Thailand
Huai Sarai

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Travelers at this place
    • Day 71

      Wat Pa Phu Jom Kom, Kloster

      February 21, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 33 °C

      Nach einer letzten Absprache mit Ajan, er betonte nochmals das wir auf jeden Fall satt ankommen sollen, steigen wir in das Taxi welches uns zu den entlegene Kloster fährt. Das Kloster selbst liegt am Rande des Pha Taem National Parks, die Landschaft geht in Richtung Savanne mit viel offen liegenden Sandstein, teilweise nimmt das Gestein durch Wind und Erosion krude Formen an ( Pilz Berg, Donald Duck Fels). Das Kloster folgt den Lehren von Ajhan Chan( das ist nicht der Führer des hiesigen Klosters, nach 10 Jahren nehmen die Mönche den Namen Ajhan mit Pali Nachnamen an), da ich mich mit den unterschiedlichen Strömungen nicht auskenne fasse ich meinen subjektiven Eindruck so zusammen, bescheiden und zurückgezogen. Wir werden herzlich aufgenommen und werden im verhältnismäßig luxuriösen Gästehaus einquartiert, geschlafen wird auf Strohmatten, natürlich auf den Boden, das mache ich 2 Tage dann habe ich davon ziemliche Schmerzen im Gesäß... Davon komme ich auch nicht ins Nirvana, also lege ich mir eine Matratze auf den Boden. Unser Tagesablauf läuft folgendermaßen ab, 4 stehen wir auf, um 4:30 beginnen wir für ca. 45 Minuten zu meditieren. Danach wird die Küche vorbereitet (Geschirr einsortieren, eventuell mit Schnibbeln beginnen) parallel dazu wird gefegt, es wird im wesentlichen sehr viel gefegt und auf einmal sind Fegetechniken und die Beschaffenheit des Besens alltägliche Gesprächsthemen. Bis ca. 8 Uhr sind wir mit diesen Arbeiten beschäftigt. Um 6 geht einer von den Gästen mit den Mönchen in das Dorf um die Almosen der Bewohner entgegenzunehmen. Die Bewohner geben den Mönchen Reis und eine weitere Kleinigkeit in deren Schale, dieses Ritual ist für die Mönche Pflicht, zumindest hier. Der Bezug zum Volk wird damit bewahrt, es ist faszinierend zu sehen mit welchen Eifer Kinder, Erwachsene und Alte bereitwillig und mit Freuden geben. Nur davon können die Mönche und wir nicht leben, entweder hätten alle Skorbut oder Diabetes, hauptsächlich wird Sticky Rice, Süßigkeiten und Fruchtsäfte gereicht. Deswegen unterstützt Upin das Kloster, sie hilft seit 15 Jahren mit, steht dafür um 3 Uhr Nachts auf und fängt an zu kochen, bringt dann um 8 das Essen zum Kloster, hier werden noch ein paar weitere Speisen zubereitet und alles angerichtet. Um 8 wird eine Stunde mit den Mönchen meditiert. Frauen müssen dabei in der Küche bleiben, btw. es gibt keine weiblichen Mönche. Danach wird die einzige Mahlzeit am Tag verzehrt, aber natürlich nicht bevor Ajhan ein paar Worte gesprochen hat. Die ersten Tage habe ich wie von Sinnen gefressen und mich dann den Rest des Tages schlecht gefühlt, nach 3 Tagen hatte ich das richtige Maß gefunden ( ein paar Nüsse habe ich für den schlimmsten abendlichen Hunger eingeschmuggelt) Das Essen ist sehr abwechslungsreich, meistens vegetarisch, frisch (Favorit Soja mit Thai-Basilikum und Kokosmilch) Mor lässt immer tolle israelitische Gerichte einfließen (Humus, Challa). Nachdem der gewaltige Berg von Geschirr beseitigen ist, hat Ajhan unterschiedliche Arbeiten für uns, manchmal müssen Pflanzen gegossen werden, dann eine Feuersperre zwischen Feldern neu angelegt werden ( Hacken und Fegen), helfen Termitenverseuchtes Holz aus einer Hütte auszutauschen und manchmal auch so aufregende Sachen wie ein Flussbett ausfegen und den Sand weg schleppen. Aufregend ... Nichts ist hier wirklich aufregend, alles läuft seinen vorgeschrieben Pfad, jede Kleinigkeit wird von uns aufgesogen. Zb. ist durch die momentane Trockenphase der Fluss nahezu ausgetrocknet, es haben sich vereinzelte Tümpel gebildet, die Schar von Wasserbewohnern tümmelt sich nun auf engsten Platz und wurde von uns zu einen größeren Tümpel evakuiert. In der Regel ist die Arbeit um 13 Uhr geschafft, dann wird die Hitze unerträglich (bis zu 37°) und wir ziehen uns in schattige Ecken zurück. Um 17 Uhr versammeln wir uns zum Tee und meditieren anschließend ein letztes mal für 45 Minuten, im Anschluss daran wird auf Pali (die Sprache in der die meisten Buddhistischen Schriften verfasst wurden) Chants ( vergleichbar mit Kirchengesang) gesungen. Das ist nicht meins, ich lese derzeit die Übersetzungen auf den folgenden Seiten und manche Texte gefallen mir sehr gut. (Reflection on Impermanence). Bei manchen Anlässen geziemt es sich niederzuknien und mit den Kopf den Boden zu berühren, Ajahn sagte zu Beginn das westlich geprägte Leute damit ihre Probleme haben können, er hatte recht, aus nicht genauer definierbaren Gründen widerstrebt es Balan und mir diese Geste durchzuführen, also machen wir es nicht und es stört auch keinen. Nach ca. 7 Tagen kaufen wir mit Mor ein paar Sachen ein und geben dann diese den Mönchen die morgens ins Dorf trotten. Als wir am Straßenrand sitzen wird mir bewusst dass ich mich nicht daran erinnern kann für eine Woche kein Geld gebraucht zu haben. Ein Leben ohne Geld... verrückt. Der Fisch bemerkt das Wasser nicht indem er lebt, so oder so ähnlich geht ein Zitat von Ajhan Chan. Irgendwie zutreffend, nach 9 Tagen außerhalb des Wassers sehe ich mein Konsumverhalten, Erlebnisgier und meine grundsätzliche hedonistische Einstellung etwas kritischer. Bangkok wird das bestimmt wieder ganz schnell ändern.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Huai Sarai, ห้วยสะไร

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