Sweden
Gislaved Municipality

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Travelers at this place
    • Day 55

      26. März

      March 26 in Sweden ⋅ ☁️ 5 °C

      Die Nacht war frostig kalt und sternenklar, legt mir eine Eisschicht über das gesamte Zelt. Am Morgen nehme ich erst mal ein erfrischendes Bad in diesem kalten See.
      Tobi meldet sich an, er ist auf dem Rückweg von Västerås, wir wollen uns am Nachmittag in Kinnared treffen.
      Während ich einpacke, geben ein paar Jagdflieger eine Show-Einlage für mich über dem See. Es werden wohl keine MIGs sein.
      In Rydöbruk treffe ich Lars-Erik Eriksson. Er ist Schriftsteller und wir unterhalten uns recht lange über alles mögliche. Er erzählt mir von einem alten Grenzstein hier im Dorf.
      Später gehe ich dorthin und finde den größten Grenzstein Skandinaviens. Er markierte in alten Zeiten die Grenze zwischen Schweden und Dänemark. Gleichzeitig ist dort auch ein Schild zu sehen, dass hier die Grenze von Halland zu Småland ist. Endlich weiß ich genau, dass ich in wenigen Minuten in Småland bin.
      Seit Tagen suche ich nach Karten, die diese Grenzen zeigen und freue ich mich, hier mal eine deutliche Anzeige zu haben. Schließlich ist Småland eine alte Provinz und in den aktuellen Karten in dem Sinne nicht mehr aufgeführt.
      Kleiner Einwurf am Rande: Mein Bein ist wohl wieder vollkommen okay, es gibt keinerlei Beschwerden mehr und ich nehme auch nichts mehr, was dagegen helfen soll.
      Während ich weiterlaufe, will ich schon mal ein Restaurant heraussuchen, in dem ich mich mit Tobi treffen kann, da er schon eine grobe Ankunftszeit mitgeteilt hat. Ich muss mit Erschrecken feststellen, dass in Kinnared das einzige Restaurant heute um 14:00 Uhr schließt. Nach einigem Hin und Her entscheide ich, dass wir uns dann doch in Hyltebruk treffen, der einzige Ort, der Restaurant und Supermarkt hat. Für mich heißt das, ab jetzt ein Stück auf meinem Weg zurück zu laufen und dann muss ich an der Bundesstraße einen guten Kilometer direkt entlang. Das ist wahrlich keine Freude auf dem Randstreifen. Teilweise am Rand mit Leitplanken und beidseitig mit Wildzaun donnern die LKWs in nur 1m Abstand an mir vorbei. Da ich nicht sicher bin, ob das überhaupt erlaubt ist und die Polizei nicht auf den Plan rufen möchte, gehe ich nach circa 1/2 km an einem Tor durch den Wildzaun und finde einen Weg, der parallel zur Straße im Wald verläuft. Dieser Weg endet aber nach circa 200 m, weil hier tief in den Stein gehauen eine Einfahrt in einen Schacht geht. Vielleicht gehört das zu einem Kraftwerk, ich kann es nicht einschätzen. Ab hier schlage ich mich durch dichtestes Waldgebiet hinter dem Wildzaun entlang, manche Stücken kann ich direkt am Zaun laufen. Da passe ich gerade mit dem Rucksack durch, dann aber auch wieder nicht und muss wieder direkt durch das Unterholz. Während ich mich hier durchkämpfe, liegt sie auf einmal vor mir: eine Kreuzotter, die auch bis an den Wildzaun herangekommen ist (und keinen Schritt weiter;) und hier zwecks fehlender Bäume die paar Sonnenstrahlen und Wärme genießt. Wir einigen uns darauf, dass sie sich in den Wald verzieht, damit ich am Zaun weiterlaufen kann. Ich bin froh, als ich dieses Stück irgendwann durchhabe und es wieder einen Weg gibt, der mich am Jakobssjö entlang führt. Ich muss auf dieser Strecke Richtung Hyltebruk ziemlich Tempo machen, damit ich nicht allzu sehr verspätet dort ankomme. Um vier treffe ich mich mit Tobi. Das ausgeguckte Restaurant hat seit zwei Jahren geschlossen und so suchen wir uns eine Pizzeria nicht allzu weit entfernt. Anschließend gehe ich noch mit zum LKW, da der ohnehin ziemlich in der Nähe vom Supermarkt steht, wo ich noch einkaufen muss. Tobi gibt mir wieder ein paar Sachen mit und wir verabschieden uns. Es war mal wieder ein schönes Treffen. Ich kaufe im Supermarkt eine ganze Menge ein, da in den nächsten Tagen ja laut Ankündigung nicht mehr wirklich Läden kommen. Mit großem, schweren Rucksack ist mir klar, dass der Tag gelaufen ist und ich nur noch aus der Stadt raus will. Dabei treffe ich die Schwedin Stina, sie ist gerade mit ihrem Hund unterwegs. Wir unterhalten uns und da sie die selbe Richtung geht, nimmt sie mich mit und wir gehen zusammen aus der Stadt raus bis zum Nissan-Damm. Ich suche mir in der Nähe auf die Schnelle nur noch einen Schlafplatz, da es schon einigermaßen dunkel geworden ist und ich auch müde bin. Dementsprechend passiert außer Zeltaufbau und mich in Waage bringen nichts mehr.
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    • Day 56

      27. März

      March 27 in Sweden ⋅ ☁️ 10 °C

      Nach einer recht milden Nacht wenige Meter entfernt von einer kleinen Landstraße werde ich heute schon mit blauem Himmel und Sonnenschein geweckt. Während ich einräume, lege ich die paar noch feuchten Sachen an den Straßenrand in die Sonne und so bin ich schon um kurz nach neun fertig und kann trocken losziehen.
      Ich muss ein Stück zurück durch Hyltebruk, um Richtung Norden wieder auf meinen Weg zurückzukommen. Da der direkte Weg Richtung Norden in riesige Sumpfgebiete führt, beiße ich in den sauren Apfel und gehe tatsächlich wieder westlich zurück. Auch wenn es ein Umweg ist, schaffe ich damit aber heute am Nachmittag die Rückkehr auf meinen eigentlichen Wanderweg. Auf einem Kinderspielplatz nahe der städtischen Sportanlagen besorge ich mir Wasser und mache Frühstück. Dann ziehe ich weiter und treffe kurz darauf mal wieder jemanden am Weg wieder. Es ist eine deutsche Frau, die wir gestern in der Pizzeria getroffen haben, ich hatte sie deutsch reden hören und angesprochen, wir haben uns dann kurz unterhalten. Heute steht sie am Straßenrand und lädt Holz auf einen Anhänger und spricht mich im Vorbeigehen an: Da wäre ich ja wieder.
      Der Weg geht heute also doch nach Kinnared, dem Ort, den ich gestern fast erreicht hatte. Und da der Umweg, den ich mache, ohnehin lang genug ist, entscheide ich mich, bis Kinnared ca. 6km zu trampen. Es dauert auch nicht lange, dann nimmt mich Andreas, halb Schwede, halb Däne, bis nach Kinnared mit und setzt mich genau am Restaurant Valvet ab, wo ich eigentlich gestern hin wollte. Ich genehmige mir ein ordentliches Mittagessen, unterhalte mich mit ein paar Leuten. Ein Mann meint dann, ich wäre also der, der zum Nordkap geht. Er hätte von mir gestern oder vorgestern gehört. Ich nicke ungläubig, erfahre aber nicht von ihm, woher er es weiß. Provinz eben… Eine andere Frau, mit der ich etwas später ins Gespräch komme, meint, sie hätte mich gestern schon an der Straße gesehen… Fahren die hier alle im Kreis?
      Ab jetzt bin ich wieder auf meinem eigentlichen Weg, das Wetter ist herrlich, es ist den ganzen Tag praller Sonnenschein bei blauem Himmel. Die Solarzellen tun ihre Arbeit und ich denke, meine Powerbank wird heute Abend komplett voll geladen sein.
      Aktuell folge ich dem Wanderweg E6, gleichzeitig ist es hier der Smålandsleden.
      Es ist erst um vier am Nachmittag, als ich an den Hensjön (Sjön=See) komme. Da es für mich immer wieder reizvoll ist, am See zu übernachten, besorge ich mir Wasser und finde kurz darauf am Ende des Sees eine sehr tolle Hütte, für mich wie das Hotel Adlon. Und da der Tag recht jung ist, die Sonne noch scheint, schwimme ich eine Runde und wasche anschließend alles, was fällig ist durch, baue mir eine Wäscheleine und bin selig, so dass ich morgen absolut frisch starten kann.
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    • Day 57

      28. März

      March 28 in Sweden ⋅ 🌧 9 °C

      Nach einer trockenen Nacht wecken mich um fünf zum ersten Mal die Wildgänse, es ist schon hell. Ich lege mich aber noch mal hin und schlafe bis 7:30 Uhr. Die wichtigsten Sachen sind bis zum Morgen getrocknet, den Rest hänge ich an meinen Rucksack und werde es am Abend schön auf Bügelfalte wieder in den Schrank legen. Selbst mein Hemd ist wieder sauber, ich hatte mir gestern früh mithilfe eines Trinkjoghurts die komplette Chausseestraße auf mein Hemd gezeichnet, wie mein Opa es immer so schön formuliert hat.
      Nicht weit entfernt vom See treffe ich in Gryteryd an eine Kirche. Hier sind Peder und seine Kollegin im Auftrag der Kirche am Arbeiten. Wir unterhalten uns eine ganze Zeit. Die Kirche selbst ist aus 1297 wohl eine der ältesten hier überhaupt, besonders ist außerdem, dass sie in der Zeit der Kriege zwischen Schweden und Dänemark nicht niedergebrannt wurde. Für mich auch ein Novum, dass die Deckenmalerei auf Holz erfolgt ist. D.h. die gesamte Decke besteht aus Holzplanken, die bemalt sind. Ich finde es erstaunlich, dass sich das über so lange Zeit so gut hält.
      Als es um zwölf rum Zeit für eine Pause ist, bin ich gerade am Siggasjön. Hier steht eine tolle lappländische Hütte, die offen ist und in der ich die Pause genieße. Sie ist ausgestattet mit allen möglichen nordischen Sachen, handgemachten Messern, typisch samischen Kleidungsstücken und dergleichen. Ein toller Ort für eine Pause.
      Danach geht es durch dichte Wälder auf feinen, schmalen Moospfaden. Hier treffe ich auf einen Fuchs, der mich nicht wahrgenommen hat, da ich gegen den Wind zu ihm komme und ich beobachte ihn einige Minuten lang, bis er sich langsam schleicht.
      Mein wunderbarer Weg endet auf einmal mitten im Wald, ich habe recht lange nicht auf die Schilder geachtet und muss feststellen, hier ist Endstation. Zurückzugehen bis zum eigentlichen Weg ist natürlich keine Option, wo kämen wir denn da hin? Also stapfe ich direkt auf Richtung weiter. Es ist das typisch schwedische nasse Land, jeder Schritt schmatzt im Untergrund. Gerade auf den großen freien Flächen, wo kaum Bäume wachsen, ist es so nass, dass die Schuhe bei jedem Schritt im Wasser sind. An dieser Stelle wird mir noch mal deutlich gezeigt, was ich schon lange weiß: meine Schuhe sind nicht mehr dicht. Sie haben schon u.a. Lappland, Riesengebirge, Dolomiten gesehen, von daher war mir klar, dass ich sie nicht bis zum Ende dieser Reise tragen werde. Es ist ein guter halber Kilometer, den ich mühsam durch diesen nassen Untergrund stapfe, auf dem es sich läuft wie auf richtig dicken Schaumstoffmatten.
      Nicht allzu lange danach biegt der Weg laut Karte und auch Beschilderung nach links in den Wald ab, ich sehe dort aber nicht, wo es weitergehen soll, da ich nur Dickicht vor mir habe. Ab jetzt kommt einmal ein guter Kilometer, der völlig anders als sonst gar nicht als Weg hergerichtet oder gepflegt ist. D.h. Dickicht und Unterholz, wo ich um jeden Baum und Strauch herumtanzen muss. Gegen vier komme ich endlich an den Fegen, ein recht großer See, er ist über 20 km lang. Direkt an dieser Stelle ist ein Rastplatz, an dem man zelten oder auch den vorhandenen Vindskydd (Windschutz=Shelter) nutzen kann. Als ich zum Platz komme, bin ich total überrascht, dass ich dort jemanden sehe, der gerade sein Zelt aufbaut. Ich stiefele sofort dahin, es ist Maik aus Hamburg. Er ist auf einer Bike-Tour, ein Rundkurs ab Göteborg für knapp eine Woche. Er ist nach einem Wanderer, den ich in Lübeck getroffen hatte, der erste, der auf einer Tour unterwegs ist und nicht mit dem Hund spazieren. Wir quatschen uns erst mal eine halbe Stunde fest und als wäre heute hier die Jahreshauptversammlung der Out-of-Season-Heimatlosen, kommt nach einer guten halben Stunde noch Filip, ein Däne, dahergewandert. Auch er wird hier übernachten und baut sein Zelt auf.
      Für mich ist es eigentlich noch zu früh, jetzt schon abzusteigen, eigentlich. Da es in der Zwischenzeit angefangen hat zu regnen und wir in einem Naturreservat sind, wo man nicht frei irgendwo zelten darf, der nächste Platz für heute unerreichbar weit ist und auch weil es Gesellschaft gibt zum Quatschen, schlage ich für heute hier im Vindskydd Wurzeln.
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    • Day 58

      29. März

      March 29 in Sweden ⋅ ☁️ 7 °C

      Ich beginne den Morgen um kurz nach sieben mit einem Bad im See. Während des Frühstücks quatsche ich noch ein wenig mit Maik und Filip und dann verabschieden wir uns. Ich breche als letzter circa um zehn auf, das Wetter ist herrlich und ich komme als nächstes nach Sandvik, wo auf der Halbinsel eine wunderschöne Kirche steht.
      Ich sehe mir alles von innen und von außen an und mache bei dem herrlichen Wetter eine ausgiebige Pause.
      Der Weg zieht sich dann noch für über eine Stunde am See entlang durch den Wald und später geht es wieder über Land durch verschiedene kleine Dörfchen und viele einzelne Gehöfte, es ist halt Småland.
      An einem verlassenen Haus, was mal nicht abgeschlossen ist, mache ich Pause und gucke mich in dem Haus ausgiebig um. Es ist sehr interessant zu sehen, es wirkt, als wenn aus der Zeit von Michel einfach alles so gelassen wurde.
      Als ich im Hauseingang sitze, kommt endlich mal ein Oldtimer vorbei; die gehören ja zu Schweden wie die Kanzel zur Kirche. Ich hab zwar vorher schon einige gesehen, aber eher in den Städten, hier über Land ist es mal eine nette Abwechslung. Kurze Zeit später an einem Hof steht der nächste Oldie und wieder hundert Meter weiter am nächsten Haus steht ein Ford Mustang. Also hier gehört der Oldtimer zum guten Ton.
      Später komme ich an eine offene Hütte, sie wirkt, als träfe man sich hier hin und wieder zum Trinken und Grillen. Ich nutze erst mal die Dartscheibe, um mich ein wenig locker zu machen.
      Im Wald komme ich kurz danach an einem niedergebrannten Wohnwagen vorbei, allein die Anzahl der mit verglühten Bierdosen lässt auf die Aktion hier schließen.
      Seit um drei hat es langsam zu regnen begonnen. Als der Regen über eine ganze Zeit deutlich stärker wird, komme ich an einer alten Hütte vorbei, von der ich nicht viel erwarte, aber trotzdem mal gucke, ob sie offen ist. Und siehe da, es ist eine alte Jägerhütte, die mir für 20 Minuten einen trockenen Unterschlupf bietet. Es ist jetzt höchstens noch gefühlt eine halbe Stunde hin und ich bin in Förshuld, der Ort, wo ich die 1000km voll mache. Meine Schuhe sind inzwischen wieder durch und mein Entschluss, in Jönköping ein paar neue zu kaufen, wird immer stärker. Das sind nur noch gut 100km von hier. Am Ende dauert es doch noch etwas über eine Stunde, bis ich da bin und ich bereite mich gedanklich darauf vor, an dem See, der hier entlang der Siedlung ist, zu übernachten. Ich klopfe nach Wasser und Siv und Kurt bitten mich freundlich herein. Wir kommen ins Gespräch und relativ schnell bieten sie mir die kleine Hütte am See auf ihrem Grundstück für die Übernachtung an, ich kann duschen und sie laden mich sogar zum Essen heute Abend ein. Ich bin total selig. Als ich mich in der Hütte einrichte, geht irgendwann das Licht aus. Ich denke zuerst an die Sicherung, da hier ein elektrischer Heizkörper angeschlossen ist, stelle aber später fest, als ich zum Essen zu den beiden ins Haus gehe, dass alles dunkel ist. Das Essen haben sie aber gerade noch rechtzeitig fertig bekommen. Als Siv‘s Bruder dann vorbeikommt, erzählt er davon, er hätte gestern mit einer Frau gesprochen, die mich getroffen hat. Schweden wird scheinbar auf allen Landkarten nur riesengroß dargestellt, in Wirklichkeit ist das alles nur ein Dorf.
      Der Stromausfall ist aktuell nicht zu beheben und so sitzen wir bei Kerzenschein und genießen das Essen, Wir unterhalten uns den Rest des Abends bis nach Mitternacht über dies, das und was sonst noch wichtig war. Es ist einfach schön und sehr angenehm, bei den zweien zu sein. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft.
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    • Day 6

      Guten Morgen Sonnenschein

      October 19, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 2 °C

      Nachdem die letzten Tage das Wetter leider nicht so besonders war haben wir heute mehr Glück. Direkt beim Aufstehen begrüßten uns die ersten Sonnenstrahlen und der Blick über den See lässt auch die doch niedrigen Temperaturen erträglich werden.Read more

    • Day 5

      Entspannter Abend

      October 18, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 9 °C

      Nachdem der erste Platz leider ein Reinfall war haben wir uns entschieden, doch nochmal ein bisschen zu fahren und haben nun einen ziemlich schönen Platz an einem See gefunden. Jetzt genießen wir noch den Abend.Read more

    • Day 59

      30. März

      March 30 in Sweden ⋅ ☁️ 8 °C

      Nach der kurzen Nacht in der Hütte am See wache ich am Morgen bei total nebligem Wetter auf, wir haben uns für halb acht bis acht zum Frühstück vereinbart. Da wir bis dahin immer noch keinen Strom haben, freue ich mich, mit meinem Gaskocher auch etwas zu dieser netten Atmosphäre beitragen zu können. Nachdem wir ausgiebig und lecker gefrühstückt haben, gehe ich mit Kurt zusammen auf Fehlersuche und kurz darauf haben wir wieder Strom. Das ist gut so, denn sonst hätten sie jetzt beginnen müssen, all ihre tiefgefrorenen Sachen in einen 10km entfernten Gefrierschrank umzuziehen. Siv hat mir in der Zwischenzeit in der Nähe einen der oberirdischen Keller gezeigt, wie ich sie hier auf dem Land bei zumindest den alten Gehöften fast immer sehe. Sie werden genutzt so wie bei uns die unterirdischen Keller für die Aufbewahrung von Kartoffeln, aber auch Fleisch, Marmelade und Getränken. Ich nehme noch ein Bad im See, packe dann zusammen und nachdem wir uns noch einmal lang und breit unterhalten haben, bin ich um 11:30 Uhr bereit, loszuziehen. An dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank an Siv und Kurt.
      Der Nebel hat sich lange schon gelichtet und wir haben strahlend blauen Himmel mit herrlichen weißen Wolken. Ich folge wieder den ganzen Tag dem Smålandsleden. Der beginnt für mich heute mit ein paar hundert Metern altem Bahndamm. Es zieht sich dann wieder durch kleinere Siedlungen, das sind ja hier immer 1, 2, 5 Häuser oder Gehöfte, die schon untereinander gerne 100 oder 200m voneinander entfernt stehen. Dazwischen natürlich viel Wald, der Weg schlängelt sich nur so durch diese Seenlandschaft. Dann und wann treffe ich wieder auf verlassene Scheunen oder auch Häuser. Sofern ich sehe, dass sie zugänglich sind, kann ich nicht anders als reinzugehen und sie mir anzusehen. So auch heute eine Scheune mit vielen uralten landwirtschaftlichen Geräten. Ich denke da tatsächlich ganz oft an die Michel-Filme, als auch noch mit so primitiven Mitteln gearbeitet wurde.
      Es ist sicher dem Osterfest geschuldet, dass ich in dieser Gegend selbst in den Wäldern heute relativ viele Leute antreffe und natürlich mit jedem in irgendeiner Form einen Schwatz halte.
      Am Nachmittag zwischen drei und vier beginnt es wieder, wie in den letzten zwei Tagen auch, langsam zu regnen, allerdings hat es sich heute kaum gelohnt, den Poncho überzuziehen, da sich der Regen relativ flott wieder verzogen hat. Ich streife weiter durch die Wälder und genieße die Ruhe, das Singen der Vögel, den frischen Geruch nach dem Regen, von frisch geschnittenen Holz, von entzündeten Feuern irgendwo in den Häusern im Wald. Für den Nachmittag habe ich mir einen See ausgeguckt, an dem ich übernachten will. Am letzten Ort, durch den ich komme, treffe ich noch auf ein paar Rehe, die mich erst relativ spät wahrnehmen. Ich besorge mir Wasser und werde schlussendlich aber nicht am See fündig, da es nur eine kleine freie Stelle gibt, die krumm und schief und nass ist, und so ziehe ich noch gute 5 km weiter und werde heute auf einer tollen, absolut weichen Mooswiese übernachten.
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    • Day 60

      31. März

      March 31 in Sweden ⋅ ☁️ 10 °C

      Der Morgen startet mit milchig-grauem Himmel, also ziemlich hell. Es ist sehr mild, das Zelt schon trocken und so gönne ich mir, auch oder gerade wegen der Zeitumstellung, eine Stunde länger und breche nach einem Oster-Sonntagsfrühstück um dreiviertel elf auf.
      Es dauert nicht lange, da wird der Weg im Wald steil, steiler, wirklich steil. So dass ich meine Klamotten, noch bevor es richtig losgeht, etwas umbaue. Ich könnte von der Sache her nackt laufen, aber das will ich dem Landvolk hier ersparen.
      An einer Weide treffe ich auf eine Herde von Schafen, es ist eine besondere alte schwedische Rasse. Sie erinnern mich ein wenig an Heidschnucken. Kurz darauf komme ich an das zugehörige Gehöft, wo ich auch die Besitzer Michael und Lena treffe. Ich fülle Wasser nach und wir kommen ins Gespräch, merkwürdigerweise bei ihnen auch auf das Thema Wolf. In Deutschland hatte ich noch die vielleicht naive Vorstellung, dass hier in Schweden alles in trockenen Tüchern und gut geregelt ist, aber sie erzählen es mir etwas anders. Auch hier ist das Thema Wolf ein Problem und sie müssen zusehen, wie sie mit Zäunen und Absperrungen versuchen, ihre Schafe und Tiere zu schützen. Auch wenn es hier Abschuss-Quoten und eine Bejagung gibt, ist Isegrim doch auch hier für viele eine heilige Kuh. Am Ende bewundere ich noch Lenas Fahrkunst auf dem uralten schwedischen Puch-Mofa, ich bin begeistert.
      Im nächsten Dorf, es ist gerade dreiviertel zwei, läutet es gerade zur Kirche. Ich geselle mich zu den 12-15 Leuten und nehme an der Messe teil. Die Predigt geht heute ausgerechnet um Wanderwege und Pilgerpfade, da wusste die Pastorin aber noch nicht, dass ich gerade auf einem der beschriebenen hermarschiert kam. Anschließend ist noch Fika (schwedische Kaffeerunde) direkt in der Kirche und wir unterhalten uns. Dabei wird es ungefähr vier. Normalerweise ist ja heute Ruhetag für mich und da schon einige Zeit draufgegangen ist, mache ich einen Dreifaltigkeits-Tag: halb Ruhetag, halb Wandertag, halb Ostersonntag…na Hauptsache, der Rechenweg stimmt.
      Ich treffe heute immer wieder auf Leute, mit denen ich am Wegesrand ins Gespräch komme, die drei Tschechen Iwana, Silvie und Ondre laden mich direkt mit auf die Terrasse ein, wo wir Kaffee und ein bisschen Wein trinken und unsere gemeinsame Freude am hohen Norden teilen. Und es gibt einen Windbeutel…ich bin so leicht zu haben.
      Von hier aus ist jetzt noch eine gute Stunde zu laufen, ich habe mir einen See auf der Karte gesucht. Als ich ankomme und noch einmal nach etwas Wasser frage, bietet mir Per direkt an, wenige Meter vom Haus entfernt unten am Strand zu übernachten und morgen zum Frühstück reinzukommen. Seine Frau Anna und die Youngster Lissin und Stina sind ganz gespannt. Übrigens bin ich gar nicht an einen See gekommen, sondern an den Fluss Nissan, der einfach immer wieder wie in Seen ausgebreitet ist.
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    • Day 5

      Good morning aus Schweden

      September 10, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 24 °C

      Ein schöner Morgen erwartet uns. Nico hat prima in seiner Hängematte geschlafen.
      Es gibt Croissants zum Frühstück und dann ist "Beautytag a la Katzenwäsche" angesagt.
      Ich habe dann auch eine Hängematte mit Mückengitter aufgebaut bekommen, damit wir relaxen können.Read more

    • Day 61

      1. April

      April 1 in Sweden ⋅ ☁️ 11 °C

      In der Nacht und auch heute am Morgen hat es noch geregnet, deshalb lasse ich das Zelt noch stehen und frühstücke mit Per und seiner Familie. Ich warte darauf, dass das Zelt trocknet und in der Zeit dusche ich, erledige dieses und jenes und unterhalte mich mit Ihnen. Sie sind beide auch begeisterte Lappland-Wanderer. Als sie das Haus verlassen, kann ich noch auf der Terrasse beziehungsweise im Wintergarten bleiben und dabei wird es dann doch 14:00 Uhr, es ist schließlich die zweite Hälfte des gestrigen Ruhetags. Ich gehe dann auch nur knappe 10 km durch Hestra bis an den nächsten See und baue das Zelt auf. Am Nachmittag ist es deutlich kälter geworden, es ist von Schnee für morgen und übermorgen die Rede, ich bin gespannt.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Gislaveds Kommun, Gislaved Municipality

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