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  • Day 21

    Von Hafen zu Hafen…

    October 23, 2021 in France ⋅ ⛅ 20 °C

    Nachdem wir heute wieder einmal, ganz ohne Wecker pünktlich 07:45 Uhr wach sind, beginnen wir den Tag mit dem üblichen Morgenritual. Mein Schatz macht uns Kaffee und ich studiere online Reiseführer, um den Tag zu planen. An den Kaffee im Bett könnte ich mich übrigens gewöhnen. Mal schauen, ob ich daheim eins der Kinder dazu überreden kann. Nachdem der Kaffee leer ist, hat sich auch endlich die liebe Sonne über die Berge gekämpft. Da wir derzeit noch an der Westküste unterwegs sind und die Berge im Inselinneren doch recht hoch, ist es an den Stränden meist erst gegen 08:30 Uhr sonnig. Und bei frischen 13°C bevorzuge ich zum morgendlichen Schwimmen, dann doch ein wenig Sonne im Gesicht. Das Wasser ist zwar deutlich wärmer, als die Luft, aber Sonne zum Rauskommen ist einfach ein MUSS. Also springe ich in mein Bikinihöschen, schnappe das Handtuch, gebe meinem Schatz nen Kuss und watschle die 30 Meter bis zum Strand. Es ist wieder herrlich und ich mag gar nicht dran denken, dass ich dieses Vergnügen nur noch wenige Tage haben soll. Zurück am Wohnmobil, hat sich auch mein Rüdi aus dem Bett gepellt und sogar schon ne Badehose an. Na super - da hätte er auch mit mir mitkommen können. Er zieht also auch seine Bahnen und ich mache Kai-Uwe inzwischen startklar. Wir wollen heute ein wenig Strecke machen und unser Ziel lautet Bonifacio, also der südlichste Zipfel Korsikas. Auf dem Weg passieren wir wieder etliche Touristenorte und ich stelle fest, dass mir der ruhigere Nordwesten deutlich mehr liegt. Überall sind Campingplätze, Ferienanlagen, Hotels etc. Ich kann mir gut vorstellen, wie hier in der Hauptsaison die Massen flanieren. Da lobe ich mir den Luxus, der Nachsaison als Reisezeit. Nach einer Weile gehts im Kreisverkehr mal ab nach Propriano, einer Hafenstadt die wohl auch ganz nett sein soll. Wir parken also am Strandparkplatz und laufen Richtung Altstadt und Hafen. Zwischendurch kaufen wir uns noch ne Kleinigkeit beim Bäcker und laufen durch die Straßen und im Hafen entlang. Hier reihen sich die Bootsanbieter aneinander und werben mit Delfintouren, Tauchausflügen oder Bootsverleih. Wir müssen aber weiter, denn „heute früh ist auch wieder ein langer Tag“, wie meine Freundin Norma sagen würde. Wir fahren also weiter und mein Rüdiger, macht seinem Ruf, als Weltbester Fahrer wieder einmal alle Ehre. Denn auf Korsika gibt es keine geraden Wege, sondern sämtliche Straßen schlängeln sich bergauf und bergab über die Insel. Es dauert also nicht lang und wir erreichen Bonifacio. Am Horizont erblickt man auch schon Sardinien, was hier nur 12 Kilometer weit weg ist. Dort am nördlichsten Zipfel hab ich vor vielen Jahren auch schon mal gestanden und hier rüber geschaut. Verrückt - dass ich jetzt tatsächlich hier bin.
    Parkplatzsuche ist ganz easy, denn ich bin natürlich bestens vorbereitet und weiß, wo es einen Parkplatz gibt, der zentral liegt und nicht mal was kostet. Er gehört nämlich der örtlichen Bootsgesellschaft und wenn man mit denen eine Tour bucht, steht man hier gratis. Bonifacio liegt auf einer felsigen Landzunge und ist umgeben von einer Stadtmauer, welche man vom Meer aus natürlich am besten sieht, also stand eine Stadtrundfahrt per Boot ohnehin auf dem Plan. Wir parken also und kaufen direkt auf dem Parkplatz unsere Bootstickets. Zu Fuß sind wir in 5 Minuten im Hafen und entdecken als Erstes eine monströse Yacht. nach Recherche kann ich euch sagen, dass das gute Stück eine Feadship Vanish ist, lächerliche 66,25 m lang ist und einem britischen Geschäftsmann und Milliardär gehört. Sie kam gebraucht 120 Mio. Euro und hat vollgetankt 150.000 Liter Diesel an Bord. Da frag ich mich direkt, welche Tankstelle soviel Sprit auf Lager hat. Aber das nur am Rande. Wir besteigen aber leider nicht dieses Schiff, sondern eins der Ausflugsboote, was daneben wie eine Nussschale wirkt. Der für uns perfekte Sitzplatz ist am Bug auf der Box, wo die Schwimmwesten untergebracht sind. Wir haben die perfekte Sicht nach vorn und zu beiden Seiten und können uns sogar anlehnen. Der Rettungsring im Rücken ist zwar nicht so bequem, aber man kann nicht Alles haben. Wir tuckern also langsam los und bereits im Hafenbecken ist ordentlich Seegang. Zum Glück werde ich nicht seekrank. Das italienische Pärchen, was Backbord sitzt, nimmt vorsorglich lieber nochmal Reisemedizin. Die Informationen aus dem Lautsprecher sind mal wieder nur auf französisch und somit verstehe ich nur ein paar Brocken. Aber zumindest bekommen wir soviel mit, dass die Altstadt auf einem 900m langen und 70 m hohem Plateau aus Kalksandstein steht. Die Meeresbrandung hat den Kalksandstein seit Jahrhunderten stark bearbeitet und so befinden sich etliche Grotten darin. Wir fahren einige mit dem Schiff an. Das türkise Wasser glitzert und ums Boot tummeln sich unzählige Doraden.
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