Jakobsweg Via de la Plata 2017

November 2016 - May 2017
A 168-day adventure by Guido Meyer Read more
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  • Day 1

    Idee, Planung und Stand

    November 24, 2016 in Germany ⋅ ⛅ 7 °C

    Die Idee zum Jakobsweg "Via de la Plata (Silberweg)", geht auf die Erfahrungen mit den anderen Jakobswegen zurück. Der Camino francés (2007), camino del norte (2010), camino portugues 2015 und 2016). Die Via wollte ich schon 2014 gehen, suchte mir aber einen sehr ungünstigen Monat (Juli) aus. Es waren in Sevilla 41 Grad und so entschied ich nach zwei Tagen in Sevilla, dass ich die "Via" ein anderes mal gehen werde. Ich denke in Anbetracht der hohen Temperaturen eine kluge Entscheidung.

    Wie ist also nun der Stand der Planung? Fest steht, der Flieger geht am 01.04.2017 nach Sevilla und losgehen werde ich erst am folgenden Tag - denke ich. Geplant sind 5 Wochen, mit der Option um eine Woche zu verlängern. Da ich bis nach Finesterre gehen möchte, werden es wohl dann doch 6 Wochen werden.

    Die Reiseberichte werde ich dann per App aktuell von unterwegs absenden. Insofern ich eine Verbindung habe, sogar täglich. In meiner Überlegung ist noch, ob ich eventuell mit einem Zelt unterwegs sein werde. Immerhin ist das zusätzliche Gewicht nicht zu verachten. Auf der anderen Seite, macht es mich unabhängiger.
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  • Day 37

    Langsam starten die Vorbereitungen

    December 30, 2016 in Germany ⋅ 🌙 0 °C

    Was ist bisher geschehen? Der Flug und somit der Beginn der Pilgerreise steht fest. Es ist der 01.04.2017. Ankunft in Sevilla und losgehen am folgenden Tag. Zwei neue Rucksäcke ausprobiert, aber beim "alten" Osprey Kestrel 48 geblieben. Wanderstöcke gekauft, obwohl noch unklar ist, ob ich diese mitnehmen werde. Das hängt von dem Umstand ab, ob ich ein Zelt mitnehmen werde oder nicht. Denn so könnte ich das Gewicht vom Zelt drücken, indem ich die Wanderstöcke als Zeltstangen nehme. Mit dem Zelt zu pilgern und somit von Zeit und Ort unabhängig zu sein, ist eine Herausforderung. Auf der anderen Seite steht aber das Gewicht. So kämen durch die Wanderstöcke, Isomatte und dem Zelt ca. 1400g dazu. Da werde ich wohl noch gründlich in mich gehen müssen. Auch würde ich gerne mit meinem Wanderstock aus echtem Holz unterwegs sein wollen. Somit eine dritte Option, die gegen Zelt spricht. Da hilft wohl nur eine Nutzen/Un-nutzen Tabelle. Auch meine Entscheidung ein Smartphone mitnehmen zu wollen, steht noch aus. Wenn ja, dann muss eine Powerbank und Verteilerdose mit USB-Ladefunktion mit. Beides wiegt ca. 1000g. Ich besitze noch ein altes leichtes Handy mit (100g) und ein Fotoapparat - Gewicht ca. 500g. Wenn ich ohne Smartphone und Zelt unterwegs bin, kann ich ca. 2kg einsparen. Das ist kein schlechter Wert. Verzicht auf Luxus und dafür weniger tragen. Das hat fast schon symbolischen Charakter - Hehe. Die Route steht fest. Kartenmaterial benötige ich nicht.Read more

  • Day 48

    Und was noch?

    January 10, 2017 in Germany ⋅ 🌙 -4 °C

    Ich habe mich über Fernwege.de in eine WhatsApp Gruppe eintragen lassen. So bin ich nun in einer recht großen Community und erhalte viele Tipps für die Wegstrecke und Situation vor Ort. Die Informationen sind tagesaktuell, da einige Pilger auf der "Via" gerade unterwegs sind. Schon praktisch und gleichzeitig nimmt es mir auch die Möglichkeit, selbst die Erfahrungen - wie sie auch sein mögen - zu machen.Read more

  • Day 64

    Wichtiges von unwichtigem trennen

    January 26, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 2 °C

    Wie macht man das? Dazu muss ich mir überlegen, welche "notwendige" Dinge ich wirklich für meine Reise brauche bzw. nicht verzichten möchte. Also fertige ich mir eine Liste von Dingen an, die ich eventuell mitnehmen möchte. Das Gewicht schreibe ich ebenfalls zu dem Gegenstand auf. Denn schon während ich das mache, könnten erste Entscheidungen auf getroffen werden,
    ob der Gegenstand tatsächlich "notwendig" ist, insgesamt 6 Wochen getragen werden zu wollen.

    Hier einige Beispiele in Gramm (g)

    506 Pilgerstab
    513 Wanderstöcke
    291 Kamera
    219 iphonel
    360 Powerbank
    382 Verteilerdose
    57 Stativ
    146 Selfiestick
    850 Schlafsack
    1600 große Rucksack
    950 kleine Rucksack
    446 Regenponcho moorhead
    347 Regenponcho Tatonka X5p

    Diese Liste werde ich wohl noch weiter bearbeiten und auch hier kurz vor dem Start mit sämtlichen Gewichtsangaben präsentieren.
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  • Day 67

    Nochmal erste Station angeschaut

    January 29, 2017 in Germany ⋅ 🌙 -3 °C

    Und das ist das Hostal - "Jentloft" in Sevilla

    http://hostaljentoft.com/

    Einfach, ausreichend, günstig gelegen. Mehr will ich nicht. Da ich die "Via" - so werde ich den Weg auch in Zukunft aussprechen, nicht alleine sondern mit meiner Pilgerfreundin Edith gehe, haben wir ein Doppelzimmer gebucht. Frisch gestärkt soll es dann am 02.04.2017 losgehen. Unklar dabei ist allerdings noch, ob wir direkt von dem Hostal losgehen werden oder zur Kathedrale von Sevilla gehen und von dort unseren Weg beginnen werden. Möglich, dass wir es sogar erst vor Ort entscheiden werden.Read more

  • Day 124

    Noch 5x schlafen...

    March 27, 2017 in Germany ⋅ ☀️ 3 °C

    ... dann geht es los. Der Rucksack ist gepackt. Vor 4 Wochen begann ich mit dem "Training" und gehe täglich zur Arbeit und wieder zurück nach Hause. Seit 3 Wochen dann sogar mit meinem gepackten Rucksack. Das Gewicht stimmt, nur Kleinigkeiten müssen noch rein, so dass ich dann auf ca. 8kg komme. Ein gutes Gewicht. Alles ist gebucht und geprüft. Eigentlich könnte es heute schon losgehen. Ich bin so aufgeregt und will endlich losgehen. Die Kette mit dem Santiago-Kreuz trage ich eh schon die ganze Zeit und die erste Pilgerunterkunft nach Sevilla, habe ich als Foto hinterlegt.

    Auf
    Dem einen Foto ist die erste Herberge hinter Sevilla - also in Guillena zu sehen. Ein doch recht nüchterner, jedoch typischer Baustil. Das Wetter soll am Tag der Tour bei 26 Grad liegen. Das ist gut, aber schon ein ticken zu warm. Nachts bleibt es bei kühle 12 Grad. Wunderbar 😉
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  • Day 128

    Noch 1x schlafen

    March 31, 2017 in Germany ⋅ 🌙 16 °C

    Und ab geht es dann nach Sevilla. Mir graut es schon vor dem Flug und dem dortigen Flughafen. 2014 konnte ich ihn schon beim ersten Versuch die Via zu gehen genießen. Ein grauenvoller und herunter gekommener Flughafen. Meine Pilgerfreundin Edith kann leider aus familiären Gründen nicht mitkommen. Denn ihre Mutter hat eine Erkrankung und sie möchte sie in dieser Zeit nicht zurück lassen. Das ist wirklich sehr schade, aber auch verständlich. Denn auch Edith möchte unbedingt die Via gehen. Aber und das meine ich im Ernst, kann ich mir im Moment vorstellen, die Via mit Edith noch einmal zu gehen. Das bedeutet für mich, es wird eine Reise mit mir selbst sein. Ich bin gespannt was alles passieren wird. Habe ich schon erwähnt das ich aufgeregt bin? :-)

    Was wird mich wohl erwarten? Wie sind die Herbergen? Sind diese voll oder bekomme ich seelenruhig einen Platz? Wie wird die Versorgung mit Wasser und Lebensmittel sein? Klar, wir sind in Europa und in Spanien. Aber trotzdem in einem dünn besiedeltem Gebiet. In letzter Zeit spielt vor allem mein linkes Knie mir hin und wieder einen schmerzlichen Streich. Ich ignoriere ihn - ebenso wie das flüsternde Aufbegehren meines rechten Knies. Ob mich das irgendwie noch auf der Via beeinflussen wird? Im Gepäck habe ich Zuviel unnützes und das weiß ich jetzt schon. Also warum nehme ich es dann mit? Weil ich diesen "Luxus" momentan gewöhnt bin und mich schwer davon lösen kann. Auch hier bin ich gespannt, was die Via mich lehren wird *zitter

    Meine Packliste werde ich morgen posten. Nach dem ich in der ersten Herberge angekommen und mich vollendet entschieden habe, was ich nun 40 Tage auf meinem Rücken mitschleppen werde.
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  • Day 129

    Sevilla ich komme

    April 1, 2017 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Was ich nicht bedachte, war meine Aufregung. Der Flug war soweit ok. Ryanair halt. In Sevilla tolles Sommerwetter und man merkt den Menschen auch an, dass sie das in vollen Zügen genießen. Mit dem Bus ging es vom Airport ins Zentrum und von dort zuerst zu meinem Hostel. Na dem Einchecken im Hostel, ging ich erst einmal in die Stadt, um mir ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Dann kaufte ich mir etwas zum Essen, um dies dann genüsslich am Flussufer mit all den anderen Menschen zu genießen. Dort waren so viele Menschen, vor allem Jugendliche, die dort auf der Wiese lagen und fröhlich waren. Ohne Gegröle oder Gesaufe wie in Deutschland. Da fühlt man sich mit der guten Stimmung irgendwie mitgezogen. Auf dem Fluss fuhren hin und wieder ein paar Schiffe mit fröhlichen Menschen. Aber es gab auch Plätze für Verliebte. Kuschel-Kuschel und Schmuse-Schmuse war da angesagt. In Sevilla konnte ich die Probe zu einem Umzug zur Osterzeit beobachten. Als "Jungfrau" trug man dazu auf den nach oben gestreckten Händen einen mit rosa Röckchen und blonder Perücke verkleideten Mann. Das sah lustig aus und natürlich machten sie sich einen Spaß daraus wie sie ihn trugen. So wippten sie ihn hin und her, schunkelten mit ihn nach rechts oder links. Das Gelächter der beteiligten, aber auch der Zuschauer war groß. Meinen ersten Stempel habe ich mir im Hostel geben lassen. Denn ich habe mir vorgenommen nur die Stempel zu besitzen, wo ich auch genschlafen habe.

    Auf meinem Zimmer sah ich mir die kommenden Strecken an und stellte fest, dass das Wasser knapp werden könnte und die Strecke von 47km, welche in zwei Tagen käme, doch recht lang ist. Ich muss noch einmal in mich gehen und schauen, ob ich die Strecke irgendwie teilen kann.
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  • Day 130

    Sevilla - Castilblanco

    April 2, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Das Hostal Jentlof bietet Frühstück ab 08:00 Uhr. Was mir eigentlich schon viel zu spät ist. Ich versuchte 10 Minuten eher in den Speiseraum zu kommen, aber ich wurde sogleich vom Rezeptionisten zurück beordert mit dem Hinweis, dass es noch 10 Minuten bis zum Frühstück sind. Da ich eh nicht hungrig war, ging ich gleich los. Bei Auschecken blickte er mich erstaunt an - hehe. Ich verließ Sevilla im "Erwachenmodus" der Stadt. Diese Stimmung mag ich immer ganz besonders. Es dauerte aber nicht lange und ich begegnete zwei Pilger. Mir graute schreckliches. Aber es blieb lange Zeit bei diesen beiden. Mein eigentliches Ziel war "Guillena" und unterwegs in "Santiponce" die Ruinenstadt Italica aus der Römerzeit. der "Römer" Trajan wurde dort geboren. Es gab ein Amphitheater und die Ruinen der verfallenen Stadt zu sehen. Eintritt für EU-Bürger frei und das ab 09:00 Uhr. Der Weg nach "Santiponce" war sehr abwechslungsreich. Beim verlassen von Sevilla kam ich an einem Trödelmarkt vorbei, unterquerte ich mehrmals die Autobahn, welche man anfangs immer irgendwie gehört hat und die Atmosphäre mit der schönen Landschaft störte. Die Luft war klar und kühl. Herrlich. Je weiter weg von "Sevilla", um so ruhiger wurde es. Viele Radfahrer waren unterwegs, was sicherlich daran lag, dass es Sonntag war. Der Blick auf "Santiponce" war interessant. Schon von der Ferne war eine Kirchenruine zu sehen. Leider kam man da nicht heran. Ich folgte dem Weg weiter durch "Santiponce", um die Ausgrabungsstätte Italica zu besuchen. Am Straßenrand wuchsen Orangenbäume und hin und wieder lagen einige auf dem Boden. Die sahen wirklich super gut aus. So sammelte ich 3 auf, um sie dann später zu verzehren. An der Ausgrabung angekommen stellte ich fest, dass diese leider geschlossen waren. Also ging ich weiter. Ich begann zu rechnen, wann ich denn nun in "Guillena" ankommen werde und schälte mir dabei eine der zuvor gefundenen Orangen. Ich biss hinein und ... igitt - schrecklich bitter und sauer. Einfach ungenießbar. Schade und warf die Orangen fort. Ich gib weiter und nach einer erneuten Überquerung einer großen Kreuzung und Unterquerung der Autobahn, öffnete sich die Landschaft mit einem endlos wirkend verlaufenden, schnurgeraden Weg. Was für eine Herausforderung. Also Kopfhörer rein und Musik an. Immer wieder wurde ich von Radfahrern überholt und ging musikalisch angeheitert weiter.

    Dann erreichte ich "Guillena" und es war erst 12:00 Uhr. Die Herberge war natürlich verschlossen. Hmm ... dann gehe ich eben weiter sagte ich mir. Zwar habe ich erst 22 km hinter mir und bis zur nächsten Herberge in "Castilblanco" waren es weitere 17km. Aber ich fühlte mich gut. Nur mein Wasser wurde knapp. Im Reiseführer las ich von einer Tankstelle mit einem Kiosk. Auf dem Weg zu dieser, führt der Jakobsweg mitten durch den Rio. Das scheint auch möglich zu sein, wenn er kein Wasser führen würde. Also ging ich einen kleinen Umweg über die Autobrücke und dann zu dieser Tankstelle. Ich kaufte Wasser und es sollte die letzte Möglichkeit auf diesem Weg sein, dass ich den Rucksack absetzte und somit eine 2 Minutenpause machte. Ich sollte eigentlich schlauer sein und wissen, dass man Pausen einlegen muss. Die Strafe dafür könnte schnell kommen. Weiter durch herrlich duftende Olivenhaine mit Herden von Rindern und Pferden. Eine wirklich tolle Landschaft und diese Gerüche. Der Wahnsinn!!! Die Sonne begann zu brennen und ich erinnerte mich daran, dass ich nur eine kleine Flasche Sonnenmilch dabei hatte. Ob ich in den kommenden Orten Sonnenmilch kaufen kann? Hinter einer Biegung plötzlich eine Reisegruppe von 17 Personen - scheinbar aus England und mit ganz kleinen Rucksäcken. Bestimmt eine geführte Tour mit Gepäcktransfer. Ein furchtbarer Anblick. Schnell ging ich weiter und der Weg schien immer besser zu werden. Blühende Landschaften, zwitschernde Vögel und die Ruhe sind eine echte Wohltat für die Seele. So folgte ich dem Weg und erreichte "Castilblanco" und die öffentliche Herberge. Der Hospitaliero begrüßte mich herzlich und war sehr erstaunt, dass ich aus Sevilla kam. Er meinte, wenn ich so weiter gehe, bin ich in einer Woche in Santiago - hehe. Die Herberge ist schön gelegen. Eine große Dachterrasse, kleine Küche mit Kochgeschirr und Einige, von den vorherigen Pilgern, zum Verbrauch bestimmte Lebensmittel. Ich schlief zunächst etwas nach der wirklich anstrengenden Tour, ging dann duschen und kochte mir danach Nudeln mit Tomatensoße. So brauchte ich nicht noch einmal los gehen und ein Restaurant aufsuchen. Die Herberge ist voll mit Pilgern aus den unterschiedlichsten Ländern. Zum Beispiel Südkorea, Irland, Frankreich, Finnland und auch Deutschland. Ich bin gespannt wie die Nacht wird. Ob ich morgen erneut an die 40 km gehen werde, weiß ich noch nicht. Wenn ich es mache, kann ich eine Herberge mit WLAN nehmen. Vorausgesetzt es ist noch ein Bett frei.
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