Wir sind dann mal weg

October - November 2020
Es sollten 4 Wochen Bali werden, aber das Schicksal trägt 2020 einen Namen „Corona“....
Aber zum Glück haben wir unseren treuen Freund Kai-Uwe 🚐 und so wagen wir uns ins Abenteuer #traveleurope
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  • Day 9

    Countdown in Bella Italia

    October 16, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 19 °C

    Nach unserem ausgiebigen Frühstück und einem anschließenden Bad im Meer, wollen wir uns dann mal das Städtchen Polignano a Mare ansehen, was sich direkt im Anschluss an unseren Stellplatz befindet. Auf den Klippen befinden sich weiß gekalkte Häuser, kleine malerische Gassen, hübsch bepflanzt und dekoriert und auch kleine Boutiquen fehlen da natürlich nicht. Rüdiger sieht von einem der Aussichtspunkte aus sogar einen Delfin aus dem Meer springen. Wir laufen mit einem breiten Grinsen durch die Stadt. Aber wir sind ja nicht nur zum Spaß hier, sondern brauchen auch noch ein paar Lebensmittel für unsere Überfahrt nach Griechenland. Ein kleiner Supermarkt schafft da Abhilfe. Über der Frischetheke mit Käse und Wurst hängt ein großes Schild mit der Aufschrift „Panino“. Na dann such ich mir doch gleich mal Mittag für uns raus. Die nette italienische Mamma bereitet uns also zwei Panini mit ganz viel Liebe zu und ich nehme für später dann noch Käse mit.
    Zurück am Wohnmobil setzen wir uns noch ein wenig in die Sonne und halten einen Plausch mit Dresdnern, die heut Vormittag ein paar Mobile weiter geparkt haben. Und dann heißt es auch schon langsam Aufbruch. Wir wollen noch einmal die Toilette reinigen und Wasser auffüllen, bevor wir auf die Fähre fahren. Mir ist ja schon seit einigen Tagen etwas flau im Magen, beim Gedanken an die Überfahrt, aber da muss ich jetzt wohl durch. An den Horizont schauen soll ja helfen. Nur fällt mir dabei ein, dass wir ja nachts fahren und es somit nicht wirklich einen sichtbaren Horizont geben wird. Hiiilfeeee... aber noch ist es nicht soweit. Erstmal fahren wir in den Hafen und holen uns unsere Papiere im Terminal ab. Außer uns warten schon 3 weitere Camper und wir sind dann 17 Uhr direkt als die ersten an Bord. Wir bekommen sogar einen Platz am Rand der Fähre mit Aussicht zugewiesen. Da kann ich wenigstens rausschauen. Als alle LKW wie bei Tetris an und unter Deck, vorwärts und rückwärts einsortiert sind, kann es 19:35 Uhr losgehen. Anfangs ist es noch recht ruhig aber dann stellt sich ein langsames, gleichmäßiges Schaukeln ein. Nicht wirklich schlimm, aber auch nicht gerade schön. Wir drehen erstmal eine Runde über alle Decks, um uns das Schiff anzuschauen. Obwohl es da nicht wirklich viel zu sehen gibt. Essen haben wir genug dabei, also brauchen wir die Kantine nicht zu besuchen. Rüdiger stört das Geschaukel überhaupt nicht und so macht er sich erstmal ein herrliches Abendbrot. Ich sitze zusammengekauert auf dem umgedrehten Beifahrersitz, beobachte abwechselnd ihn und die Lichter am Ufer, welches ich glücklicherweise noch sehen kann. Als Nandini anruft, bin ich leider eher einsilbig und beende das Telefonat recht schnell. Ich will nur noch ins Bett und ganz schnell schlafen. Leider funktioniert es mit dem einschlafen nicht ganz so schnell wie erhofft, aber irgendwie geht es dann doch.
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  • Day 10

    Hellas ~ Griechenland

    October 17, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 8 °C

    Ich erwache durch das schaukeln der Fähre, da ist es gegen 0:30 Uhr. Und ab da befinde ich mich nur noch in einem Dämmerschlaf. Wenig später beginnt um uns herum ein geschäftiges Treiben. Es poltert und Leute laufen umher. Der Blick auf die Uhr sagt 03:40 Uhr und durch die Lautsprecher kommen jetzt auch die ersten Durchsagen, dass wir kurz vor Igoumenitsa sind und man sich langsam fertig machen soll. Komisch, hieß es nicht dass wir 05:30 Uhr ankommen sollten? Beim Blick aufs Telefon steht da plötzlich 04:45 Uhr. Ach stimmt ja - hier ist ja eine Stunde Zeitverschiebung. Na dann sputen wir uns jetzt, kochen verbotenerweise fix Espresso und machen ne schnelle Katzenwäsche. Das Entladen der LKW geht so schnell, dass wir bereits 10 Minuten nach dem Anlegen von Deck fahren können. Der Kontrolleur am Hafen, will dann unsere vorbildlich angeforderten, für die Einreise notwendigen QR-Codes sehen und winkt uns weiter. Also folgen wir schnurstracks einem LKW Richtung Exit. Beim Blick nach links sehen wir etliche Fahrzeuge und eine Warteschlange Menschen, die augenscheinlich darauf warten, von ganzkörpervermummten Sanitätern ihren COVID-Test gemacht zu bekommen. UPPPPS... Hätten wir da auch hin gemußt? Sind wir jetzt flüchtig? Ich werde leicht panisch. Aber mein Schatz bleibt wie gewohnt tiefenentspannt und wir fahren unbehelligt weiter. Es ist inzwischen 6 Uhr und unsere Gisela war am Vortag 16:30 Uhr das letzte Mal Gassi. Ich hab Sorge, dass ihr die Piesel gleich aus den Ohren quillt. Aber hier im Hafenviertel gibt es weder Parkplätze noch Grünflächen. Also entscheiden wir uns erstmal aus der Stadt rauszufahren. Als erstes Ziel für heute, habe ich auf Empfehlung hin, die Vikos-Schlucht im Gebirge rausgesucht. Also hat unser Navi eine Strecke. Überall auf den Straßen hängt dichter Nebel, und man kann keine 100 m weit schauen. Wir befinden uns auf einer Art Bundesstraße, als plötzlich von links ein riesiger, bellende Hund auf uns zu rennt. Hat der Tollwut? Oder sein Leben satt? Nach diesem Schreck sind wir zumindest erstmal wach. Und uns jetzt noch sicherer, dass wir Gisela hier im Dunkeln sicher nicht rauslassen. Sie liegt auch noch recht entspannt unter ihrem Tisch und wartet brav. Da wir ein paar Kilometer vor uns haben, tanken wir Kai-Uwe schnell noch voll. Es ist schön, mal wieder etwas weniger (1,12 €/Liter) an der Tankstelle zu bezahlen. Denn in Italien ist das Tanken mit 1,31 €/Liter ein kostspieliges Unterfangen. Kurz vor Sonnenaufgang halten wir an einer Raststätte mit Toilette. Da trottet Gisela dann langsam aus dem Wohnmobil, guckt sich erst mal um und entscheidet sich dann doch endlich mal ihr Geschäft zu erledigen. Der Hund ist immer wieder der Wahnsinn. Die Sonne geht jetzt auf und wir drücken uns ganz fest. Wir sind in Griechenland. Das Reise aufs gerade Wohl kann beginnen! Wir freuen uns drauf!
    Etwas wärmer als in Italien ist es, selbst so früh am Morgen mit 20,9° C schon mal. Also alles richtig gemacht.
    Wir essen schnell ein Marmeladenschnittchen, denn mein Magen gibt auch eindrucksvoll zu bedenken, dass ich gestern mittags das Letzte gegessen habe. Dann fahren wir weiter. Man sieht durch den hartnäckigen Nebel zwar nicht ganz so viel, aber uns fällt direkt auf, dass es deutlich sauberer ist als in Italien. Bald schon erreichen wir die ersten Berge und fahren Serpentinen hinauf. Die Aussicht ist Wahnsinn, denn man schaut jetzt von oben auf ein Nebelmeer, was in den Tälern hängt. Hier und da ragen Bäume oder Erhebungen wie Inseln heraus. Sowas hab ich noch nie gesehen. Wir halten immer wieder an, um Fotos von diesem Naturschauspiel zu machen. Und halten die Gesichter in die warmen Sonnenstrahlen.
    Bevor es weiter geht....
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  • Day 10

    Von tiefster Schlucht in tiefsten Schlaf

    October 17, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 8 °C

    Wir dachten, dass wir sicher die ersten sind, die zu so früher Stunde die Vikos-Schlucht besuchen. Aber Pustekuchen... Es steht bereits ein Auto am Parkplatz. Die Vikos-Schlucht steht im Guinnessbuch der Rekorde, als tiefste Schlucht der Welt. Na dann wollen wir uns das doch mal anschauen. Ein schmaler Weg aus akribisch aneinander gesetzten, kleinen Granitsteinen schlängelt sich durch den Wald bergab. Bisher sieht man irgendwie noch nichts. Aber nach der nächsten Linksbiegung erblickt man sie plötzlich. Und das einzige Wort was mir dazu einfällt ist: GIGANTISCH!!!
    Man sieht in hunderte Metern Tiefe den Fluss Vikos, wie er sich glitzernd durchs Tal schlängelt. Rechts und links erheben sie grün bewachsene Felsen und auch hier hängt der morgendliche Dunst noch in der Luft. Die Besitzer des geparkten Autos kommen uns entgegen, grüßen freundlich und warnen uns, dass der weitere Weg etwas rutschig sei. Vielen Dank dafür. Vorsichtig laufen wir den schmalen, ungesicherten Pfad bis zum letzten Aussichtspunkt. Ich turne wie immer ein wenig tollkühn durch die Gegend, was mein lieber Rüdiger so gar nicht leiden kann und mit entsprechendem Gesichtsausdruck kommentiert. Hihi... Wenn er wüsste, dass ich ihn noch mehr liebe, wenn er das tut.
    Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil, spüren wir den fehlenden Schlaf der letzten Nacht und überlegen dann irgendwo ein Päuschen einzulegen. Der passende Platz ist auf dem Weg die Serpentinen hinab auch recht schnell am Straßenrand gefunden. Hier befindet sich mal wieder eine der vielen Picknickbänke, von denen man den herrlichen Ausblick ins Tal genießen kann. Da uns die Bank zu hart ist, parken wir kurzerhand rückwärts ein, öffnen die Hecktüren und legen uns ins Bett. Der Wind weht uns um die Nase und so dauert es nicht lang, bis wir Beide herrlich tief und fest einschlafen.
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  • Day 10

    Über sieben Brücken mußt Du gehn...

    October 17, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 13 °C

    Die Region Zagori ist berühmt für seine kleinen Bergdörfer, wo schon tausende Jahre vor Christi Geburt Siedlungen waren, aus denen später Klöster und eben diese Bergdörfer entstanden. Typisch sind die steinernen Bogenbrücken, von denen eine schöner ist als die andere.Read more

  • Day 10

    Zagori ist eben nicht gleich Zagori

    October 17, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 13 °C

    „Ihr müsst Euch Zagori anschauen!“ lautete der Tipp aus einer Facebook-Gruppe... ja das wollen wir auch. Aber das ist gar nicht so einfach. Denn anfangs bin ich davon ausgegangen, dass es sich dabei um eine Stadt oder ein Dorf handelt. Aber das war ein Irrglaube, wie wir nach mehrmaligem Verfahren, trotz Google Maps erfahren mussten. Als wir zum wiederholten Mal auf irgendwelche buckligen Feldwege geschickt werden sollten, war klar hier stimmt etwas nicht. Als ich dann direkt bei Google, noch einmal nachgeschaue, wo denn Zagori nun ist, erfahre ich dass dies ein kompletter Bezirk im Pindos Gebirge ist, mit dutzenden, uralten Steindörfern. Na klasse, zu allem Überfluss sind wir auch schon an den meisten vorbei gefahren, ohne es zu merken. Welches liegt dann jetzt noch auf unserem Weg?
    Tsepelovo - lautet der schwer auszusprechende Name. Aber noch schwieriger als die Aussprache der griechischen Worte, ist das Lesen… denn das griechische Alphabet umfasst zwar auch 24 Buchstaben, allerdings sehen diese komplett anders aus als bei uns. Wir fahren also noch mal eine viertel Stunde, parken Kai-Uwe auf einem unscheinbaren Parkplatz und laufen ins Dorf. Es besteht tatsächlich fast ausschließlich, aus diesen malerischen Steinhäusern. Und auch alle Straßen sind damit gepflastert. Auf dem Dorfplatz steht eine riesige Platane und rings herum reihen sich urige Tavernen und Cafés. Da
    19° C ja „Draußen-Sitz-Temperaturen“ sind, nehmen wir an einem der Tische unter der Platane platz und bestellen uns unser erstes griechisches Essen. Für mich bitte einmal „Gigantes Bohnen, mit Tomatensoße“ und für meinen Schatz „Hühnchen-Souvlaki“. Und als Vorspeise bitte einmal Saganaki - gegrillten Käse. Während wir so sitzen und warten, beobachten wir die Leute beim Einkaufen. Aber nicht etwa in einem Geschäft, sondern bei einem fahrenden Händler, der mit seinem blauen Mini-Bus mitten auf dem Dorfplatz steht und aus dem geöffneten Heck: Brot, Milch und vieles mehr verkauft. Von überall kommen die Bewohner des Dorfes und decken sich mit dem Nötigsten ein. Eigentlich eine echt gute Idee, denn wenn man die älteren Leutchen so sieht, ist fraglich wie sie in die nächste Stadt kommen sollten. Jetzt kommt unser Essen und es schmeckt super, aber der kühle Wind lässt uns dann trotzdem recht fix bezahlen, denn wir wollen ja noch ein Stück weiter heute.
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  • Day 10

    Wo sich Schakal und Bär gute Nacht sagen

    October 17, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 10 °C

    Wir wollen morgen ja zu den Meteora-Klöstern, drum fahren wir noch ein Stück in diese Richtung... Unterwegs begegnen wir auf der Straße immer wieder Kühen, Schafen oder Ziegen, die entweder mutterseelenallein oder mit ihren Hirten unterwegs sind. Am Straßenrand blühen überall kleine rosa Blümchen, die Ähnlichkeit mit den bei unseren älteren Herrschaften in Deutschland so beliebten Alpenveilchen haben.
    Für die Nacht habe ich uns einen schönen, ruhigen Stellplatz in den Bergen rausgesucht. Da wir noch ein paar Kleinigkeiten fürs Abendbrot brauchen, machen wir einen kurzen Stop in Metsovo. Eine eher langweilige, unscheinbare Straße führt steil bergab in die Stadt. Danach scharf rechts und nach wenigen Metern befindet sich auf dem schmalen Bordstein aufgebaut ein Tisch mit stapelweise wunderschön gemaserter Holzschüsseln, Schneidebrettern und Kochlöffeln. „STOP“ schreie ich Rüdiger zu, der umgehend auf die Bremse tritt und auf der schmalen Straße hält, mir sein Geld in die Hand drückt und mit einem Kopfnicken ein „na lauf los“ andeutet. Ich schaue mir gerade die ersten Schüsseln an, als ein älterer Mann mit Hobelspänen auf dem Hemd aus seiner Werkstatt tritt und mir andeutet, ihm ins Geschäft zu folgen. Dort stapeln sich noch mehr hölzerne Wunderwerke, in den Regalen bis unter die Decke. Ich kann mich kaum entscheiden, weil ich am Liebsten alles mitnehmen würde, aber wir brauchen ja leider nur zwei Schüsseln fürs Wohnmobil. Glücklich über meine Neuerrungenschaften kehre ich zum Wohnmobil zurück und präsentiere sie sofort. Jetzt haben wir zwar Schüsseln, aber immer noch keine Tomaten für den Salat. Deshalb parken wir dann ein Stück weiter auf dem Marktplatz. Überall riecht es nach Holzfeuer und Souvlaki und die Häuser sehen als wären sie direkt aus Kanada importiert. Sie sind anders als in Zagori aus viel Holz und Stein gebaut. Und überall sind Bären, oder zumindest Tatzen drauf gemalt. Nachdem wir dann beim kleinen Rundgang durch den Ort noch Tomaten, Äpfel und Gurken ergattert haben, starten wir zum Stellplatz. Der Weg führt an der Talstation des Skilifts vorbei und mir war bis eben noch gar nicht bewusst, daß es sowas in Griechenland gibt.
    Wenig später fahren wir rechts von der Straße in einen Schotterweg und stehen dann zwischen Pinien mit Ausblick ins Tal und hinter uns erheben sich hohe Berge. Na kein Wunder dass es hier noch Bären gibt. Aber die lassen sich heut nicht mehr blicken, doch dafür heulen uns die Schakale ein Schlaflied unterm Sternenhimmel und der erste Tag in Griechenland geht zu Ende.
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  • Day 11

    Blick ins Grüne

    October 18, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 6 °C

    Die Nacht auf 1523m ü. NN bei 4 C war traumhaft ruhig. Und der Sternenhimmel war gigantisch.
    Wir starten heute zeitig, damit wir vormittags in Meteora ankommen. In der Hoffnung, dass der Ansturm an Besuchern sich da noch in Grenzen hält. Auf dem Weg dahin, der uns noch über die üblichen Serpentinen und Pässe führt, lassen wir es uns dann aber trotzdem nicht nehmen, den ein oder anderen Stop zum Schauen einzulegen.Read more

  • Day 11

    Meteora - das Klöster Ballungszentrum

    October 18, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 16 °C

    Als wir uns den Ziel nähern, sehen wir von Weitem schon die hohen Felsformationen, die an sich schon eindrucksvoll sind. Aber als wir dann tatsächlich die ersten Klöster entdecken, die majestätisch oben auf diesen Felsen thronen, fehlen mir echt die Worte. Es sieht so unwirklich aus und man fragt sich, wie es möglich war, vor hunderten von Jahren so etwas zu bauen. Insgesamt sind 24 Klöster auf oder an die Sandsteinfelsen gebaut, von denen nur noch 6 Stück bewohnt sind. Welche wollen wir uns denn nun anschauen? Die Empfehlung und der Leute die schon da waren lautet:
    „2 oder 3 Stück reichen aus.“ Aber welche sollen es nun sein. Die Entscheidung wird uns recht schnell abgenommen, da wir die ersten beiden auf der Bergstraße nach oben einfach passieren, ohne eine Parkmöglichkeit zu entdecken. Die erste freie Lücke am rechten Straßenrand ist also unsere. Jetzt schnell noch lange Hosen an, denn von der Kleiderordnung haben wir gelesen. Nicht vollständig wie sich gleich rausstellen wird. Wir stehen also am Fuße des Felsens, auf dem sich das Kloster Rousánou befindet, welches wohl 1388 gegründet wurde. Eine breite Treppe führt hinauf, durch eine gepflegte Waldparkanlage. Dann stehen wir vor einem großen, eisernen Tor und dahinter zeigen sich weitere zahllose Stufen. Als wir gerade passieren wollen, tritt aus dem winzigen Kontrollhäuschen rechts eine Dame und weist mich darauf hin, dass ich „SO“ leider nicht rein darf. Ich schaue wahrscheinlich etwas ungläubig und deshalb erklärt sie mir dass Frauen nur mit Rock, der bis übers Knie gehen muss, eintreten dürfen. Aber man kann dort einen „Stoffstreifen“ alias Wickelrock käuflich erwerben, dessen Farbe irgendwie an Giselas Durchfall erinnert. Aber nun ja, was soll’s. Immer noch besser als wieder die ganze Treppe bis zum Wohnmobil zurück, wo ich natürlich mind. 2 Tücher hätte, die ich ebenfalls umwickeln könnte. Na dann wollen wir das Kloster mal „rocken“. Wir steigen die vorhin schon erwähnten Stufen, hinter besagtem geschmiedeten Eisentor nach oben und kommen auf ein Aussichtsplateau. Von dort kann man nicht nur herrlich in die Landschaft mit den umliegenden Klöstern schauen, sondern ebenfalls in den etwas tiefer liegenden Klostergarten, der wunderschön bepflanzt ist und eine fast spirituelle Ruhe ausstrahlt. Man sieht eben direkt, dass hier Frauen ihre Hand im Spiel haben, denn dieses ist ein Nonnenkloster. Wir outen uns als die klassischen Touris, indem wir den Selfie-Stick zücken und mit ausgestrecktem Arm Fotos machen. Manche Klischees müssen eben einfach erfüllt werden. Außerdem kann man ja in Zeiten von Corona auch nicht einfach irgendwem sein Telefon geben, um auch mal ein Foto zu bekommen, wo man zu Zweit drauf ist. #stayhealthy lautet ja die Devise. Die letzten Stufen bis zum Einlass, wo wir 3 € für die Kollekte abgeben, nehmen wir im Nu und schauen uns in den wenigen uns zugänglichen Räumlichkeiten um. Aus sämtlichen Fenstern und Balkons hat man einen traumhaften Blick. Weniger schöne Anblicke bieten sich allerdings bei den Fresken im Vorraum der Hauptkirche, welche aus den 16. Jahrhundert stammen und martialische Szenen von Folter, Mord und Totschlag abbilden. Echt schräg was im Namen von irgendwelchen Gottheiten in unserer Geschichte so stattgefunden hat. Aber hat sich ja bis heute immernoch nicht geändert. Aber das ist ein anderes Thema. Wir stocken den Klingelbeutel der Nonnen noch ein bisschen auf, indem wir noch ein kleines Souvenir kaufen und laufen wieder zu Kai-Uwe und Gisela zurück. Als wir ankommen pisst uns gerade so ein blöder Italiener ans Vorderrad. Pfui Teufel - so ein Ferkel... Er schlendert ganz unbeirrt zurück zu seinem Auto und wir überlegen kurz ob wir es ihm nicht gleich tun. Aber wie sagte schon Jesus - man soll „nicht Gleiches mit Gleichem“ vergelten. Obwohl es sicher witzig gewesen wäre. Es sind inzwischen 25° C warm und weil unser Fellkind ja immer im Auto warten muss, es aber so gut wie keine Schattenplätze gibt, wollen wir nur noch ein weiteres Kloster von innen sehen und beschränken uns beim Rest auf die diversen Aussichtspunkte.
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  • Day 11

    Von Nonnen zu Mönchen

    October 18, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 18 °C

    Megálo Metéoro ist das größte der Klöster und ist heute ebenfalls noch bewohnt. Hier sind es allerdings Mönche, die sich um den 60.000 m ² Komplex kümmern. Obwohl das heutzutage sicher deutlich einfacher ist als in früheren Zeiten, denn heut führt immerhin eine Treppe, samt Tunnel zum Kloster. Bis 1923 konnte man nur über Strickleitern und eine Seilwinde hinauf gelangen. Da möchte man beim Einkaufen im Dorf nix vergessen... Auch dieses Kloster ist sehr beeindruckend, denn es befindet sich gleich mehrere Kirchen darin und selbst eine hunderte Jahre alte Küche ist zu besichtigen. Die Sorge um unsere Fahrzeug-Innenraumtemperatur lässt uns aber alles eher nur kurz im Vorbeimarsch aufnehmen. Wir wollen schließlich nicht, dass unser Giselchen kollabiert. Aber umsonst Sorgen gemacht, denn sie schläft den Schlaf der Gerechten. Wir bleiben trotzdem dabei, dass wir nur noch ein paar Aussichtspunkte anfahren und es dann für heute genug Kultur gewesen ist.Read more