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  • Day 8

    Berat - die Stadt der 1000 Fenster

    October 23, 2022 in Albania ⋅ ☀️ 24 °C

    Als wir nach Berat hineinfahren ist ähnlich viel Verkehr wie in Tirana. Aber hier liegt es am Weinfestival, was dieses Wochenende stattfindet. Wir steuern den Wohnmobilstellplatz, neben einem imposanten Luxushotel an und laufen die wenigen hundert Meter am Fluss Osum entlang in die Stadt. Auf der Promenade sind lauter Weinstände aufgebaut, an denen man verkosten und kaufen kann. Aber wir wollen erstmal rauf zur Burg. Um dort hin zu gelangen, muss man durch das berühmte Viertel Mangalem, was einst nur von Muslimen bewohnt wurde und in dem sich die Häuser dicht an dicht, den Berg hinauf, aneinander schmiegen. Markant daran sind, die vielen talwärts gerichteten Fenster, denen Berat den Beinamen „Stadt der 1000 Fenster“ zu verdanken hat. Zwischen den Häusern schlängeln sich enge Pflastergassen hindurch, in denen wir wenig später umherirren, auf der Suche nach einem Weg zum Burgberg. Aber ergebnislos!!! Denn es wird gerade überall gebaut oder instand gesetzt, so dass es überall Sperrungen und kein Durchkommen gibt. Na super, mal wieder Sperrungen. Hatten wir ja heut nicht schon genug. Ich schimpfe vor mich hin und versuche es noch ein letztes Mal mit Google Maps. Wo diese winzigen Gassen natürlich nicht eingetragen sind. Aber wenigstens hat man dank der Satellitenansicht eine grobe Orientierung. Und so gelangen wir zu einer steilen Straße die tatsächlich zur Festung hinauf führt. Wir kämpfen uns schniefend und schnaufend hinauf und Rüdi ist begeistert. Oben angelangt fühlt man sich wie in einer anderen Zeit. Die Festung ist umgeben von einer Mauer, die die Bewohner in ihren Kalksteinhäusern einst vor Eindringlingen schützen sollte. Aber diese Häuser sind auch heute noch bewohnt, haben sich rein optisch, zumindest äußerlich nicht verändert. Wir besuchen zuerst den Aussichtspunkt, von dem man ins Tal und die umliegende Ebene schauen kann, bevor wir weiter das Gelände erkunden. Inmitten hoher Kiefern werfen zwei junge Männer immerfort PET-Flaschen mit Wasser durch die Gegend und wir fragen uns was das denn soll. Des Rätsels Lösung ist schnell gefunden, denn die Typen haben ihre 1000€-Drohne in den Baum gesteuert und da hängt sie nun im Wipfel und ist scheinbar nicht runter zu bekommen. Das ist natürlich bitter, aber wahrscheinlich waren sie einfach zu wagemutig, was die Steuerung angeht. Wir bemitleiden sie gedanklich noch ein wenig und laufen weiter zur alten Wasser Zisterne, die noch aus dem
    römischen Reich stammt und bis ins 19. Jahrhundert benutzt wurde. Das schönste Bauwerk ist aber wahrscheinlich die Kirche der heiligen Dreifaltigkeit, die mit ihren roten Ziegeln ganz außergewöhnlich aussieht. Nachdem wir alles gesehen haben, tippeln wir den steilen Berg wieder hinab zum Parkplatz und machen uns auf den Weg zurück an die Küste. Hier stehen wir jetzt unter Pinien direkt am Strand und haben nur noch ein kurzes Bad im Abendrot genommen, bevor wir als Vorgeschmack für den weiteren Urlaub einen griechischen Salat mit Tzaziki und Brot essen. Das war’s dann heut auch schon von uns. Gute Nacht ihr Lieben
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