Tanzania
Lugalo

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Travelers at this place
    • Day 27

      Start im Ilula lutheran hospital

      November 30, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 19 °C

      Im ca. 50 Minuten von Iringa entfernten Ilula bin ich nun für die nächsten 2 Monate zu Hause.
      Wohnen darf ich bei der Familie Thesha, da habe ich ab jetzt 2 neue Schwestern und 2 neue Brüder.
      Das Spital ist doch um einiges grösser als gedacht. Im Monat kommen 250-300 Babys auf die Welt (bei meinem vorherigen Arbeitsort waren es etwa so viele im Jahr). Das heisst im Gebärsaal (Saal ist dabei wirklich das richtige Wort, da alle Betten in einem grossen Zimmer stehen) haben 9 Gebärende platz. Die rein medizinischen Abläufe sind gar nicht soooooo unterschiedlich zu dem was ich mir gewohnt bin. Diese werden einfach in nicht ganz so optimalen Bedingungen (genügend Licht, genügend Platz, mehr als genug Material) durchgeführt.
      Dinge wie Privatssphäre, Geburtsbegleitung, informierte Wahl oder 1:1 Betreuung jedoch sind so gar nicht zu finden.
      Ich geniesse die vielen neuen Eindrücke und lerne jeden Tag Neues (zbp. Kann man statt einem Stauschlauch für die Blutentnahme auch einfach einen Handschuh verwenden🤯🦊).
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    • Day 54

      Reproductive and child health

      December 27, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 21 °C

      Letzte Woche durfte ich einige Tage in der ambulanten Abteilung für RCH (Reproductive- and Childhealth) arbeiten. Sie besteht aus 4 Räumen für Schwangerschaftsvorsorge, Familienplanung, HIV Abteilung und einer Abteilung wo Kinder gewogen und geimpft werden.
      In dieser Abteilung ist vor allem am Montag und Freitag sehr viel los, die Menschen welche eine Untersuchung möchten kommen einfach vorbei, machen davor also keinen Termin aus. So gibt es auch keine verbindlichen Termine. Trotzdem kommen die Meisten sehr zuverlässig zu ihren monatlichen Schwangerschaftsvorsorgen, monatlichen Terminen zum Wiegen der Kinder, Impfterminen, Terminen für die Dreimonatsspritze oder die Abgabe von ihren HIV Medikamenten.
      Das liegt wohl auch daran, dass diese Leistungen für die Bevölkerung kostenlos sind und von der Regierung bezahlt werden. Jedoch wird nicht unbedingt notwendiges Material nicht bezahlt. So müssten die Frauen beispielsweise für 1000 Schilling (ca. 40 Rappen) sterile Handschuhe für die Spiraleneinlage kaufen, was die meisten nicht machen. Generell aber finde ich die Familienplanungsabteilung sehr fortschrittlich, die Beratung ist sehr ausführlich und den Frauen wird eine informierten Entscheidung ermöglicht, auch Nachsorgetermine sind Standart und inklusive. Das Modell funktioniert natürlich nur für die Menschen mit Zugang zu medizinischer Versorgung, das ist für ein Grossteil der ländlichen Bevölkerung in Tansania nicht der Fall.
      Auch die Schwangerschaftsversorgung läuft theoretisch ähnlich zu den europäischen Standarts ab. Zusätzlich ist eine Malariaprophylaxe und eine routinemässige Substitution mit Eisen und Folsäure während der gesamten Schwangerschaft empfohlen. HIV wird zu Beginn der Schwangerschaft (inkl. Test für den Ehemann) und ein weiteres Mal im 7 Monat getestet. Die HIV Rate liegt in ländlichen Gebieten bei ca. 10%. Wenn die Schwangeren medikamentös behandelt werden, gebären sie spontan. Das Baby wird anschliessend bis zum 18 Monat medikamentös behandelt, bis zum 6 Monat ausschliesslich gestillt und ist dann in 95% der Fälle HIV negativ. All das ist für die Betroffenen gratis.
      Ultraschalluntersuchungen müssen jedoch selbst bezahlt werden, weshalb viele in der Schwangerschaft nie eine hatten. Das führt dazu, dass es viele fragliche Geburtstermine gibt und man eigentlich nie genau weiss, ob die Gebärende nun in der 35 oder 43 Schwangerschaftswoche ist. Auch Fehlbildungen werden so meist nicht erkannt.
      Prophylaktische Untersuchungen der Frauengesundheit sind ebenfalls freizugänglich, wenn man denn Zugang zu medizinischer Versorgung hat und weiss, dass solche Untersuchungen sinnvoll sind. Hier werden jedoch keine PAP-Abstriche gemacht, sondern für die Untersuchung auf mögliche Krebszellen in der Zervix, wird diese mit Haushaltsessig eingestrichen und anschliessend visuell untersucht.
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    • Day 68

      Von Jambo, Shkamo, Muzungu und Poa Vipi

      January 10 in Tanzania ⋅ ☁️ 20 °C

      Meine Zeit in Ilula geht bald zu Ende und darum ist es Zeit eine kleine Zusammenfassung von den Dingen zu machen, welche ich abgesehen von der Arbeit im Spital gemacht habe.
      Spaziergänge in die Shambas (Felder der Bauern) begannen immer mit viel Winken, Mambo und Poa, denn als Muzungu in einem afrikanischen Dorf Spazieren zu gehen ohne sich wie ein Tier im Zoo zu fühlen, ist fast unmöglich, auch noch nach 6 Wochen. Die Ruhe ausserhalb des Dorfes genoss ich dann umso mehr.

      Obwohl es hier schöne Gegenden und Berge gibt, gibt es keine Wanderwege (die Freizeitgestaltung ist im Allgemeinen nicht wirklich prioritär). Deshalb war die kleine Wanderung mit einigen vom Spital sehr schön. Als ich das alleine versucht habe, endete es damit, dass ich 3 Stunden der Hauptstrasse entlang lief und von 1000 Trucks überholt wurde und von der Hälfte von ihnen angehupt.

      Frank, mein Gastvater hat direkt neben seinem Haus eine Halle gebaut. Diese Halle dient einerseits dem gemeinsamen Sportmachen wie auch dem Fussballschauen. Das Sportprogramm bestand grösstenteils aus der afrikanischen Version von Step-Aerobic. Meine Koordinationsfähigkeit wird schon bei der europäischen Version ziemlich gefordert. In Afrika ist alles doppelt so schnell. Ich sorgte auf jeden Fall für Erheiterung bei den Anderen.
      Gegen Ende meines Aufenthalts war der Fokus dann eher auf dem Fussballschauen, weil irgendeine Meisterschaft startete und die Übertragung auf dem Fernseher war wichtiger als das eigene Sportprogramm. Aber auch das führte aber zu erhöhtem Puls, sehr intensiv wurde es jeweils bei geschossenen Toren.
      Fussball ist generell ein grosses Thema, nicht nur das Zuschauen, auch sieht man überall Kinder Fussballspielen, meist mitten auf der Strasse. Wenn kein Fussball zur Verfügung steht, werden Stofffetzen mit einer Schnur zusammengebunden und somit für Ersatz gesorgt.

      In der Iringa Region hat Ende Dezember die Regensaison gestartet. Es regnet nun eigentlich meistens jeden Tag heftig, wenn die Sonne scheint ist es extrem tüppig. Die Regensaison führt dazu, dass Mais, Tomaten, Mangos, Bohnen förmlich aus dem Boden schiessen. Wenn ich nicht die ganze Zeit hier gewesen wäre, würde ich die Umgebung nicht mehr erkennen, weil alles so grün ist und frühere Spazierwege nun Felder sind wo Mais oder anderes Gemüse wächst.
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    • Day 61

      Kaiserschnitt

      January 3 in Tanzania ⋅ ☁️ 22 °C

      Die Kaiserschnittrate liegt in diesem Spital bei 50%, was sehr hoch ist. Diese Rate macht aber Sinn wenn man bedenkt, dass hier keine anderen Möglichkeiten bei einem langsamen Geburtsfortschritt, kindlichem Stress oder mütterlicher Erschöpfung bestehen (es gibt kein Wehenmittel unter der Geburt, keine PDA oder andere Schmerzlinderung, keine Ultraschalluntersuchung, keine Vakuum- oder Zangengeburt, keine Bewegung...) Na gut Bewegung wäre eine einfache Möglichkeit, die aber bei 9 Gebärbetten in einem Raum schwierig ist und kulturell nicht anerkannt scheint.
      Die Operateure sind aber ziemlich versiert bei einem Kaiserschnitt, welche in Spinalanästhesie und fast perfekt sterilen Bedingungen durchgeführt wird, trotzdem ist es Afrika und im Operationssaal sind auch mal Eidechsen zu Gast.
      Nach dem Kaiserschnitt gibt es standardmässig Wehenmittel und Pethidin zur Schmerzlinderung. Wenn die Schmerzlinderung nicht reicht, muss man Glück haben und hoffen dass andere Schmerzmittel gerade verfügbar sind. Die Frauen werden auf einer seperaten Abteilung regelmässig überwacht und bleiben 3 Tage im Spital.
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    • Day 44

      Geburt

      December 17, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 26 °C

      Wenn eine Frau mit Wehen in die Gebärabteilung kommt wird sie erstmal untersucht und es wird entschieden ob sie in die Gebärabteilung kommt oder auf der Pränatalstation untergebracht wird. Ab "moderaten Wehen" und Muttermunderöffnung von 3cm kommt sie in die Gebärabteilung. Ab da liegt sie auf ihren Kangas (grosse Baumwolltücher, die Mama braucht etwa 20 und nochmal 9 fürs Baby) auf dem Bett und alle 4 Stunden werden Vitalwerte, Herztöne vom Baby und Muttermundseröffnung kontrolliert und in Schulheften und Partogramm dokumentiert. Bei einem zu langsamen Fortschritt in 4 Stunden (weniger als 2cm Muttermundseröffnung in 4 Stunden) werden die Frauen kathetrisiert und bekommen einen venösen Zugang. Nach weiteren 4 Stunden mit zu langsamen Fortschritt gibt es einen Kaiserschnitt. Andere Massnahmen wie Begleitung der Frauen, Bewegung, Medikamente, Schmerzlinderung, alternative Wehenförderung ect. Gibt es nicht.
      Das Baby kommt dann unter aktiver Anleitung zum Pressen in Rückenlage auf die Welt und wird erstmal ordentlich trocken gerieben bis es richtig schreit (da gibt es schon mal blaue Flecken beim Baby) anschliessend gewogen und in Kangas gewickelt. In dieser Zeit wird die Plazenta unter aktivem Management entwickelt und allfällige Geburtsverletzungen (egal wie gross) werden von den Pflegenden unter dem Licht von Handytaschenlampen versorgt.
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    • Day 63

      HIV

      January 5 in Tanzania ⋅ ☁️ 19 °C

      In einem Gebäude, welches mit CTC beschriftet ist, was so viel wie Care and Treatment bedeutet (der Name soll für Privacy sorgen und nicht verraten um was es sich handelt), findet man die Abteilung welche für die Testung, Behandlung und Aufklärung von HIV Patient*innen zuständig ist.
      Alles rund um das Thema HIV (Testung, Kontrolle, Beratung, Medikamente, Behandlung...) Ist für die Menschen kostenlos, die Kosten werden von der Regierung getragen. In der Region Iringa liegt die HIV Rate bei 11%, diese hohe Zahl lässt sich durch die schlechte Bildung sowie der Verbindungsstrasss zwischen Tansania und Sambia begründen, welche dazu führt, dass hier viele Menschen zusammenkommen.
      Das Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zu testen, so werden alle Menschen, welche ins Spital kommen getestet. Das heisst stationäre Aufnahmen, ambulante Patient*innen und auch ihre Begleitpersonen (!?). Weiter werden Communitytest durchgeführt, das heisst Communityworker testen Menschengruppen mit Risikofaktoren. Bei einem positiven Resultat werden mit dem Indextesting mögliche Betroffene aus dem Umfeld der HIV positiven Person durch Befragung evaluiert und auch getesten. So werden in der Woche in diesem Spital 6-11 neue HIV Diagnosen gestellt.
      Die Betreuung der Patient*innen ist gut, sie kommen bis sie mit Medikamenten eingestellt sind und die Viruslast genügend tief ist, monatlich zur Kontrolle und Medikamentenabgabe, nach einem halben Jahr werden die Kontrollen auf 6 Monate ausgedehnt.
      Die Compliance der meisten Betroffenen ist gut. Trotzdem gibt es immer wieder Fälle, wo Betroffene ihre Medikamente nicht abholen oder nicht einnehmen. Wenn die Medikamente nicht abgeholt werden, probiert die Abteilung die Menschen zu erreichen, was nicht immer gelingt. Es kommt immer wieder zu typischen Krankheiten. In den drei Tagen in der Abteilung wurden 4 positiv auf Tuberkulose getestet und jemand hatte eine kryptokokken Meningitis (Pilzinfektion der Hirnhaut).
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    • Day 35

      Eine weitere Woche im Spital

      December 8, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 20 °C

      Zu Beginn der Woche plagte mich eine Erkältung, die aber nach einem Tag zu Hause mit viel Tee und gutem Essen schnell auskuriert war.
      In den 4 Tagen im Spital war relativ viel los. In jeder Schicht (Die Morning shift dauert hier von 7:30 bis 13:30, obwohl es mit der Pünktlichkeit nicht so ernstgenommen wird und viele +/- 30 Minuten später kommen) kamen mindestens 3 Babys zur Welt und viele Frauen wurden stationär aufgenommen. Durchnittlich sind 15-20 Frauen auf der präntal- und postpartal Station. Die Mütter nach einer Spontangeburt blieben einen Tag. Dabei werden 1x täglich die Vitalwerte gemessen und mehr wird nicht gemacht. Die Frauen versorgen sich und die Babys selber und das Stillen ist kein Thema und klappt immer (mit immer meine ich wirklich immer) mit Essen und Trinken werden sie von Angehörigen versorgt. Auf der Pränatalstation sind Frauen mit Risikofaktoren, welche bis zu 4 Wochen auf den Geburtsbeginn oder Kaiserschnitt warten. Viele hatten bei der letzten Geburt einen Kaiserschnitt und warten auf den nächsten, einige haben schon mehr als 5x geboren (Wenn ein Kind in Tansania zu Hause auf die Welt kommt, werden alle beteiligten bestraft, da Hausgeburten verboten sind), andere erwarten Zwillinge in ungünstiger Lage (beide Zwillinge liegen quer ist hier keine Seltenheit) oder die Frauen haben eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung.
      Bei der Visite wird vom Arzt verordnet was sie brauchen (Medikamente, Labor, Ultraschall...) Mit dieser Verordnung müssen sie zur Zahlstation wo sie die Behandlung bezahlen müssen (praktisch niemand ist versichert), mit der Bestätigung der Zahlung können sie dann ins Labor, zum Ultraschall oder bekommen die Medikamente. Dabei machen das die Frauen alles selbst, das heisst da werden keine Patient*innen begleitet oder gar transportiert und wenn sie eine Spritze oder Medikamente von uns brauchen kommen sie dafür in den Gebärsaal. Auch diese Frauen werden meistens 1x morgens überwacht, die Herztöne des Babys werden mit dem Pinardrohr 1x am Tag kontrolliert.
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    • Day 45

      Was für ein Regenschauer!

      February 19, 2019 in Tanzania ⋅ 🌧 17 °C

      Das war ja furchtbar. Aus dem Zelt raus und schon bist du klitschnass. Zum Glück hatten wir unsere Backpacktaschen am vorherigen Abend ins Lando gepackt. So konnten sie nicht nass werden.
      Trotzdem war es nicht schön mit Badelatschen oder Sandalen durch den Matsch zu laufen. 😅
      Alle haben versucht so schnell wie möglich die Zelte abzubauen und ins Lando zu setzen.

      Die Fahrt war so lang, einfach zu lang. Wir hatten im Lando gefrühstückt und in einem Restaurant nahe Autobahn Mittag gegessen.

      Am Campingplatz angekommen, bauten wir unsere nasse Zelte auf, die zum Glück schnell trockneten. Selbst die Matratzen waren klitschnass. Eigentlich wollten wir im Lando schlafen, aber Chris, unser Guide, hielt uns davon ab, zu heiß und viele Mücken..
      Wir gingen zum Strand.. und entdeckten ganz viele Krebse. Das war lustig, wenn wir die Taschenlampe auf ihnen leuchteten, krabbelten sie ganz schnell weg. Wenn es dunkel war, krochen sie alle aus ihren Löchern raus und zeigten sich.

      Wir packten unsere Sachen um für Sansibar. Sarah und ich wollten jeweils nur den kleinen Rucksack mitbringen, blieben ja eh nur 3 Nächte dort.
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    Lugalo

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