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Jan 4, 2022, 1:00pm · ⛅ 26 °C Altitude: 1,679 m
Thierry der Krieger

Am dritten Tag gehts los Richtung Serengeti. Auf diese freuen wir uns besonders. Dort werden wir dann auch zwei Tage in einem Wildcamp verbringen. 🏕
Um dort hinzu kommen müssen wir ins Hochland fahren in die Ngorongoro Conservation Area.
Dort passieren wir den gleichnamigen Vulkankrater. Diesen werden wir am 6. Tag besuchen. Doch davon erzähl ich euch mehr wenn wir dort waren. Nur vorneweg: Die Aussicht in den Krater ist überwältigend und kein Foto wird dem gerecht.
Beim Eingang der Conservation Area müssen alle zuerst ca. 45 Minuten warten, da der Vizepräsident von Sambia noch unterwegs sein soll. Und tatsächlich kommt plötzlich in einem Karacho ein Autokonvoi angerast. Zuerst ein Pick Up auf dem schwer bewaffnete Soldaten stehen und dann mehrere SUV's mit verdunkelten Scheiben.
Als alle durch sind dürfen wir endlich weiterfahren.
Witson entpuppt sich als Ralleyfahrer. 🏁 Vollgas rast er die Schotterpisten hoch und überholt wie bei Mario Kart ein Auto nachdem anderen. Wir werden durchgeschüttelt wie die Würfel in einem Schüttelbecher und nur die Gurte verhindern das abheben an die Decke. Nachdem wir das Kraterhochland durchquert haben machen wir bei einem Massaidorf halt um dieses zu besuchen. Dies haben wir am Vortag als Gruppe so abgesprochen nachdem wir dem Vorschlag einer Mitreisenden zugestimmt haben.
Der ,,Eintritt" pro Auto ist 50 USD.
Die Masai ist ein uraltes afrikanisches Nomadenvolk welches noch heute ihre Traditionen ausüben. Allerdings ist auch bei ihnen der westliche Einfluss spürbar und einige der Traditionen sind im Umbruch.
Auch die Regierung versucht zu verhandeln und sie teilweise aus der Ngorongoro Conservation Area umzusiedeln, da es zu viele werden und somit auch die Tierwanderung gestört wird. Der Unterschied zu einem Nationalpark und der Conservation Area besteht darin, dass die Völker im Nationalpark nicht leben dürfen in der Conservation Area allerdings schon. Zudem wird mit verschiedenen Entwicklungsprogrammen versucht, die Schulbildung zu fördern und somit auch die jungen Mädchen zu schützen. Den wie in vielen anderen Kulturen leider immer auch noch, ist eine Frau bei den Massais nicht viel wert und wird bereits in jungen Jahren gegen Kühe verkauft. Den Reichtum wird anhand der Anzahl Rinder und Frauen gemessen. Ein Mann kann nämlich soviele Frauen haben wie es die Anzahl seiner Rinder erlaubt. Üblich sind 1-6 Frauen. Witson erzählt uns, dass es auch einzelne Männer gibt die 12-30 Frauen haben. Daher wird auch gerne mal ein Freund vorbeigeschickt um die Frauen bei Laune zu halten. Was sich jetzt vielleicht lustig liest ist aber ein riesen Problem da HIV immer noch sehr weit verbreitet ist und wie bereits gesagt die jungen Mädchen oder Frauen absolut kein Mitspracherecht haben an wenn sie verkauft werden. Da die Massais Halbnomaden sind und immer drei Monate an einem Ort leben, ist der Schulbesuch für die Kinder schwierig. Darum wurden wie bereits erwähnt, durch Hilfsprogramme sogenannte Boardingschools gebildet, was bei uns einem Internat gleichkommt wo die Kinder bleiben können. Dies hat auch den Vorteil die Mädchen in jungem Alter vor dem Ehezwang zu schützen. Denn oftmals können sich die Eltern die teure Forderung von Rindern, der jungen Männern nicht leisten und somit landen die Mädchen bei alten Männern.
Als wir bei einem der vielen Massaidörfer ankommen verhandelt Witson mit dem Sohn des Stammesführers ob wir kommen dürfen.
Dieser Stamm hat 120 Familienmitglieder wovon vier englisch können. Wir werden alle mit den typischen Massai Umhängen und Schmuck verkleidet bevor der Begrüssungsgesang losgeht. Sofort merkt mann aber, dass es nur ums Geld geht. 💰 Noch während des Tanzes kommt der Anführer und will das Geld von uns. Danach müssen die Männer unserer Truppe zum bekannten springenden Tanz antreten. Dabei springen die jungen Massais auf der Stelle so hoch wie möglich und beweisen so ihre Stärke.
Thierry macht sich sehr gut und springt dabei fast so hoch wie der Massai. Dummerweise hat er vergessen seine Umhängetasche auszuziehen welche ihm dann beim springen schön ins Gesicht klatscht. 🤣 Er scheint seine Sache aber gut gemeistert zu haben da er sogar Applaus bekommt.
Zudem wird ihm vom Vizeanführer gesagt, dass er mich teuer verkaufen kann und viele Rinder bekommt da ich eine weisse Frau bin. Als Thierry ihm sagt, dass er mich nicht verkaufen will, meint der Anführer dann zu mir, dass ich indem Fall Thierry halt mit anderen Frauen teilen müsse. Der hat definitv zuviel Sonne abbekommen. 🤯
Auch wir Frauen müssen antreten und mit den Massaifrauen im Takt den Schmuck um den Hals schwenken und auch paar Sprünge vorführen.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich nicht wohl fühle und wie in einem Theater vorkomme. Denn ich spüre keine echte Willkommenheit sondern eher eine gewisse Abwertung in den Blicken.
Mein Gefühl verstärkt sich umso mehr als wir angeblich selbstgemachte Souvenirs kaufen sollen. Auf Schritt und Tritt werden wir belagert und leichters gedrängt. Ich muss zugeben es gibt wirklich schöne Sachen, aber auch bei der Preisverhandlung wird wieder ersichtlich, dass wir als Goldesel gelten. Wir sollen für eine kleines Schälchen das einen Durchmesser von 6cm hat 50USD bezahlen....ich sags ja....definitiv zuviel Sonne. 🌞
Das Dorf ist in einem Kreis gebaut. Es wird durch viele Äste drumherum von wilden Tieren geschützt. In der Mitte des Dorfes ist auch wieder ein Ästekreis. Dort kommen dann die eigenen Tiere in der Nacht rein.
Ein Häuschen von innen dürfen wir noch besichtigen. Diese sind rund und bestehen aus Kuhdung, Lehm und Holz. Darin befindet sich lediglich eine Feuerstelle und je zwei Pritschen rechts und links. Eines für den Mann und das andere für die Frau und Kinder. Es gibt nur ein kleines Loch für wenig Licht, damit es möglichst kühl drinnen bleibt.
Ein Mann hat gleichviel Häuschen wie Frauen. Die Nahrung besteht traditionell nur aus Fleisch, Milch und Blut. Für das Blut werden die Tiere aber nicht getötet sondern lediglich angezapft. Wie bei uns bei einer Blutentnahme. Wildtiere werden aber nicht getötet um diese zu verspeisen. Allerdings essen sie in der heutigen Zeit auch immer mehr andere Lebensmittel.
Am Schluss wird uns die Schule gezeigt. Ich zweifle allerdings stark, dass dort die Kinder die Schulbank drücken. Auch da sieht wieder alles gestellt aus. Das ABC und die Zahlen an einer Tafel. Die Kinder aufgereiht wie Hühner auf der Stange brav mit ihren vorgeschriebenen Heften in den Händen. Die Lehrerin fordert die Kinder auf ein Lied für uns zu singen. Danach werden wir wieder zur Kasse gebeten. Natürlich hat man sich nicht dafür vor den Kindern abzulehnen. Auf Kommando klatschen die Kinder. Dann Vorhang zu und die Tour ist fertig. Wir sind aber froh darüber.
Ah nein ne Zugabe haben wir noch gegeben. Das Klohäuschen wurde eingeweiht. Die ganze Tour lang musste ich so arg pinkeln das ich mich kaum noch konzentrieren konnte. Etwa 100 Meter vom Dorf entfernt steht ein kleines Klohäuschen.
Ich rase in Gepardmanier dorthin. 🐆
Darin ist alles voller Steine und ein kleines Loch am Boden. Zu meinem erleichtern aber alles sehr sauber.
Zurück im Auto ist der Tenor von uns allen gleich. Der Besuch war mehr Abzocke.
Bei der Weiterfahrt passieren wir den Ort an dem der erste menschliche Fussabdruck entdeckt wurde.
Nach ca. weiteren dreissig Minuten Fahrzeit sind wir am Eingangstor und vor uns die endlosen Weiten der Serengeti.Read more
Traveler Danke für dae aufschlussrich Bricht- Eindrücklich und interessant! Bi froh isch dr Thierry kei "Rinderhändler"!!!!😂😂😂
Traveler Ig auso o Ruedi 🙉😂😂😂
Traveler schade dass man an solchen Orten immer dermassen gerupft wird wie im Indianerdorf im Monument Vallee in Amerika