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  • Day 22

    Von Gjirokastra über Umwege ans Meer

    November 6, 2022 in Albania ⋅ ☁️ 18 °C

    Vom Blue Eye fahren wir nach Gjirokastra, auch „Stadt der Steine“ genannt und seit 2005 UNESCO Weltkulturerbe. Die Stadt zählt zu den ältesten des Landes und ist bekannt für ihr Basarviertel und die Burgfestung. Im Basarviertel haben früher sämtliche Handwerker ihre Produkte verkauft, was aber heute nur noch Geschichte ist, da in den Gassen lediglich noch Souvenirläden und Kneipen zu finden sind. Die Fassaden und die alten Pflaster sind auf jeden Fall sehenswert. Von hier spazieren wir zur Burg. Okay zugegeben, wir verlaufen uns zwischendurch, weil Rüdi unbedingt durch einen Tunnel laufen muss, der dann aber nur auf der anderen Seite des Festungsbergs auf einer Baustelle endet. Schlussendlich schaffen wir es aber doch noch zum Eingang und bezahlen 400lek pro Person. Als Erstes laufen wir durch die Kasematten mit Dutzenden Kanonen und anderem Kriegsgerät des Waffenmuseums. Das daran anschließende Museum der Foltergeräte lassen wir aus, da es nochmal extra Eintritt kostet, was wir echt übertrieben finden. Wir gehen stattdessen nach draußen und besichtigen die Außenanlage. Von hier hat man eine grandiose Aussicht auf die Umgebung und die Stadt mit ihren markanten Dächern, die aus Steinplatten bestehen, die schuppenförmig angeordnet sind. Da kommt auch der Beiname „Stadt der Steine“ her. Ansonsten befinden sich hier noch diverse Wasserzisternen, Wachtürme, ein riesiger Festplatz mit Bühne und überall Baustellen. Das ist wirklich etwas ärgerlich, da man viele Dinge nicht anschauen kann bzw. sich nicht frei bewegen kann. Wir irren noch ein wenig planlos übers Gelände, bevor wir wieder in die Stadt hinabsteigen. Jetzt stellt sich wieder die große Frage, wie wir nun weiterfahren. Gar nicht weit weg ist der Osum Canyon, der wirklich spektakulär sein soll. Den geben wir erstmal in Google Maps ein. Allerdings sieht der Weg auf der Karte wieder sehr schnörkelig aus und die SH72 nicht nach Straße, sondern eher nach Piste. Ich beginne also intensiv zu recherchieren, während der Spitzenrüdi dem Navi folgt und fährt. Was ich da in Reiseblogs lese bzw. YouTube Videos sehe ist wirklich ganz eindeutig „offroad“. Grundsätzlich ist unser Vanom ja für sowas gemacht, allerdings kommt erschwerend hinzu, dass alle Leute schreiben, dass man diese Strecke keinesfalls fahren soll, wenn es regnet bzw. geregnet hat. Da wird von Steinabgängen, Schlammpisten und Fahrzeiten über 7 Stunden für 30km gesprochen. Und auch hier hat es gestern ja reichlich geregnet. Ich möchte kein Risiko eingehen, zumal es auch schon Nachmittag ist und wir entscheiden umzudrehen. Es ist zwar schade, aber ich möchte einfach, dass wir und unser Vanom wieder heil daheim ankommen. Wir suchen uns also kurzerhand einen Stellplatz am Meer, der noch knapp 1,5 Stunden entfernt liegt und fahren zurück zur großen Bundesstraße. Dort tauschen wir die Plätze, weil Rüdi einem rätselhaften Quietschen auf den Grund gehen möchte, was aus Richtung Bad zu kommen scheint. Dann fahre ich heut eben auch mal und hoffe, dass uns niemand anhält. Denn unser „Dicker“ wiegt ja mehr als 3,5 Tonnen und mein Führerschein ist von 1999 *zwinkerzwinker*. Es läuft aber alles glatt und ich übergebe erst kurz vor dem Strand das Steuer wieder, da ich nicht einschätzen kann, wie weit ich denn auf den Sand fahren kann, ohne das Risiko des Festfahrens einzugehen. Rüdi parkt uns dann perfekt zwischen zwei geschlossenen Beachbars, im letzten Licht der untergegangenen Sonne. Jetzt gibt es noch Abendessen und dann „Gute Nacht“.Read more