Turkey
Karandere

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Travelers at this place
    • Day 47

      Gänsehaut-Tag

      May 11 in Turkey ⋅ ☁️ 19 °C

      Die Nacht an der Tankstelle war sehr erholend. Ich bedanke mich noch einmal bei der Familie und breche wie immer früh auf.

      Die unendlich weite Landschaft und die verlassenen Straßen machen mich einfach sprachlos. Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und ich genieße es sehr.

      In der Stadt Kulu angekommen steuere ich den ersten Supermarkt an. Es ist Zeit für das zweite Frühstück. Ich wollte gerade aus dem Supermarkt raus und da werde ich auch schon auf Deutsch von Halil angesprochen. Er lädt mich direkt zum Mittagessen bzw. zweiten Frühstück ein. Halil wurde in Wien geboren und hat quasi sein ganzes Leben mit seiner Familie in Österreich verbracht. Nach einem schweren Arbeitsunfall verbringt er jetzt etwas Zeit mit seiner Tochter in der Türkei.
      Nach dem Essen möchten wir uns gerade verabschieden und da kommt ein Mann auf uns zu. Er spricht uns an und Halil übersetzt für mich. Auch er möchte mich zum Mittagessen und Tee einladen. Ich überlege kurz, lehne dann allerdings dankend ab. Das sind die schwierigsten Momente für mich. Ich weiß wie wichtig das hier für die Menschen ist und es fällt mir unglaublich schwer, solche Einladungen abzulehnen. Allerdings kann ich nicht jede Einladung annehmen, ich muss schließlich auch etwas vorankommen. Zum Glück scheint es mir der Mann nicht übel zu nehmen.

      Nachdem ich die Stadt verlassen hatte, bin ich am Salzwassersee Tuz Gölü angekommen. Im Hinblick auf die Natur ist das bisher definitiv das Highlight auf meiner Reise. Diese mystische Landschaft und Stille hat etwas ganz besonderes. Ich hatte vor hier zu schlafen, doch leider holt mich schon wieder ein Gewitter ein. Ich finde Zuflucht in einem verlassenen Häuschen. Ich schlafe ein und verbringe hier den halben Nachmittag. Danach fahre ich noch ein paar Kilometer in die nächste Stadt und gönne mir wieder einen Döner.
      Der Regen hört leider nicht auf und es ist bereits dunkel. Ich fahre zur nächsten Tankstelle mit der Absicht noch einen Tee zu trinken, bevor ich dann mein Zelt am nächsten See aufschlage. Als ich ein paar Runden drehe und mich etwas umsehe, fahre ich unabsichtlich gegen einen Holzbalken (Ich war sehr langsam und es ist nichts passiert). Sofort eilt mir ein Mann zur Hilfe. Er stellt sich als Mohammed Ali vor und fragt ob ich Hilfe brauche. Ich verneine, doch da packt er mich auch schon sanft am Arm und zerrt mich unter das Dach. Bestellt hatte ich noch nichts, doch als ich Platz nehme, wird mir von seiner Frau auch schon der Tee gebracht. Zwei Minuten später das Essen und eine Cola. Dann nochmal ein Tee, dann Kaffee, wieder ein Tee und zum Abschluss Süßigkeiten. Ähhh, okay!? (Bezahlen darf ich übrigens nicht, ich bin Gast). Währenddessen werde viele Selfies gemacht und sie zeigen mir Fotos von ihrer Familie und ihren Autos - Mercedes, Volkswagen und BMW. Als ich ihnen signalisiere, dass ich noch ein paar Kilometer fahren muss und einen Schlafplatz suche, werde ich auch schon wieder am Arm gepackt. Sie zeigen mir einen Platz für mein Zelt. Diesen nehme ich sehr gerne an. Doch dann werde ich schon wieder gepackt. Sie haben es sich anders überlegt und jetzt soll ich im Gebetsraum von der Tankstelle schlafen. Sie geben noch kurz den Wachleuten Bescheid, dann gibt es nochmal einen Tee und schon liege ich auf dem Teppich im Gebetsraum an einer Tankstelle.

      Heute ist viel passiert, das muss ich erstmal verarbeiten. Jedenfalls bin ich all den Menschen unglaublich dankbar. Und das mit den Tankstellen gefällt mir immer besser.
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    You might also know this place by the following names:

    Karandere, Q4832578

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