Armenia Armenia

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
  • Day 287–288

    Sevan / Charentsavan - détour sur mars

    April 20 in Armenia ⋅ ☁️ 14 °C

    Quelques gouttes de pluie nous font traîner au lit. Lentement, on émerge, on prépare notre petit déjeuner sous un petit abri en attendant le soleil. Bon si on l’avait attendu on serait encore là haut.
    La lumière de la nuit de pluie, l’eau qui s’évapore de la route, le lac gris et les montagnes font un sacré mélange. On se croirait dans une peinture.
    On pédale tranquillement jusqu’à quitter la grand route pour une secondaire qui vallonne au pied de collines désertes. C’est dimanche et les arméniens sont soit à l’église, soit en noirs pour les enterrements, soit avec de gros gâteau sous le bras (est-ce pour dimanche, pâques ou les deux ?). Le vent nous souffle en pleine tête et nous épuise : pas possible de se parler, pas possible de relâcher, tout ça en esquivant des nids de poule tout les mètres ! 🐔
    Nous faisons une petite pause déjeuner près d’un square pour enfant au pied du vieil immeuble décrépi. Je ne sais pas de qui, nous ou la bande d’enfants à vélo, est la plus grande curiosité ! En tout cas nous ils nous font bien rire à faire des tour de pâté d’immeuble et à faire leur loi à leur hauteur.
    Pour cet après midi, une superbe descente dans une gorge verdoyante nous attend. Un autre monde : une récompense aux effort de la matinée (et à la rivière que nous avons réussi à contourner, cf la photo). Les gens font des pique nique au bord de l’eau, sous de majestueux saule pleureurs. Il y a des bergers à cheval, des ânes, des chiens… un vrai petit bonheur !
    Nous posons la tente de bonne heure dans une jolie prairie en contre haut de la route.
    Read more

  • Day 99

    Tag 99 (nicht ganz hundert) 😇😂

    October 23, 2024 in Armenia ⋅ 🌙 9 °C

    Heute gehts bei sonnigem, aber frischem Wetter mit dem vollen Touri-Bus in die Provinz. Erster Halt ist beim Kloster Khor Virap, etwa 45 Fahrminuten von Yerewan. Das (aktuelle) Kloster, im 5. Jh. erstmals erwähnt, stammt aus dem 17. Jh., mit Super-Ausblick auf den Mount Ararat (Türkei) und in Sichtweite der Grenze/Neutrale Zone zur Türkei. Interessanterweise sind zur Türkei, aber auch zu Aserbaidschan, sämtliche Grenzen geschlossen.

    Etwa eine halbe Stunde später machen wir einen kurzen Fotostop an der Staumauer Azat Reservoir. Anschliessend gibts Mittagessen und vorgängig schauen wir zu, wie Lavash, das armenische Fladenbrot gemacht wird. Das Brot schmeckt süperfein, das lokale Mittagessen und das Gas einheimischen Roten ebenfalls. 🍷🤗

    Nach dem Mittag gehts zum Kloster von Geghard, im 4. Jh. gegründet und wunderschön in einer Schlucht am Oberlauf des Flusses Azat gelegen. Zum Schluss schauen wir uns dann noch den nahegelegenen Tempel von Garni an, inklusive Badehaus, der aus dem 3. Jh. v. Chr. stammen soll.

    Anschliessend gehts gut eine Stunde zurück nach Yerevan, wo wir in der Abend-Stosszeit eintreffen.

    Morgen stelle ich etwas ausserhalb von Yerevan mein Moped ein und ab Freitag geniesse ich 3 Wochen Heimaturlaub zu Hause in der Schweiz. Allen schöne Herbsttage und bis Mitte November. 👍🍀🙏
    Read more

  • Day 50

    In Gyumri, letzter Tag in Armenien

    October 9, 2024 in Armenia ⋅ ☀️ 16 °C

    Die zweitgrößte Stadt des Landes liegt auf 1500 m und hat ca. 173.000 Einwohner. Sie wurde im Jahr 401 v. Chr. gegründet. Wir sind auf dem Weg zur Grenze und schauen uns in der Stadt ein wenig um. Sie haut uns nicht wirklich vom Hocker.
    Es gibt auch hier in der Stadt eine Statue „ Mutter Armenien“. Sie ist symphatischer dargestellt. Die 200 Stufen gehe ich doch gerne zu ihr hoch. 😅
    Nebenan ist noch das „Black Castle“ aus alter schwerer Sowjetzeit anzusehen. Die Festung wird jetzt als Theater genutzt. Man hat einen guten Blick bis hinüber zum Gorki-Park. Hier war der amtierende Papst zu Besuch und hat dort vor den Gläubigen gesprochen.

    Einkaufen kann man in Gyumri aber gut. Wir geben unsere letzten DRAM aus und essen ganz hervorragend in einem Fischlokal, umgeben von schwimmenden Fischen in mehreren großen Becken. Sie stehen alle auf der Speisekarte und werden mit dem Netz gefangen, wenn Du einen ausgesucht hast. Wir können auf dem weitläufigen Areal mit Obstbäumen übernachten.

    Bevor wir über die Grenze zurück nach Georgien fahren, (der direkte Weg in die Türkei geht nicht, die Grenzen zwischen den Ländern sind geschlossen) noch ein paar Fakten zu Armenien:
    Das Land ist so groß wie unser Bundesland Brandenburg und hat ca. 3 Millionen Einwohner. Von denen leben der größte Teil in den beiden Städten Jerewan und Gyumri.
    Die Straßen sind nicht wesentlich besser als in Georgien. Die Autofahrer aber genauso rücksichtslos in der Fahrweise. Wir verstehen es einfach nicht, wie man so krass fahren kann und sonst so zuvorkommend ist. Gerade eben musste eine sehr alte Frau, die sich eigentlich kaum bewegen konnte, über die Straße „rennen“. Der Fahrer ist nicht vom Gas gegangen.
    Ansonsten ist dieses Armenien mehr als eine Reise wert. Ein absolutes Highlight auf unseren vielen Reisen, noch eindrücklicher als Georgien! Wir haben uns sicher und willkommen gefühlt. Die Lebensmittel sind hier etwas teurer, ja, aber dafür ist das Gas umso günstiger.
    Getankt haben wir hier nicht, der Diesel hat einen hohen Schwefelanteil. Der Euro 6 Motor verträgt das nicht. Wir hatten einige Kanister Euro-Diesel aus Georgien noch zusätzlich an Bord. Es wird ein modernes Tankstellennetz aufgebaut und man versichert uns, der Diesel komme nicht mehr aus dem Iran, sondern jetzt nach der Pandemie aus Russland!?

    Besonders hervorzuheben ist für Online-Junkies wie uns, die perfekte Netzabdeckung und der günstige SIM-Karten Preis (unlimited für umgerechnet etwa 10,- €). Noch in keinem anderen Land hatten wir in der Frage ein solch gutes Preis-Leistungsverhältnis.

    Wir werden jetzt noch einige Tage in Georgien bleiben. Es gibt noch einige interessante Ziele.
    Danach geht’s in den Süden der Türkei.
    Read more

  • Day 48

    In der Aragaz Region

    October 7, 2024 in Armenia ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir sind auf dem Weg nach Norden, fahren durch eine braune Hochgebirgslandschaft. Hier wächst fast nichts außer Kartoffeln. Die Ernte ist überall im Gange. Natürlich in Handarbeit. Maschinen gibt es hier noch nicht. Wir kommen dem höchsten Berg Armeniens, dem Aragaz immer näher. Er ist 4090 m hoch und hat auch eine Schneehaube auf seinen Zacken. Aber für mich nicht vergleichbar mit dem Ararat.
    Die Gegend hat einiges zu bieten. Wir erreichen das „Armenien Letters Memorial“. Spannend! Die Leute, die dort herumlaufen, stellen sich jeweils zu den Anfangsbuchstaben ihres Namens. Wir suchen uns einfach welche aus, können sie ja nicht lesen. 😅
    Ein paar Kilometer weiter in der sympathischen Bergstadt Aparan steht das monumentale „Heroic Battle Memorium“. Es erinnert an die beiden Weltkriege. Solche Denkmäler sind wir ja schon fast gewohnt. Ein Mann aus dem Ort macht uns im Wald auf ihren „Heldenfriedhof“ aufmerksam. Auf den schwarzen Grabsteinen sind junge Gesichter abgebildet. Sie schauen Dir direkt ins Herz. Der Todeszeitraum ist 2020.
    er erzählt uns im gebrochenem Kauderwelsch, dass das ihre Helden aus dem Bergkarabach- Konflikt sind. Sie haben mutig in 2020 die letzte Schlacht gegen Aserbaidschan geschlagen, um ihre Unabhängigkeit in der Bergregion für Armenier zu erhalten. Wir wissen wie es ausgegangen ist. 😢
    Neben dem Traurigen gibt es am Ende des Weges wieder etwas Erfreuliches.

    Es stehen am Straßenrand des Highways M3 unterschiedliche Figuren aus Stein gehauen. Auf den Tafeln kann man entziffern, dass hier in Aparan 2018 ein erstes „Skulpturen Symposium“ stattgefunden hat. Viele Künstler aus allen Teilen der Welt haben sich mit ihrer Kunst beteiligt. Also muss man sich doch nicht immer nur bekriegen. 🙏

    Auf der Passhöhe mit gutem Blick auf den Aragaz essen wir den leckeren „Kuchen“, im armenischen „Gata“ genannt. Wir hatten ihn am Morgen bei den Frauen in einer kleinen Bäckerei in dem Dorf Garni gekauft. Sie haben uns gezeigt, wie er gebacken wird. In einem glühend heißen Ofen in der Erde! Unglaublich was es alles gibt.
    Am Ende dieses spannenden Tages finden wir im Hochgebirgtal einen wunderbaren grünen Schlafplatz neben einem plätschernden Bach.
    Read more

  • Day 47

    „Frage an Radio Eriwan“

    October 6, 2024 in Armenia ⋅ ☀️ 20 °C

    „Ist Jerewan/Eriwan eine schöne Stadt?“ Antwort: „Im Prinzip ja, in der Regel liegt sie im Dunst und hat zwei Gesichter! 😅“

    Der erste Blick auf die Stadt aus der Ferne lässt an eine Wüstenstadt denken. Wir sind auf 1000 m Höhe mitten im kleinen Kaukasus zwischen Europa und Asien. Der Ararat erhebt sich aus dem Dunst, ist aber kaum zu sehen. Er dominiert die gesamte Gegend. Der höchste Berg des Landes, der Aragaz kommt dagegen nicht wirklich zur Geltung.
    Wir parken im Norden hoch über der Stadt neben dem archaischen Denkmal, der „Mutter Armeniens“. Eine 52 Meter hohe Statue, stellt eine Kriegerin mit Schwert und starkem Blick dar. Darunter befindet sich das Grab des unbekannten Soldaten. Es brennt die ewige Flamme.
    Wir befinden uns im „Park des Sieges“, dem Victory Park. Allerlei Kriegsgerät aus den Weltkriegen der ehemaligen Sowjetunion ist hier ausgestellt. Im Hintergrund dann ein Vergnügungspark sozusagen aus den Nachkriegsjahren. Krasser könnte der Unterschied kaum sein.
    Auf dem Weg durch den Park in die Stadt laufen wir durch die „Heldenallee“. Sie wurde zum 40. Jahrestag ( 9. Mai 1985) anlässlich des großen Sieges im 2. Weltkrieg eröffnet.
    Überall auf dem Weg „Lost Places“ aus der Sowjetzeit. Oh je, denken wir, hier bleiben wir nicht lang.
    Bald aber erreichen wir über alte Eisentreppen und enge Wege den „Cascade Komplex“ und damit gelangen wir über 680 Treppenstufen hinunter in das moderne Jerewan. Der obere Teil wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht fertiggestellt. Deshalb ist der Übergang zwischen Alt-und Neuzeit, so will ich es mal ausdrücken, so prägnant.
    Der Architekt der Kaskade wollte die nördlichen und zentralen Teile der Stadt, also die historischen Wohn- und Kulturzentren der Stadt mit einer riesigen Grünfläche mit Wasserfällen und Gärten verbinden. Es gibt die monumentalen Außentreppen mit Stufen aus Travertin, aber auch,Gott sei Dank, innen Rolltreppen, die immens helfen in die Stadt und auch auf dem Berg zu gelangen. Allerdings muss man später nach oben dennoch 200 Stufen klettern. 😅
    Dieser Cascade Komplex ist einmalig schön. Man kann stundenlang auf den Stufen sitzen, den Ararat anschauen, dem Plätschern der Wasserspiele lauschen und die Kunst bewundern, die im Park ausgestellt ist. Wir lassen uns weiter durch die Innenstadt treiben. Viele kleine Parks mit Kunstausstellungen und hübschen Plätzen machen den Unterschied zu den alten grauen Gebäuden aus einer anderen Zeit.
    Uns gefällt die Stadt.
    Bevor es wieder über die Kaskade nach oben geht, finden wir einen Tisch am Beginn der Treppe. Wir achten nicht auf den Namen des Restaurants, bis der Kellner mit der Karte kommt. Wir sind mitten in einem Münchner Ableger der Paulaner Brauerei geraten. Im ersten Impuls wollen wir wieder aufstehen, aber der Anblick des frischgezapften deutschen Biers lässt uns sitzen bleiben.

    Frage an Radio Eriwan: „Schmeckt das deutsche Paulaner-Bier in Eriwan? Im Prinzip ja! In der Regel sind wir Kölsch Trinker. Man nimmt aber was man was man kriegen kann, wenn der Durst groß genug ist“. 😂
    Wer kennt sie noch diese Witze aus dem fiktiven sozialistischen „Radiosender Eriwan“. Wir haben den Tag über immer wieder gelacht und uns an die siebziger Jahre erinnert als sie sehr populär waren.

    Es gab die politischen Fragen an Radio Eriwan. aber auch die schlüpfrigen:

    „Stimmt es, dass der Kapitalismus am Abgrund steht?
    — Im Prinzip ja, aber wir sind bereits einen Schritt weiter.“

    „Gibt es in der Sowjetunion eine Pressezensur?
    — Im Prinzip nein. Es ist uns aber leider nicht möglich, auf diese Frage näher einzugehen.

    „ Ist es möglich, Liebe mit offenem Fenster zu machen?
    Im Prinzip ja, aber mit einer Frau wäre vielleicht besser.“

    „ Können Karotten wirklich die Potenz steigern?
    — Im Prinzip ja, aber sie sind so schlecht zu befestigen“.

    Die Nacht verbringen wir außerhalb bei einer kleinen Kapelle und in der Nähe einer spannenden Schlucht in Ashtarak.
    Der Pastor erlaubt es uns freundlich als wir fragen. Er will alle Ziele unsere Reisen wissen. Über die Fragen an „Radio Eriwan“ sprechen wir aber nicht! 😇
    Read more

  • Day 46

    Kloster Geghard und ein reizvolles Camp

    October 5, 2024 in Armenia ⋅ 🌙 12 °C

    Ganz am Ende der Schlucht des Flusses Azat, umgeben von steil aufragenden Felswänden liegt das Kloster Geghard in wildromantischer Lage. Das Felsenkloster wurde ursprünglich aus einem einzigen Stein gehauen. Es gehört mit Fluss und Schlucht zum UNESCO Weltkulturerbe.
    Einige der kleinen inneren Kirchen sind vollständig aus Klippen herausgehauen, andere sind mehr Höhlen. Man muss schon auf seinen Kopf aufpassen wenn man sich innen umschaut. Die Kombination mit zahlreichen eingravierten und freistehenden Kreuzsteinen ist eine einzigartige Sehenswürdigkeit. Das erzählt mir stolz ein Armenier, der lange in Dresden gelebt hat und gerne nochmal sein Deutsch auspackt, wie er selber sagt!
    Das Hauptgebäude ist die Muttergotteskirche, die eine der schönsten Kirchen Armeniens ist. Ich hab dort mal gleich für unsere Familie und ein paar Herzensmenschen Kerzen aufgestellt.
    Das Kloster wurde im 4 Jh. an der Stelle einer heiligen Quelle in einer Höhle erbaut.
    Wir sind immer wieder erstaunt, an welchen Orten diese Klöster entstanden und welche Kraftanstrengungen und Entbehrungen es kostet, bis ein solcher Klosterkomplex in schwindelnder Höhe erbaut wurde.
    Heute ist die Straße durch die Schlucht bis zum Ende asphaltiert. Die obligatorischen Stufen müssen aber noch erklommen werden.
    Im Lokal unterhalb der Kirche, das auch in den Fels gebaut wurde und obendrein noch einen tollen Blick in die Schlucht hat, erholen wir uns von soviel Göttlichkeit.

    Wir verlassen dieses herrliche Hochtal (1600 m) aber noch nicht, sondern beziehen Quartier für ein paar Tage in dem nahegelegenen Camp „3G‘s.“
    Ein holländisches Ehepaar hat hier ein kleines Paradies erschaffen. Ursprünglich aus beruflichen Gründen nach Armenien gekommen, haben sie Land erworben und nach und nach ihr Gelände zum Vermieten an Motorradfahrer, Rucksacktouristen und kleinere Vans zur Verfügung gestellt. Mittlerweile ist ein großer Kiesplatz im unteren Teil des Grundstücks hinzugekommen. Alle Overlander, die von Armenien durch den Iran auf die Arabische Halbinsel und weiter unterwegs sind, kommen vorbei. Viele lassen auch ihr Wohnmobil in einer großen Halle unterstellen, die im letzten Jahr fertig gestellt wurde. „So kam in den letzten 10 Jahren eins zum anderen“ sagt Sandra, die Chefin und wuselt durchs Gelände.
    Es gibt hier alles was das Camperherz sich wünscht. Ausreichend Duschen, Waschmaschinen, Aufenthaltsräume und einen Swimmingpool. Die Ausblicke auf die umliegende Bergwelt sind wunderbar. Ach ja, der etwas seltsame Name des Camps 3G‘s bedeutet die ersten Buchstaben der Orte wo beide herkommen und jetzt leben. In Garni! Den Namen habe ich behalten. 😅
    Wir haben hier in Gesprächen mit anderen Campern am Pool wieder viel gelernt. Vor allen Dingen was alles möglich ist, wenn man nichts ausschließt!
    Wer weiß, vielleicht steht unser Womo auch mal in der Halle bei Sandra in Garni und wir machen Urlaub zuhause! 😉

    https://maps.app.goo.gl/f1TBkAfsQHfLVdNR8?g_st=…
    Read more

  • Day 45

    Garni Tempel & Symphony of Stones

    October 4, 2024 in Armenia ⋅ 🌙 15 °C

    Heute bin ich bei Sonnenaufgang draußen in der morgendlichen Kälte. Der Ararat strahlt mich an! So, so schön romantisch diese Stimmung und der Blick auf den Berg! Majestätisch lässt er sich von der Morgensonne bescheinen. 🤩

    Unweit des Azat-Stausees liegen einige der beliebtesten Touristenziele Armeniens.
    Dementsprechend wuselig ist es auf der Straße als wir in den Ort Garni kommen. Reisebus an Reisebus am Straßenrand. Sie spucken hautsächlich Asiaten und Russen aus, die sich dann in Scharen auf das nächste Highlight in ihrem dichtgedrängten Programm stürzen.
    Wir überlegen kurz, ob wir nicht einfach weiterfahren sollen. Aber gut, wir sind ja auch Touristen und wollen den berühmten Garni-Tempel auch sehen und seine Geschichte hören. Es ist ja schon verblüffend in dieser wunderschönenBergregion einen griechischen Tempel von dieser Größe zu sehen. Ein freundlicher Parkplatzwächter weist uns einen großzügigen Platz zu und hat Spaß an dem Wohnmobil. Zu mehreren schauen sie doch mal durch die Eingangstür ins Innere. Bezahlen müssen wir natürlich trotzdem. Aber 0,50 Euro sind zu verschmerzen.
    Der heidnische Tempel Garni gilt als das am östlichsten gelegene griechisch/römische Gebäude mit Säulen überhaupt. Der Tempel war dem Sonnengott Mithra geweiht. Er ist sozusagen „die Akropolis von Armenien“ und das bekannteste Bauwerk und Symbol des vorchristlichen Armeniens.
    Dank der Uneinnehmbarkeit und dem wunderschönen Klima, war der Ort die Sommerresidenz der armenischen Könige. In der Nähe des Tempels befindet sich ein Badehaus aus dem 3. Jh. nach Christus. Der Tempel wurde 1679 durch ein Erdbeben zerstört. Der Großteil der originalen Basalt-Bausubstanz verblieb aber an Ort und Stelle, so dass er 1969 wieder aufgebaut werden konnte. Der Tempel hat 24 Säulen, die die Stunden des Tages symbolisieren.
    Der gesamte Komplex Garni gehört zum UNESCO- Weltkulturerbe. Ein MUSS wenn man Armenien bereist, steht in allen Publikationen! 😇Aus diesem Grund ist es hier überall so voll.

    Nahebei gibt’s gleich das nächste „Wunder“ zu bestaunen. In der Schlucht des uns bereits bekannten Azat-Flusses, die auch die Garni-Schlucht genannt wird gibt es ein Naturdenkmal das „Symphonie der Steine“ heißt.
    Dabei handelt es sich um große fünf- und sechseckige Säulen, die wie ein riesiges Musikinstrument aussehen — eine Orgel. Daher kommt auch der Name „ Symphonie of Stones“.
    Auf den ersten Blick scheinen sie von Menschenhand geschaffen zu sein, aber diese Säulen wurden tatsächlich von der Natur selbst als Ergebnis des Zusammenbruchs des Vulkangesteins geschaffen. Sie haben einen wissenschaftlichen Namen. Säulenfugen!

    Es hat Spaß gemacht mit einem alten Armenier, dessen Hobby es ist, sein Wissen über die Gegend weiterzugeben, hier herum zu laufen. Ich hab von seinen Erzählungen nicht immer alles verstanden und deshalb auch nochmal Google befragt.

    Um allerdings hierher zu gelangen gibt es vorher noch eine kleine Symphonie auf Asphalt. Dirty Harry muss 18% Gefälle meistern. Die Reifen quietschen ein wenig beim Runterfahren und in der Kurve gibt’s ein Schlieren und Schlurfen. Das hört sich eher nach einer Kakophonie an. 😅
    Beim Hochfahren dann wieder Symphonie, der Allrad schnurrt wie es Kätzchen die Steigung empor. Reisebusse dürfen hier nicht runter. Was für eine Wohltat! 🤩
    Read more

  • Day 44

    Weltnaturerbe „Azat Reservoir“

    October 3, 2024 in Armenia ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir können uns nicht trennen vom Ararat, deshalb bleiben wir in der Gegend, fahren durch das kleine Städtchen Ararat bis zum nahegelegenen Azat-Stausee. Er liegt auf einer Höhe von 1050 Metern und wurde direkt am Fluss Azat gebaut, dessen Oberlauf zum UNESCO- Weltkulturerbe gehört. Der Stausee dient der Bewässerung des Ararat-Tals. Er ist seit 1976 in Betrieb.
    Wir bleiben oberhalb des großen Reservoirs, holpern von der Hauptstraße auf eine löchrigen und ausgewaschenen Piste an den Rand und haben einen grandiosen Blick auf den schneebedeckten Berg und nach unten, wo die Autos über die Feldwege zu ihren Angelplätzen fahren.
    Das Wetter spielt mit und wir fühlen uns super wohl. Der Sonnenuntergang taucht die ganze Umgebung in goldenes Licht. Zum Ende des Tages schmeckt ein „Ararat-Brandy“ hervorragend.

    Wir lernen hier, dass Armenien u.a. insbesondere für Brandy und Aprikosen bekannt ist!
    Read more

  • Day 44

    Monastery Chor Virap und der Ararat

    October 3, 2024 in Armenia ⋅ ☀️ 21 °C

    Der Ararat ist für Armenier ein Ort der Identität wie der schmerzlichen Erinnerung gleichermaßen. In der Zeit des Osmanischen Reiches lag hier das Hauptsiedlungsgebiet des alten Volkes. Der Erste Weltkrieg brachte den Armeniern Vertreibung und Vernichtung — es war eines der ersten großen Völkerverbrechen des 20. Jahrhunderts.
    Die Türken befürchteten eine mögliche Allianz zwischen den christlichen Armeniern und den Russen. Seither ist der Ararat nicht mehr Heimat, sondern Sehnsuchts-und Erinnerungsort.
    Ebenso wie der Ararat für die Armenier Idendität bedeutet, so ist es auch beim Christentum. Armenien gilt als die älteste christliche Nation überhaupt. Der armenische König Tradt lll. nahm das Christentum an und erklärte es zur Staatsreligion. Das war im Jahr 301 n.Chr.
    Der heilige Gregor hatte den König bekehrt, nachdem er 13 Jahre gefangen gehalten worden war.
    Am Ort seiner Gefangenschaft wurde das Kloster Chor Virap errichtet. Es liegt auf einer Anhöhe mit wunderbarem Ararat-Blick und ist eines der wichtigsten Heiligtümer Armeniens.
    Und das strahlt dieser Ort und seine Umgebung auch aus. Wir sind super happy, dass wir dort sein konnten. Der Berg zeigt sich zwar etwas in Wolken und die Sonne ließ den Schnee verdunsten, so dass alles etwas verwaschen wirkt.
    Wir hatten uns schon im letzten Jahr gefreut, den Ararat auch irgendwann mal von der armenischen Seite aus zu sehen! Gigantisch! Wunderbar! Atemberaubend!
    Der unmittelbar hinter dem Kloster verlaufene Grenzzaun und die ewig kreisenden türkischen Hubschrauber holen dich zwar etwas aus der Verzückung, der Ort wirkt aber lange nach.

    Wie schön wäre diese Welt ohne Grenzen und sich bekriegende Völker!
    Read more

  • Day 44

    Im Familienweingut „Areni Wine Factory“

    October 3, 2024 in Armenia ⋅ ☀️ 12 °C

    Tja, was soll ich sagen, auf nüchternen Magen eine interessante Weinprobe erleben, kommt auch nicht jeden Tag vor. Zumindestens spürt man die Weine bis in den großen Zeh und kann sie geschmacklich sehr gut einordnen. 😅
    Beim Einkaufen liegt dieses sympathische Familienweingut einfach auf dem Weg. Die Tochter des Hauses fungiert als Generalmanagerin und lädt uns zur kostenfreien Verkostung ein. Das sei ihr besonderes Angebot, ist die Antwort auf meine Frage, was wir zahlen sollen. Sie erzählt uns die Geschichte des Weinguts und zeigt auch die Schätze im heimischen Keller. Das Weingut ist jetzt 30 Jahre alt. Es gibt auch besondere Rotweine aus der Anfangszeit. Sie kosten 200.000 DRAM, das sind umgerechnet 400 Euro.
    Die Familie und auch andere Winzer in Areni produzieren hauptsächlich für den chinesischen und russischenMarkt. Deshalb auch die vielen Weinsorten, die mit Früchten süß gemacht werden. 🫣
    Ganz spannend ist auch, dass es hier in Areni einen eigenen Maler gibt, der die Wein Amphoren für die Winzer wunderschön bemalt. Interessanterweise schmeckt uns der in den Amphoren hergestellte Wein nicht so gut wie der aus Georgien. Ziemlich flach im Geschmack.
    Die Traubenlese hat hier noch nicht begonnen. Milena erklärt uns dass die roten Areni- Trauben, die hier auf 1700 m Höhe wachsen, wenig Regen, aber dafür viel Sonne benötigen. Deshalb beginnen sie erst Mitte/Ende Oktober mit der Ernte.

    Wir besuchen auch noch den historischen „Ursprungs- Weinkeller“, der jetzt 6000 Jahre alt ist. Er befindet sich in einer riesigen Fledermaus-Höhle, die 2007 durch Zufall entdeckt worden ist. Aufgrund des konstanten Microklimas in „Areni-1“ wie die Höhle benannt wurde, wurden große Mengen außergewöhnlich gut erhaltener organischer Artefakte gefunden, darunter den ältesten Lederschuh der Welt ( 3600-3500 vor Chr.) sowie Korbwaren, Amphoren ähnliche Gefäße und Kleidung.

    Die Leute hier sagen: Areni-1 ist unser Ursprung und unser Vermächtnis“! Darauf sind sie stolz. Auch die anderen Weinkellereien die wir vorher besuchten, haben uns auf dieses besondere Gebiet hingewiesen.
    Ich fand den Ort auch sehr faszinierend. Wenn man diese Weinkrüge sieht und sich vorstellt, dass hier eine der ersten Weine der Welt hergestellt wurde ist das schon toll!

    Auf dem Weg zum nächsten Ziel frühstücken wir dann endlich auf dem 1800 m hohen Pass, von wo aus wir ins Ararat-Gebiet fahren. Wir sehen den Heiligen Berg der Armenier zum ersten Mal in voller Schönheit. Obwohl noch viele Kilometer entfernt, geht der Anblick direkt ins Herz!
    Read more

Join us:

FindPenguins for iOSFindPenguins for Android