United States
Town of Gorham

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Travelers at this place
    • Day 46

      Boston und Neuenglandzauber

      August 11, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 22 °C

      Wir landen pünktlich am „Logan-Airport“ in BOSTON, MASSACHUSETTS. Trotz katastrophaler Ausschilderung finden wir Gepäck und Mietwagen und fahren zum nahegelegenen „Hampton Inn“-Hotel. Vor allem Janosch freut sich bei heißen 38 Grad auf den Pool. Der ist aber außer Betrieb. Schade. Das Hotel liegt an einer Schnellstraße in einem Gewerbe-Industrie-Mix ungefähr 20 Fahminuten von der Innenstadt entfernt, hat dafür aber große saubere Zimmer, ein gutes Frühstück und kostenloses Parken auf der Habenseite. Denn BOSTON ist teuer, für eine Übernachtung in einem innenstadtnahen Mittelklassehotel zahlt man problemlos 300 $, ohne dass man dafür geparkt (mindestens 50 $) oder gefrühstückt hätte. Da Geld bei einer fast achtwöchigen Reise dann doch irgendwie eine Rolle spielt, fiel unsere Wahl auf das „Hampton Inn“. Wir fahren mit „Uber“ (Privattaxis, die man bequem per App bestellt) in die Innenstadt, essen in WINTHROP, einem kleinen wenige Kilometer entfernten Küstenörtchen, in zwei schönen Restaurants und einem abgefahrenen Schnellimbiss zu Abend oder gehen im benachbarten REVERE an den Strand, als die Temperaturen nichts anderes mehr zulassen wollen. Aber dazu jetzt mehr.

      Eins sei vorausgeschickt: BOSTON ist großartig! Die Mischung aus historischen Gebäuden, Grünanlagen und modernen Wolkenkratzern, prächtigen Backsteinhäusern, dazu die Lage am „Charles River“ und die hohe Kneipendichte ist atemberaubend. Wir beginnen unsere Tour – mit viel positiver Energie nach dem um 7.30 Uhr live mitverfolgten 2:1 FCK-Heimsieg gegen St. Pauli – am „Boston Common“, einem großen Park mit viel Rasen, vielen Bäumen, Bühnen und einer großen Wasserfläche, dem „Frog’s Pond“, wo sich bei weiterhin sehr heißen Temperaturen (Neuengland ächzt seit Tagen unter einer Hitzewelle) Jung und Alt im knöchel- bis knietiefen Wasser suhlen, aufmerksam betreut von 6(!) Rettungsschwimmern. Nach einem längeren Überzeugungsprozess eisen wir Janosch von hier los und begeben uns auf den „Freedom Trail“. Beinahe idiotensicher verläuft eine fünf Kilometer lange mal gepflasterte, mal mit roter Farbe aufgezeichnete Linie durch die Innenstadt an den geschichtsträchtigsten Orten der Stadt vorbei. Und das sind viele. Wir werden vorbei geführt an Friedhöfen, wo die verwitterten Grabsteine längst Vergessener neben denen von Ikonen der amerikanischen Unabhängigkeit stehen. Wir passieren einige Kirchen, die älteste ist die „King’s Chapel“ von 1686, die darauf verweisen, dass die Ursprünge BOSTONS eng verbunden sind mit den tiefgläubigen und erzkonservativen Puritanern, die dem europäischen Lotterleben den Rücken kehrten, um hier eine züchtigere und gottgefälligere Gesellschaft aufzubauen (gut, einige wurden auch verfolgt, aber das ist hier kein Geschichtsbuch, also belassen wir es dabei). Umso schöner, dass an manchen Kirchen Regenbogen- und Black-Lives-Matter-Fahnen wehen. Einige Bauwerke wie das „Old State House“ stehen in enger Verbindung zur „Boston Tea Party“, dem Auslöser des Unabhängigkeitskriegs, am Ende des Trails erinnern das beeindruckende „Bunker Hill Monument“ und die „USS Constitution“, ein Kriegsschiff, das 1797 vom Stapel lief, an die amerikanische Revolution. Zugegebenermaßen, wir sind nicht die einzigen, die der roten Linie folgen. Geführte Walking-Touren, verkleidete Guides, Segway-Deppen und Hop-On-Hop-Off-Busfaulenzer erschweren ein unbefangenes Kulturerlebnis. Dafür finden wir abseits der Route schöne Pubs, wo wir uns das ein oder andere lokale Bier vom Fass gönnen und Janosch einen Koffein-Booster in Form von Coca Cola erhält. In einem weiteren Park tollt Janosch, praktisch gekleidet mit Batman-Boxershorts unter den Fontänen eines riesigen Springbrunnens mit anderen Kindern. Eine geliehene Wasserpistole ergibt ein Gespräch mit netten Bostonern, die am heißen Sonntagnachmittag ebenfalls Abkühlung für ihr Kind suchen. Nicht nur dieses Gespräch zeigt: Die Bostoner scheinen lässig, gebildet, weltoffen. Erst unter Androhung schlimmster Maßnahmen (Entzug des Tablets) bekommen wir Janosch nach geraumer Zeit endlich dazu, sich abtrocknen, damit unser Spaziergang weitergehen kann. Im italienisch geprägten „North End“ ist gerade ein Fest für irgendeine Heilige. Der Tricolore weht über den Straßen, Wurf- und Fressbuden, Peroni-Stände, mit Blumen geschmückte Statuen, die in einer Prozession durch die Gegend getragen werden, Blasmusik und festlich gekleidete Menschen säumen die Straßen, man wähnt sich eher in Napoli, Bari oder Palermo, denn in der größten Stadt Neuenglands. Die Gelegenheit muss genutzt werden und ein in diesem Sommer ungewöhnlich seltener Aperol Spritz wird geordert. Nach einer netten Unterhaltung mit einer älteren Dame, die eine 1761 von Benjamin Franklin entwickelte Glasorgel bespielt, uns in fließendem Deutsch anspricht (Frau Meyers – mit „ey“ – Eltern stammen aus Bielefeld und Berlin) und für Janosch ein Kinderlied spielt, geht es mit der Verkehrsfähre (10 Minuten vor der Skyline von Boston, vorbei an Segelyachten und kleinen Motorbooten, nicht schlecht für 3,70 $) zurück nach Downtown.

      Abends essen wir in „Nick’s Place“ in WINTHROP, ein besonders skurrilles Erlebnis nicht nur aufgrund der fast ohrenbetäubendem Beschallung durch das „Antenne-Bayern-Radio“ (auf interessierte Nachfrage weiß niemand, wer den Sender eingeschaltet hatte, geschweigedenn dass da Deutsch gesprochen wird). Man bestellt am Tresen, die Speisen werden, alle appart in Plastik verpackt und zusätzlich verschweißt, an den Platz gebracht, wo sie auf Plastiktellern mit Plastikgeschirr verspeist werden. Wir bestellen zwei Salate, Mozarellasticks und Zwiebelringe, eine(!) Pizza und eine Kinderpasta für Janosch. Allein mein Anti-Pasti-Salat (auf einem Bett von grünem Salat lagerten gefühlt 500 Gramm Mortadella, Salami, Schinken) hätte uns drei mehr als satt gemacht, die Pizza für fünf gereicht. Die Kellnerin, die abwechselnd mit sich selbst und mit den Gästen spricht, was die Kommunikation erheblich erschwert, packt uns am Ende zu den übriggebliebenen Resten noch diverse andere Speisen, die sie in der Küche gefunden hat (Salat, Pita-Brote, Garlic-Bread). Seltsam irgendwie, aber wirklich sehr nett und am nächsten Tag sollten wir dafür noch dankbar sein.

      Am Montagmorgen geht es dann wieder in die Innenstadt. Es wird noch heißer, das Thermometer zeigt über 40 Grad an. Wir schlendern durch „Beacon Hill“, ein Viertel wie aus einem Postkartenalbum, wo sich ein Backsteinbau an den anderen reiht. Im Schaufenster eines Immobilienmaklers sehen wir, was das Leben hier so kostet: Eine Zweizimmerwohnung ohne Balkon oder sonstige Sperenzchen schlägt mit einer Monatsmiete von 3500 $ zu Buche. Alte Ahornbäume versprühen nostalgischen Charme, glänzende Messingtafeln erinnern an frühere Bewohner. Im „Public Park“ schauen wir Tretbooten in Schwanform zu, die in einem Weiher ihre Runde drehen, wir gehen die „Charles River Esplanade“ entlange, eine Uferpromenade mit Joggingstrecken und Spielplätzen und landen erschöpft auf Höhe der „Havard Bridge“ in einer Bar in „Back Bay“. Janosch streikt genauso wie die Bierzapfanlage, sodass wir uns entscheiden, auf eine weitere Tour durch die Stadt zu verzichten und den Nachmittag am Strand zu verbringen.

      Eine Stunde später sind wir am REVERE BEACH, einem langen Sandstrand, direkt in der Einflugschneise des Flughafens. Das Wasser ist hier unangenehm kalt, sodass lediglich Janosch ganz in den Atlantik eintaucht. Wolken verdecken allmählich die Sonne, die uns an dem Tag schon mächtig zugesetzt hat, den Abend lassen wir in einem italienischen Restaurant in WINTHROP bei einer Flasche Pinot Grigio und Meeresfrüchten entspannt ausklingen.

      Dienstags verlassen wir das traumhafte BOSTON nach dem Frühstück. Ich habe einen Termin in WEST-NEWTON, MASSACHUSETTS, das nur zwanzig Minuten entfernt liegt. Auf dem Friedhof. Klingt komisch? Seit über vier Jahren spiele ich die Rolle des Mitch Albom in einer wunderbaren Inszenierung und endlich ergibt sich die Chance tatsächlich einen Dienstag bei Morrie zu verbringen. Wie in Roman und Stück beschrieben liegt seine Grabstelle wirklich idyllisch auf einem Hügel mit Blick auf den nahen Weiher. Seine Frau Charlotte wurde im November neben ihm beigesetzt, sie hat ihren Mann 26 Jahre überlebt. Ich sitze im Schatten, nur Picknickdecke und Eiersalat fehlen, und lasse die Gedanken schweifen, während Janosch die normalerweise Ruhe gewöhnten Frösche im Teich in Aufruhr versetzt. Ein besonderer anrührender Moment.

      Dann fahren wir weiter, wir verlassen MASSACHUSETTS und erreichen VERMONT, den „Green State“. Wir fahren ab vom Interstate und kommen gemächlich voran vorbei an satten Wiesen und bewaldete Hügelketten. MONTPELIER, die Hauptstadt Vermonts, mit nur 12000 Einwohnern die kleinste der USA, begeistert uns. Alternative Läden, Lastenfahrräder und Restaurants mit Freisitzen zeugen von der Liberalität dieses sympathischen Ortes.

      Wir übernachten in WATERBURY, nahe dem besonders im Winter vielbesuchten Skigebiet STOWE im elegentan „Best Western Plus“ mit beheiztem Indoorpool und essen im lässigen „The Reservoir“ Steak und Burger, trinken ausgezeichnetes Craft Bier. Wir sind einer Meinung: Dieser Neuengland-Appetizer macht Hunger auf viel mehr, so schön ist die Natur hier im Osten, so aufgeschlossen die Menschen, so atmosphärisch die kleinen Orte.

      So geht es am nächsten Morgen weiter in östliche Richtung nach NEW HAMPSHIRE. Die Romane John Irvings, von denen ich ein begeisterter Leser bin, spielen hier wie auch in anderen Staaten Neuenglands. Unvergessen ist Dr. Larch, der seine Waisenhausschützlinge jeden Abend mit „Gute Nacht, ihr Prinzen von Maine, ihr Könige Neuenglands“ in „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ ins Bett schickt. Wir machen eine 2 Meilen-Loop-Wanderung durch „Flume-Gorge“, eine Schlucht, wo wir tosende Wasserfälle, Bärenhöhlen und Wolfsunterschlüpfe passieren und beklettern. 21 $ Eintritt pro Person (Janosch ist mit 5 noch umsonst) sind nicht zu verachten, lohnen sich aber dennoch.

      Abends machen wir Station in GORHAM im sympathischen „Top Notch Inn“. Das Motel verfügt über einen schönen Außenbereich mit Sitzmöglichkeiten und Feuerstelle, einen beheizten Außenpool und einen besonders individuellen Charme, ganz anders als das Einerlei der großen Ketten. Hier sitze ich auch gerade am noch recht frühen Morgen mit einem großen Kaffee, während das Leben langsam erwacht und immer mehr Autos über die Main Street rollen. Wenn ich jetzt gleich das Scheiben beende, geht die Reise weiter zu unserer letzten Station. Kaum zu glauben nach sieben Wochen.

      In ST. GEORGE in MAINE wartet nach knapp dreistündiger Fahrt ein Ferienhaus auf uns, das einen Außenbereich mit Meerblick verspricht. Dieses Versprechen sollte es auch halten bei dem Preis, das es kostet. Aber was solls, gerade am Ende einer Reise soll man nicht sparen.
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    • Day 12

      Chove chuva☔

      September 19, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 12 °C

      Rainy day = another rest day = repairing/investigation day.
      We came to this small town because we need to repair our heating system and google told us that here we would find a mechanic specialized in our heating.
      Unfortunately this repair center was only spezialized in heatings for the big yellow school buses 🚍
      Later on we met a guy at Walmart who made some calls for us, getting us help from the "mobile RV doctor". So 45min later the "doctor" parked next to us and started examinating our van. But we weren't lucky, he didn't know how our system works.
      Hours later we found online some promising business close to our next climbing destination. So keep finger crossed that this one can help us🤞
      The rest of the day we spent with eating, cooking and netflix 😋
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    You might also know this place by the following names:

    Town of Gorham

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