Tanzania
Pwani

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Travelers at this place
    • Day 93

      Stillst(r)and

      March 19, 2020 in Tanzania ⋅ ⛅ 28 °C

      Many touristic places are closing here because all bookings are being cancelled. Few whites around. I will hide well and sanitize my internals thoroughly (was forced to sanitize my hands in Dar approx. 12x today).Read more

    • Day 95

      Bwagamoyo

      March 21, 2020 in Tanzania ⋅ ☀️ 32 °C

      In Bagamoyo a major slave and ivory trading route ended roughly 100 years ago. And the Arabs and Germans built some strange ruins. The fish market dominates your perception of the village but keeps all the underground cats in good mood.Read more

    • Day 17

      Bagamoyo Young Life Camp

      July 16, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 84 °F

      Visited and participated in a Young Life Day Camp in Bagamoyo (which means surrender). We then walked to the Mission Cross which marks the spot where slaves led from the heart of Africa were brought to be out on a boat to Zanzibar to be sold at the slave market. This same spot marks where the first Christian Missionaries came to Africa and where they bought what slaves they could to free them and settle them in the town of Bagamoyo. The Mission Cross is a place of reconciliation for people from different African tribes which as a result of slavery did not interact as a result of the past and the scourge that was slavery.Read more

    • Day 3

      Kirchlicher Sonntag mit Überraschung

      April 30, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 25 °C

      Heute mal geschrieben aus der Sicht von Tahnee:

      05:30 Uhr morgens. Der Wecker klingelt. Ich werde aus dem Tiefschlaf gerissen. Beim Blick nach draußen erglimmse ich schon das sanft stärker werdende Tageslicht. Die Grillen Geräusche, die am Abend noch so stark waren, sind schon nicht mehr zu hören.
      Meine Gedanken schweifen dennoch ab, und ich denke mir innerlich, dass die 7 Stunden Schlaf gerne auch noch länger hätten sein können.
      Isabel überhört den Wecker komplett und zeigt keinerlei Reaktion. Der Wecker wird also von mir auf Schlummern gedrückt, in der Hoffnung, dass sie dadurch dann 10min später sanft aus dem Schlaf erweckt wird. Auch das war allerdings eher eine Wunschvorstellung von mir.

      Ich wecke Isabel also persönlich auf und wir beide machen uns fertig für den Tag. Die morgendliche Sonntags-Messe der auf der anderen Straßenseite gelegenen (in unseren Augen sehr großen) katholischen Kirche beginnt pünktlich um 06:30 Uhr, sodass wir uns in unseren Sonntags-Outfits mit Sister Hifadhi auf den Weg dorthin machen.
      Unsere Plätze nehmen wir neben anderen Schwestern in der ersten Reihe ein.

      Die Messe beginnt mit dem Einmarsch des Priesters. Highlight für uns ist dabei der ca. 20 köpfige Gospel-Chor: alle in einem schicken, bunten, für uns typisch afrikanischen Kleid bzw. Hemd gekleidet. Begleitet von einer Orgel, zahlreichen Trommeln und anderen Instrumenten (ähnlich einem Reis-Rohr wie man es früher oft gebastelt hat) brachte der Chor eine ganz magische Stimmung in diese heilige Stätte so früh am Sonntag Morgen.
      Generell ist es wirklich eine tolle Erfahrung mitzuerleben, wie die knapp 600 Leute zusammenkommen, gemeinsam singen, beten und dem Priester aufmerksam zuhören, während dieser etwas uns leider Unverständliches erzählt, dabei wild umher gestikuliert und das ein oder andere Lachen aus der Menge hervor kitzelt.

      Nach knapp anderthalb Stunden merke ich dann doch, wie mir das viele Stehen und die Hitze in der Kirche durch die aufgehende Sonne zu schaffen macht. Mir wird schlecht und ich habe das Gefühl gleich umzukippen (wer mich kennt, weiß, dass das nicht die größte Seltenheit bei mir ist). Der Temperaturwechsel von dem doch recht kalten Deutschland in das warme, und vor allem aktuell noch recht schwüle Tansania, sowie der leere Magen schienen die Situation nicht verbessert zu haben.

      So unangenehm mir es auch ist, und so gerne ich die Situation vermieden hätte, stehe ich also käseweiß und kalt nass geschwitzt auf, und verlasse so unauffällig wie möglich die Kirche (ihr könnt euch vorstellen, dass das aus der ersten Reihe heraus eher genau gegenteilig verlief).
      Isabel - mittlerweile merkt sie, nach 6 Jahren gemeinsamer Uni, tatsächlich wortlos an meinem Blick und meinem käseweißen Gesicht schon, was los ist und was sie zu tun hat - folgt mir, umsorgt mich, und bringt mich zusammen mit Sister Hifadhi zurück in das Jino Haus.

      Nach einem Nuss-Riegel und einigen Schlücken Cola schlafe ich direkt ein und wache erst zweieinhalb Stunden später wieder auf.
      Was ein Morgen - genau so habe ich ihn mir definitiv nicht vorgestellt. Mittlerweile wissen wir aber alle, dass auf unserer Reise wahrscheinlich kein Tag vergeht ohne eine Geschichte, über die wir auch in vielen Jahren noch lachen werden. Auch an dieser Stelle kann man das gestern benutzte TT wieder anbringen, diesmal aber mit der Bedeutung, die es sonst eigentlich hat: typisch Tahnee!

      Gegen 11 Uhr frühstücken wir verspätet eine Kleinigkeit im Jino Haus. Sister Hifadhi leistet uns Gesellschaft. Auch heute gibt es Toastbrot, selbstgemachte Orangenmarmelade, Ei und frische Bananen. Wir unterhalten uns lange über die aktuelle Präsidentin von Tansania und den ehemaligen Präsidenten des Landes und sie erzählt uns einige lustige Geschichten dazu. Ihr Kichern ist wirklich einmalig, sehr ansteckend und wird uns mit Sicherheit noch sehr lange in Erinnerung bleiben!

      Bei einem leckeren Mittagessen, bei dem ich unter anderem zum ersten Mal die sogenannte “mmea” (Kochbanane) probieren durfte, sitzen wir zusammen mit Schwester Bibi und Schwester Goretti und unterhalten uns amüsant über den Platzregen, der uns aus dem Nichts überrascht hat. Die Schwestern haben es schon erahnt und netterweise alle Fenster des Jino Hauses rechtzeitig geschlossen.
      Selten habe ich solche Wassermassen vom Himmel herunter kommen sehen. Nach einigen Minuten war das Schauspiel aber dann auch schon vorbei, und die Wassermengen nahmen eher die uns bekannten deutschen Regenmengen an.

      Zusammen mit Sister Hifadhi fahren wir am Nachmittag erst mit einem Bajaji (Dreirad, ähnlich einem TukTuk wie man es aus den asiatischen Ländern kennt) und anschließend mit einem Bus in Richtung Flughafen.
      Sister Hifadhi hat zum Glück noch einen Sitzplatz bekommen, wir stehen bei der doch recht holprigen Fahrt (asphaltierte Straßen gibt es hier nicht überall und der vorherige Platzregen erschwert die Situation für die Fahrer zugleich) im Gang und krallen uns an den Sitzlehnen fest. Schnell stellen wir fest, dass ein Bus, der für 22 Sitzplätze ausgelegt ist, hier gerne auch mal 41 Menschen gleichzeitig transportiert. Eng aneinander gekuschelt ging es dann also durch viel Matsch, riesige Pfützen, die teilweise schon einem kleinen Teich gleichen, und kreuz und quer über die Straße. Auf Straßenspuren wird hier unter solchen Bedingungen seltenst geachtet - Hauptsache man fährt den für das Fahrzeug besten Weg, auch wenn der zeitweise vielleicht auf der Gegenfahrbahn liegt und somit diesen zum Stehen bringt.

      Am Flughafen angekommen heben wir erstmal tansanische Schilling ab, bevor wir uns eine Stunde lang durch ein Vodafone SIM Karten Chaos kämpfen. Letzten Endes schaffen wir es aber, eine neue SIM Karte zu bekommen und eine alte mit neuem Guthaben aufzuladen. Den täglichen Updates hier auf dem Blog steht also nichts mehr im Wege!

      Da wir auf dem Weg zurück nach Kitunda einige Besorgungen machen wollen, entscheiden wir uns dazu, lieber ein Taxi zu rufen. Sister Hifadhi hat da zum Glück sehr gute Kontakte, sodass wir kurze Zeit später in einem klimatisierten Auto sitzen und Wasser, Obst und Snacks kaufen können. Schnell stellt sich aber tatsächlich heraus, dass es besser ist, wenn wir im Taxi sitzen bleiben, während Sr Hifadhi an der Straßenseite das Obst und Gemüse kauft, da unsere Anwesenheit wohl den Preis beeinflusse.

      Zurück im Jino Haus angekommen helfen wir das Abendessen zuzubereiten. Es gibt eine Art Kohlsalat, mit Gulasch und Reis. Wir sitzen lange mit den Schwester zusammen, zeigen Ihnen ein mitgebrachtes Fotoalbum aus der Heimat von unseren Liebsten und unseren Hobbies und lachen sehr viel.
      Die kleine “Success” hat riesen Spaß daran, sich jedes Bild anzugucken und jedes einzelne dieser Bilder mit “wazungu” zu kommentieren - übersetzt heißt dies “weiße Menschen”.

      Gegen 21:00 Uhr verschlägt es uns in unser Zimmerchen, wir schreiben noch ein bisschen an den Blogposts, lassen den Tag Revue passieren und bereiten uns mental schonmal auf den morgigen Tag vor: ab morgen geht es für uns für sechs Tage tagsüber in das Kitunda Health Centre, wo wir bei zahnmedizinischen Behandlungen unterstützen werden. Die Aufregung steigt definitiv, aber wir freuen uns auch ungemein.

      Usiku mwema (gute Nacht)!
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    • Day 37

      Bagamoyo paradise⛵️🌴

      June 15, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 26 °C

      Am nächsten Morgen geht’s dann für uns weiter und raus aus der geschäftigen Stadt. Natürlich wollen wir uns mit den Daladalas (die typischen öffentlichen Busse, die die Locals hier immer benutzen) weiter durchs Land bewegen. Also gehen wir zur ersten Station und es folgt eine dreistündige Fahrt mit zweimal umsteigen - Katis erste lange Fahrt hiermit und es war relativ entspannt. Wir haben uns die Zeit mal wieder mit Tierraten vertrieben, wie Robert es auch schon mit Isi, Marc und Tahnee auf dem Weg nach Peramiho getan hatte👌🏻

      Unser Ziel ist Bagamoyo - eine geschichtsträchtige und einfach wunderschöne Stadt am Meer. Wir haben nur Sage und Schreibe 2,30€ für die Fahrt bezahlt und sind ganz schön durchgeschwitzt, aber glücklich dass wir da sind. In unserem Hostel angekommen, sind wir geradezu perplex über die Schönheit des Hostels. Überall riesige Pflanzen, es gibt einen Pool und nach hinten raus noch eine große Rasenfläche. Einfach genial!!😍

      In den folgenden Tagen haben wir viele verschiedene Dinge erleben dürfen und hier kommen nur ein paar der Highlights vor. Ein langer ausgiebiger Strandspaziergang im Sonnenuntergang haben wir sehr genossen, während die Schiffsbauer noch fleißig am werkeln waren und die Fischer mit ihrem Fang wiederkamen und den Fisch vor Ort direkt verteilten. Wir laufen soweit unsere Füße uns tragen und kommen bei einem großen Mangrovenwald heraus, der ins Meer gewachsen ist, einfach wunderschön.

      Außerdem treffen wir im Hostel auf Selemani, ein Tansanier mit dem wir uns viel über die Herstellung von Armbändern, Ohrringen und Ketten aus Muscheln unterhalten. Er ist wirklich ein sehr sympathischer Mensch und wir haben eine tolle Zeit zusammen. Im Laufe des Abends kommen noch zwei Schweizer dazu, die hier seit 12 Jahren immer wieder herkommen und im Krankenhaus an verschiedenen Krankheiten forschen. Nico - der eine der beiden - lädt uns nach kurzer Zeit auf sein Boot hier zum Segeln ein.

      Also geht’s zu einem unserer absoluten Highlights: einem Segeltörn auf einem Mgalawa mit Idrisa. Das Boot sieht wie ein kleines Kanu mit Segel aus und hat an beiden Seiten wie zwei Kufen. Idrisa unser Kapitän ist ein einheimischer Fischer und versteht kein Wort englisch. Aber mit Händen und Füßen und unserem gebrochenen Kiswahili machen wir uns eine geniale Zeit zusammen und er zeigt uns, wie man das kleine Boot segelt. Wir segeln in den Sonnenuntergang hinein und sind einfach nur glückselig über die Tour und den fröhlichen Idrisa, der immer wieder versucht uns über verschiedene Dinge auszufragen 😁

      Bagamoyo war früher die Hauptstadt der Kolonie der Deutschen. Im Alten Fort ä ist heute eine Touristeninfo und dort treffen wir auf John, der uns eine sehr ausführliche, interessante aber auch erschreckende Tour durch die Geschichte des deutschen Kolonialismus in Tansania gibt und wir besuchen noch bestehende alte Standorte wie das Fort, den Friedhof, den ehemaligen Hängplatz und das Boma (Verwaltungssitz). Zusätzlich zeigt er uns noch das College of Arts. Hier kommen wir in den Genuss von Proben der Studierenden, die im Theater und Tanz in kleinen Gruppen Aufführungen zeigen. Was für ein Privileg, dass wir das auch sehen konnten! Hier am College kann man alles mögliche von Kunst, Musik und Tanz bis hin zu Schauspiel und Fotografie bzw. Journalismus studieren.
      In diesem Zusammenhang besuchen wir auch noch die erste katholische Kirche Tansanias, die damals von einer Gruppe von Priestern hier erbaut wurde. Auch hier bewegen wir uns auf den Spuren der Kolonialzeit.

      In unserem Hostel treffen wir auf ein kleine Gruppe von jungen Engändern, die eine Famulatur im Krankenhaus auf Sansibar gemacht haben und nun ebenfalls durchs Land reisen. Sie geben uns noch ein paar Tipps für den Norden und wir unterhalten uns über alle möglichen Sachen.
      Robert bringt Kati im Laufe der Tage auch Yaniv bei, was er vorher immer mit Marc gezockt hat. Nach kurzer Zeit geht es heiß her und natürlich verliert Robert direkt die erste Runde - wie es auch gefühlt immer mit Marc war😅

      Morgen wollen wir dann in den Saadani Nationalpark für eine Bootstour. Nach langem Feilschen mit unserem Guide freuen wir uns sehr darauf!!
      Usiku mwema😴
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    • Day 58

      Bagamoyo

      October 30, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 30 °C

      Montag
      Heute sind wir früh nach Bagamoyo gestartet. Bagamoyo ist eine kleine Hafenstadt an der Küste nördlich von Daressalam. Wir sind ca 1.5 Stunden hingefahren. Dort angekommen haben wir uns ein paar Hotels angeschaut, wo Marcus sein zwischenseminar machen wollen könnte. Danach sind wir am Strand entlang zum Hafen spaziert. Es war wirklich sehr schön.❤️ Wir haben uns auf dem Weg eine alte Kriegststätte angeschaut. Danach haben wir und die Boote am Hafen angeschaut und es sind alles ganz alte Holzboote gewesen. Generell ist mir aufgefallen, dass es in Bagamoyo sehr arm und alt ist. Später sind wir durch den Fischmarkt gegangen und das hat soooo sehr gestunken.😂 Aber da lagen teilweise richtig große Fische, fand ich krass. Dann sind wir in ein Restaurant gegangen, das hat mir richtig gut gefallen dort und sah richtig schön aus. Ich hab dann Nudeln mit Pesto gegessen. 😋 Anschließend sind wir noch zu einem Kunstmarkt in einer Halle gegangen und haben ein paar Bilder für unser Haus gekauft. Abends sind wir dann wieder zurück nach Kipepeo in unser Hotel gefahren.😃Read more

    • Day 4

      Reaktion statt Prävention

      May 1, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 29 °C

      Um 7:00 Uhr klingelt der Wecker. Der erste Arbeitstag steht an! Wir schmeißen uns in die OP-Kleidung des UKM (haben wir definitiv nicht vermisst), die Kathi und Laura netterweise für uns dagelassen haben. Dann gibt es bei legeren 25 Grad am Morgen zusammen mit Sister Hifadhi einen heißen Tee und eine Süßkartoffel für jede von uns. Sr. Hifadhi erklärt uns, dass der heutige Tag (1.Mai) etwas anders ablaufen wird als ein normaler Arbeitstag. Am heutigen Feiertag startet die Messe um 9:00 und es werden sehr viele Kinder da sein. Wie viele es tatsächlich sind, werden wir später noch am eigenen Leib erfahren.

      Aber zunächst heißt es "Auf auf" und los geht's zur Zahnstation, die groß mit "Meno" = Zähne gekennzeichnet ist. Hier werden vor allem Extraktionen durchgeführt. Draußen treffen wir eine Patientin mit einer riesig geschwollenen Wange an (Verdacht auf einen Abszess). Sr. Hifadhi guckt sich die junge Frau noch kurz an, bevor sie uns ins hintere Behandlungszimmer führt, um Dr. Josef vorzustellen. Dr.Josef ist 23, kommt aus Mbeya und ist seit kurzem mit dem Studium fertig. Seit Anfang des Jahres arbeitet er in Kitunda als Zahnarzt und unterstützt hier tatkräftig Sr. Hifadhi, die vorher allein tätig war und allerhand zu tun hatte. Während wir Dr. Josef noch kurz bei der laufenden Behandlung zugucken, verlässt Sr. Hifadhi die Zahnstation um zur heutigen Messe zu gehen. (Dauer: ca. 3 Stunden). Die nächste Patientin kommt und Dr. Josef übergibt uns das Zepter. Uns ist hingegen die Überforderung ins Gesicht geschrieben. Nicht nur die sprachliche Barriere macht uns zu schaffen, auch der Tatsache, dass wir in der Uni bisher nur 3-4 maximal parodontal vorgeschädigte Zähne extrahiert hatten, macht die Situation nicht einfacher. Nun gut, erstmal den Befund erheben. Es gibt viele Baustellen, aber ein Zahn ist tief zerstört und bei einem 5er im Unterkiefer ist distal eine große Karies zu erkennen. Schnell ist klar: Der schmerzende Zahn muss extrahiert werden. Nach Rücksprache mit dem Mann der Patientin können wir sie von einer Füllung am 5er überzeugen. Los geht es mit der Anästhesie. Bis diese wirkt präpariert Tahnee die Kavität. Mit einigen geschickten helfenden Handgriffen von Dr. Josef ist die Füllung in 15 Minuten fertig. Danach geht's für Isi unter Anleitung an die Extraktion. Aufgrund der fortgeschrittenen Entzündung wirkt die Anästhesie leider nicht optimal, sodass die Patientin gleich zu Beginn anfängt zu weinen und zu schreien. Wir beide sind mit solchen Situationen nicht vertraut und so übergibt Isabel die Zange an Dr. Joseph. Dieser zieht den Zahn mit viel Greifkraft und Geschick in wenigen Sekunden, jedoch weiterhin unter dem Schreien der Patientin. Die Patientin verlässt das Behandlungszimmer bekommt noch Instruktionen und ein Antibiotikum von Rosie. Wir stehen neben dem tiefenentspannten, lächelnden Dr. Joseph und sind allein vom Zuschauen schweißgebadet. Er erklärt uns, dies sei die "nature of our patients"= "Natur unserer Patient*innen". Damit meint er, dass der Zahnarzt in den meisten Fällen nur bei Schmerzen aufgesucht wird und nicht für Vorsorgeuntersuchungen. Die Gründe dafür sind einerseits die Angst vor dem Zahnarzt und den Schmerzen, aber auch die fehlenden finanziellen Mittel. Dies ist auch der Grund dafür, dass wir bei allen folgenden 10 Patient*innen nur Extraktionen, an den Zähnen die aktuell Probleme machen, durchführen.
      Es beschäftigt uns, dass wir offensichtlich behandlungsbedürftige Zähne nicht versorgen können. Jedoch nehmen wir die Situation natürlich so hin wie sie ist und probieren die Extraktionen so schmerzlos und zügig wie möglich zu gestalten, um so die Patient*innen von ihren Schmerzen zu befreien.
      Ein zwei Behandlungen später klappen dann auch ersten eigenen Extraktionen. Nach der langen Messe kommt Sister Hifadhi noch dazu und arbeitet an ihren Prothesen weiter.

      Nachmittags genießen wir im Jino Haus zu lautem Kinderstimmen von draußen unser "Chapati" (leckeres Brot).
      Dann kommt Agrepina (8 Jahre) mit der kleinen Mafanikio (Success) zum Jino Haus. Sie wollen mit uns zur Kirche gehen, wo die ganzen Kinderstimmen herkommen. Wir fragen Sr. Hifadhi, die immernoch an den Prothesen arbeitet. Sie lässt uns gehen und trägt Agrepina auf uns zu leiten und aufzupassen. Isi nimmt ihre Kamera mit und hängt sie Agrepina um den Hals, die direkt großen Spaß daran hat Fotos zu schießen. Noch sind wir in einer Nebenstraße, doch als wir in der Nähe der Kirche kommen, rennen uns immer mehr Kinder entgegen, die alle sehr interessiert an uns sind, aber vor allem wollen sie von Agrepina fotografiert werden. Die meisten Kinder sprechen zu unserer Überraschung ziemlich gut Englisch. Jedes Foto was wir machen wird voller und voller, sodass wir irgendwann in der Menge der ganzen watoto (Kinder) auf dem Foto untergehen. Agrepina ist zwar noch klein, aber kann sich zum Glück gut durchsetzen gegen die ganzen Kinder, die auch Fotos schießen wollen. Wir machen einen kurzen Abstecher bis vor die Kirche aber merken schnell, dass es langsam zu viel wird, besonders für die kleine Success, die sich auf Tahnees Arm festkrallt. Also treten wir den Rückweg an und Agrepina läuft vorraus. Ca. 30 Kinder kommen noch mit bis zum Eingang des Health Centers. Dann müssen wir ihnen sagen, dass sie nicht reinkommen können. Byebye watoto wazuri!

      Zurück am Jino Haus setzen wir uns mit den beiden Kindern und Sister Hifadhi zusammen und schauen alte Bilderbücher von Johannes, Magdalena und ihrer Familie zu ihrer Zeit in Tansania. Success ist so müde, dass sie noch auf Tahnees Schoß tief und fest einschläft.

      Es gibt noch ein leckeres Abendessen und wir fangen an bunte Schlüsselanhänger für alle Sisters zu knüpfen. Danach geht's ab ins Bett denn morgen ist ein neuer Tag mit neuen Patient*innen, Herausforderungen und Erfahrungen, für die wir alle Energie gebrauchen können.
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    • Day 56

      Bahnfahrt nach Dar es Salaam

      October 28, 2023 in Tanzania ⋅ ☀️ 30 °C

      Samstag
      Wir waren endlich wieder zuhause in Moshi! Und nach Wochen war es auch der erste Tag für mich, ohne richtigen Plan. Den hab ich natürlich genutzt um mich auszuruhen. Aber der Tag war nicht ganz ohne Plan denn um 18:30 geht unsere Bahn nach Daressalam (Ostküste Tansania, indischer Ozean) ab Moshi los. Morgens haben wir erstmal alle gemeinsam gefrühstückt. Lotti hat auch endlich ihren nachträglichen Geburtstagskuchen bekommen. Danach ist Johanna zum Fußball und Lotti ins Nagelstudio. Ich hab einfach entspannt meine Rucksäcke gepackt und gechillt. Als die anderen beiden wieder nachhause kamen, haben wir noch Nudeln mit Tomatensoße gekocht.😋War sehr lecker! Um 18 Uhr sind wir los zum Bahnhof, um die Bahn um 18:30 zu bekommen. Doch dann hat Upendo gesagt, die Bahn fährt erst um 20 Uhr los, war bisschen nervig. Im Endeffekt sind wir erst um 20:45 eingestiegen.🤣 Aber das ist halt Tansania. Im Zug haben wir ein Schlafwagen gebucht. Wir wollten eigentlich zu 4 in einen und Marcus in den anderen, aber das hat nicht so ganz funktioniert. Also war ich nur mit Lotti zusammen, aber immerhin nicht alleine. Wir haben unsere Sachen in den Wagen gebracht und haben dann auch direkt versucht zu schlafen. Schlafen ist hier aber wirklich nahezu unmöglich denn die Bahn ist eine richtige Bimmelbahn!! Jeder Hügel schwingt einen aus der Matratze und es ist bisschen wie Achterbahn fahren.😃😂 Aber es ist trotzdem ganz lustig. Als Lotti und ich gegen 2:30 auf Toilette mussten, ging eine richtige Party im Zug mit lauter Musik und alle haben getanzt, (Im Abteil des Bordrestaurantes) es war zwar sehr lustig anzusehen, aber alle waren total betrunken, sodass Lotti und ich uns mega beeilt haben. Aber auch das beschreibt Tansania sehr gut!!😂 Zum Glück hat ein Sicherheitsmann auf uns aufgepasst! Wir sind dann beide schnell aufs Hockklo und dann wieder zurück und haben versucht weiterzuschlafen. Da mittlerweile das Fenster aber auch sehr weit offen war, konnten wir jedes Wort von der Party hören..💀🤦🏽‍♀️ Nach 19 Stunden sind wir am nächsten Tag gegen 15:30 angekommen und direkt ins Hotel gefahren. Dort haben wir auch nur noch entspannt.☺️Read more

    • Day 31

      Der letzte Arbeitstag 🦷

      June 9, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 24 °C

      Heute ist es soweit. Es steht unser letzter Arbeitstag unserer zahnärztlichen Famulatur an. Wieder einmal geht‘s früh aus den Federn und zum Frühstück mit Sr. Hifadhi. Im Anschluss gehen die Behandlungen direkt los. Heute werden wieder ausschließlich Zähne extrahiert, wobei auch der eine oder andere knifflige Zahn mit dabei sein sollte. Zwischendrin legt sich Marc mal auf den Patientenstuhl und wir albern mit Sr. Hifadhi herum, welcher Zahn bei Marc denn gezogen werden sollte - wir haben uns für alle Zähne entschieden 😄

      Nach dem Arbeitstag wird sich herzlichst von Dr. Joseph verabschiedet. Wir sind wirklich froh einen so freundlichen und herzlichen Kerl kennengelernt zu haben. Mit Sr. Hifadhi verbringen wir noch das Wochenende, daher wird die Verabschiedung auf später vertagt. Nach dem Behandlungstag fahren Robert und Sr. Hifadhi zu dem Dentalshop, um die nötigsten Materialien einzukaufen. Es geht mit dem Daladala in die Innenstadt und wir zahlen mal wieder nur 1000 TZS p.P.👌🏻 Marc bleibt leider zuhause, da er einen etwas lästigen Magen-Darm Infekt besitzt und den restlichen Tag im Bett verbringt. Robert macht außerdem noch seine Wäsche. Seine Freundin Kati, die am Abend in Daressalaam landen wird, wird sich freuen 😄

      Bevor wir zum Dental Shop fahren, will Sr. Hifadhi noch ein Geschenk für Marc und Robert besorgen. Wir gehen zu einem Laden, wo viele verschiedene Stoffe verkauft werden und Robert darf die Aufgabe übernehmen, auch für Marc einen Stoff auszusuchen 😅 Am Ende entscheiden wir uns gemeinsam für ein größeres Tuch, auf dem Hakuna matata steht, was so viel bedeutet wie „es gibt keine Sorgen“. Und dann überrascht Sr. Hifadhi Robert auch noch damit, dass sie gerne noch eins für Kati kaufen würde. Er kann ihr gar nicht genug danken für diese unglaublich beeindruckende Gastfreundschaft von ihr!! 😍

      Danach geht’s mit dem TukTuk weiter zum Dental Shop. Ursprünglich hatten wir uns hier überlegt, für den Standort Kitunda sämtliche Materialien für Wurzelkanalbehandlungen einzukaufen. Leider gibt es hierfür kein Röntgengerät. Einen Kompromiss hätten wir mit dem Kauf eines RayPex Geräts gefunden, mit dem man die Länge des Wurzelkanals über Widerstandsmessungen elektronisch ermitteln kann. Leider hat sich alleine dieses Gerät als viel zu teuer erwiesen, sodass wir uns doch dafür entschieden haben, Füllungsmaterialien, Abformmaterialien und Prothesenzähne einzukaufen. Nach dem Besuch beim Dentalshop, gibt es mal wieder eine chaotische Heimfahrt. Wiedereinmal hat sich ein Taxifahrer verfahren, sodass der Heimweg wieder nahezu doppelt so lange dauert, als er hätte sein müssen. Speziell hier in Kitunda bzw. Daressalaam landen wir immer wieder in Verkehrsmitteln, die zunächst Probleme mit der Orientierung haben 😄 Aber Sr. Hifadhi klärt alles und wir kommen am Ende wieder heil an..

      Abends wieder angekommen wird noch mit Sr. Hifadhi, Sr. Bonita und Sr. Goretti zu Abend gegessen. Am späteren Abend fahren dann Robert und Sr. Goretti noch zum Flughafen und holen Kati ab. Voller Aufregung und Vorfreude kann er es kaum abwarten, sie nach einem Monat wiederzusehen. Schließlich kommt sie durch die Tür und die beiden laufen direkt aufeinander zu und umarmen sich lange und innig. Wie schön es doch ist, sich endlich wieder in den Armen halten zu können!! Zuhause angekommen, geht’s nur noch schnell ins Bett und es wird sich vom Tag erholt.

      Allen eine gute Nacht - usiko mwema!
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    • Day 64

      Back home 🇹🇿🇩🇪

      July 12, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 22 °C

      Als wir in Kitunda ankommen, werden wir schon von der kleinen Succes und Agripina erwartet. Wir betreten wieder das Gelände und gerade für Robert fühlt es sich an wie nach Hause kommen. Nach den 4,5 Wochen unterwegs und insgesamt 9 Wochen Reise für Robert ist es schön, nochmal die letzte Nacht an einem gewohnten Ort zu verbringen. Den Rest des Abends albern wir noch ein wenig mit den beiden Lütten herum und versuchen uns, mit Agripina auf Kiswahili zu unterhalten.

      Schon am Abend haben wir verabredet, dass Robert morgen nochmal Sister Hifadhi in der Dental Clinic unterstützt, da Dr. Joseph nicht mehr da ist und Sr. Hifadhi für jede helfende Hand dankbar ist. Also geht’s wieder früh raus und es gibt ein kurzes Frühstück zusammen. Und schon geht’s voller Motivation für Robert in die Clinic 🦷. Nur leider sind erstmal keine PatientInnen da und deshalb kommt er wieder zurück zu Jino House und wir packen erstmal unsere Sachen.

      Im Laufe des Vormittags zieht Robert noch ein paar Zähne und legt einige Füllungen, während Kati liest oder zwischendurch ebenfalls in der Clinic ist und wir uns mit Sr. Hifadhi austauschen. Nach diesem erfolgreichen Vormittag essen wir mit Sr. Hifadhi wieder zum Mittag - heute gibt’s Fisch. Robert ist da fein raus wegen seiner Allergie, aber Kati bekommt einen ganzen Fisch auf den Teller 😅. Als wir dann noch über die Fischmärkte diskutieren - diese sind unserer Meinung nach wenig hygienisch und die Fische liegen z.T. in der Sonne und riechen nicht wirklich lecker - muss Kati mit ihrem Fisch wirklich kämpfen.

      Nach dem Mittag wollen wir uns dann noch zusammen auf den Weg zum geplanten Kindergarten von Sr. Hifadhi machen. Durch die Spendengelder, die Tahnee und Isabel gesammelt hatten, ist hier in den letzten vier Wochen viel passiert und Sr. Hifadhi zeigt uns stolz die Ergebnisse. Wir staunen nicht schlecht und bewundern ihr Hingabe und Engagement für ihr Projekt.
      Auf dem Rückweg mit dem Daladala - das können wir uns ja nicht ein letztes Mal entgehen lassen 😁 - steigen wir ein wenig früher aus, da Kati gerne noch ein paar Maharage (Bohnen) von hier mitnehmen will und wir noch Mandazi (ein leicht süßes, typisches Gebäck von hier) kaufen wollen. Somit haben wir auch fast auf den Schilling genau unser Geld ausgegeben 👌🏻.

      Zurück in Kitunda bereiten wir die letzten Sachen vor, essen mit Sr. Hifadhi und Sr. Goretti noch das letzte Mal Zege (Chipsi Mayai) und dann geht es auch schon zum Flughafen.
      Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit hier vergangen ist! Und wir sind beide unglaublich dankbar für die tollen Erfahrungen und Momente, die wir hier machen bzw. erleben durften ☺️. Am Flughafen verabschieden wir uns noch von Sr. Hifadhi, die meint, wir müssten ja auch gar nicht abfahren und könnten einfach dableiben.

      Nun steht der letzte Abschnitt vor uns, nämlich der Rückflug nach Deutschland. Es ist Mittwoch und wieso sollte es anders sein als die letzten beiden Mittwoche mit Marc: Wir haben schon jetzt eine Stunde Verspätung und können nur hoffen, dass wir unseren Anschluss in Amsterdam erreichen werden…🙈😅
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    You might also know this place by the following names:

    Coast Region, Pwani

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