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Travelers at this place
    • Day 31

      Todd & Mary ❤

      October 11, 2019 in the United States ⋅ 🌙 8 °C

      Direkt hinter der Grenze ging der Highway entlang und wir wollten uns günstig platzieren. Als wir liefen, hielt direkt ein Pick Up neben uns an, mit einem Mann darin, der uns anbot, uns zumindest für 10 Meilen mitzunehmen. Ich war mir im ersten Moment unsicher. Er sah ein bisschen müde aus und ich konnte auf den ersten Blick nicht sagen, ob ich ihm vertrauen wollte. Das sollte gut überlegt sein. Außerdem sind 10 Meilen wirklich nicht viel. Vielleicht war es doch besser, auf die nächste Möglichkeit zu warten. Er sprach dann allerdings noch ein bisschen weiter und erzählte etwas von seinen Kindern, was mich Vertrauen finden ließ. Gut, dass ich das schließlich gefasst hatte. Denn das war wirklich das Beste, was uns passieren konnte. Er stellte sich als lustiger, herzlicher Zeitgenosse heraus. Er erzählte uns, dass er sowieso eine Couch nach Seattle bringen müsste, dass er allerdings noch mit seiner Frau zu klären hatte, ob das auch heute möglich wäre. Er telefonierte ein bisschen rum und er meinte dann, dass es funktionieren würde. Ja, nice! Dann waren es wohl doch ein bisschen mehr als 10 Meilen. Wir holten mit ihm noch seinen Gehaltsscheck ab, sein Chef lächelte uns durch die Tür noch an. Da Todd (so heißt der Ehrenmann😀) den Schlüssel stecken ließ, bekam er schließlich mein 100%iges Vertrauen. Wenn er uns so sehr vertraute, dass wir nicht einfach mit seinem Auto davonfuhren, hat er wohl das gleiche verdient. Seinen Scheck brachte er zu einer Station, die es so wohl schon seit Jahrzehnten gab. Er fuhr mit dem Auto heran und packte den Scheck in eine Plastikröhre. Die Angestellte aus dem Glaskasten ein paar Meter weiter begrüßte ihn wie einen alten Bekannten und fragte, was sie für ihn tun kann. Er zahlte alles ein bis auf 100 $, die er sich in 20 $-Scheinen auszahlen ließ. Die bekam er über die Röhre dann auch. Hahaha, witzige Einrichtung. Danach fuhren wir zu ihm nachhause, um die Couch abzuholen. Er wollte sie in Seattle seinem Sohn bringen. Er wohnte sehr knapp vor der Grenze, was bedeutete, dass wir wieder zurückgefahren waren, aber das kümmerte uns wenig. Zeit war ja gerade nicht unser Problem. Die Frau begrüßte uns nett und stellte sich vor. Mary Lou. Und sie wirkte ebenso warm und herzlich. Wir unterhielten uns viel mit den beiden. Sie erzählten uns viel von ihren Kindern. Sie haben vier, die alle altersmäßig sehr nah beieinanderlagen. 19, 21, 23 und 25 Jahre alt. 2 Jungs, 2 Mädchen. Cool. Die letzte hatte letztes Jahr das Nest verlassen und das war für die beiden wohl echt eine schwere Zeit. Verständlich. Das muss wirklich komisch sein. Glücklicherweise sind die Kinder alle nicht so weit weg. Sie studieren allesamt an der Washington State University und wohnen in Seattle. Das sind etwa 2 Stunden Autofahrt bis dahin. Wir mussten zum Tanken nochmal anhalten und haben gleich auch noch bei Costco gestoppt, einem riesigen Supermarkt, den man mit Selgross oder Metro vergleichen kann. Auch hier braucht man eine Mitgliedskarte, um die Sachen einzukaufen. Wir waren begeistert von den Preisen, auch wenn wir im Moment nichts dringend brauchten. Todd stoppte bei einer Teststation von irgendwelchen vibrierenden Platten, auf die man die Füße legen kann. Das soll, glaube ich zumindest, die Durchblutung fördern. Da er dort schon etwa fünf Mal gesessen hatte, schnappte sich Mary schließlich so ein Teil und entschied, dass sie es kauften. Süß. Anschließend ging es für uns weiter in Richtung Seattle. Es war bereits dunkel und irgendwo unterwegs sahen wir ein Stadion leuchten. Da meinte Mary, dass ja heute Freitag sei und Freitag Abend immer Highschool-Football-Abend sei. Bella und ich dachten darüber nach, dass wir uns vermutlich, wenn wir schonmal hier sind, einmal ein Football-Spiel anschauen sollten. Und kaum hatten wir diesen Gedanken ausgesprochen, fanden wir uns schon auf dem Parkplatz der Schule wieder, von der aus wir von weitem die Lichter gesehen hatten. Einfach so, ganz spontan haben die beiden nur für uns dort angehalten. Auch den Eintritt haben sie für uns bezahlt. Krass eigentlich, dass man hier selbst bei Highschool-Spielen Eintritt bezahlen muss. Macht auf jeden Fall deutlich, wie viel Wert auf den Sport gelegt wird (teilweise sogar mehr als auf die Ausbildung an sich, wie wir später von Todd erfuhren). Wir fühlten uns, als wären wir in ein Highschool-Teenie-Movie gefallen. Football-Spieler auf dem Feld, Cheerleader, die am Rand ihre Parolen choreografierten, Fans, hauptsächlich bestehend aus Schülern, in den entsprechenden Teamfarben auf der übervollen Tribüne, eine riesige Schulband, die in der Mitte der Haupttribüne ordentlich Lärm machte, ein Maskottchen zur moralischen Unterstützung und natürlich stolze Eltern, kleine Geschwister, die rumtobten und Nachwuchstänzer, die gemeinsam mit den Großen die Halbzeitshow gestalteten. Wir waren komplett am ausrasten! Wir bedankten uns ungefähr eine Million Mal bei Todd und Mary, dass sie uns dieses Spektakel zeigten und sie schienen darüber sehr glücklich. Todd besorgte uns sogar noch Popcorn. Das ganze entwickelte sich in einen richtigen kleinen Familienausflug.👨‍👩‍👧‍👧 Leider war „unser“ Team echt kacke.😄 Es stand irgendwie sowas wie 0:21.😃 Außerdem wurde es schließlich kalt und wir verließen das Stadion nach der Halbzeitshow. Und weiter ging’s. Ob wir Hunger hätten, war die nächste Frage, kaum dass wir zurück im Auto waren. Todd hatte großen Hunger und auch schon eine Idee, wo wir diesen stillen könnten. Ein BBQ-Steak-Fleisch-Gedöhns-Restaurant. Dort wollte er schon lange hin, aber Mary hat es ihm immer wieder verweigert. Hahaha. Das erinnert mich sehr daran, wie ich, wenn ich schonmal in Cottbus bin, immer ins Rancheros essen gehen will. Frank auch. Aber Mutti…naja, nicht so sehr. :D Das habe ich ihnen dann auch erzählt und als klar war, dass ich auf Rippchen stehe, war die Sache entschieden. Das Essen war wirklich wirklich gut. Der Cocktail auch. Todd und Mary bestanden darauf, uns einzuladen. Mal abgesehen davon, dass ich ihnen insgesamt kaum dankbarer hätte sein können für einfach alles, war ich darüber sehr glücklich. Es war kein billiger Schuppen.😅 Ich war todesvollgefressen! Aber Junge, war das gut!😍 Wir ließen uns den Rest einpacken und fuhren schließlich weiter unserem Ziel entgegen. In Seattle angekommen schienen die beiden uns noch nicht so recht gehen lassen zu wollen. Wir hatten nichts dagegen. Der Flughafenboden konnte ruhig noch kurz warten.😄 Sie zeigten uns das Viertel, in dem die Verbindungshäuser der Uni stehen. Jedes ihrer vier Kinder gehört einer anderen Verbindung an. Der Teenie-Film war wohl noch nicht vorbei.😄 Diese Häuser waren dermaßen krass. Richtige Villen. Da es Freitagabend war, war echt viel los. Überall schienen Partys stattzufinden. Wir überlegten schon, ob wir am Folgeabend einfach nochmal in den Bezirk zum Feiern gehen würden. Mary versuchte, zwei ihrer Kinder zu erreichen, damit wir sie kurz kennenlernen konnten, aber sie waren entweder zu müde oder betrunken. Hahaha. Als erfahrene Eltern nahmen sie das mit Humor. Die Couch war übrigens immer noch hinten drin und es war bereits nach Mitternacht. Wir waren uns nicht sicher, ob sie die Couch nicht einfach wieder mit nach hause nehmen würden. Eine letzte Freude wollten uns Todd und Mary noch machen, indem sie uns zu einem tollen Aussichtspunkt brachten, der einen Blick über die Skyline von Seattle erlaubte.🌃 Es war wirklich, wirklich schön. Allerdings war es auch sehr kalt draußen und die Müdigkeit begann von uns allen langsam Besitz zu ergreifen. Am Ende luden sie uns am Flughafen ab. Wir versicherten, dass wir hier nur kurz bleiben würden, um dann ein Auto zu mieten. Ich weiß nicht, ob sie uns hätten im Flughafen schlafen lassen, ohne die Gewissheit, dass wir danach wüssten, was wir tun. P.S.: Wir wussten es natürlich wie immer nicht.😅
      Die Verabschiedung war herzlich und alle waren sich einig, dass wir uns dringend irgendwann wiedersehen müssten. Was für ein unvergesslicher und unbeschreiblicher Tag das war! Wir konnten unser Glück mal wieder kaum fassen!😍😍😍
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