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  • Day 6

    Vilnius - Rom des Ostens im Turbogang

    August 18, 2022 in Lithuania ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir erreichen die Hauptstadt Litauens nach knapp 40 Minuten Fahrt und der erste Eindruck ist: …naja - sagen wir mal „nicht ganz so spektakulär“. Was lediglich sofort auffällt ist die Anzahl der prunkvollen Kirchen, die der Stadt den Beinamen „Rom des Ostens“ eingebracht haben. Sie passen teilweise gar nicht so recht ins Bild, wenn sie sich inmitten von Neubauten und Hochhäusern befinden. Wie man auf dem ersten Foto gut erkennt. Wir lassen uns mal überraschen was die hoch gelobte Altstadt so zu bieten hat.
    Der empfohlene Parkplatz ist perfekt und wir finden sogar ein schattiges Plätzchen, damit unsere Gisela nicht im Auto zum „Hotdog“ mutiert. Draußen in der Sonne sind es nämlich momentan 32° C und da wollen wir ihr die glühende Metropole nicht antun. Auch wir sind ganz schön skeptisch ob es so schön wird, bei der Hitze. Nach ein paar Minuten Fußweg, vorbei am Gediminas Hügel, samt gleichnamigem Turm (besteigen wir aufgrund der besagten Hitze lieber nicht), sehen wir die bekannten, mintfarbenen E-Scooter von Bolt rumstehen. Witzig - die hat uns das Schicksal wohl in den Weg gestellt, denn wir wollten die Dinger schon immer mal probieren. Ja - ich weiß - wir sind wahrscheinlich so ziemlich die Einzigen die noch nie E-Scooter gefahren sind. Also installieren wir uns fix die App, hinterlegen die Kreditkarten und schon geht sie los, die wilde Fahrt. Okay nur „halbwild “, denn zu Beginn fahren wir lieber im Anfängermodus, der auf 15 km/h gedrosselt ist. Reicht für den Start auch echt aus. Aber es macht richtig Spaß. Wir cruisen so, ohne zu schwitzen, durch die kleinen Gassen mit den großen Kopfsteinpflastern und den unterschiedlichsten Fassaden und halten einfach immer dort, wo es uns gefällt. Meist sind das Kirchen, von denen es allein im Stadtzentrum knapp 50 Stück gibt. Sie sind gotisch, barock, katholisch, orthodox und eine schöner und kulturhistorisch bedeutender als die andere. Mega cool war aber auch das alternative Künstlerviertel Užupis, mit den Galerien, Kunstobjekten, Cafés und Läden. Da hängt einfach mal eine Hollywoodschaukel unter einer Brücke, oder zwei Hochsitze sind mitten in den Fluss gestellt. Überall gibt es „Streetart“ und natürlich darf der, für solche Viertel obligatorische Cannabisgeruch nicht fehlen. Also eine echt gechillte Gegend. Wir cruisen dann noch weiter und machen einen kurzen Stopp an der Markthalle, wo wir allerdings etwas spät dran sind, wie die vielen verwaisten Stände zeigen. Aber eine leckere Mini-Knacker lassen wir uns von einer netten Dame noch „aufschwatzen“. Die Anzahl der Stände lässt erahnen was hier im vollen Betrieb los ist. Auf unserer weiteren Tour gönnen wir uns noch einen mega Milchshake bzw. Eiskaffeeshake. Doch dann werde ich etwas unruhig wegen Gisela und wir fahren nach einem kleinen Schlenker am Fluss entlang, zurück Richtung Parkplatz. Die Roller kann man ja zum Glück einfach überall abstellen. Schlussendlich sind wir knapp 10 Kilometer gefahren. Ist zwar auch kein ganz günstiger Spaß, denn wir haben je knapp 20€ bezahlt, aber es war es wert, da wir diese Tour zu Fuß heut niemals geschafft hätten. Bei Gisela ist auch alles fein und wir verlassen die Stadt um noch ein wenig Strecke zu machen heute. Wie weit wir kommen, werden wir und ihr morgen sehen bzw. lesen.
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