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  • Day 1

    Komplizierter Start

    August 13, 2022 in Poland ⋅ ☁️ 24 °C

    Nach einem leicht verspäteten Start, stand zumindest das erste Reiseziel des Tages fest. Okay zugegeben - es ist kein Reiseziel, aber dafür eine Herzensangelegenheit. Wir stoppen nämlich noch bei unseren Freunden Nura und Richtl, die ebenfalls nächste Woche auf Reisen gehen wollen. Wir liefern dafür noch etwas (für Mädels) unerlässliches Equipment, wie Bikini und Badeschuhe. Nach einem kurzen Schwatz mit Kaffee und Chai Latte starten wir erneut.
    Aber schlauer sind wir natürlich immer noch nicht.
    Also bleiben wir zumindest bei der Richtung POLEN 🇵🇱 . Pünktlich an der Grenze in Görlitz, fragen wir uns, wie es eigentlich mit Maut aussieht. Da unser „Vanom“ ja ein wenig übergewichtig ist und somit die 3,5 t überschreitet, stellt uns das direkt vor unser erstes Problem. Denn in Polen gilt er somit als LKW und muss auf der Autobahn und sogar einigen Bundesstraßen Gebühren zahlen. Für Polen gestaltet sich das wahrscheinlich ziemlich easy, mit einer App, die mittels Ortung kilometergenau abrechnet. Wenn man der polnischen Sprache allerdings nicht mächtig ist, sieht es schon gar nicht mehr so leicht aus. Die App ist zwar blitzschnell installiert und man bekommt in dieser auch direkt einen Verifizierungscode, den man zur Anmeldung auf der Homepage des Anbieters benötigt, aber danach wird es kompliziert. Und zwar so dermaßen kompliziert, dass ich nach 10 Minuten die Segel streiche und wir uns dafür entscheiden, getreu unserer alten Gewohnheiten, doch nur die „Land-und-Leute-Variante“ über die Landstraßen einzuschlagen. Die Homepage bietet zwar die Variante die Sprache auf Englisch einzustellen, allerdings ist dies auch nicht verständlich geschrieben. Ständig sind irgendwelche eingegebenen Angaben angeblich falsch, oder ausgefüllte Formulare im nächsten Schritt wieder komplett weg. Jetzt wundert mich die Bewertung von 1,2 Sternen im App Store nicht im Geringsten.
    Aber egal, wie brauchen es ja wie gesagt nicht unbedingt.
    Also stellen wir das Navi auf „Mautstrassen meiden“ ein und cruisen durch die Lande. Da wir ja kein genaues Ziel haben, hat mein Schatz, ohne dass ich es gemerkt habe, als grobe Richtung Danzig eingegeben. Nach einer Weile fällt es auch mir auf, dass wir irgendwie wieder Richtung Deutschland fahren. Denn der schnellste Weg dorthin ohne Mautstraßen, führt nämlich wieder über deutsche Autobahnen.
    Verflucht noch mal – das ist doch wie verhext mit diesem Land. Mein Schatz muss sich dann kurz meinen Unmut anhören und dass dies sicher passiert, weil ich so unvorbereitet auf diese Reise gegangen bin. Ich bin nämlich in punkto Urlaub ein kleiner Kontrollfreak, der Dutzende Reiseführer studiert und die coolsten Orte, beziehungsweise Stopps schon vorab auf dem Plan hat. Mangels Zeit, habe ich diesmal aber keinen einzigen gelesen, beziehungsweise nicht mal besorgt. Auch das ach so schlaue Internet habe ich vorher nicht durchforstet. Aber vielleicht ist es ja auch mal nicht schlecht, sich einfach treiben zu lassen. Okay, jetzt nicht gerade wieder Richtung Deutschland, wenn man dieses gerade erst verlassen hat, aber generell schadet es wahrscheinlich nicht, die Kontrolle mal abzugeben. Damit wir wieder die richtige Richtung einschlagen, geben wir einfach pauschal Warschau ins Navi ein. Wir fahren dann über die unterschiedlichsten Straßen, die von holprig bis komplett neu gebaut reichen und passieren dabei winzige Dörfer, Kleinstädte und auch ein paar größere, modernere Städte. Es ist verrückt wie unterschiedlich dabei das Erscheinungsbild ist. In einigen Gegenden, sieht es noch aus wie bei uns damals in der guten alten DDR und in anderen neu gebauten Siedlungen, können wir uns aber ganz weit hinten anstellen, so modern und stylisch ist hier alles. Dieser Mix macht die Fahrt echt interessant und die Stunden vergehen wie im Flug. Wir machen einen kurzen Stopp am Lidl, um uns noch ein paar fehlende Lebensmittel zu kaufen und selbst hier geht es deutlich moderner zu als bei uns daheim . Es gibt Selbstbedienungskassen, die mich ganz schön herausfordern, aber mit Hilfe einer netten Kassiererin, bekomme ich das schlussendlich auch noch hin. Da es schon später Nachmittag ist, sind mal wieder meine Fähigkeiten als Navigator gefragt, damit ich uns einen netten, möglichst ruhigen Stellplatz für die Nacht suche. Ich werde recht schnell im Handy fündig und so steuern wir einen kleinen Platz an einem See, mit Badestrand an. Der Weg dorthin führt uns über eine holprige Sandpiste, durch den Wald. Als wir ankommen ist dieser Platz zwar wunderschön, aber wahrscheinlich gerade deshalb auch der Austragungsort eines Biker – Treffens mit Bühne und Heavy Metal Musik. Also der Aspekt „RUHIG“ ist hier heute ganz und gar nicht gegeben. Wir disponieren also um und wählen einen 20 km entfernten Stellplatz mit Picknickplatz im Wald. Ich bereite uns schnell unser Abendessen und wir genießen den Ausklang des ersten Tages.
    Mal schauen was der Morgige so für uns bereithält. Bleibt uns wie immer treu und gespannt…
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