jetzt als Rinnsal ausgebildet, in dem ich nass in nass laufe. Oben auf dem Plateau wird es mehr ein stehendes Gewässer, so dass das Wasser tiefer ist, in dem ich die ganze Zeit rumpatsche. Erstmals heute auf dieser Reise sehe ich ein paar Falkenraubmöwen. Ich beobachte sie erst mal genau, da ich eine Erinnerung der besonderen Art vom nördlichen Kungsleden habe, hier ist mich eine der Möwen damals mehrfach angegangen. Ist dann immer sturzflugartig bis ca. 3m auf mich zugeflogen. Diese hier sind aber friedlicher. Die einzigen sonstigen Begleiter neben dem Wind heute am Morgen sind Goldregenpfeifer, die ich schon seit Wochen wahrnehme. Sie machen immer und immer wieder ein und denselben Piep, das begleitet mich durchaus eine halbe Stunde lang. Er fliegt 50m weiter, sitzt dort wieder, piept mich an, das geht ewig lange so und stört durchaus manchmal meinen Gesang. Schließlich bin ich eh, was das betrifft, auf wackligen Knien unterwegs und dann stört jemand konsequent immer wieder den Takt, da bin ich raus.
      Trotz der tief hängenden Wolken ist es immerhin trocken von oben und ich hoffe, dass meine Schuhe heute recht lange Freude an dieser Art des Wanderns haben werden. Mein Respekt gilt ja heute den Wanderern mit Trailrunnern. Die laufen unter diesen Umständen in wenigen Minuten voll, trocknen können sie aber kein bisschen.
      Der Pfad als solches ist oftmals nicht zu erkennen und er folgt glücklicherweise aktuell dem Winterweg, wie passend, so dass ich mich tatsächlich eher an den roten Kreuzen orientiere. Dann komme ich an einen Wasserlauf, der zwei Seen verbindet.
      Hier heißt es einmal die Wanderstöcke rauszuholen und zumindest das Telefon wasserdicht zu verstauen. Dann gehe ich vorsichtig über die am höchsten liegenden Steine durch das Wasser. Gegen elf geht’s dann auf ein Tal zu, das schon von weitem grün leuchtet, geschneit hat es da unten nicht. Auf dem Weg runter ins Tal begegne ich der ersten Rentierherde. Sie haben junge Kälber dabei, die noch recht klein sind. In der Größe habe ich sie noch nie gesehen, wirklich niedlich. Ich stoppe sofort und setze mich auf einen Stein, einerseits um sie ein wenig zu beobachten, andererseits ist das die Grundregel, nicht weiterzugehen, sondern zu warten und Ihnen Zeit zu geben, so dass sie nicht fluchtartig verschwinden müssen. Es ist inzwischen ein großes Problem, wie ich schon in den letzten Jahren erfahren habe, als ich hier im Norden unterwegs war, dass die Anzahl der Menschen draußen immer mehr zunimmt und immer mehr „Streetflowers“ dabei sind, völlig unerfahren in der Natur und immer scharf auf ein Foto. Entsprechend werden die Tiere so oft gestört am Tag und müssen flüchten, dass die Ureinwohner, die Samis, damit massive Probleme haben, die Kälber groß zu bekommen. Zum Beispiel achtet das Muttertier, mit dem die Kälber typischerweise unterwegs sind, bei schneller Flucht nicht auf das Kalb, sie verlieren sich also sehr schnell und finden dann nicht wieder zueinander. Damit ist das Ende für den Youngster besiegelt.
      Ich dehne das Ganze aus auf meine erste, längst überfällige Pause und es ist schön zu beobachten, wie sie nach kurzer Zeit schon wieder total ruhig sind. Die Kälber wieder gesäugt werden, sie grasen und langsam weiterziehen.
      Auf dem Weg hinab ins Tal nehme ich wahr, dass die Vegetation hier deutlich hinter der ist, die ich bis jetzt so gesehen habe. D.h. die Birken als auch das Weidengestrüpp sind teils gerade erst am Blühen. Das zeigt, dass die Gesamtbedingungen hier deutlich rauer sind als in der südlicheren Gegend, wo ich bisher war. Unten im Tal an einem Shelter mache ich nochmal eine Pause, hier begegnet mir ein älteres wanderndes Ehepaar, das scheinbar auf einer Tageswanderung ist. Sie sollen auf dem Weg heute die einzigen Menschen bleiben, die ich treffe. Und die Rentiere sind hier überall, ständig kommen wieder kleinere Herden dahergezogen.
      Aus dem Tal raus zieht es sich steil im Wald hoch in der Nähe eines größeren Bachlaufs.
      Ziemlich weit oben ist ein schöner Wasserfall und kurz danach muss ich dieses Gewässer überqueren. Das werde ich heute noch weitere fünf oder sechs mal tun. Dazu baue ich wieder alles um nach dem Standard-Procedere, allerdings immer mit den Wanderschuhen.
      Wieder auf dem freien Plateau angekommen, pfeift ein scharfer Wind und ich fühle mich sehr schwach, seitdem es steil hoch auf den Berg ging, sodass ich ständig stehe und Pause mache und mir sehnlich in 3km die nächste Hütte wünsche. Auf dem Weg dahin überlege ich, ob ich dort bleibe. An der Rasthütte Svaaletjahke angekommen esse und trinke ich noch mal was, lege mich dann eine Runde hin und schlafe und so wird es sechs, bis ich wieder aufwache. Bis zur nächsten Hütte sind es 8km und nachdem ich eine Zeit lang hin und her geknobelt habe, entscheide ich mich doch, noch einmal aufzubrechen. Draußen rum ist es aktuell trocken, allerdings weiterhin sehr kräftiger Wind aus West, der mich als laufende Schrankwand gut im Griff hat. Nach dieser Pause läuft es sich wieder geschmiert, da war ich wohl unterzuckert vorhin. Dann begegne ich wieder einer Falkenraubmöwe, die ich dieses Mal sogar toll einfangen kann. Es geht jetzt leicht abwärts in ein grünes Tal, ich kann kilometerweit den Pfad erkennen.
      Gegen acht wird es für heute zum ersten Mal richtig hell, für zehn Minuten kommt die Sonne raus und es gibt eine Portion blauen Himmel, ein wunderbarer Moment.
      Gegen neun erreiche ich die Fjällstuga Fältjägaren, deren Name wohl keiner Übersetzung bedarf. Und den sie in Gedenken an drei Feldjäger bekommen hat, die hier bei einer Übung im März 1944 bei einem Schneesturm ums Leben gekommen sind. Und nachdem ich es seit Tagen erwarte, ist es heute soweit: Ralf, der Holländer sitzt hier schon seit dem Nachmittag und hat Feuer an. Seit über zwei Wochen sehe ich auf dem Pfad immer wieder einen bestimmten Schuhabdruck, von dem ich immer annahm, es kann nur seiner sein, er ist mir nicht weit voraus. Und so kralle ich mir erstmal gleich einen seiner Wanderstiefel und Bingo, das Profil passt. Was für eine Freude, da wird es beim Essen und Plaudern doch gleich wieder Mitternacht.
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    • Day 192

      Nordische Impressionen

      July 17, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

      Die letzten Tage hatten wir ein wenig Regen . So kam es, dass wir in Ruhe die Bilder der letzten Woche durchsehen konnten und wir haben viele Bilder, die sich nicht in einem Footprint unterbringen lassen. Diese Bilder sind trotzdem mit der Landschaft im hohen Norden fest verbunden und so möchten wir ein paar Impressionen mit euch teilen. Irgendwo im Nirgendwo .Read more

    • Day 133

      12. Juni

      June 12, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 6 °C

      Auf nach Helags! Aber ruhig, erst mal wird zusammen in Ruhe gefrühstückt, die Bude bezahlt und klargemacht. Schließlich haben wir hier in einem richtigen Bett geschlafen, konnten den Gasherd, den Ofen und einige andere Annehmlichkeiten nutzen. Dann starte ich mit Ralf um halb zehn bei kaltem Wind, aber blauen Himmel und Sonnenschein zur gleichnamigen Fjällstation, die östlich des Massivs liegt. Dort werden sich unsere Wege ab heute trennen und wahrscheinlich werden wir uns in Richtung Norden nicht wiedersehen, obwohl wir quasi die selbe Destination haben. Von unserem Startpunkt, der Fjällstuga Fältjägaren, kann man links des Helags-Massivs (1796m ü.M.) auch schon das Sylarnas-Massiv (1762m ü.M.) sehen, das ich morgen ebenfalls an seiner östlichen Flanke passieren werde. Es läuft sich wunderbar, einerseits bei diesem tollen Wetter, aber auch der Weg und das Auf und Ab ist eine Freude. Kaum sind wir eine halbe Stunde unterwegs, begegnen wir der ersten Rentierherde. Die Tiere sind einigermaßen abseits des Weges, so dass wir weiterlaufen können und sie nicht besonders stören. Beim Laufen unterhalten wir uns die ganze Zeit und bleiben recht häufig stehen, um das angefangene Wort in Ruhe und auch akustisch verständlich zu Ende zu bringen, da das Laufen auf dem Pfad meistens nur hintereinander möglich ist, und da ist die Unterhaltung auf Dauer recht müßig.
      Kurz darauf begegnet uns noch einmal eine kleine Herde Rene, wir bleiben stehen, beobachten sie und geben ihnen Zeit, unseren Weg zusammen mit den Kälbern zu kreuzen.
      Zu unserer Linken haben wir hoch aufragend das schneebedeckte Bergmassiv, zur Rechten sehr weite grüne Flächen gespickt mit Seen. Es werden jetzt ständig mehr und mehr Bergkuppen oder -Spitzen, die jenseits der 1700m liegen und deutlich mit Schnee bedeckt sind.
      Nach gut 2 Stunden machen wir die erste Pause, gegen halb drei, wir sind jetzt schon seit einiger Zeit auf einen Ausläufer des Bergs hinaufgestiegen, machen wir unsere Mittagspause. Es ist ein prächtiger Platz, der trotz der Höhe nicht zugig ist und uns einen weiten Blick übers Land bietet. Der Wind hat teilweise komplett aufgehört und so genießen wir die Sonne und absolute Stille. Entsprechend dauern die Pausen recht lange, da wir beide kaum bereit sind, wieder aufzubrechen. Wir stellen recht simpel fest, dass wir gerade mit Nichts und Niemandem das hier eintauschen wollen. Ich freue mich innerlich und sicherlich merkt man es mir auch an, dass wir uns beide so viel Zeit nehmen. Heute ist eine so tolle gemeinsame Atmosphäre, mal ganz vom Wetter abgesehen. Und so schaffen wir es, für ganze 13km bis am Nachmittag um fünf zur Station zu brauchen. Hier sitzen wir noch mal für anderthalb Stunden zusammen, kochen uns einen Kaffee und verabschieden uns gegen halb sieben. Jeder von uns will jetzt noch ein bißchen Strecke machen, obwohl das für den heutigen Tag nur noch Beiwerk ist. Ich laufe ab Helags noch gute 9 km bei steiniger werdendem Gelände und habe das Sylarnas-Massiv schon die ganze Zeit vor mir. Zügig platziere ich noch meine Einraumwohnung auf einer kleinen Anhöhe, stiefele noch mal schnell runter zum Fluss, um alle Wasserflaschen zu füllen und nachdem ich noch was gegessen habe, ist gegen halb zehn Feierabend.
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    • Day 51

      Abwettern auf der Nedalshytta

      July 18, 2024 in Norway ⋅ 🌫 10 °C

      Der Regen hält sich, wie angekündigt, hartnäckig und das über den ganzen Tag hinweg… Da ich derzeit aber weiterhin gut im Plan lieg und damit keinen zeitlichen Druck habe, entscheide ich mich dazu den Tag auf der Nedalshytta abzuwettern.

      Ein gutes Frühstück, viel Zeit zu lesen und das Gefühl meinen Beinen etwas Gutes zu tun lassen den Tag schnell vergehen und die Entscheidung hier zu bleiben war absolut richtig. Das Wetter legt wirklich den ganzen Tag durch einen stürmischen Nieselregen Mix hin 😅

      Heute gibt’s auch noch eine norwegische Spezialität zum Mittag, Rømmegrøt! Das was aussieht wie ein großer Teller Vanillepudding ist aufgekochte saure Sahne (Rømme), welcher unter ständigem Rühren Mehl zugegeben wird bis sich eine Grütze (-grøt) bildet wie ihr sie auf dem Bild seht. Das Ganze wird dann warm mit Zimt und Zucker bestreut und dazu wird ein Fruchtsaft getrunken. Ich wurde schon von einigen Norwegern davor gewarnt, dass es definitiv nicht jedermanns Geschmack ist, aber ich wollte es unbedingt probieren, es ist ja schließlich eine Nationale Spezialität! Und ich muss sagen… es schmeckt mir hervorragend gut! 🥰 Gute Wahl getroffen!

      Und eine Sache noch, die mal komplett an mir vorbei gegangen ist 😂 1000 km! Die Grenze ist geknackt! Eigentlich sogar schon 1070km mittlerweile 😅 Da trackt man alle 100km genau und bei den 1000km wird nimmer drauf geschaut… versteh das mal einer 🤷🏻‍♂️😂
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    • Day 105

      80. Etappe Charity-Hike

      September 29, 2024 in Sweden ⋅ ☀️ 6 °C

      Heute Morgen ging es nach dem Frühstücken erst einmal danke sagen für den Support, da gestern Abend niemand mehr da war als ich angekommen bin und den Schlüssel aus der Box holte.

      Gegen 9:40 ging es dann los, erst einmal quer durch Östersund und dann von Ort zu Ort an einem See entlang gute 16km. Die Ortschaften waren hier meist nur durch die Schilder getrennt oder mal 200m kein Haus.

      Auch wenn der Weg zu 90% die ersten 16km bis zur E45 auf Asphalt waren, war es dirch den Gehweg angenehm zu laufen. Ich musste mich noch icht mal anstrengen die Füße liefen einfach wie geschmiert, heute war es wher so, dass ich mich zur Pause zwingen musste. Die erste machte ich nach ca. 9,5km an einer Bushaltestelle. Die zweite bereits auf der E45 auch wieder an einer Bushaltestelle brachte mich zum schmunzeln, ca.19km in etwas mehr als 4 Std. das war schon Camino Frances Modus.
      Nach einer halben Std. Pause gibg es dann wieder weiter, geplabt waren ja die 25km heute, doch daraus wurde nichts, ich gibg einfach weiter wie Forest Gump nach 34km hatte ich dann gegen 18:00 Uhr Fåker erreicht wo ich nun mein Zelt aufgeschlagen habe.

      Doch bevor ich das tat machte ich auf einer Bank an der Tankstelle kurz pause, wo ich dann noch eine Einheimische kennen lernte die mir sagen wollte das der Einkaufsmarkt bereits geschloss hat. Nach dem ich ihr kurz erklärte, dass ich nur Pause mache und nun schaue wo ich mit dem Zelt stehen kann gab sie mir einen Tip und wir unterhiltenbuns noch über meine Tour und den Charit-Hike.

      Jetzt liege ich im Zelt eingekuschelt in den Schlafsack trinke noch einen Café und gleich gibt es dann noch etwas zu essen, bevor ich dann die Augen schließe.

      #charityhiker
      #vomnordkapansendederwelt
      #caminocabonorte
      #caminodesantiago
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    Bergs Kommun

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