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- Jul 3, 2024, 10:20 AM
- ☁️ 31 °C
- Altitude: 5 m
- ThailandChumphon10°30’2” N 99°10’58” E
Chumphon
July 3 in Thailand ⋅ ☁️ 31 °CAm Ticketschalter des örtlichen Bahnhofs kauften wir unsere Fahrkarten. Die nette Frau hinter dem Sicherheitsglas offerierte uns zwei Tickets für je acht Franken. Zum Glück kennen wir uns allmählich mit den Verkehrsmitteln in Thailand aus. Selbstbewusst fragte ich nach Tickets für die dritte Klasse. Diese kosteten einen Bruchteil dessen, was die Tickets der zweiten Klasse ursprünglich gekostet hätten. Schlussendlich bezahlten wir für die Fahrt, 1.10 CHF pro Person. Sollten wir weiterhin die Möglichkeit haben, mit dem Zug zu reisen, werden wir diese Option auch weiterhin nutzen. Ausserdem stellen wir immer wieder fest, dass die Zuglinien häufig durch wunderschöne Landschaften führen. Entlang vieler und Kilometer langen Palmölplantagen erreichten wir nach vier Stunden den Bahnhof in Chumphon. Das Städtchen wirkte auf den ersten Blick etwas verschlafen. Trotzdem fühlten wir uns wohl. In einem günstigen Hotel haben wir unser Zimmer bezogen. Mit einem Code, den uns zuvor die Eigentümerin übermittelte, konnten wir selbstständig unser Zimmer beziehen. Das Zimmer schien sauber und gepflegt zu sein. Kaffee und heisses Wasser wurden uns gratis zur Verfügung gestellt. Um die Gegend zu erkunden, mieteten wir einen Roller. Etwas ausserhalb der Stadt fanden wir einen kleinen See. Ein Meer aus dichten Wolken überzog den Himmel und liess die Umgebung in einem düsteren Licht erhellen. Eine alte, aus Holz erbaute Brücke führte über einen Kanal. Die Holzdielen der Brücke schienen sehr alt zu sein. Einzelne Dielen waren morsch. Ein unbehagliches Gefühl begleitete mich bei jedem Schritt, den ich machte, um an die andere Seite zu gelangen. Der Himmel wurde dunkler. Die Rehe, die wir aus nächster Nähe beobachten durften, schienen den bevorstehenden Wetterumschlag auch bemerkt zu haben. Bevor wir auf unserem Roller dem Unwetter entkommen konnten, erreichte uns eine Wand, bestehend aus riesigen Mengen Wasser und überfuhr das gesamte Gebiet mit sintflutartigem Niederschlag. Gerade noch rechtzeitig fanden wir Schutz unter einem kleinen Vordach. Im ersten Moment war es etwas ärgerlich, unter einem Dach, auf engstem Raum, gefangen zu sein. Doch irgendwie hatte dieser Moment trotzdem etwas Schönes. Mit guter Sicht auf den kleinen See beobachteten wir das Geschehen. Obgleich man sich sonnigeres Wetter wünscht, können auch Momente wie diese, in ihrer ganz speziellen Art, zauberhaft schön sein. Aber nur dann, wenn der Situation auch die Chance gewährt wird. Nach ungefähr 30 Minuten hat sich das Unwetter verzogen und wir fuhren im Trockenen zu unserem Hostel zurück. Ich habe das Gefühl, dass ich vor unserer Reise deutlich genervter auf allerlei Situationen reagiert habe. Das Reisen scheint nicht nur die Sehnsucht nach Freiheit zu bändigen... Probleme und unangenehme Situationen werden oft zu kleinen Herausforderungen, die mit etwas Aufwand gelöst werden können. Regen und nasse Kleider sind ärgerlich, jedoch nicht unerträglich. Ich hoffe, dass sich Eigenschaften wie Zuversicht, Gelassenheit und Entschlossenheit in mein Leben nach unserer Reise adaptieren lassen.Read more