Tunisia
Gouvernorat de l’Ariana

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Travelers at this place
    • Day 80

      Unvergessliches Tunis

      December 8, 2019 in Tunisia ⋅ ⛅ 17 °C

      Vor drei Tagen rolle ich abends in die Medina von Tunis ein, um dort die Nacht zu verbringen. Da es keine Hostels in Tunesien gibt, suche ich eine günstige Absteige auf, die mir ein anderer Motorradreisender zuvor als "basic but cheap" schmackhaft gemacht hat. Beim Betreten des Hotels fallen mir schon die beiden arabischen Gorillas mit Schlagknüppeln und die stark überschminkte Rezeptionistin auf. Als ich dann die Schlafkammer betrete, bestärkt sich mein erster Eindruck und bei direkter Nachfrage an der Rezeption wird mir schelmisch grinsend bestätigt, dass es sich bei dem Etablissement um ein Bordell handelt. "Basic but cheap" denke ich mir, hole meinen Schlafsack raus und klemme noch einen Stuhl unter die Türklinke, bevor ich einschlafe.

      Nachdem ich am nächsten Tag durch die Souks geschlendert bin und mich dem Konsum zahlreicher tunesischer Tees hingegeben habe, packe ich meine Habseligkeiten zusammen und ziehe aus dem Bordell aus. Weniger die nächtlichen Geräusche der Matratzensportler, als die unzähligen Moskitos haben mich durchgehend traktiert. Raus aus dem tumultigen Zentrum von Tunis versuchen mich dann gleich zwei Airbnb-Hosts mit dem "Tunisian way" übers Ohr zu hauen, was zwar nicht funktioniert, letztendlich aber dazu führt, dass ich spätabends immer noch keine Bleibe habe. Nachdem ich meinem Ärger in einem Telefonat mit Said, einem der Übeltäter, Luft gemacht habe, muss ich feststellen, dass keine bezahlbaren Alternativen verfügbar sind. Ich sehe mich schon wieder in den Puff einchecken, als ich von einem tunesischen Mädel, das mit seinen Freunden im Café nebenan saß, angesprochen werde. Es wird herumtelefoniert und organisiert und schließlich werde ich zu einem jungen Ehepaar gebracht, das mit der italienischen Oma in einer Wohnung lebt. Dort bekomme ich Abendessen bereitet, ein Bett ins Wohnzimmer gestellt und werde mit Allem versorgt, was man sich wünscht. Am nächsten Morgen frühstücken wir gemeinsam und ich werde gebeten, noch eine Nacht zu bleiben. Als ich dankend annehme, gibt die Oma beim Mittagessen keine Ruhe, bis ich kurz vor dem Platzen stehe und schließlich werde ich dann am Abend von einem der Mädels aus dem Café abgeholt und zu ihrer Familie chauffiert. Ihre Mutter hätte von mir erfahren und darauf bestanden, mich zum Essen einzuladen. Es gibt köstliche tunesische Spezialitäten, anschließend Obst, Gebäck, Kaffee und natürlich stark gesüßten Schwarztee mit frischer Minze. Als ich mich bedanke und verabschiede, ist es schon nach Mitternacht bevor ich zurückgefahren werde. Heute früh wird mir dann noch eine riesige Tüte mit allerlei Speisen in die Hand gedrückt, damit ich auf der Fähre nicht darben müsse. Gerade als ich das Motorrad starte, kommt plötzlich eine alte Frau aus dem Haus gestürmt. Die Nachbarin, wie sich herausstellt, hat von meinem Besuch gehört und klemmt mir eine ganze Tüte tunesischer Pralinen an die Hecktasche.

      Selbstverständlich nimmt keiner dieser Leute auch nur einen Dinar von mir an und es fällt mir nicht leicht, mich in die Großzügigkeit und die grenzenlose Gastfreundschaft der Tunesier fallen zu lassen. Wer in Europa würde schon einen wildfremden Ausländer von der Straße zwei Tage in seiner Wohnung aufnehmen, ihn bekochen, umsorgen und mit der Familie an einen Tisch setzen?

      Mit diesem unvergesslichen Erlebnis im Gepäck mache ich mich heute auf den Rückweg nach Italien. Nachdem die Fähre gleich abgelegt hat, werde ich in 27 Stunden in Genua anlanden.
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    • Day 6

      Bizerte

      August 11, 2022 in Tunisia ⋅ ☀️ 31 °C

      Im Norden von Tunesien ist es recht gebirgig. Einen organisierten Tourismus wie im Süden gibt es nicht. Man fährt zu den einsamen Stränden und schleppt sein Zeug an den Strand. Eigentlich ein Traum, aber etwas anstrengenderals sonst. Für uns ist Tunesien sehr billig. Essen und Dienstleistungen sind für uns sehr günstig. Einiges wird auch subventioniert. Brot kostet 6 Cent, ein Liter Diesel 60 Cent. Die wirtschaftliche Lage im Land ist nicht gerade gut. Ganz toll ist die Auswahl an günstigem Streetfood. Immer frisch und sehr schmackhaft. Mit 14 Personen kann man für 30€ essen.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Gouvernorat de l’Ariana, Gouvernorat de l'Ariana, Ariana

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