Sweden
Tårrajaur

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Travelers at this place
    • Day 5

      Guten Morgen

      March 2, 2020 in Sweden ⋅ ☁️ -12 °C

      die erste richtig kalte nacht haben wir auch sehr gut überstanden, bis zu minus 18° grad hatten wir. da friert dann auch das bier ruckzuck ein umd man trinkt eiswürfel. inge (unser womo 🤗) meistert die kälte wie ein echter schwede! 😎 heute steht reifenwechsel und gasflasche befüllen auf dem plan. daumen drücken das allesklappt. die leere gasflasche sieht nicht wirklich vertrauenserweckend aus. sehr verrostet am übergang von ventil zur flasche und auch starken grünspan am ventil. in schweden werden keine flaschen befüllt deren letzte wartung 10 jahre überschreitet. 🙈🙈 als mir die flasche ausgehändigt wurde war ein deckel drauf. ab jetzt wird das kontrolliert!Read more

    • Day 4

      Mit den Inlandsbanan gen Norden

      August 27, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 14 °C

      Tja, was soll ich sagen...Das war definitiv bisher der schönste und ereignisreichste Tag meiner Exkursion.🥰 Wer einmal die Gelegenheit bekommt mit den Inlandsbanan zu reisen, der sollte diese Chance nicht vertun.

      Lustiger Weise, sind grade die Inlandsbanan der Grund, weshalb ich mich nach Norden aufgemacht habe. Es war durchaus etwas ohne Sinn und Verstand, aber vor 2 Wochen bekam ich eine Werbung dafür geschaltet und recherchierte kurzerhand mal den Fahrplan. Dabei stellte sich heraus, daß gerade der 27. August, der letzte Tage der Saison ist. Das nächste woran ich mich dann erinnern kann ist, daß ich eine Bestätigung über meine Reservierung erhalte. 😨 Nun musste ich also irgendwie los und ja, dass ist der Grund, warum ich mitten in der Woche und nur mit 3-4 Tagen Planung aufgebrochen bin.

      Den genauen Verlauf erspare ich euch, den könnt ihr gerne der Karte entnehmen. Vielmehr möchte ich etwas über die Gänze dieser Reise erzählen. Aufgebrochen sind wir morgens um 7.56 Uhr. Mit Höchstgeschwindigkeit 80 km/h tingelten wir die ersten paar Stunden, durch ein verregnetes graues Schweden. Vorbei an Seen, Nadelbäumen und den typischen Holzhäuschen, erreichte man hin und wieder größere stillgelegte Bahnanlagen, die davon Zeugen, wofür hier einmal die Bahnanbindung geschaffen wurde. Häufig liegen an diesen Anlagen noch immer Fabrik- oder Lagerhallen, teilweise auch noch intakt, aber der Verkehr wird nur noch teilweise über die maroden Schienen abgewickelt.

      Ich weiß, ich sprach in einem vorherigen Eintrag davon, daß man keinen Unterschied gespürt hätte, als wir Lappland erreichten. Dem ist Retrospektiv keines Falls so. Vielleicht mag es für mich im ersten Moment nur so gewirkt haben, aber die Natur ist eine ganz andere. Natürlich gibt es immer noch dir von Nadelbäumen und Birken gesäumt Strecken, aber zwischen durch stößt man auf weite sumpfinge Wiesen mit Gold gelbe Gras und Moosen überzogen. Je weiter nördlich wir kommen, desto häufiger treten diese Wiesen auf. Teilweise ziehen wir vorbei an riesigen Seen und großen Flüssen, die wir über rostige Brücken überqueren. Immer wieder verändert sich die Landschaft links und rechts; Mal gänzlich von Nadelbäumen überzogene Hügel und Täler soweit das Auge reicht, mal zerklüftete Felsregionen, dann wieder stürzende Bäche mit Wasserfällen und Stromschnellen oder einfach nur die Gras bedeckte Weite Lapplands.

      Grade als ich einmal nach vorne zum Fahrer bin, es war schon gegen 15 Uhr und wir näherten uns einer nächsten Pause, plötzlich ein Rentier auf den Schienen. Der Fahrer Stephan, ein jüngere Schwede, wusste genau was er tun muß; zunächst werden die Frontscheinwerfer ausgeschaltet und die Hupe wird mehrmals kurz betätigt. In unserem Fall war das Rentier glücklicherweise so schlau, die Strecke rechtzeitig zu verlassen und sich im Sicherheit zu begeben.

      Das mehrmalige Hupen soll einen Hund oder einen Wolf imitieren, denn bei einem langen Hupen, würde das Rentier dem wenig Beachtung zukommenlassen. Das Abblenden sorgt dafür, dass das Rentier die Situation besser und schneller beurteilen kann, als wenn es nur ein Licht sehen würde welches auf es zukommt.

      Nach dem Stefan sich mit einem Kollegen kurzgeschlossen hatte meinte er, es handelt sich um ein "Salting" (irgendwie so, keine 100%ige Garantie) handelt. Hierbei handelt es sich um von Menschen absichtlich an den Gleisen plazierte Salz-Brocken, sodass die Tiere das Gleis betreten und vom Zug erfasst werden. Für jedes tote Rentier bekommt man in Lappland Geld. Der Grund ist mir unerklärlich, aber dies nehmen Leute zum Anlass Rentiere zu Töten bzw. den Zugfahrer diesen Part erledigen zu lassen.
      Stefan gab gleich jemandem Bescheid, der sich in diesem Abschnitt einmal anschaut, ob dies wirklich der Fall war und wenn ja das Salz entfernt.

      Ein weiteres Mal machten wir Begegnung mit einem Rentier. Diesmal waren es sogar mehrere die abseits der Strecke entlang eilten. Es war ein schöner Anblick sie so in der freien Wildbahn zu sehen.

      Es ist schwer die ganze Schönheit der Natur in allen Einzelheiten zu beschreiben. Ich füge Bilder an, die das vielleicht etwas besser können, aber eigentlich muss man es mit eigenen Augen gesehen haben. 👀

      Als es schon zu dämmern begann, erreichten wir die Grenze zum Polarkreis. Hier hielt der Zug, sodass wir Bilder machen konnten. Der Polarkreis wird mit einer Linie aus weißen Steinen markiert, so daß man ihn relativ gut erkennt. Eigentlich ist das mit dem Bilder machen ja eine kitschige Angelegenheit, allerdings lernte ich so Olaf kenne. Olaf ist ein eisenbahnbegeisterter Schwede aus Jönköping, der mit seinem Freund im Norden Urlaub macht. Er erzählt mir einiges aus seinem Leben, z.B. wie er in Spitzbergen eine Gruppe polnischer Soldaten gerettet hat mit seinem Trupp oder wie er dem Erfinder des EC-Karten Lesegerätes, eine Einreiseerlaubnis für Schweden besorgt hat. Ich unterhalte mich 2 oder 3 Stunden am Stück mit Olaf, der auch in dieser Region sehr viel rum gekommen ist und viel zu erzählen hat. Er selbst war früher Psychiater und ist nun Pensioniert. Dies nutzt er um viel zu reisen (am liebsten im Zug) und dabei neue Leute kennenzulernen.

      Und wie der Zufall es so will, ist gerade Olaf auf dem Weg nach Abisko und in der selben Unterkunft wie ich. Er reist einem Tag früher an und bleibt eine Nacht länger, allerdings sind wir dort verabredet und er will mir mit seinem Freund all die schönen Wanderwege in Abisko zeigen. Ich freue mich schon sehr darauf ihn wieder zu treffen, denn er ist sehr angenehm und sehr weit rumgekommen.

      Was er mir bei der Gelegenheit auch erzählt hat ist, dass man in Schweden spezielle Wander-Gummistiefel anstatt von regulären Wanderschuhen trägt. Ich bin mal gespannt wie die aussehen.

      Viel mehr kann ich wohl garnicht erzählen, denn das meiste waren Eindrücke, die man kaum in Worte fassen kann. Wie gesagt hänge ich einige Bilder an, aber das muss man selbst erlebt haben....wer immer Lust hat, ich komme gerne wieder mit um dann auch mal alle anderen Abschnitte der Inlandsbanan zu entdecken.🤗
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    You might also know this place by the following names:

    Tårrajaur, Tarrajaur

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