D conny het geburi. Super zmorge gha im hotel gha.
D conny het geburi. Super zmorge gha im hotel gha.
Da sind wir also wieder. Bae und ich - on the road again! Dick ist sie geworden, die schöne Sue. Mag an den sechs Monaten Schwangerschaft liegen. Zumindest will sie diesen Umstand umgehend geltend machen. Von mir aus. Da wir in die Berge wollen und mein knuffiger Kleinwagen nicht übermässig Leistung hat, gehe ich aber lieber auf Nummer sicher und verabrede mich mit Tesla-Thomi zum Autotausch. Damit sollten wir es auch mit Zusatzgewicht und Wanderstiefeln locker in die Höhe schaffen. Kaum sitze ich im digitalen Cockpit, übermannen mich die Gefühle. Wie war das schön, als ich noch im eigenen weissen Elektroblitz mit siebenhunderteinundsiebzig Pferden durch die Gegend flog. Damals, bevor wir dann mal kurz für anderthalb Jahre verreist sind. Egal, dank dem lieben Thomi geht es heute in anthrazit zwischen Tiefflug und Gleitmodus ins schöne Valsertal. Hier kommt es her, das berühmte Valser Wasser. Davon will ich zur Begrüssung im Wellness-Tempel aber nichts wissen. Ein Welcome-Cüpli macht bei dem Preis pro Nacht schon mehr Sinn. Finde ich.
Was wir zwei Turteltauben hier machen? Mini-Moon nennt sich das neudeutsch. Ein letzter Ausflug bevor man dann für absehbare Zeit nicht mehr nur zu zweit ist. War nicht meine Idee. Finde sie aber auch nicht völlig daneben. Grosszügig wie ich bin. In unserem Fall heisst der kleine Mond am Freitag hin, am Samstag da und am Sonntag schon wieder nach Hause. Während hier noch Ski gefahren wird, kommt das für die aufgeblähte Sue natürlich nicht mehr in Frage. Zu gefährlich. Da bleibt nur noch das Laufen. Trinken tut Frau natürlich auch nicht mehr. Wie langweilig. Aber egal, ich kann das auch alleine. Habe ich ja schon oft geübt und alt genug bin ich auch. Frau will dafür am ersten Abend Pizza. War ja klar. Und soll sie haben. Hab ja sowieso nix mehr zu sagen. Nehm ich eben auch eine …
In meinem Fall ist dies auch mehr als verdient. Hab ja erst wieder vier Tage nix gegessen. Heilfasten nennt sich das altdeutsch. Nicht abnehmen. Soll helfen schön alt zu werden und dabei auch schön gesund und schön schön zu bleiben. Ein bisschen abnehmen tut man natürlich auch. Eine Art Nebenwirkung. Und wenn ich schon dran bin, klatsche ich mir zur Abwechslung keine Atemschutz- sondern eine Beauty-Maske ins Gesicht. Schliesslich muss ich bald mit einem Haufen fünfundzwanzigjähriger Papis auf dem Spielplatz mithalten können, die total hip drauf sind, total viel Sport treiben, total erfolgreich im Leben stehen und einfach total cool sind. Wie ich. Quasi.
Wellness geht zum Glück auch mit Baby-Wampe. Sonst hätte das schöne Baldmami nicht viel von der verfügbaren Infrastruktur. Die kleine Boje treibt denn auch ohne Anstrengung an der Wasseroberfläche und lässt Seele und Gliedmassen baumeln. Hat sie sich auch verdient. Schliesslich hat die Werdende die letzten sechs Monate ohne nennenswerte Aussetzer und unangebrachte Beziehungs-Forderungen bestanden. Dafür habe ich sie sehr lieb. Für die passend zum Bauch gewachsenen Hupen natürlich auch. Die spontane, abendliche Diskussion zur noch ausstehenden Hochzeit - nein, es gibt noch keinen Termin und auch keinen Plan! - wird dann allerdings unerwartet schwierig. Obwohl ich angefangen habe. Aber wie ordnet man und Frau den Freundeskreis in Gruppen ein? Wer schafft es zum Apéro? Wer zum Dinner? Und wer darf sogar mit nach Ibiza? Was, Ibiza steht nicht zur Diskussion? Dann komm ich auch nicht! Scheiss Fest.
Weniger unsere Hochzeits- und vielmehr die allseits beliebte Corona-Diskussion ist in den Medien allgegenwärtig. Was macht der Bundesrat für Ostern? Gehen die Terrassen auf und darf Oma zum Brunch kommen? Was dürfen die Restaurants und wieso hab ich noch immer keinen Impftermin?! Der Hotellerie hier scheint das alles ziemlich egal. Beim Frühstück, in der Bar für pre-Dinner Drinks oder beim Dinner selber. Faktisch bewegen wir uns stets in einem gut gefüllten Restaurant mit gesicherter Auslastung dank fehlender Alternativen für die Hotelgäste. Ob ich das gut finde? Hm, irgendwie nicht. Ob man darum alle Gaststätten öffnen sollte? Hm, irgendwie nicht. Ob man eher alle Hotels schliessen sollte? Hm, irgendwie nicht. So richtig konsequent sind die Regeln - und wir - irgendwie nicht. Aber das sind wir mit unseren Diät- und Neujahrsplänen ja auch selten. Ausser die schöne Sue natürlich. Der kleine Klops macht immer alles richtig. Und schön. Und. Und viel. Und und und …
Samstag ist Wandertag. Dank gewohnt grossartiger Vorbereitung bewegen wir uns wie zu unseren besten Weltreisetagen. Ich voraus, den Bergpreis fest im Blick, die kleine Sue tapfer hinterher. Allerdings scheint mein Baby-Brocken die Sache hier etwas gelassener anzugehen. Wohl um den Braten in ihren ausgebeulten Umstandshosen nicht übermässig zu stressen. In der Folge gewinnen wir keinen einzigen der locker greifbaren Bergpreise. Sogar wenig rüstige Rentner lassen uns stehen. Mit und ohne Stöcke. Ich schäme mich. Für Sue. Ich tue mir in erster Linie leid. Denn anders als sonst trage ich sogar den Rucksack die ganze Zeit. So bin ich eben. Und trotzdem reicht es nicht. Verdammt. Zur Strafe initiiere ich beim Abstieg einen kleinen Abstecher auf die Piste, da das Laufen auf der Strasse total uncool ist. Wie wir wenig später aber merken, gilt das auch für den überoptimistischen Abstieg über eine vereiste, schwarze Piste. Wenn sich Sue auf den Arsch legt, ist mir das ja noch egal. Nein, ich würde es sogar begrüssen und von ganzem Herzen abfeiern. Aber meinem Sprössling will ich das dann doch nicht antun. Auch wenn Sue im Moment deutlich weicher landet als noch vor einem halben Jahr. Steigen wir die gefühlten hundert Höhenmeter eben wieder auf. Ich finds toll. Sue nicht.
Nach knapp sechzehn Kilometern zu Fuss auf und am felsigen Berg haben wir uns das heisse Bad im siebenunddreissiggrädigen Aussenpool und das vier Grad kühle Weissbier von der Pool-Bar total verdient. Den noblen Mehr-Gänger aus lokalen Produkten zum Dinner natürlich auch. In meinem Fall standesgemäss mit passendem Wine-Pairing, an dem auch der auf Lebzeiten gewählte Präsi von unserem Weinclub seine wahre Freude gehabt hätte. Ganz grosses Kino. Kleinlich ist man hier oben nicht und es wird auch unaufgefordert gerne mal nachgeschenkt. Und als die beiden lokalen Pinots ganz zufällig auf unserem Tisch stehen bleiben, mach ich das hastig weggekippte Glas eben selber voll. War sicher so gemeint. Ziemlich sicher. Für Sue gibts Quellwasser. So viel sie will.
Und dann ist unser Mini-Moon-Weekend auch schon wieder vorbei. Zum Abschied gibts sogar noch ein wenig Neuschnee. Mal schauen wie der Musk’sche Autopilot damit umgeht. Bin gespannt. Auf den kleinen Prinzen in der Mache natürlich auch ...Read more
You might also know this place by the following names:
Vals Platz, Vals, 7132, Val