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- Apr 3, 2024
- ☀️ 37 °C
- Altitude: 12 m
- VietnamThành Phố Hà NộiLiễu Giai21°1’56” N 105°48’44” E
Einmal quer durch Hanoi
April 3 in Vietnam ⋅ ☀️ 37 °C
Los ging es mit einem bekannten Essen, dem Bahn Mi. Das ist ein kleines belegtes Baguette, welches es in verschiedensten Varianten gibt und durch die Franzosen im 19. Jahrhundert nach Vietnam gebracht wurde. Im Laufe der Zeit wurden eigene Rezepte kreiert und nach den Vorstellungen der Vietnamesen angepasst.
Lecker gefrühstückt und ab ging es zum Ho Chi Minh Mausoleum. Etwas zufällig kamen zwei Programmpunkte dazwischen. Das erste war die Train Street. Das Video hat glaube schon jeder gesehen, wo ein Zug durch eine Häuserschlucht fährt und die Märkte bzw. die Kaffees alles rein räumen, damit der Zug durchfahren kann. Danach breitet man sich wieder aus. Jetzt gibt es weitestgehend nur noch Cafe`s. Wir waren auf unseren Weg, kreuzten die Schienen und wollten dort entlang gehen. Fünf Meter gelaufen und schon Pfiff es von der rechten Seite. Da saß ein mies gelaunter Wachmann, welcher sichtlich Spaß an seinem Job hatte. Lust zu kommunizieren hatte dieser auch nicht. Ich hatte gerade meine Frage begonnen und schon schrillte der nächste Pfiff, welcher mit einer Handbewegung signalisierte, dass wir hier nicht durchlaufen dürfen. Andere kamen jedoch aus dem Gebiet raus, also musste es was geben. Ein Einheimischer sah das Spektakel an und teilte mir mit, dass das wohl ein Einbahnstraßen-System war. Also drehten wir uns unter den Pfiffen des Wachmannes um, welcher andere Touristen gerade zurechtwies. Auf der anderen Seite angekommen, konnten wir nun entlang der Schienen spazieren. Leider hatten wir den vorherigen Zug knapp verpasst. Der nächste war 3h entfernt, sodass wir morgen es erneut versuchen.
Die zweite zufällige Sehenswürdigkeit war die Zitadelle Thang Long (aufblühender Drache). Sie war der Kaiserhof mehrerer vietnamesischer Kaiserdynastien. Später wurde diese für Sportveranstaltungen aber vor allem für militärische Zwecke genutzt. So gab es auch ein Bunkernetzwerk (wohl bis zu 70m tief), welches der vietnamesische Generalstab nutzte (1954 - 1975). Hier war auch zeitweise das Politbüro im Vietnamkrieg stationiert. Der Zeitplan erlaubte aber nur ein überfliegen des Geländes, was sehenswerte Gebäude aber auch heruntergekommene Ecken hatte.
Nun ging es zu unserem eigentlichen Ziel, dem Mausoleum von Ho Chi Minh. Caro zog sich schnell ihre luftige lange Hose drüber und schon gab es keine Probleme mehr bei der Kontrolle. Das Gebäude ist vom Stil an das Lenin Mausoleum in Moskau angelehnt und Ho Chi Minh war Staatsführer von 1945 – 1969. Er trug maßgeblich zur Unabhängigkeit Vietnams bei. Das Mausoleum selbst war geschlossen und eine Touristin berichtete über verschiedene Öffnungszeiten, sodass wir uns das Gebäude nur von außen anschauten. Über den riesigen Vorplatz zurückgelaufen, ging es nun in Richtung des Ho Tay See.
Am See wurde die Tran Quoc Pagode etwas vorgelagert errichtet und ist der älteste buddhistische Tempel in Hanoi (gebaut im 6. Jahrhundert). Die Bauweise war mir bereits von Bali bekannt und ich musste daher ein wenig daran zurückdenken. Caro zog sich schnell wieder die lange Hose an. Die Kleidungsordnung beachteten leider nicht alle. An den Verkaufsständen vor dem Tempel wurden kleine Fische oder auch Schildkröten verkauft, um diese freizulassen und das eigene Karma aufzubessern. Die Pagode war nicht groß und bestand aus einem größeren Turm und zwei Nebengebäuden, wo die Altäre aufgebaut waren. Auf einen größeren Platz stand ein Baum etwas erhöht mit einem Windspiel, welches dem ganzen eine rituelle Stimmung verlieh.
Unser Weg führte uns nun am See entlang. Wir sahen viele Angler aber auch vermüllte Abschnitte. Die Bänke hatten auch schon die besten Tage hinter sich und die Sonne drückte von oben. Ab und zu kamen wir an Trimm-dich-Pfaden vorbei, ehe wir uns an einer Bar am See niederließen und abkühlten. Das eigentliche Ziel eine Roof Top Bar, war leider noch geschlossen.
Der Tag war noch nicht zu Ende und so wollten wir als nächstes hoch hinaus. Das Sky Observation Deck bietet einen 360° Blick auf Hanoi und das in einer Höhe von 253m. Wir hatten eine schöne Aussicht aber man konnte auch die Smoke Wolke erkenne, welche wie eine Dunstglocke über Hanoi schwebt. Es gab zwei besondere Aussichtspunkte, wo nur ein Glasboden dich von der Außenwelt trennte und man bis zur Straße schauen konnte. In unserem Ticket war noch ein Getränk dabei, was wir im klimatisierten Raum genossen, ehe wir zum letzten Programmpunkt aufbrachen.
Das Sky Observation Deck befand sich an einer größeren Straße mit regen Treiben. Wir versuchten etwas in die City zu laufen und kamen am Ende einer Straße an, welche sich in einen holprigen Feldweg verwandelte. Bäume und Sträucher ragten ein wenig hinein und ein paar freilaufende Hunde schauten uns bereits entgegen. Hier nutzten wir zum zweiten Mal ein Grab. Diesmal über die App und diesmal keine Extrakosten. Nun stand das Wasserpuppentheater auf dem Programm. Wir konnten uns gestern Plätze in der zweiten Reihe sichern und von nächster Nähe bestaunen. Insgesamt wurden 17 kleine Geschichten erzählt, welche wir durch einen Audio Guide übersetzt bekommen hatten. Begleitet wurde das Theater mit zwei Sängerinnen und 5 Musikern. Die Aufmerksamkeit fiel ein wenig schwer und so musste ich ein paar Mal gegen die Müdigkeit ankämpfen. Die Vorstellung selbst war aber sehr schön und es machte Spaß dieser zu folgen.
Als letztes aßen wir einen Hot Pot, ein weiteres traditionelles Essen. Das hatten wir des Öfteren bei den Einheimischen gesehen, wenn sie abends nach getaner Arbeit zusammensaßen. Bei dem Gericht gibt es einen Topf mit Brühe, Gemüse und ein wenig Ei, welcher auf einer Heizplatte steht. Dazu gibt es Reisnudeln, Salat und rohes Fleisch, was man selbst in den Topf wirft. Ungeahnt der Menge, rollten wir aus dem Restaurant und freuten uns auf unsere Dusche. Da uns die eine Roof Top Bar verwehrt blieb, suchte Caro schnell eine versteckte heraus. Versteckt deswegen, der Eingang führte durch einen dunklen Gang, welcher erst zum Schluss durch eine Lampe erhellt wurde. Hinauf ging es mehrere Etagen durch ein enges Treppenhaus, welches heruntergekommen war. An privaten Wohnungen vorbei, aus denen Stimmen halten, fragten wir uns jede Etage, ob wir hier richtig seien. Aber ein kleines Schild verriet, wir müssen weiter aufwärts. Noch eine Tür und schon standen wir in der Bar und suchten uns einen Platz im kleinen überdachten Außenbereich. Wir hatten Glück, die Bar ist erst seit einem halben Jahr geöffnet und deswegen noch nicht bekannt. Gut für uns, sonst hätten wir keinen Platz bekommen. So ließen wir den Tag über den Dächern mit einem Cocktail ausklingen.Read more
Uta Kettwig Du schreibst so schön ,dass man sich alles gut vorstellen kann. Freue mich auf weitere spannende Berichte von dir! Ich denke lieb an euch! ❤️
Traveler Sehr gut geschrieben, es macht mir richtig Spaß die Reiseberichte zu lesen. Ich wünsche euch weiterhin einen schönen Urlaub.