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  • Day 9

    Wasserfälle 2.0

    August 26, 2021 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ⛅ 27 °C

    Heut früh hat unser Leo tatsächlich mal eine Idee für einen Ausflug geäußert. Und mir damit mal diese unliebsame Aufgabe abgenommen, immer der Bespaßer Aller zu sein.
    Er schickte mir gleich den Link zum Google Eintrag der Kravica Wasserfälle. 40 Minuten Fahrzeit klingt super, also packen wir die Badesachen und etwas Melone zusammen und düsen los. Nach einer guten viertel Stunde steht da plötzlich wieder etwas von BIH auf den Schildern, was uns bedeutet, dass wir kurz vor der bosnischen Grenze sein müssen. Ich kontrolliere schnell nochmal den gesendeten Link und muss feststellen, dass unser Ausflugsziel einen gewaltigen Haken hatte. Es liegt nämlich mal wieder in Bosnien 🇧🇦. Und wir haben keine Pässe dabei. Verdammt!!!! Also drehen wir um und fahren wieder zurück. Ich flitze rein, hole die Pässe und wir starten zum nächsten Versuch. Heute passieren wir nicht wie beim letzten Mal, die große Grenze, sondern nur einen kleineren Grenzübergang. Dementsprechend schnell geht es. Wir fahren durch kleine Ortschaften und begegnen nur wenigen Autos. Auch gut, da sind sicher nicht so viele Leute am Wasserfall. Falsch gedacht… Die Straße endet und rechts und links sind große Parkplätze, welche schon gut gefüllt sind. Trotzdem geht es an der Kasse fix und unsere Herkunft spart uns sogar Geld. Denn eigentlich sind nur Kinder bis 10 Jahren günstiger. Was auf unsere Kinder ja nun nicht mehr zutrifft. Aber als der Kassierer, auf seine Frage unserer Herkunft „Dresden“ hört, ist er total begeistert und entgegnet „Dynamo Dresden“. Er und sein Kompagnon scheinen echt gut informiert zu sein, denn sie erzählen uns, dass Dynamo jetzt wieder 2. Liga spielt und auf dem zweiten Tabellenplatz steht. Manche Dinge sind echt ulkig. Da steht man mitten in Bosnien und trifft junge Männer, die sich besser mit den aktuellen Ereignissen unserer Heimmannschaft auskennen als wir selber. Und dies wiederum verschafft uns jetzt den Vorteil dass wir nur für 4 Personen zahlen und 2 Kids kostenfrei rein kommen. Na da sind unser „Goldfüßchen“ von Dynamo ja doch mal zu irgendwas nütze. Wir laufen dann den Berg hinab und stehen nach einer Weile vor einem großen See, der durch einen großen Wasserfall gespeist wird. Hier finden wir auch des Rätsels Lösung, wo die vielen Insassen der oben abgeparkten Autos sind. HIER!!! An beiden Uferseiten befinden sich kleine Restaurants unter großen Bäumen und es wirkt ein wenig, wie im Dschungel Balis. Die Leute hier sind auch ähnlich geschäftstüchtig, was das Geld verdienen angeht und so werden Plastikliegen vermietet, Bootstouren angeboten und jede Menge Badezubehör verkauft. Wir setzen uns auf eine schlichte Holzbank unter einem riesigen Baum und hüpfen in die Badesachen. Geli hat keine richtige Lust und meldet sich freiwillig als Aufpasser für unsere Sachen. Die Kinder sind schon los und Rüdi und ich schlendern hinterher. Beim Betreten des Wassers trifft uns kurz der Schlag, denn es ist echt ziemlich kalt. Leo hat sich als Ziel gesetzt, über den See zu schwimmen und auf die grün bewachsenen Felsen vor dem Wasserfall zu klettern. Na da bin ich doch dabei. Also Zähne zusammenbeißen und los geht’s. Selbstverständlich kommen Dini und Clemo auch hinterher geschwommen. Wir kraxeln also auf den Felsen, lassen uns den Sprühnebel des Wasserfalls um die Nase wehen und genießen die Aussicht. Da es doch echt frisch ist, schwimmen wir zurück, schießen ein paar Fotos und machen uns auf den Rückweg. Wir entscheiden uns für den Heimweg, für die Land-und-Leute-Tour und ich navigiere manuell per Karte. Wir hoffen außer Land und Leuten auch noch auf ein kulinarisches Highlight. Da unser Essen nach unserer bosnischen Städtetour so mega lecker war, würden wir dies gern wiederholen. Aber es ist wie verhext und es taucht einfach kein „Konoba“ auf. Als auf dem
    Display des Navi schon wieder die Grenze auftaucht, schau ich doch mal auf dem Handy, was wir in Bosnien sonst lieber nicht benutzen, weil da nämlich hohe Kosten anfallen. Na klasse - wir sind eben an mehreren Restaurants vorbeigefahren. Also drehen wir um, denn wir haben ein kleines Hüngerchen. Vom Parkplatz aus wirkt es noch recht unspektakulär, aber als wir die Treppen hinab steigen, eröffnet sich uns ein terrassenförmig angelegtes hübsches Restaurant mit kleinen Bächen und Teichen, in denen Forellen schwimmen. Das Highlight ist dabei die unterste Terrasse, welche direkt oberhalb des Ufers eines Flusses mit kleinen Wasserfällen und Stromschnellen liegt. Dort setzen wir uns an einen großen Tisch und bestellen uns eine große Grillplatte mit Pommes und Salat. Unsere Erwartungen werden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. Es schmeckt sensationell lecker und wir verputzen, zur Überraschung des Kellners diese riesige Portion bis zum letzten Krümel. Der abschließende Verdauungsspaziergang führt uns zu einem weiteren Wasserfall, der nur ein paar hundert Meter entfernt liegt. Hier ist es fast schöner, als an der großen Touristenvariante. Aber hinterher ist man meist schlauer.
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