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- May 17, 2023, 12:31pm
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 28 m
- UruguayDepartamento de MontevideoCiudad ViejaMuseo Historico Nacional Casa Garibaldi34°54’27” S 56°12’30” W
Erster Tag in Montevideo
May 17, 2023 in Uruguay ⋅ ☀️ 21 °C
Ich habe am Abend die frühe Dunkelheit genutzt und bin nach Montevideo aufgebrochen. Warum soll ich dafür den schönen Sonnenschein opfern? Gleichzeitig kostet das Hostel in der Stadt eindeutig weniger als in Colonia. Das inbegriffene Frühstück reicht indes kaum um diese Zeilen zu schreiben. Zwei Scheiben Toast und 50g Müsli. Mir ist bis jetzt unklar warum Uruguay solche Lebensmittelpreise hat wo sie doch Exportmeister in der Landwirtschaft sind.
Genauso ein Widerspruch steckt in den Leuten. Zum Frühstück frage ich meinen Herbergsvater aus. Was ist Uruguay für ihn im Vergleich zu Argentinien oder Brasilien. Als Antwort sind es die Leute - alles läuft einen Zahn langsamer, gelassener, weniger hektisch… Mag sein, doch das Tempo in dem er das runter plappert bricht jeden Rekord aus Buenos Aires.
Ich muss zugeben dass es sich dennoch kaum lohnt längere Zeit hier in der Stadt zu verbringen. Montevideo spiegelt seinen großen Nachbarn ein Stück weit aus der Zeit von vor 50 Jahren wieder. Es ist dreckig, auf den Straßen und Plätzen boomt der Drogenverkauf und fast überall schlafen Obdachlose vor den Türen der Schönen und Reichen. Die Kluft ist bei weitem nicht so groß wie in Argentinien. Außerdem zeigt man seinen Reichtum nach außen nicht. Dass er definitiv da ist verdankt Uruguay auch seinem Spitznamen „die Schweiz des Südens“.
So schön die ein oder andere Fassade in der Innenstadt auch ist. Sie bleibt Fassade und täuscht über die aktuellen Probleme des Landes hinweg. Erst gestern meinte wohl ein Ministeriumssprecher sie sollten darüber nachdenken den Notstand auszurufen um die prekäre Wassersituation in das Bewusstsein der Leute zu rufen. Die anhaltende Dürre im Land verursacht enorme Wasserknappheit. Sie ist die bislang längste in der jungen Geschichte Uruguays. Der Stausee, der ganz Montevideo versorgt ist beispielsweise nur noch zu 10% gefüllt. Dass reiche unter normalen Bedingungen für 20-30 Tage. Doch der Winter lässt auf sich warten. Die Sonne knallt. Deswegen haben die Wasserversorger angefangen Brackwasser aus dem Rio de la Plata unter das Trinkwasser zu mischen. Ergebnis, das Wasser schmeckt immer salziger und die Leute gehen auf die Straße. Lassen wir uns überraschen wo das endet.Read more