Jetzt war mein Schatz dann doch mal spontaner als ich… Und wir fahren ohne (m)einen Plan einfach los. Mal schauen wo es uns hin verschlägt… bleibt gespannt - wir sind es auch Read more
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  • Day 5

    Jetzt also doch Litauen 🇱🇹

    August 17, 2022 in Lithuania ⋅ ⛅ 27 °C

    Jetzt bin ich Euch noch eine kurze Erklärung schuldig, weshalb der letzte Bericht so abrupt endete. Ich war gerade am Schreiben, als unsere heutigen Stellplatz-Nachbarn Simone und Boris aus der Schweiz vom Stadtbummel zurück kehrten. Also haben wir uns lieber mit ihnen unterhalten, denn schließlich sind sie bereits seit 2,5 Monaten mit ihren witzig bunten Camper und ihrem kleinen Hund auf Tour.
    So - jetzt wisst ihr Bescheid.
    Aber wo waren wir eigentlich stehen geblieben? Ich glaube beim Yoga. Also nach dem gestrigen Yoga, hab ich die Chance, der vorhandenen Waschräume, gleich zum Haarewaschen genutzt. Das geht zwar im Wohnmobil auch, aber mit meinen langen „Zotteln“ ist es schon etwas schwieriger. Als auch das erledigt war, hatte mein Schatz „Hummeln im Hintern“ und wollte doch weiter. Was ihr dabei nur wissen müsst: er hat nie eine Vorstellung wohin. Das ist nämlich mein Part. Er sagt immer nur: „…ach such uns einfach was Schönes raus.“ Also suche ich!!!
    Da wir schon ein paar Mal drüber gesprochen haben, schaue ich eben doch mal, was es denn in Litauen 🇱🇹 so Sehenswertes gibt. Denn uns trennen nur noch ein paar Kilometer von der Landesgrenze.
    Ich entscheide mich für Trakai als Tagesziel.
    Na dann packen wir schnell zusammen und machen uns startklar.
    Kaum eine Stunde später passieren wir die Landesgrenze und sind schon in Litauen. Genau wie Dutzende LKW vor und hinter uns. Denn wir befinden uns auf einer Fernverkehrsstraße. Da das gar nicht unser Ding ist, suche ich uns eine andere Route für die weitere Strecke, denn wir wollen ja gern etwas von Land und Leuten sehen. Was dabei sehr auffällig ist, die Gegensätze zwischen „arm und reich“, oder eben „alt und neu“. Es gibt ganz viele der kleinen, bunten Holzhäuser, mit den von der Sonne verblichenen Fassaden, wo die Farbe abblättert, aber im Gegensatz dazu auch mega krasse Häuser bzw. Villen, eingebettet in riesige Grundstücke, mit perfekt gepflegtem Rasen und großen Schwimmteichen samt Stegen. Aber sonst sind die Ortschaften meist klein und die dünne Besiedlung fällt direkt auf. Aber hier leben im gesamten Land nicht einmal 2,8 Mio. Einwohner, bei einer Fläche die ungefähr so groß ist wie Bayern. Zum Vergleich: in Bayern leben über 13 Mio. Menschen und selbst Berlin überschreitet mit 3,7 Mio. Einwohnern die Litauer deutlich.
    Ein Ort auf der Tour ist besonders witzig, denn er heißt Rüdiskes und direkt im Ortskern ist auch noch den Schriftzug ganz groß mit Herz davor aufgestellt. Rüdi hat also ne eigene Stadt… hihi
    Gegen kurz nach 17 Uhr erreichen wir unseren Stellplatz, was eine kleine Wiese auf dem Privatgrundstück eines älteren Mannes ist. Und wie sollte es auch anders sein, stehen hier bereits zwei deutsche Camper. Das ist diesmal aber echt eine Überraschung, weil wir bisher hier in Litauen zum einen fast keine Wohnmobile gesehen haben und Deutsche somit erst recht nicht. Wir parken also und machen uns gleich auf den Weg zum Sightseeing. Die Stadt Trakai weißt nämlich mehrere Besonderheiten auf, die wir gern anschauen wollen. Zum einen liegt sie auf einer Insel und ist bis auf die Zufahrtsstraßen von Wasser umgeben und zum anderen hat sie gleich auch noch mehrer Schlösser zu bieten. Eines davon in der Altstadt und das zweite auf einer Insel, die quasi von der Hauptinsel abzweigt und nur durch eine lange Holzbrücke, oder per Boot zu erreichen ist. Es sieht natürlich von Weitem schon echt toll aus. Der Ort ist aber durch und durch auf Tourismus ausgelegt und scheinbar arbeitet fast jeder, der nicht einmal 5000 Einwohner in diesem Bereich. Es gibt überall Bootsverleihe, Schiffsrundfahrten und an der Uferpromenade reihen sich Cafés, Bars, Eisstände und Restaurants aneinander. Klingt jetzt zwar etwas überladen, ist es aber überhaupt nicht. Es wirkt sehr entspannt und genauso entspannt schlendern wir durch die Gegend. Im Wasserschloss findet abends scheinbar ein Konzert statt, wofür gerade der Soundcheck lief. Aber mit Hund hätten wir sowieso nicht hinein gedurft. Also umrunden wir das Schloss, laufen zurück auf die Hauptinsel, naschen noch ein paar Kleinigkeiten am Weg und kehren zum Stellplatz zurück. Dort gibt es, völlig unpassend zur Gegend, Kokoscurry mit Reis. Und dann kamen die Schweizer.
    Womit die Story so endet, wie sie begann.
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  • Day 6

    SUP‘er Wetter heute

    August 18, 2022 in Lithuania ⋅ ⛅ 25 °C

    Nachdem wir entspannt in den Tag gestartet sind, wollten wir heute endlich mal unsere Stand-Up-Paddle-Boards (SUP) aufs Wasser bringen. Bietet sich hier ja quasi an, da wir nur wenige Meter bis zum Ufer laufen müssen und die Kulisse mit den Schlössern und Inseln wunderschön ist. Da es aber auch schon wieder recht heiß ist, lassen wir unsere Gisela lieber im Schatten am Wohnmobil. Da ist sie besser aufgehoben. Wir paddeln also eine Weile, baden und sonnen uns ein wenig und holen uns an der Promenade einen kleinen Snack. Es gab Kibinai, was ein gefülltes Hefeteiggebäck ist und eine Spezialität der Region. Wenn ihr mal in der Gegend seid, müsst ihr die Teile unbedingt probieren.
    Gegen Mittag machen wir uns auf den Rückweg, denn wir wollen heut noch in die Hauptstadt Vilnius. Wir packen also mal wieder zusammen, verabschieden uns von den Schweizern, die auch gerade starten wollen und fahren los. Der Parkplatz steht schon fest, denn es ist eine Empfehlung der Schweizer, die dort gestern schon geparkt haben, als sie die Stadt besucht haben. Allerdings waren sie nicht wirklich begeistert. Na hoffentlich gefällt es uns besser. Wir werden es sehen.
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  • Day 6

    Vilnius - Rom des Ostens im Turbogang

    August 18, 2022 in Lithuania ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir erreichen die Hauptstadt Litauens nach knapp 40 Minuten Fahrt und der erste Eindruck ist: …naja - sagen wir mal „nicht ganz so spektakulär“. Was lediglich sofort auffällt ist die Anzahl der prunkvollen Kirchen, die der Stadt den Beinamen „Rom des Ostens“ eingebracht haben. Sie passen teilweise gar nicht so recht ins Bild, wenn sie sich inmitten von Neubauten und Hochhäusern befinden. Wie man auf dem ersten Foto gut erkennt. Wir lassen uns mal überraschen was die hoch gelobte Altstadt so zu bieten hat.
    Der empfohlene Parkplatz ist perfekt und wir finden sogar ein schattiges Plätzchen, damit unsere Gisela nicht im Auto zum „Hotdog“ mutiert. Draußen in der Sonne sind es nämlich momentan 32° C und da wollen wir ihr die glühende Metropole nicht antun. Auch wir sind ganz schön skeptisch ob es so schön wird, bei der Hitze. Nach ein paar Minuten Fußweg, vorbei am Gediminas Hügel, samt gleichnamigem Turm (besteigen wir aufgrund der besagten Hitze lieber nicht), sehen wir die bekannten, mintfarbenen E-Scooter von Bolt rumstehen. Witzig - die hat uns das Schicksal wohl in den Weg gestellt, denn wir wollten die Dinger schon immer mal probieren. Ja - ich weiß - wir sind wahrscheinlich so ziemlich die Einzigen die noch nie E-Scooter gefahren sind. Also installieren wir uns fix die App, hinterlegen die Kreditkarten und schon geht sie los, die wilde Fahrt. Okay nur „halbwild “, denn zu Beginn fahren wir lieber im Anfängermodus, der auf 15 km/h gedrosselt ist. Reicht für den Start auch echt aus. Aber es macht richtig Spaß. Wir cruisen so, ohne zu schwitzen, durch die kleinen Gassen mit den großen Kopfsteinpflastern und den unterschiedlichsten Fassaden und halten einfach immer dort, wo es uns gefällt. Meist sind das Kirchen, von denen es allein im Stadtzentrum knapp 50 Stück gibt. Sie sind gotisch, barock, katholisch, orthodox und eine schöner und kulturhistorisch bedeutender als die andere. Mega cool war aber auch das alternative Künstlerviertel Užupis, mit den Galerien, Kunstobjekten, Cafés und Läden. Da hängt einfach mal eine Hollywoodschaukel unter einer Brücke, oder zwei Hochsitze sind mitten in den Fluss gestellt. Überall gibt es „Streetart“ und natürlich darf der, für solche Viertel obligatorische Cannabisgeruch nicht fehlen. Also eine echt gechillte Gegend. Wir cruisen dann noch weiter und machen einen kurzen Stopp an der Markthalle, wo wir allerdings etwas spät dran sind, wie die vielen verwaisten Stände zeigen. Aber eine leckere Mini-Knacker lassen wir uns von einer netten Dame noch „aufschwatzen“. Die Anzahl der Stände lässt erahnen was hier im vollen Betrieb los ist. Auf unserer weiteren Tour gönnen wir uns noch einen mega Milchshake bzw. Eiskaffeeshake. Doch dann werde ich etwas unruhig wegen Gisela und wir fahren nach einem kleinen Schlenker am Fluss entlang, zurück Richtung Parkplatz. Die Roller kann man ja zum Glück einfach überall abstellen. Schlussendlich sind wir knapp 10 Kilometer gefahren. Ist zwar auch kein ganz günstiger Spaß, denn wir haben je knapp 20€ bezahlt, aber es war es wert, da wir diese Tour zu Fuß heut niemals geschafft hätten. Bei Gisela ist auch alles fein und wir verlassen die Stadt um noch ein wenig Strecke zu machen heute. Wie weit wir kommen, werden wir und ihr morgen sehen bzw. lesen.
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  • Day 6

    Streetart Impressionen

    August 18, 2022 in Lithuania ⋅ ⛅ 30 °C
  • Day 7

    Vom Paradies der Tiere zum Pilgerort

    August 19, 2022 in Lithuania ⋅ ⛅ 25 °C

    Gestern Abend sind wir noch ordentlich vorwärts gekommen. Das lag zum einen an den wirklich guten Straßen und zum anderen am Wunsch unser heutiges Ausflugsziel, den „Kreuzhügel“ möglichst schnell zu erreichen. Ich hatte uns wieder einen vielversprechenden Stellplatz auf dem Land rausgesucht, wo es Schafe, Hühner etc. geben sollte. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir diesen Hof und sind mal wieder überrascht, dass an diesem abgeschiedenen Ort bereits ein Wohnmobil steht. Aber es kommt noch besser. Denn auf dem Kennzeichen steht das Gleiche wie bei uns. Also zumindest das „DD“. Da stehen mal wieder Dresdner direkt neben uns. So witzig… ich frage mich wieder einmal, wie hoch denn eigentlich die mathematische Wahrscheinlichkeit ist, dass 1500 km von daheim entfernt, in einer nicht wirklich touristischen Region, ein Bewohner der gleichen 500.000–Einwohner–Stadt auftaucht. Wenn man drüber nachdenkt, ist sie wahrscheinlich sehr gering, aber das ist uns ja in der Vergangenheit schon sehr oft so gegangen. Wahrscheinlich liegt es doch daran, dass der Sachse das Reisen sehr liebt. Diese Familie, aber wahrscheinlich besonders, denn sie reisen mit ihren zwei Kindern für fünf Monate durch Europa. Das ist natürlich wirklich beneidenswert und eine Erfahrung die wahrscheinlich ein Leben lang nicht zu übertreffen ist.
    Der Betreiber des Stellplatzes, ist super nett und zeigt uns sofort alles, was man wissen muss (Bad, WC, Küche, Terrasse etc.). Es ist wirklich alles sehr liebevoll gestaltet. Im Aufenthaltsraum lebt eine halbe Zoohandlung. Wir werden neugierig von Chinchillas, Ratten, Meerschweinchen und Degus begrüßt. In der Küche läuft sogar eine Landschildkröte gemächlich durch die Gegend. Aber das ist längst nicht alles, denn draußen auf dem Hof gibt es Gänse, Hühner, Enten, Schafe, Kaninchen, Ziegen, ein Pony, vier Hunde und sogar einen Pfau. Und alle scheinen sich hervorragend zu verstehen. Gisela ist ein wenig verunsichert, da sie mit den vielen Viehchern gar nichts anzufangen weiß. Wir essen noch schnell Abendbrot auf der Terrasse, bevor wir uns ins Bett verabschieden. Die Nacht war herrlich entspannt und ruhig.
    Da es hier auch eine Waschmaschine gibt, entscheiden wir uns früh für einen schnellen Waschgang, während wir unseren Morgen-Kaffee trinken. Nicht, dass wir zwingend waschen müssten, denn wir leben echt sparsam, aber so ein frisch gewaschene Kopfkissenbezug ist schon was Feines. Wir hängen die Wäsche dann kreuz und quer im Wohnmobil auf und starten zum nahegelegenen Kreuzhügel. Einem Pilgerort an dem sich über 200.000 Kreuze, in den verschiedensten Größen befinden. Das Beachtliche ist, nicht nur die Anzahl der Kreuze, sondern der Fakt, dass der Ort in der Vergangenheit schon mehrfach von verschiedenen Regierungen zerstört wurde. Aber die Gläubigen haben sich davon nicht entmutigen lassen und binnen kürzester Zeit wieder unzählige Kreuze errichtet. Man findet hier meterhohe Kreuze aus Holz, Metall und Stein, aber es hängen auch überall kleine Rosenkränze. Viele Besucher lassen es sich natürlich nicht nehmen, ebenfalls ein Kreuz da zu lassen, weshalb die Anzahl stetig wächst. Die Verkaufsstände am Parkplatz freut dies sicherlich.
    Wir bezahlen noch brav unsere Parkgebühren und fahren weiter in Richtung Westen.
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  • Day 7

    Lust auf Meer 🌊

    August 19, 2022 in Lithuania ⋅ ⛅ 29 °C

    Wir fahren also wie gesagt Richtung Westen, denn der nette Betreiber unseres tierreichen Nachtlagers hatte uns eine schöne Strecke am Meer entlang nach Riga empfohlen. Ja genau, wir möchten gerne noch nach Riga. Und bis gestern war der Plan, das gleich heute anzugehen. Allerdings sagten die Wettervorhersagen wieder eine Temperatur von 32° Grad voraus. Und das ist ja nun ganz und gar nicht perfekt für einen Städtetrip. Um allerdings ans Meer zu fahren, klingt das schon eher passend. Also heisst unser zweites Etappenziel des Tages Klaipėda oder auf deutsch Memel, was auf die frühen Einflüsse des Deutschen Ordens und der Preußen zurück geht. Die Stadt liegt am Kurischen Haff und bildet den Ausgangspunkt für Besuche der Kurischen Nehrung, einer fast 100km langen Halbinsel die sich von Kaliningrad bis Klaipėda erstreckt. Ursprünglich stand das auch auf unserer Agenda, aber die überzogenen Fährpreise (~38€), plus der Eintritt ins dortige Naturreservat (30€), haben uns umgestimmt. Man kann das Ganze zwar auch deutlich günstiger haben, indem man mit dem Rad für 1,20€ mit der Fähre fährt. Aber da hätten wir ja immer noch das Problem mit der Hitze und unserem Hundekind. Also wollen wir nur eine kleine Altstadtrunde machen. Aber selbst das wird nichts, denn wir erreichen gegen Nachmittag die Stadt bei kuschligen 33,5° Grad. Und weit und breit kein schattiger Parkplatz in Sicht. Naja - dann soll es halt nicht sein. Wir fahren also weiter, ohne auch nur einen einzigen Blick aufs Wasser erhascht zu haben. Wir fahren noch ein Stück weiter und parken an einem der vielen Parkplätze im Wald. Da ist es wenigstens schattig. Der Weg zum Strand führt direkt durch einen wunderschönen Kiefernwald, der direkt bis zur Düne geht. Wir laufen den hölzernen Weg über besagte Düne hinüber und da ist sie: „Die baltische Ostsee“. Sie ist so wunderschön und zeigt sich von ihrer besten Seite. Seichte Wellen spielen auf der Wasseroberfläche, der weiße „Zuckersand“ lässt die Füße sofort einsinken und die Luft duftet nach Salzwasser. Während ich noch fasziniert die Aussicht genieße und ein Instagram Video aufnehme, denn wir träumen ja immernoch von der späten Karriere als alternde Reise-Blogger, hat sich Rüdiger schon wieder aus dem Staub gemacht. Denn an diesem Strandabschnitt befindet sich ein großer Bunker. Es gibt sogar eine Ausstellung, aber da steht uns heut nicht der Sinn danach. Wir wollen jetzt endlich einen Stellplatz für den Rest des Tages und die Nacht finden. Ich hab da natürlich schon was in petto, was auch ganz in der Nähe ist. Uns trennen nur knapp 30km und eine Landesgrenze davon. Ja ihr habt richtig gelesen, wir wechseln schon wieder das Land. Also „Tschüss Litauen“ und „Hallo Lettland“. Da wir hier allerdings noch nicht so richtig wissen, wie es sich mit dem Freistehen verhält, hab ich einen Campingplatz rausgesucht. Was bei Rüdi nicht gerade Begeisterungsstürme hervorruft. Na dann muss ich mich wohl doch nochmal bei GoogleMaps auf detektivische Suche machen. Ich werde auch recht schnell fündig und entdecke in der Nähe des „Nummer-Sicher-Stellplatzes“ einen Strandparkplatz neben einem Leuchtturm. Wenn es dort dann nicht passen sollte, können wir immernoch schnell zum Campingplatz wechseln. Wir erreichen den Parkplatz, über eine 10km lange, holperige Staubpiste, die von den Letten scheinbar als Rennstrecke benutzt wird. Die Stoßdämpfer freuen sich sicher genauso, wie die dick eingestaubten Pflanzen am Wegesrand. Wir finden direkt einen Parkplatz, auch wenn wir hier mal wieder nicht stehen dürften, weil es reiner PKW-Parkplatz ist. Aber wie würde unser Jüngster an dieser Stelle sagen? „Wen juckts…?!?! - Niemanden!!!!“
    Wir schnappen uns die Badesachen und den Hund und laufen zum Strand. Es sind nicht mehr viele Badegäste da und so finden wir schnell ein Plätzchen, wo Gisela auch mal mit ins Meer kann. Denn sie ist in den letzten Tagen wieder ein echter „See-Hund“ geworden. Das Wasser ist überraschend warm, was bei den Temperaturen der letzten Tage wahrscheinlich kein Wunder ist. Wir tippen mal auf 24° Grad. Da kann man es aushalten. Nachdem wir so erfrischt sind, kommt ein kleiner Hunger auf. Bisher waren wir noch nicht wirklich Essen. Also, so richtig, mit hinsetzen und Bedienung etc.
    Aber das soll sich jetzt ändern, denn neben dem Stellplatz ist ein kleines Café, was laut Google auch herzhaftes Essen im Repertoire hat. Es ist jetzt kein Restaurant oder Café, wie man sich‘s vorstellt oder kennt, denn man betritt einen kleinen Raum mit Tresen, Kühlschrank und einem Regal mit allen möglichen Snacks. Auf meine Frage, nach warmen Essen, deutet mir die nette Dame auf eine Tafel an der Wand, worauf mit Kreide etwas geschrieben steht. Blöd nur dass mein lettisch eher schlecht ist. Aber halb englisch, halb lettisch verständigen wir uns dann darauf, dass wir zweimal Pelmeni (mit Fleisch gefüllte Teigtaschen) nehmen. Dazu ein Lager Bier für den Herrn der Schöpfung und für mich einen Cider „Erdbeer-Vanille“. Für alle die mich kennen und sich jetzt wundern, dass ich Alkohol trinke: „Nein ich bin nicht krank!!! Aber es gibt nur einen Cider, dem ich nicht widerstehen kann. Nämlich dem von Herrljunga aus Schweden.“ Und genau jener strahlt mich aus dem Kühlschrank an. Ich frage auch gleich noch, ob es Probleme gibt, wenn man auf dem Parkplatz übernachten würde. Was mir direkt bestätigt wird. Aber für 15€ könnten wir auf der Wiese hinterm Café parken. Na das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen. Während unser Essen zubereitet wird, parkt Rüdi um und ist pünktlich zurück, als wir unsere Pelmeni mit saurer Sahne bekommen. Sie sind echt lecker. Jetzt sind wir ja gestärkt und starten erneut zum Strand, um dort noch ein Stück spazieren zu gehen. Es ist zwar schon 20 Uhr, aber immernoch echt heiß. Also kommen wir nicht weit und gehen lieber noch einmal ins kühle Nass. Danach warten wir noch auf den Sonnenuntergang überm Meer, aber leider wird der durch Dunstwolken am Horizont vermasselt. Aber schön war es trotzdem auf jeden Fall.
    Aber jetzt wird es Zeit fürs Bettchen.
    Gute Nacht ihr Lieben
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  • Day 8

    Neuer Tag - neue Stadt

    August 20, 2022 in Latvia ⋅ ☁️ 24 °C

    Eigentlich bin ich ganz schön platt, aber nen kurzen Abriss des Tages bin ich Euch schuldig. Nach einer kurzen, morgendlichen Schwimm-Session in der Ostsee bei Nieselregen, hüpfen wir in die Klamotten und gönnen uns noch ein leckeres Frühstück im Café nebenan. Wenn wir schon dort übernachten durften, können wir schließlich auch bissl Umsatz machen. Die gefalteten Pfannkuchen sind wieder ganz süß angerichtet und werden mit Preiselbeermarmelade und Schokosoße serviert. Lecker…!!!
    So gestärkt können wir uns auf den Weg Richtung Norden machen. Das Wetter ist inzwischen auch wieder besser. Wir wollen heut noch nach Kolka, dem Kap wo die Ostsee mit dem Rigaer Meerbusen aufeinander treffen. Aber ehe wir dort sind, legen wir noch einen Stopp in Liepāja, der drittgrößten Stadt Lettlands. Wir parken an der Hafenpromenade, schnappen uns wieder einen E-Scooter, weil uns das beim letzten Mal echt viel Spaß gemacht hat und erkunden die Stadt. Wir fahren einfach kreuz und quer durchs alte Speicherviertel, kaufen ein paar Kleinigkeiten (Räucherfisch, Brot und eine Holzkelle) auf einem kleinen Markt mit regionalen Produkten und landen dann direkt vor der alten, großen Markthalle. Hier gibt es jede Menge Fleisch, den typischen Räucherfisch, Obst, Gemüse und Blumen. Mein Schatz kauft mir einen winzigen Strauß für 1 Euro, der dann hoffentlich ins Wohnmobil passt. Uns ist nämlich gestern leider der Flaschenhalter abgebrochen und somit ist es grade gar nicht so easy eine Blumenvase zu positionieren. Aber ich bin zuversichtlich. Wir klemmen den Strauß an meinen Rucksack und fahren zurück zum Parkplatz. Ich dreh dann noch eine kleine Runde mit Gisela und entdecke eine hippe Gegend mit coolen Clubs, extravaganten Restaurants und kreativen Galerien. Es ist eine Mischung aus Amsterdam, Berlin und Hamburg. Wirklich sehr sehr cool. Ich mach dann noch schnell meine Blümchen fertig und drapiere sie möglichst dekorativ in einer leeren Glasflasche, denn die passt perfekt in die Becherhalter auf dem Armaturenbrett.
    Ich freu mich!!!
    So aber jetzt geht’s weiter nach Kolka.
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  • Day 8

    Kap Kolka

    August 20, 2022 in Latvia ⋅ ☁️ 23 °C

    Als wir auf einen der 3 Parkplätze fahren, wird direkt klar dass wir an einem sehr beliebten Ort sind, denn der Parkplatz ist rappelvoll. Aber wir wollen hier ja keine Wurzeln schlagen, sondern einfach ne Runde mit Gisela am Strand laufen, bis vor an die Spitze des Kaps. Da wo die Ostsee und der Rigaer Meerbusen aufeinandertreffen. Hier ist es übrigens deutlich kühler als bisher. Ich flachse gleich rum und sage Rüdi, dass der Winter vor der Tür steht, weil wir im August nen Pulli tragen müssen. Aber mal im Ernst, es ist wahrscheinlich einfach der Wind, der kräftig pustet. Wir laufen also auf der Ostseeseite gen Norden. Das Meer ist recht ruhig, aber es riecht etwas strenger, weil es eine Menge Algen angespült hat. Obwohl man gerade nix vom Wind merkt. Am Kap weht er dann aber plötzlich umso stärker aus östlicher Richtung. Deshalb sieht man deutlich, die unterschiedlichen Meeresströmungen, wie sie aufeinander treffen. Im Meerbusen tost nämlich die Brandung ordentlich. Auf dem Rückweg klettere ich noch schnell auf den Aussichtsturm und mache ein Foto vom Wohnmobil. Denn in der anderen Richtung ist nichts Spektakuläres zu sehen. Jetzt suchen wir uns noch ein Stück weiter östlich einen Platz für die Nacht.Read more

  • Day 9

    Idyllischer Morgen in der Natur

    August 21, 2022 in Latvia ⋅ ⛅ 20 °C

    Nachdem wir gestern Abend noch einen Stellplatz direkt am Meer gefunden haben, konnten wir beim Abendessen sogar noch aufs Wasser schauen. Und noch schöner war die Aussicht heut früh, als die Sonne aufging. Okay den Sonnenaufgang direkt, hab ich verschlafen, aber es war trotzdem schön anzusehen, wie die Sonne noch ganz niedrig am Himmel stand. Heut machen wir mal Ruckzuck und starten gehen 9 Uhr Richtung Riga. Da es Sonntag ist, sind die Straßen noch leer und wir können ganz entspannt über die Dörfer cruisen. Die Gegend ist wirklich wunderschön. Die Häuschen sehen echt einladend aus, egal ob traditionell Ältere, oder ganz moderne Tinyhäuser. Aber wahrscheinlich liegt es auch mit daran, dass sie eingebettet im satten Grün des Waldes stehen. Denn hier ist rechts und links der Straße nur Wald, durch den linker Hand immer mal das Meer glitzert. Das wollen wir uns genauer ansehen und halten kurzerhand nochmal an. Überall zwischen den Bäumen blüht zart lila Heidekraut im samtigen Moos. Wir laufen mit Gisela der Sonne und dem Meer entgegen und stehen wenige Meter weiter, wieder mutterseelenallein an einem feinen Sandstrand. Man kann es immer wieder kaum fassen, wenn man weiß, wie es bei uns an der Ostsee im Sommer so aussieht. Da liegen die Menschen, dicht gedrängt, wie Heringe in der Dose. Und hier ist einfach mal die totale Einsamkeit und diese zauberhafte Natur.
    Übrigens fällt uns hier extrem auf, wie sauber und gepflegt es überall ist. Es liegt weder Müll rum, noch sind Dinge wie Bänke etc. beschmiert oder beschädigt. Davon könnten wir uns echt eine Scheibe abschneiden. Aber das nur mal so am Rande…
    Wir sind also am Strand und laufen mit Gisela ein Stück. Ins Wasser wollen wir heut nicht, denn es ist deutlich kälter, als in den letzten Tagen. Da reicht ein kleines Fußbad aus. So erfrischt, setzen wir unsere Fahrt nach Riga fort. Den so umschwärmten Küstenort Jurmala, der in der Vergangenheit bei der sowjetischen Politprominenz, ähnlich beliebt war, wie Wandlitz für Erich Honecker und seine DDR Kumpels, passieren wir nur. Den Hype darum können wir nicht nachvollziehen, es sei denn, der Strand ist so atemberaubend einzigartig, was wir allerdings nicht gesehen haben, weil wir nur durch den Ort gefahren sind. Und dann sind wir auch schon in Riga. Wir überqueren den riesigen Fluss Düna und parken direkt vor den riesigen Markthallen. Die ehemals für Zeppeline verwendeten Hallen bieten heute alles was das Herz begehrt. Ich zeigs Euch gleich…
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