Die Stadt Glasgow liegt am Clyde, aber bisher habe ich davon noch nicht viel gesehen. Deshalb geht es nun daran, den Fluß zu entdecken - und manchmal ist es wirklich eine Entdeckungsreise.
Los geht es an Squiggly Bridge, einer etwas schiefen Fußgängerbrücke. Laut GoogleMaps sollte am Südufer ein Weg am Clyde entlang gehen - tut er auch, aber nur wenn man Bewohner der Wohnanlage dort ist. Also erstmal zur Hauptstraße. Nach ein paar hundert Metern geht es zum Springfield Quay. Das große Einkaufszentrum hat tatsächlich einen Weg direkt am Clyde entlang. Die Ecke ist ein bißchen heruntergekommen und nach einem knappen Kilometer endet der Fußweg am Clyde plötzlich. Und nein, man kann nicht einfach zur Straße hoch, sondern muss über den gesamten Parkplatz des Einkaufszentrums, denn nur für Autos gibt es einen Ausweg!
Also wieder an der Straße lang bis man bei der South Rotunda wieder den Clyde sieht. Die Rotunda und ihr Zwilling am Nordufer sind übrigen die letzten Reste eines Tunnels unter dem Clyde aus dem 19. Jhd.
Nach dem längeren Spaziergang mache ich am Glasgow Science Center Pause. Es ist eine Ort, an dem man mit vielen Experimenten Wissenschaft erfahren kann. Für Kinder und Jugendliche ist das toll und manches macht auch mir Spaß. Am besten finde ich die Abteilung "Your body". Es gibt z.B. eine Statue, die darstellt, welche Körperteile besonders viele Infos ans Gehirn geben.
Danach habe ich vom zu Fuß gehen genug und fahre mit dem Bus nach Govan weiter. Der Ort gehört inzwischen komplett zu Glasgow, aber vom 5. Jhd. an war Govan für ca. 500 bis 600 Jahre die Hauptstadt des Königreichs Strathclyde. Seit dieser Zeit gibt es an der Stelle Old Parish Church eine Kirche und vor allem einen Friedhof. Der wurde lange nicht geändert, nämlich bis ins 20. Jhd. Und deshalb standen da auch einfach so 1.500 Jahre alte Grabmäler. Es gibt 5 "hogbacks", riesige Steine, die wohl Häuser für Tote darstellen und mit keltischen, nordischen und christlichen Motiven verziert sind - irgendein Gott wird schon helfen! Zudem gibt es einen Sarkophag in dem ein "Konstantin" beerdigt wurde, ob das ein Bischof oder ein König war weiß man nicht so genau. Und es gibt noch Stelen, die eigentlich die unteren Teile von Kreuzen sind. Auch wenn die Präsentation ziemlich altmodisch ist, ist das schon beeindruckend.
Und hinter der Kirche gibt es eine Wiese, von der man einen tollen Blick hat. Wer genau hinhört beim Video hört vielleicht einen Dudelsack.
Zurück geht es dann unter dem Clyde durch - Glasgow hat nämlich eine Subway. Sie wurde 1896 eröffnet, die dritte nach New York und Budapest. Und sie ist wirklich niedlich! Alles ist rund und klein und man fährt immer im Kreis - ein bißchen wie ein großes Karussell.Read more
Das ist aber ein schöner Center [Marion]