Thailand
Chatuchak

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 16

      Der steinige Weg zum eigenen Bankkonto

      November 13, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

      Poms ist heute Nachmittag mit uns zu ihrer Bankfiliale gekommen, um uns bei der Einrichtung eigener Inlandskonten behilflich zu sein. Das Personal: zunächst einmal ratlos, da völlig unerfahren. Auf so einen Fall wurden sie offensichtlich in ihrer Ausbildung nicht vorbereitet. Wie gut, dass wir unsere Freundin zur Unterstützung dabei haben, denn die Schaltermäuschen sind zudem des Englischen nicht einmal ansatzweise mächtig.

      Es handelt sich hier wohlgemerkt um eine der großen Thai-Banken: die Siam Commercial Bank (SCB), also die hiesige Commerzbank!

      Es ist nun aber nicht so, dass man angesichts unserer vollständig vorliegenden erforderlichen Unterlagen zur Tat geschritten wäre. Nein! Man wird sich melden...... So geht Kundenservice eben auch hier im Lande, aber man sollte sich nicht unnötig aufregen.

      Wir fuhren ergo mit der BTS zum MBK-Einikaufcenter. Dort holten wir zunächst meine Armbanduhr ab. Deren "Glas", das eigentlich ja aus Kunststoff besteht, hatte sich letztlich durch die Verwendung eines einheimischen Mückensprays total eingetrübt - es musste ersetzt werden. Danach versuchten wir unser Glück bei der Filiale der Bangkok Bank im Hause.

      Dort wurden wir sehr nett empfangen und gleich zum Filialleiter gebracht. Er entschuldigte sich in sehr gutem Englisch, dass seine Filiale seit einiger Zeit leider nicht mehr auf solche Fälle wie den unseren eingerichtet sei. Wir sollten doch bitte bei der Hauptgeschäftsstelle in Bangkok vorsprechen, dort gebe es eine große Abteilung für Expats. Das Problem sei, dass wir im Prinzip zunächst den Stempel der Immigration über die Aufenthaltverlängerung im Pass brauchen, ehe wir das Konto eröffnen können. Da beißt sich die Katze nun aber in den Schwanz, denn um den Stempel zu bekommen, brauchen wir ja das Konto: eine typische Schuster-Vogt-Konstellation!

      Für heute hatte jedoch die Zentrale schon geschlossen, also morgen neuer Versuch. Wir haben noch einige Dinge im MBK erledigen können und dort auch zu Abend gegessen. Gegen 20h waren wir nach diesem etwas frustrierenden Tag wieder zu Hause, aber solche Tage gibt es eben auch hier. Wir waren ja durch viele Berichte schon vorbereitet, dass die Eröffnung des Kontos in aller Regel mit einigen Hindernissen verbunden ist.

      Zu Hause angekommen, habe ich eben noch einiges an Lebensmitteln, vor allem Wasser, per Lieferdienst Foodpanda bestellt. Lieferzeit ca. 30 Minuten sind anvisiert, mal schauen, wie das klappt. Als ehemalige Prüfdienst-Leiterin verschließe ich lieber mal meine Augen und Ohren hinsichtlich der Arbeitsbedingungen und der sozialen Absicherung der Fahrer. 😉

      Noch während ich das schreibe, ist das Wasser schon da, der Rest kommt - auch per Motorrad - in einer gesonderten Lieferung. Extrakosten für die Lieferung sind übrigens nicht angefallen 😀
      Read more

    • Day 19

      Heureka - wir haben jetzt ein Bankkonto

      November 16, 2023 in Thailand ⋅ 🌧 29 °C

      Heute Nachmittag habe ich zwar, wie das beigefügte Foto dokumentiert, mit Zitronen gehandelt - doch genau genommen sind das ja keine Zitronen, sondern Limetten und die wurden von einem rollenden Pickup herab direkt vor unserem Haus angeboten: zwei Kilo zu 70THB, also rund 1,90€.

      Vormittags hatten wir mit unseren Freunden einen Mietvertrag für das Haus fertig gemacht, das wir im Moment bewohnen. Wir brauchen diesen Vertrag auf jeden Fall für den Antrag auf Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung (Extension of stay, abgekürzt Eos) bei der Immigration hier in Bangkok. Er könnte aber auch als Nachweis einer Adresse in Thailand für die Eröffnung eines Bankkontos wichtig sein, damit waren wir nämlich seit Montag noch nicht weiter gekommen - abgesehen davon, dass ich mich per Mail bei der Bangkok Bank nach den notwendigen Unterlagen zur Kontoeröffnung erkundigt habe,

      Nachdem mir vom Kundencenter sehr ausführlich geantwortet wurde und ich erfuhr, dass wir in jeder Filiale auch englisch sprechende Mitarbeiter antreffen würden, sind wir dann heute gegen 14:30h eine Hochbahnstation Richtung Norden gefahren, wo sich laut Google Maps eine Filiale in ziemlicher Nähe zum Bahnhof befinden soll. So war es auch, auf dem Gelände einer Universität liegt neben Geldautomaten auch eine mit zwei jungen Mitarbeiterinnen besetzte Zweigstelle. Die eine untertrieb ihre Englischkenntnisse in asiatischer Bescheidenheit als "a little", sie wurde zu unserer Ansprechpartnerin. Aber auch die andere war für die folgenden fast drei Stunden (!!!) eigentlich nur mit uns beschäftigt.

      Ihr habt es aus der Überschrift des Footprints schon gesehen: wir haben es geschafft und sind jetzt stolze Besitzer je eines "saving accounts", also das klingt zwar nach Sparbuch, entspricht aber am ehesten unserem Girokonto. Aber was für ein Papierkrieg bis dahin!!! Wir brauchten unsere Reisepässe, die Originalvisa, die deutschen Personalausweise, die deutschen Führerscheine und den Mietvertrag. Alles wurde kopiert, und die Kopien der Pässe, Visa, Ausweise und Führerscheine mussten wir je Kopie einzeln unterschreiben - die reinste Signierstunde. Selbst nach unserer Auslandsreisekrankenversicherung wurde gefragt, Gott sei Dank hatte ich die Mail mit den Vertragsunterlagen im Handy gespeichert.

      Nachdem die Kopien erledigt waren, kamen die Formblätter der Bank auf die Bühne. Gefühlt waren das pro Nase mindestens ein Dutzend Formulare. Selbst unsere deutschen Steuernummern mussten wir angeben. Fotografiert wurden wir auch, wofür auch immer. Nachdem wir alles ausgefüllt hatten, machte sich die Mitarbeiterin ans Einpflegen der Daten ins System.

      Im Endeffekt verließen wir die Filiale mit einerseits einem so genannten bank book, tatsächlich ganz old school so wie unsere Sparbücher früher. Darin wird wohl jeder Umsatz festgehalten, jedenfalls sind die 1.000 Baht pro Person, die wir als erste Einzahlung geleistet haben, schon vermerkt. Daneben haben wir auf den jeweiligen Handys die Bank-App der Bangkok Bank installiert und freigegeben bekommen, so dass wir die Umsätze jetzt quasi in Echtzeit verfolgen können.

      Und schließlich haben wir eine Geldkarte bekommen, die es uns erlaubt, an den Geldautomaten der Bangkok Bank in der Region Bangkok kostenlos Geld abzuheben. Außerhalb der Stadt sind an einem Ort die ersten drei Abhebungen am Automaten kostenfrei - danach kostet uns jede Kontobewegung umgerechnet 27 Eurocent. Das ist schon eine andere Hausnummer, wenn man weiß, dass jede Abhebung an jedem Automaten mit einer deutschen Visa- oder auch Mastercard landesweit durch die jeweils in Anspruch genommene Bank pauschal mit 220THB (ca. 3€) zu Buche schlägt.

      Das, was die Schaltermädels von der Siam Commercial Bank am Montag nicht auf die Reihe brachten, klappt

      Es war ein echtes Abenteuer mit gutem Ausgang. Nun können wir die Konten mit den notwendigen Beträgen bestücken und sind der angestrebten Extension of stay ein gutes Stück näher gekommen. Das haben wir bei einem schönen Essen mit unseren Freunden in deren Lieblingsrestaurant etwa fünf Minuten Fußweg von zu Hause entfernt ein bisschen gefeiert.

      Die ganze in den Bildern festgehaltene dreigängige Herrlichkeit kostete für uns Vier incl. Getränken umgerechnet 53€, ein fürstlicher Preis für hiesige Verhältnisse! Aber erstens waren die Speisen auch sehr schmackhaft und zweitens war es dies uns auch für den Anlaß absolut wert. Heute Nacht werden wir sicher gut und beruhigt schlafen können!
      Read more

    • Day 32

      Am Goldenen Dreieck (Golden Triangle)

      November 29, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 32 °C

      Zur letzten "activity" des Tages, wie es unsere Reiseleiterin ausdrückte, fuhren wir eine knappe weitere Stunde Richtung Norden. Ziel war das Goldene Dreieck, wo Thailand, Myanmar und Laos am Ufer des Mekong aufeinandertreffen.

      Bekannt und berüchtigt ist das sagenumwobene Goldene Dreieck durch den Rauschgiftanbau und -handel. Das Goldene Dreieck ist neben dem Goldenen Halbmond eines der beiden Hauptgebiete der illegalen Opiumproduktion in Asien. Seine geografischen Grenzen werden durch das Areal festgelegt, in dem sich die Grenzen von Myanmar, Thailand und Laos an der Mündung des Ruak in den Mekong treffen. Der Ruak selbst markiert über eine lange Strecke dann die Staatsgrenze zwischen Thailand und Myanmar in südlicher Richtung. Die überwiegend bergige Region umfaßt etwa 950.000 Quadratkilometer (367.000 Quadratmeilen).

      Zusammen mit Afghanistan im Goldenen Halbmond ist das Goldene Dreieck seit den 1950er Jahren eines der größten Opiumanbaugebiete der Welt. Der Großteil des weltweiten Heroins stammte aus dem Goldenen Dreieck, bis Afghanistan zu Beginn des 21. Jahrhunderts zum weltweit größten Produzenten aufstieg. Die Hauptmenge des Opiums der Region wird heute in Myanmar und in geringerem Maße in Laos produziert.

      Inzwischen werden überwiegend synthetische Drogen konsumiert, was die Bedeutung des Opiumanbaus zurückgehen läßt. (Quelle: Wikipedia)

      Vor allem in der Hochzeit des Vietnamkrieges in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts war das Goldene Dreieck fest in der Hand des Banditen Khun Sa, der dem Volk der Shan angehörte. Auch heute wird der Rauschgifthandel überwiegend von Myanmar und Laos aus abgewickelt.

      Auf dem laotischen Ufer entsteht zudem gegenwärtig eine regelrechte Boomtown mit eigenem Flughafen rund um ein dominantes Spielcasinogebäude. Auch in Myanmar esistiert am Mekongufer schon seit längerem Entsprechendes.

      Wir waren gegen ca. 17:15h vor Ort und genossen dadurch das Privileg, nur noch wenige andere Touristen gleich uns vorzufinden, da die Massen für diesen Tag schon wieder abgefahren waren. Auf der halbstündigen Bootsfahrt auf dem Fluß kamen wir Laos so nahe, wie bislang noch nie. Bei unserem letzten Aufenthalt 2021/22 im Isaan sahen wir das Land ja bereits über den Mekong hinweg liegen, jetzt waren wir mindestens schon mal in der Mitte des Flusses 😉

      Ans Ufer zurück gekehrt, dämmerte es schon, das dauert ja hier generell nicht lange. Bis sich die Letzten im 7/11 vor dem Start zurück nach Chiang Mai mit einer Stärkung versorgt hatten, war es stockdunkel. Die Rückfahrt von gut vier Stunden wurde durch eine Pause an einer der üblichen Tankstellen unterbrochen. Dort bestand die Möglichkeit des gewohnt unentgeltlichen Toilettenbesuches, allerdings ordinär und nicht in Gold 😀 wie im Weißen Tempel, und auch ein 7/11 war wieder für diejenigen, bei denen der kleine Hunger schon wieder anklopfte, da.

      Gegen 22:15h waren wir todmüde endlich am Hotel. Morgen, am 30. November, fliegen wir mittags nach Bangkok zurück. Für heute heißt es nun aber Matratzenhorchdienst! Gute Nacht!
      Read more

    • Day 121

      Der ruhigste Tag im Jahr

      January 1, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 27 °C

      Die Ferien in Bangkok gehen weiter...

      Wir schlafen gemütlich aus und gegen 12.00 bewegen wir uns zum Frühstück, zurück zur central wOrld mall. Hier versuchen wir danach für Annatina ein neues Fitbit-Armband zu finden, das ist nähmlich kurz nach Weihnachten kaputt gegangen. Leider finden wir nichts in diese Richtung. Etwas resigniert und auch etwas gelangweilt bummeln wir durch die Stadt. Dummerweise haben die Märkte, die wir noch anschauen wollten, erst am Wochenende wieder Betrieb. Deshalb schlendern wir langsam ins Hostel zurück und verplempern mit den anderen Anwesenden unsere Zeit.

      Heute ist das Hostel so ruhig wie wahrscheinlich das ganz Jahr nicht. Alle kurrieren ihre Körper und Lebern von den gestrigen Eskapaden und auch wir (obwohl wir nicht sehr exzessiv gefeiert haben) verspühren keine grosse Lust auf Party.

      Der Tag plätschert zwischen Instagram, Jobsuche, Netflix, quatschen und der Suche fürs Abendlokal dahin.
      Fürs Abendessen gehen wir zu einen Ägypter gleich in der Nähe. Die Abwechslung in den Aromen und ganz allgemein die Qualität des Essens haut uns um. Da stört es wenig wenns etwas teurer wurde.

      Am Abend zeigen das Hostel und wir immernoch das selbe Gesicht. Und so vergeht ein gemütlich ereignisloser Tag und wir freuen uns auf die nächste Destination, der wir uns morgen zuwenden.
      Read more

    • Day 10

      Bangkok Tag 8 - 2

      December 20, 2021 in Thailand ⋅ 🌙 25 °C

      Wie Ulrike schon schrieb, packten wir unsere Siebensachen und zogen per schwer beladenem Taxi zu unserer Freundin an der Pahonyothin Road um. Poms wohnt nahe der Kasetsart Universität, wo sie auch unterrichtete. Kasetsart ist erdwissenschaftlich-landwirtschaftlich/forstwirtschaftlich ausgerichtet. Nebenan befindet sich auch das thailändische Forstwirtschaftsministerium. Wir wohnen nun schon das fünfte Mal hier.

      Aber fangen wir mal ganz am Anfang an. Als ich in den 70ern an der Freien Universität Berlin Geologie studierte, war es im 8. Semester langsam Zeit, sich nach einem Thema für die obligatorische Diplomarbeit und die Diplomkartierung umzusehen. Manche Profs arbeiteten in Kalabrien, manche in den Alpen, andere wiederum in Griechenland auf dem Peloponnes oder auf Kreta, wieder andere in den Anden oder auch in Thailand. Letzterer war Professor Gocht, und dieser bot die Bearbeitung einer Zinnlagerstätte auf der Insel Phuket an. Zugegriffen! Finanziert wurde das Unternehmen für mich teils dadurch, dass mich Gocht innerhalb eines DFG-Projektes (Deutsche Forschungsgemeinschaft) in Nordostthailand vorab als Hiwi zur Probenaufbereitung einstellte, andererseits durch den sogenannten "Geotitel" der FU, mit dessen Hilfe der Standortnachteil der Geologiestudenten in Berlin (West) ausgeglichen werden sollte, denn wir mußten ja immer erst die DDR durchqueren, bevor wir an die Steine im Gelände herankamen.

      Im Juni 1980 ging es los. Ich flog aus Kostengründen mit der polnischen LOT von Schönefeld via Warschau nach Bangkok. Der Zubringerflug erfolgte mit einer Antonow-Turbopropmaschine, der Weiterflug mit einer Iljuschin 62. Diese Düsenmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass die vier Triebwerke paarweise nahe dem Flugzeugende an beiden Seiten angebracht sind. Zwischenlandung war im Morgengrauen in Dubai. Beim Weiterflug stellte sich beim Versuch der Schubübergabe an die Triebwerke am Beginn der Startbahn heraus, dass irgendetwas nicht so funktionierte, wie es sollte. Der Pilot gab nach mehreren Versuchen auf und rollte zurück zum Terminal. Dort standen wir dann erst einmal einige Zeit in der sengenden Sonne ohne Kühlung und brieten vor uns hin, bis dann wenigstens eine fahrbare Klimaanlage von außen an die Maschine angeschlossen wurde, was einige Erleichterung schuf.

      Schließlich durften wir aussteigen, gaben unsere Pässe ab und erhielten unser Gepäck. Man verfrachtete uns ins lokale Hyatt Regency Hotel; dort durften wir warten. Nach zweimaliger Übernachtung packte man uns dann in einen "kastrierten" Jumbo der pakistanischen PIA, kastriert daher, weil die hintere Flugzeughälfte mit einem Gitter abgetrennt als Frachtraum genutzt war. Nur die vordere Hälfte war für die Aufnahme von Passagieren bestimmt. Via Zwischenstopp in Karatschi ging es dann endlich nach Thailand weiter. Dort wurde ich schon dringend von Prof. Gocht erwartet. Ich hatte zwar versucht, ein Telex von Dubai an das vorgesehene Royal-Hotel in Bangkok zu senden, um ihn zu informieren. Dieses ging dann aber irrtümlich an das Royal Cliff Hotel im thailändischen Pattaya und war somit nutzlos. Man wähnte mich verschollen und auch die Angehörigen daheim rätselten verzweifelt über meinen Verbleib. Alles klärte sich dann glücklicherweise auf.

      Werner Gocht arbeitete damals eng mit dem königl. thailändischen Ministerium für Bergbau (DMR) zusammen. Unseren zuständigen Sektionsleiter Dr. Payome Aranyakanon lernte ich dann auch noch kennen, bevor wir zur Einweisung nach Phuket weiterflogen. Nach sieben Wochen war dann alles vor Ort erledigt und ich konnte mich touristischen Interssen widmen. Von Bangkok aus tingelte ich meistens per Bahn gen Norden und machte unterwegs an reizvollen Orten Station, bevor ich dann schließlich Changmai, die nach Bangkok nächstkleinere Stadt im Norden des Landes, erreichte. Dort konnte ich im Gästehaus des DMR unterkommen und traf zum ersten Mal auf Poms, die damals noch in Chiangmai Geologie studierte und ebenfalls das Gästehaus nutzte. Sie kam später in den 80ern nach Aachen, wohin Prof. Gocht seinerseits einen Ruf angenommen hatte und promovierte bei ihm.

      Die Verbindung blieb latent bestehen und lebte wieder auf, als Ulrike und ich anfangs der 90er wiederum als Touristen nach Thailand kamen. Mittlerweise war sie schon mit Chavalit verheiratet und hatte einen kleinen Sohn, Non. Poms hatte sich zur international tätigen Edelsteinexpertin gemausert und jettete teilweise wild um den Erdball.

      Die Edelsteinindustrie ist ein wichtiger Bestandteil der thailändischen Exporte (Saphire, Rubine, Topase, Diamanten). Chavalit war als Ingenieur maßgeblich an Bangkok Expresswaysystem beteiligt. Diese hochgelegten Maut-Schnellstraßen erlauben ein überwiegend schnelleres Vorankommen gerade zu Verkehrs-Spitzenzeiten, wenn die Straßen unten hoffnungslos verstopfen. Poms leitete zuletzt vor ihrer Pensionierung das thailändische Edelsteininstitut (G.IT.).

      Non ist inzwischen 27 Jahre alt, hat in Kiel seinen Master gemacht und wird im kommenden Jahr in München bei einer großen Consultingfirma anfangen. Im März verstarb tragischerweise und plötzlich Poms Ehemann Chavalit an einem Infarkt, so dass sie nun seit rund nun Monaten in quasi Covid-Selbstisolation zu Hause gesessen hatte. Wir sind der erste Übernachtungsbesuch von außerhalb. Das reißt sie unserer Beobachtung nach erfreulich aus ihrer selbstzentrierten Depriphase heraus; sie ist inzwischen nach mehreren Stunden merklich lebhafter und kommunikationsbereiter als bei unserer Ankunft heute Mittag.

      Die ganze Situation wurde für Poms dadurch verschlimmert, dass kurze Zeit nach Chavalit auch noch Noi an Hepatitis B verstarb. Noi hatte der Familie jahrzehntelang den Haushalt geführt und auch den kleinen Non maßgeblich mit großgezogen. Sie war ebenso wie Chavalit aus Thailands Nordosten gebürtig und hatte sich auf eigenen Wunsch bereits 2019 dorthin aufs Altenteil zurückgezogen.
      Read more

    • Day 11

      Bangkok Tag 9 - 4

      December 21, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

      Während Christian daheim geblieben ist, habe ich mich heute mal per Skytrain aufgemacht. Zunächst ging es von der Haltestelle nahe dem Haus von Poms (Forestry Department) Richtung nördlicher Endstation. Das ist noch ein weites Stück zu fahren, und an der Endstation ist es schon fast ein bisschen ländlich. Nix mehr mit Hochhäusern und Menschenmassen, sondern relativ viel Grün und typische Thaihäuser. Leider ist das Fotografieren durch die abgeschatteten Fenster des Zuges nicht gut möglich, deshalb habe ich heute leider kein Foto für euch.

      Im Moment bin ich so etwa auf halbem Weg zwischen unserem Zuhause auf Zeit und dem Geschäftszentrum, wo wir die letzte Woche verbracht haben.

      Shoppingmalls gibt es in Bangkok jede Menge, auch hier in Lad Prao ist wieder eine, mit direktem U- und Skytrain-Anschluss. Hier ist die normale Thaibevölkerung unterwegs, und nur die. Als Farang fällst du unter Exotenstatus. Beispiel gefällig? Ich war in einer Apotheke in der Mall , um unseren Vorrat an Ibuprofen aufzustocken. Ich fragte auf Englisch nach einem Foodcourt, und man fing, als man mich nicht verstand und ich daraufhin die Bewegungen des Essens machte, sehr zugewandt an zu erklären, wie ich die Tabletten zu dosieren habe. Den Foodcourt habe ich trotzdem gefunden, aber festgestellt, dass derjenige in unserer bevorzugten Mall authentischer und auch preiswerter ist. Hier ist alles ziemlich schickimicki. Nicht so unser Ding ...

      Der Skytrain hat mich bis hierher übrigens keinen Baht gekostet. Er wird von einer privaten Gesellschaft betrieben, und der Fahrpreis richtet sich nach der zurückgelegten Strecke. Wie wir ja schon berichtet haben, gab es in den letzten zwei Jahren mehrere Erweiterungen dieser Strecke, sowohl nach Norden als auch nach Süden. Derzeit streitet sich die Stadtverwaltung mit der Betreibergesellschaft über die Preise für die Fahrgäste auf diesen Erweiterungsstrecken. Es ist ausgesprochen beliebt, nahe am Skytrain zu wohnen und dann schnell und staufrei zum Arbeiten in die City zu kommen. Die Stadt kämpft also um verträgliche Preise, die Betreibergesellschaft möchte die nicht unerheblichen Investitionskosten wieder hereinbekommen. Lachende Dritte in diesem Zielkonflikt sind momentan die Fahrgäste, die bis zur Einigung auf den Erweiterungsstrecken umsonst fahren. Ob so eine Lösung auch in Deutschland möglich wäre? Ich habe da so meine Bedenken....

      Inzwischen bin ich - es ist jetzt 15.45 - zur zentralen Umstiegsstation des Skytrain gefahren. Hier kreuzen sich die Nord-Süd sowie die West-Ostlinie. Das Video gibt einen kleinen Eindruck davon, warum die schienengeführten Verkehrsmittel sinnvoll sind 😀
      Read more

    • Day 11

      Bangkok Tag 9 - 2

      December 21, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C

      Bei dem abgebildeten "Gurkenbaum" sprießen die Früchte am Stamm, ähnlich wie beim Kakao. Sie schmecken säuerlich-frisch und werden als Suppeneinlage verwendet. Er wächst ebenfalls im Vorgarten.

      Es handelt sich um einen Bilimbi (Averrhoa bilimbi), einen Obstbaum der Familie Oxalidaceae , auch wegen seiner essbaren Früchte Gurkenbaum genannt.
      Read more

    • Day 11

      Bangkok Tag 9 - 3

      December 21, 2021 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

      So, nun bin ich um eine Erfahrung reicher. Das Lieferdienstwesen ist hier im Lande weitaus weiter entwickelt als bei uns. Gerade habe ich mir über die App GRAB meinen Mittagsimbiß (Porknoodles) für den Gesamtbetrag von 113 THB (2,97€) frei Haus liefern lassen. Man sieht im täglichen Straßenverkehr jede Menge Motorradfahrer mit den bekannten würfelförmigen Lieferboxen auf dem Soziussitz herumgurken. Die Essensauswahl ist unvergleichlich abwechslungsreich: von McDoof und KFC bis zur Regionalküche ist alles im Angebot. Mit GRAB kann man außerdem auch jede Art von Taxi- und Warentransportdiensten buchen.

      Eine Umwelt indes gibt es hier in Thailand nicht. Wir ersaufen geradezu in Unmengen von Plastik. Für jeden Einkauf gibt es ein eigenes kleines Tütchen. Schön, wir üben in sofern Nachhaltigkeit, als wir die dafür geeigneten Tüten sammeln und in Deutschland dann nach und nach als Mülltüten einsetzen - aber ansonsten?! Abfälle werden gerne bei Bedarf einfach mal an den nächst besten Straßenrand gekippt - aus den Augen, aus dem Sinn.

      Gerade erzählte mir Poms, dass eines Tages, als sie die Post aus dem Kasten neben dem Eingangstor herausnehmen wollte, ihr eine lange Nasen-Peitschennatter (https://de.wikipedia.org/wiki/Nasen-Peitschenna…) daraus entgegenschoß und ruckzuck im nächsten Baum verschwand. Sie hat sich deshalb angewöhnt, ihren Briefkasten nur noch bei Tageslicht zu leeren....
      Read more

    • Day 35

      Bangkok Tag 33 - 10

      January 14, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

      Zum Abschluß des Tages fuhren wir zur Zeit des Sonnenuntergangs auf das mit 314 Metern und 77 Etagen zweithöchste Gebäude, das Maha Nakhon („große Stadt“ oder „Metropole“,), das an seiner Spitze über eine Besucherterrasse, eine Rooftop Bar und über einen Skywalk mit Glasboden verfügt. Baubeginn war 2011, die offizielle Eröffnung fand am 29. August 2016 statt. Architekt ist der deutsche Ole Scheeren, der zu Beginn des Projekts noch Partner des Office for Metropolitan Architecture (OMA) war.

      Das Projekt besteht aus dem Turm sowie einem siebengeschossigen, würfelförmigen Nebengebäude namens Cube. Dieses wurde bereits Ende 2013 fertiggestellt und Anfang 2014 eröffnet; es beherbergt Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants.

      Die Fassade des Hauptgebäudes ist durch ein spiralförmiges Band versetzter, kastenförmiger Elemente geprägt, die Terrassen und Balkone ermöglichen und von fern den Eindruck einer in die Oberfläche gemeißelten, „verpixelten“ Helix erzeugen. Der Großteil der Fläche wird für 200 Apartments mit hotelähnlichem Service der Kette Ritz-Carlton genutzt, es gibt aber auch ein Fünf-Sterne-„Boutiquehotel“ mit 150 Zimmern.

      Bei seiner Fertigstellung war Maha Nakhon das höchste Gebäude Thailands, zwei Jahre später wurde es vom einen Meter höheren Magnolias Waterfront Residences Tower 1 überholt.

      2018 gehörte das Gebäude zusammen mit dem schließlichen Sieger Torre Reforma sowie Beirut Terraces, Chaoyang Park Plaza und Oasia Hotel Downtown zu den fünf Finalisten beim Frankfurter Internationalen Hochhauspreis.
      Read more

    • Day 34

      Bangkok Tag 32 - 1

      January 13, 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

      Morgens benötigen wir meist keinen Wecker, nein! Und das Video, das anfangs neckisch mein rechtes nacktes Knie dokumentiert, ist eigentlich nur eine Tonaufzeichnung fortgesetzter rhythmischer Vogelrufe, die hier in der Morgenfrühe die müden Schläfer aus dem Bett jagen. Den Urheber des Radaus bekam ich weder zu Gesicht, geschweige denn gelang es mir, ihn zu identifizieren.

      Inzwischen ist es Ulrike gelungen, den Störenfried ausfindig zu machen. Es handelt sich um einen Kuckucksvogel, den indischen Koel
      (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Indischer_Koel). Der Name ist lautmalerisch von seinem Ruf abgeleitet. Das adulte Männchen hat schwarzes Gefieder und weist rote Augen auf, das Weibchen ist braun-beige gefleckt. Der Verbreitungsraum des Koels erstreckt sich vom indischen Subkontinent über Südostasien und China bis nach Australien. Diese Kuckucke ernähren sich als ausgewachsene Vögel in der Hauptsache von Früchten.

      Unser Freund Steave in Berlin war auch auf ähnlicher Fährte und hat zusätzlich den im Dezember von mir aufgenommenen und als "Hupenvogel" bezeichneten fliegenden Zeitgenossen ausfindig machen können:

      Dieser nennt sich Kupferschmied-Bartvogel, hat grünes Gefieder und einen roten Scheitel. Er ist nur gut sperlingsgroß. Ich muss sagen, für so ein kleines Vogelwesen hat er eine bemerkenswert große Klappe!

      Heute Vormittag kam Amornrat die Bekannte von Poms vorbei. Sie ist Juwelierin und brachte Ulrikes Ehering vorbei, den sie weiter gemacht hatte. Außerdem präsentierte sie noch einiges aus ihrer Kollektion. Durch die Pandemie ist fast ihr gesamtes Geschäft weggebrochen und sie macht momentan kaum Umsatz.
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Chatuchak, จตุจักร

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android