Tanzania
Mkarangama

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Travelers at this place
    • Day 32

      Mafia Island

      October 13, 2018 in Tanzania ⋅ ⛅ 28 °C

      „Hey Guys, my name is Danny. Welcome on board. Please fasten your seatbelt. Life jacket is under your seat. Enjoy!”

      Wir sitzen in einer 10-Mann- Propellermaschine Richtung Mafia Island und sind fasziniert von der kürzesten Sicherheitseinweisung, die wir jemals vor dem Fliegen bekamen.

      Der Pilot ist mir von Anfang an sympathisch und da der Sitz des Co-Piloten leer bleibt, husche ich kurz vor dem Abflug nach vorne und frage mit dem liebsten Grinsen und ein bisschen Dackelblick, ob ich neben ihn sitzen darf. „Easy!“ und schon sitze ich im Cockpit. Ich freue mich wie ein kleines Kind über die Panoramasicht, die ich da vorne habe. Die Atolle rund um das Sansibar-Archipel sehen von oben gigantisch aus: kleine Inseln und noch kleinere Sandbänke, von denen aus das Wasser in den verschiedensten Blau- und Türkistönen ins tiefe Meer abflacht.

      Kurz fällt mir das Herz in die Hose, als die kleine Maschine von Winden gepackt und geschüttelt wird. Aber Captain Danny (der übrigens haarscharf aussieht wie ein Buschpilot aus diesen Kolumbien-Drogen-Schmuggel-Filmen) neben mir bleibt so entspannt, dass es mir doch wieder realistisch vorkommt, diesen Flug zu überleben.

      Mafia Island ist bekannt für seine farbenprächtige Unterwasserwelt. Und füüüür... jetzt kommt’s.... WALHAIE.
      Es ist leider noch nicht ganz „Walhaisaison“, da diese erst ab November zum Festessen in das Gewässer rund um Kilindoni kommen. Jenny, die Managerin unserer Tauchschule, rät uns deshalb eher vom Whaleshark-Snorkling ab.
      Wir wollen diese sanften Riesen aber unbedingt sehen! Ich erinnere mich an Goodluck und sein Erfolgsrezept für den Kilimanjaro: Positive Thinking!
      Also überzeuge ich unsere hadernde Gruppe (Beryl, Marina und Mike) mit dem Argument, dass wir Felix, den Glücklichen, an Bord haben und somit ganz sicher Walhaie sehen werden.

      Schnitt. Am nächsten Tag in aller Herrgottsfrüh auf dem Boot.
      „GET READY! GET READY FOR JUMPING!“ ruft unser Guide aufgeregt, als er tatsächlich einen riesigen Schatten im weiten, tiefblauen Meer sichtet.
      Wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner rennen wir auf dem Boot rum, jeder will schneller als die anderen seine Flossen und Taucherbrille anziehen, die leider noch tief verborgen in unseren Tauchtaschen liegen. Als hätten wir nicht schon zwei Stunden Bootsfahrt Zeit gehabt, uns gemütlich vorzubereiten. „JUUUUMP!“ Der Guide fuchtelt mit seinen Armen in Richtung dunklem Schatten direkt vor dem Boot. Vor lauter Eile kriege ich den Schnorchel nicht an die Brille gefummelt und Felix zurrt seine Flossen nicht richtig zu. PANIK! Ok. Egal. Jump!
      So hüpfen wir mehr schlecht als recht ausgerüstet vom Boot und ich senke mein Gesicht ins Wasser.

      Wummmmm.

      Plötzlich ist es still und alle Hektik verschwunden. In aller Seelenruhe gleitet ein wunderschöner Walhai direkt unter uns entlang. Er ist gigantisch, bestimmt 9 Meter lang, und wirkt doch so sanft. Kein Wunder werden sie als die sanften Riesen der Meere bezeichnet.
      Kurz darauf kommt noch ein zweiter dazu und sie scheinen sich überhaupt nicht an uns zu stören, denn sie schwimmen immer wieder so nah an uns ran, dass wir sie berühren könnten. Ein überwältigendes Erlebnis. Mir bleibt kurz der Atem stehen, als der große Kollege direkt auf mich zusteuert. Was, wenn er mich mit seinem riiiiiesigen Maul aus Versehen aufsaugt? Kurz erinnert mich das an die Kindergeschichte mit Jona, der sich im Magen eines Wals wiederfindet.

      Besonders imposant ist das Gefühl, wenn man auf ihre Höhe runtertaucht und ein Stück lang an ihrer Seite mitgleitet. Dann fühlt man sich ein bisschen wie eines der Putzerfischchen. Die verhältnismäßig zum Walhai wie Fischchen aussehen, in Wirklichkeit aber ganz schön große Fische sind.
      Wir haben mal wieder das Glück auf unserer Seite und unsere kleine Gruppe hat die zwei (Felix behauptet ja drei) Walhaie in dem Moment ganz für uns allein.
      Wir verbringen eine großartige Dreiviertelstunde mit den größten Fischen und übrigens gleichzeitig größten Haien der Welt, bevor zwei weitere Boote eintreffen.
      Als man vor lauter Flossen und GoPros keinen Walhai mehr sieht, ziehen wir uns zurück und genießen auf der Heimfahrt still und glücklich unseren „whaleshark-glow“.

      Das Tauchen im Mafia Island Marine Park ist unglaublich schön. Von Schildis über Tintenfische bis zu Riesenmuränen ist alles dabei. Nicht zu vergessen die zahlreichen knallbunten Schwärme kleiner bis mittelgroßer Fische, die quirlig durch die intakten Korallenformationen huschen. Manche Fischlis schwimmen sogar ganz dicht an die Taucherbrille und glotzen einem direkt ins Auge. Ich würde nur zu gern verstehen, was sie mit ihren dicken Blubberlippen so babbeln.

      Wir verbringen unsere Tauchtage in einem Zelt beim Big Blu Dive Resort im Marine Park.
      Ich werde leider krank und schlapp, aber Felix trägt auch alleine genug zur Belustigung der Anwesenden bei.
      Zuerst zwängt er sich wie eine Pellwurst fälschlicherweise in meinen Neoprenanzug, dann lässt er sich rückwärts vom Boot ins Wasser fallen ohne sein Atemgerät im Mund und ohne seine Tauchweste aufgeblasen zu haben (worüber sich der Captain minutenlang kaputtlacht) und schließlich hängt er seinen Neoprenanzug wie selbstverständlich an die Garderobe der Tauchlehrer, obwohl wir direkt davor eine Einweisung bekommen haben, wo wir unser Zeug aufräumen sollen („Was soll ich machen? Der Typ hat so langsam geredet, dass ich ihm einfach nicht zuhören konnte.“).

      Einfach lustig dieser Mann...
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