Cameroon
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Travelers at this place
    • Day 11

      Schulbesuch

      March 4 in Cameroon ⋅ ⛅ 31 °C

      Nachdem ich die perfekte Hüterin des WCS gewesen war, durfte ich auch mal das Haus verlassen und sind zu einer Schule, die zu Fuß erreichbar war, zur Besichtigung gewesen. Da die Kids sehr selten "Bleichgesichter" sehen, sind die Schüler kaum in ihren Klassen geblieben, sprach sich wie ein sichtbares Lauffeuer herum. Hatten sichtlich viel Spaß mit uns, die Lehrer weniger.Read more

    • Day 424–426

      KAMERUN (DOUALA)

      February 23 in Cameroon ⋅ ☁️ 25 °C

      Jasmin, Jana und ich sind um 5.15h zur ersten Afrika Reise vom Flughafen Hannover gestartet. Von dort ging es weiter mit dem Flug "Türkisch Airline" nach Istanbul, 2/1/2 Std Aufenthalt, dann weiter nach Douala. Nachdem wir schon echte typisch afrikanische Sitten (nicht unbedingt positiv) kennen gelernt haben, ging es dann endlich um 3.30h in die Waagerechte. Bei 36 Grad Wärme, kann man sich ja wohl nicht beschweren.Read more

    • Day 110

      The horrible way to Banyo

      April 23 in Cameroon ⋅ ☁️ 22 °C

      Die Emigration und Costum von Coumeron liegen ein paar km hinter der eigentlichen Grenze. Und die haben es so richtig in sich. Ich verstehe nun was der Kanadier mit horrible gemeint hat. Ich dachte immer nach Guinea gäbe es keine schlimmeren Wege mehr, bis wir nach Nigeria kamen! ☠️
      Und jetzt stehen wir vor Meter tiefen Ausspülungen, wo du fürchten musst das Differential bleibt dazwischen hängen und die Räder drehen leer. Ich steige sogar dreimal aus um mir den Weg vorher zu Fuß an zu schauen - das hab ich glaube ich auf der ganzen Reise noch nie gemacht. Bei einem besonders heiklen Stück weißen uns zwei Mopedfahrer Stück für Stück die richtige Spur. Julia steigt hier aus ( erst nervlich und dann aus dem LKW🤪) und läuft zu Fuß weiter. Vor lauter Adrenalin gelingen ihr aber leider keine auch nur annähernd den tatsächlichen Gegebenheiten wiederspiegelnden Aufnahmen dieses fucking ways. Schade, den nochmal zurückfahren wollte ich nicht mehr 😉
      Bei einer Flußdurchfahrt schicke ich sie zu Fuß voraus. Sie soll schauen wie tief das Wasser ist und mich auf der drüberen Seite bei der steilen Felsaufahrt einweisen. Sie verliert dabei ihren Badeschlappen, den aber ein junger Mann der gerade am Fluss seine Wäsche wäscht, gerade noch retten kann.
      Ich will mir gar nicht überlegen was es jetzt noch als Steigerung geben soll, denn dann brauchen wir Flügel!
      Doch alles hat irgendwann dann auch ein gutes Ende. Wir erreichen Banyo und da das Hotel Dream City, wo uns Eso der Hotelmanager, neben kaltem Bier und guten Essen auch noch einen Geldtauscher organisiert. Wir treffen hier auch Xavier, einen Hufschmied aus Frankreich, ein Ex- junkie, Drogenschmugler und Aussteiger, der mit seinen Hunden in einem Wsldstück in der Nähe von Lyon lebte und neben seinen Schmieden als Selbstversorger dort lebte. Wir essen gemeinsam und diskutieren über die Zukunft dieser Welt und dass der Mensch diese wohl in absehbarer Zeit zugrunde richtet, aber zu egoistisch ist um auch nur ansatzweise Lösungsansätze zu beschreiten.
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    • Day 112

      Yaunde

      April 25 in Cameroon ⋅ ☁️ 22 °C

      Anstatt das um 5.30 Uhr der Wecker klingelt, wach ich um halb sieben auf. Da wollten wir schon auf der Straße sein. Heute Morgen gibt's was Neues: Nebel. Aber wenigstens kein Regen! Was bei den nächsten 30 km auch gut ist. Die super Straße war nach 5 km zu Ende und es geht teilweise in die bereits tief und breit ausgebaggerte neue Straßenverlauf und zum Teil in einspurige Umleitung durch Jungle und über provisorische Holzbrücken. Die Spur im roten Lehm ist nass nur wie Gleis befahrbar, ein entkommen ist nicht möglich. Bei Regen ein unmögliches Unterfangen. Aber nach 20 km ofroad geht's für 80 km auf eine jungfräuliche Straße, bevor es Richtung Hauptstadt geht. Der Verkehr in Yaounde ist für afrikanische Großstädte geordnet und fließend, nicht schlimmer wie München zur rush hour. Das Übliche steht an. Suche nach Geldautomat, neu Kfz Versicherung, Visastelle am Flughafen , Tankstelle und Öl. Wir finden dabei aber einen SPAR Markt, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen können. Es gibt hier sogar Krapfen, sber ohne Füllung. Alles einmal quer durch die Stadt. Abends fahren wir noch 20 km, dann stechen uns am Straßenrand kleine Fischweiher ins Auge! Die Zufahrt ist eng, genauso wie die Speicherkarte. Egal, wir essen und bleiben auch gleich vor der Tür stehen zum Übernachten.Read more

    • Day 113

      Mit Vollgas durch bayrisch Cameroun

      April 26 in Cameroon ⋅ ☁️ 23 °C

      Heute sind wir 7.00 Uhr auf der Strasse und machen ordentlich Km. Die Landschaft erinnert uns sn die Heimat. Es geht ständig rauf und runter, links und rechts kleine Weiler. Die Leute stehen mit offenem Mund da, wenn wir vorbei rauschen, winken aber dann ganz freudig, wenn wir hoheitsvoll aus unserem Gefährt dem Volk huldigen. Ok im bayerischen Wald gibts keine Palmen, Bananenstauden und Mangobäume aber sonst ist vieles gleich.
      Die vorher typischen Lehmhütten aus Vollziegel oder Holzständer mit geflochtenen Ästen und Lehm Verputz weichen zunehmend kleinen Hütten aus querliegenden massiven Bretterverschlag. Vereinzelt auch als krasser Gegensatz gibt es Massivhäuser amerikanischen Stils mit richtigen Vorgärten. Es wird auch nicht mehr alles auf dem Kopf getragen, sondern auf dem Rücken in geflochtenen Körben.
      Bei einer kleinen Ortschaft finde ich sogar einen Ersatz für die kaputten Instrumenten Beleuchtung und Schmiernippel für die Kardanwelle. Gute 70 km/h als Schnitt für eine Landstraße ist super. Doch dann übersehe ich einen Speedbumper. Wir machen einen weiten Satz und ich denke nur an die Ölwanne! Gleich darauf kommt ein Polizeiposten, da muss ich eh anhalten. Kurze Kontrolle, Ölwanne dicht, aber Diesel tropft. Ich mach alles sauber und seh dann nichts mehr tropfen. Der Polizist ist leicht beleidigt, weil ich mich nicht um ihn und unsere Pässe kümmere, sondern unter dem Auto liege. "Everything ok?" schmeichle ich mich wieder ein. "YES, everything OK, save journey!"
      1 km im nächsten Dorf bleiben wir stehen um zu kontrollieren. Ich lass dabei den Motor laufen und seh die Sauerei. Der kurze flexible Schlauch zwischen Kraftstoffilter und Einspritzpumpe ist undicht und spritz im weiten Bogen. Bevor ich überhaupt überlegen kann, was zu tun ist, recken auch schon zwei Kerle ihre Köpfe unter das Führerhaus . " Remove" meint der eine, und der andere holt auch schon das Werkzeug. Ich bin genau vor einer Werkstatt stehen geblieben💪.
      Der Schlauch ist schnell ausgebaut und Ersatz gibt es hier angeblich nicht. Also flicken die beiden den Schlauch kurzerhand mit einem passenden Stück Kupferrohr, das ich in meiner Ersatzteilkiste finde. Da der eine eine Moped Werkstatt hat, bekommen sie als Lohn alle unnützen Fahrrad Teile die wir mitschleppen. 2 Sitze, Schutzbleche, Rückstrahler und 2 Digitale Tachos. Die beiden sind zufriedenen und ich froh, dass der Schrott endlich weiter ist. Wir fahren zu einem Waschplatz um das Diesel ab zu waschen, damit ich besser kontrollieren kann ob auch alles dauerhaft dicht ist. Mit einem kleinem Kärcher Hochdruck Reiniger wasche ich Motor, Tank und Unterseite der JuSe wieder sauber.
      Und dann kamen die 85% der Afrikaner wieder zum Vorschein. Die beiden Helden haben den äußeren Kunststoffschlauch nicht mehr über den Gummischlauch gezogen, so das bei jedem Pumpvorgang der kürzlich getauschten Förderpumpe der Gummischlauch pulsiert. Ich hab keine Lust, dass der im Kongo erneut reist. Bei einer LKW Werkstatt, die anscheinend nur die Holzlaster der eigenen Firma repariert, werde ich nicht fündig, also zurück zu den beiden, die das Maleur gleich einsehen. " Remove again, and then we can look for a new part". In der Zeit in der der eine mit dem Moped um ein passenden Schlauch fährt, baue ich die beiden Instrumentenleuchten die ich heute Vormittag erstanden habe ein. Ein Mann der die ganze Zeit vor der Werkstatt sitzt schenkt mir ein paar reife Mangos. Dann kommt er endlich zurück und meint er braucht 10.000 XAF France für den Schlauch. Dabei hat er ihn natürlich noch nicht, denn die Burschen haben ja nie Geld und es gibt grundsätzlich nur Ware gegen Bares. Mit dem Geld fährt er zurück um in kurzer Zeit mit dem neuen, gebrauchten Schlauch eines Catapillers wieder zu kommen. Der Einbau geht schnell von statten, den die beiden sind fix. Sie fallen aber bei meiner Endkontrolle durch. Das Gasgestänge scheuert am Schlauch! Das geht so nicht! Auch dafür haben sie eine schnelle 85% Lösung zu Hand. Den flexiblen Schlauch einfach mit einem Kabelbinder hochhängen und schon kann nix mehr scheuern. Mir ist es zu blöd um zu diskutieren, wir haben heute eh schon wieder zuviel Zeit verloren. Bei Zeiten baue ich es richtig um. Als Lohn gibt's diesmal Tomaten und Auberginen, die vom gestrigen Einkauf von Julia eh zu viel sind. Dazu noch 2 Dosen kaltes Bier. Wir können weiter fahren. Für die Grenze wird es aber knapp, also suchen wir uns ein lausches Plätzchen zum übernachten, was aber aufgrund des dichten Urwaldes nicht so einfach ist. Im zweiten Anlauf finden wir doch eine offene Stelle im dichten Wald, die auch von der Straße aus befahrbar ist. Der Urwald ist in den Abendstunden voller Geräusche und so erhalten wir ein gratis Naturkonzert.
      Vielleicht hätten wir länger in diesem schönen freundlichen Land bleiben sollen, aber die Regenzeit drängt uns zur Eile.
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    • La Blanche

      February 20, 2023 in Cameroon ⋅ 🌙 24 °C

      Kurze Tageszusammenfassung, es war krass. Sehr viele Erfahrungen, sehr viel innere Ruhe, sehr viel Trubel, sehr viele Gespräche und noch viel mehr Gedanken. 2 Teile des Tages: im Hellen und im Dunklen.

      Erst einmal: es gibt keinen Strom, kein Licht, kein WLAN, keine Elektrizität. Kein fließend bzw. sauberes in Anführungsstrichen Wasser, also weder Dusche, noch Waschbecken, noch Klospülung. Dafür gibt es ca 10 Kinder, 4 der Familie und dann noch NachbarInnen und weiß ich nicht was (ich kann jetzt französische Klatschspiele, Jonglierbälle als Wurfgeschosse missbrauchen und Hausaufgaben erklären), Hühner, eine sehr, sehr schmusige Katze, Hunde, Bienen, Ziegen, Schafe, Kaninchen und Land mit Mais und anderen Bäumen.
      Frische Ziegenmilch mit selbstgemachtem Honig, einen Brunnen mit kleinen Eimern zum Waschen und Toilette machen, Couscous aus Maismehl und einen Boden, auf dem ich endlich wieder sitzen und essen darf, obwohl das mit den Händen mal wieder so gar nicht funktioniert…
      Im Hellen genieße ich die ‚Kühle’ der neugebauten Lehmhütte, führe ein sehr spannendes Gespräch, welches Kant, Goethe und Herder miteinbezieht, gehe mit Josués Frau auf den Markt, der wirklich eine Erfahrung wert ist und spiele mit den Kinder rennen, werfen usw.
      Im Dunklen hinterfrag ich mein Leben, denke an die nächsten 40 Tage, lerne Strom und Wasser wertzuschätzen. Mache mir Gedanken um mein Interview und meine Klausur ohne WLAN…
      Es ist vollkommen in Ordnung, ich habe ein ganz klein wenig Angst krank zu werden, ich bin unglaublich begeistert von den Personen, die ich bisher hier getroffen habe und bin extrem dankbar und stolz es auf Französisch durch den Tag gebracht zu haben. Mit den Kindern ist es am einfachsten.
      Lance, lance, lance! Vite! Je veux plus chocolate!

      Ich habe mich in Deutschland geschämt gedacht zu haben, dass es hier anders ist als im Europa, jetzt denke ich mir, dass ich viel mehr hätte mitbringen können. Schreibblöcke, Batterien, Lampen, Kleidung, Kerzen, etc. und für mich viel, viel mehr Mosquitospray und eine weitere Packung Malarone Tabletten.
      Kein Strom, das soll mir mal einer sagen wie das ist. Kein Licht im Dunklen, keine Möglichkeit etwas aufzuladen.

      Josué möchte seine Farm nachhaltig erweitern, bis auf die Kaninchen bin ich hier wirklich sehr begeistert von. Er möchte für 2000€ eine Solaranlage bauen und viel wichtiger (haha) das Geld reicht grad nicht für einen WLAN Router und Fenster.
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    • Mein Himmelbett

      February 21, 2023 in Cameroon ⋅ 🌙 25 °C

      Heute war ich das erste Mal in der Schule. Grüße gehen raus an Joostiboi. Alle hier schütteln die Hände und schnipsen gleichwohl danach. Ich war eine gute deutsche Arbeitskraft, lol, und habe erstmal schön Schülerkarten schriftlich ausgefüllt. Hier sind ab morgen so etwas wie Bundesjugendspiele, nur dass es darum geht am Ende ins nationale Finale zu kommen. Der ganze Vormittag im Sportlehrerraum war nur Administration, Kennenlernen.
      « La vie est simple ici. » Wort zum Sonntag vom Sportlehrer, selber ehemaliger Spieler der kamerunischen Basketballnationalmannschaft. Er war in China und meinte, dort hätten sie vor ihm und seinem Team noch nie Schwarze gesehen. Als ich nach Hause komme rennt Kikay (der jüngste Sohn) erstmal zu mir und drückt mich fest. :)

      Ein bisschen Fehlkommunikation: ich komme erst um 7 heim, hatte nur Reste vom Frühstück und 2 Bananen den ganzen Tag über, wer mich kennt: Wenn ich Hunger habe werde ich zur Diva. Da ich allerdings nicht nur hungrig, sondern am Verhungern war, war ich schlecht gelaunt, schwach und schummrig und deshalb sauer und noch schlechter gelaunt. Nach ner riesigen Portion war’s aber dann auch wieder gut. Morgen muss ich das anders klären…

      Am Abend übe ich zusammen mit Bonheur lesen: Fifi Brindacier macht sich bezahlt. Charles erklärt Mathe und ich bin lost. 6. Klasse… Oh man.

      In der Schule gibt es Disziplinarverfahren mit Schlägen. Warum?! Warum genauso wie in Indien? Es wird mir erklärt, damit ich nicht zu schockiert sein werde.
      Da gibt es übrigens auch keinen Strom. Ich weiß nicht, ob nur in den kleinen Städtchen nicht, oder in ganz Kamerun. Solar wird hier zum Lebensretter, grandiose Sache, ganz ehrlich. Um kurz vor 10 ist die Batterie aufgebraucht, das ist dann wohl der Moment sich die Sterne anzuschauen und zu Bett zu gehen.

      Ich habe einen ganzen Zettel mit Spendenideen voll geschrieben, wenn ich irgendwann mal Internet haben werde, werde ich mich über Mittel informieren. Von einfachen Sachen, wie Badmintonschlägern, Bällen über Matten und Geräte für den Sportunterricht hin zu (wohlgemerkt: gebrauchten) Schulbüchern und einer Halle mit gutem Federboden.
      Achso und am wichtigstem: sauberem, fließenden Wasser, kennt sich jemand mit Filtern, Ideen, Techniken aus? Zur Stromerzeugung ist mir nur noch Wasserkraft eingefallen.

      Sorry für keine bzw. wenig Bilder, ich habe halt überhaupt gar keinen Akku… mein Bewerbungsgespräch werde ich wohl verschieben müssen…
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    • Erster Deutschunterrichtstag

      February 22, 2023 in Cameroon ⋅ ⛅ 35 °C

      Jetzt kann ich’s ja schreiben, damit sich niemand Sorgen hätte machen müssen. Gestern, am 2. Tag, bei meinem Hungeranfall habe ich fast geheult und gedacht, wie soll ich es nun 1 1/2 Monate hier aushalten, kein Wasser, kein Essen, 2 tatsächlich lebensnotwendige Dinge, die mir seltenst so wichtig erschienen, einfach auch, weil ich (bisher) kein eigenes Geld habe.
      Charles ist heute für 2 Tage weggefahren und ich habe schon leichte Verlustängste. Yvette und ich werden langsam warm miteinander, mit Josué kann man sich unglaublich tiefgründig unterhalten, Bonheur ist eine kleine Diva, aber sitzt beim Lesen glücklich auf meinem Schoß.
      Joel und ich kommen auch ganz gut klar, er spricht nur Französisch und Fufu (?), hier eine Seltenheit kein Englisch zu können. Ich glaube ich habe den Unterschied zwischen savoir und connaître jetzt raus.

      Irgendwann nachdem wir uns eine Stunde lang zu siebt die Frisbee zugeworfen haben habe ich etwas realisiert. Ich möchte gar nicht, dass meine Kinder mit Handys, Internet, Computern, Computerspielen, tausendfacher Ausstattung an Plastikscheisse und so weiter aufwachsen. Ich möchte aber auch nicht, dass sie an Malaria sterben können, Polio bekommen oder (davon werde ich morgen berichten, weil ich noch keine neutrale Gemütslage dazu einnehmen konnte) schlechte Bildung erhalten.

      4 Dinge: Zugang zu sauberem Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Hygieneartikel und medizinische Versorgung. Gute Bildung und Zugang zu Elektrizität. Liebe und eine frei wählbare Zukunft.
      Das ist das, was ich mir, wo auch immer, wünsche. Ich wünsche mir glückliche und zufriedene Kinder wie hier, die wissen, wie der Hase läuft. Die sich selbst versorgen können, hilfsbereit, schlau, fleißig und liebevoll sind. Die selbst Beschäftigung finden und nicht von nutzlosen Gegenständen abhängig sind.

      Mein „Ausflug“ hierhin wird men Leben in Deutschland (leider) nicht groß verändern, aber, wenn ich so drüber nachdenke habe ich nichts dadurch verloren, dass ich kein Internet und kein Handy habe. Ich möchte einmal schreiben, dass es mit gut geht. Ich möchte meinen Schülern online mitteilen, dass wir den Unterricht erst im April fortsetzen können. Ich möchte dem Bafögamt antworten, eine wichtige Email schreiben und mich für einen weiteren Unikurs einschreiben. Aber abgesehen davon diesen Text hier auch posten zu wollen ist das eigentlich alles nicht so wichtig, als dass ich mein Handy und WLAN wirklich bräuchte. Es ist convenient. Und nervig.

      Frohen Aschermittwoch!
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    • ein Kampf

      February 23, 2023 in Cameroon ⋅ ⛅ 25 °C

      Danke, Bruderherz, Jan-Philipp, für das Moskitonetz, danke, Mama, für die Fenistilsalbe, danke, lieber Gott, dass du mich vor Malaria beschützen wirst…
      Ich realisiere gerade Sachen. Erstens, französische Verben und wie schön es ist passende Wörter zu finden. Zweitens, warum meine Cousine so viele Schwierigkeiten in Südafrika hatte.
      Ich denke, ihre Familie war schlimm, meine ist toll, aber trotzdem setzen mit die kulturellen Unterschiede zu.
      Pünktlichkeit wird hier klein geschrieben. Genauso, wie sich auf das Erscheinen einer Person zu verlassen. Ich nenne es jetzt schon eine lustige Anekdote: der Deutschlehrer bei dem ich gestern hospitiert habe hat mir relativ vage, aber klar mitgeteilt, dass er freitagsmorgens nicht zur ersten Stunde erscheint. Geschweige denn donnerstags überhaupt, da er da nur 2 Stunden insgesamt hätte. Die Deutschlehrerin von heute hat meiner Meinung nach besser, interaktiver unterrichtet. Aber auch sie wird morgen (gar) nicht erscheinen, weil sie sich so krank fühle, dass sie ins Krankenhaus müsse. Nun gut. 1. Schulwoche von 6 fast rum, das wird interessant.
      Kleine Sideinfo, in den Klassen sitzen seit Corona nur noch 100 Kinder. Davor waren es 150-200. Davon sind aber auch immer nur zwischen 40 und 70 anwesend. Außerdem gibt es Disziplinarmeister. Heute bei meiner Ankunft habe ich mich gewundert warum ca. 50 Kinder in Reihen auf dem Boden knien - jetzt weiß ich, dass ein Stock auch noch heutzutage zum auf den Hintern schlagen verwendet wird.
      « Madame, est-ce que vous avez un mari? », « Je veux toucher ta peau. » und was ich mit meinen Haaren mache? Nix. Die kringeln sich ganz alleine aufgrund der Hitze.
      Aber wenigstens war ich nicht die einzige, die um Geld gebeten wurde, da ist mir mein Lächeln nämlich aus dem Gesicht gefallen, vor allem nachdem ich manchen hier schon Einladungen nach dem tollen, ach so tollen Deutschland schicken soll. Erstens, Visa sollten ohne Einladungen, Diskriminierung und diese hohe Gebühr vergeben werden. Zweitens: Ich kann ja gerne Einladungen schreiben, aber nur für Leute, die ich mag und auch sehen möchte - ist der Gedanke so falsch? Wie eine Einladung zu meinem Geburtstag, da lade ich ja auch nicht wildfremde Leute, zu denen ich keine Verbindung habe, zu ein.

      So, zurück zu meiner Cousine. Ich hatte gerade schon wieder einen Kampf wegen Wasser, weil ich kein eigenes Geld habe, ich habe nun Geld tauschen lassen, was auf Josués Konto überwiesen wurde, was er laut Aussage gestern, gar nicht hat. Hmm. Egal, Schwamm drüber, er kriegt ja sowieso Geld von mir. Ich frage nicht gerne um Geld, ich frage nicht gerne um Dinge, ich glaub das ist das riesige ganze Problem. Jetzt muss ich ihn bitten mir eine bestimmte Summe zu geben, bzw. auch noch um die Simkarte, um ein Lebenszeichen von mir zu geben, bzw. mehrfach um Geld für das Wasser und die Verhandlung, dass ich erstmal immer nur eins kaufe. Das ist keine Bosheit, sondern das ist etwas kulturelles, glaube ich. Es ist Trägheit, es gibt hier nicht unsere Versessenheit aufs Wort und unsere Arbeitsmoral, was einerseits gut, aber andererseits auch sehr ungewohnt und gewöhnungsbedürftig ist.
      Das Problem ist auch mein deutscher Wille. Ich will nicht ausgenutzt werden, ich will selbst machen und ich will frei sein und handeln dürfen. Beispielsweise konnte ich heute und morgen auch mit dem Fahrrad zur Schule und wieder zurück fahren, ein super tolles Gefühl, vor allem, als ich auf dem Rückweg auch noch Kikai hintendrauf transportiert habe. „Das wäre ein Video wert.“ Denn ich soll - und möchte auch - ein Video über meinen Alltag hier machen. Für das hoffentlich steigende Interesse am afrikanischen Kontinent, für Josués Familie, für mich und für EasyGo - EasyCome.
      Und, ich gebe, ohne etwas zu erwarten. Ich habe allerdings heute die Erfahrung machen müssen, dass ich etwas nehme (in diesem Fall Fragen nach der Bedeutung von Worten) und mich danach in der unangenehmen Situation befinde etwas zurückgeben zu MÜSSEN! Aber ganz ehrlich, das hat was mit Charakter und nicht mit Kultur zu tun, mir fallen eine Menge Leute in Deutschland ein, dir mir das gleiche Gefühl vermitteln!!!

      Naja, auf jeden Fall war heute ein Kampf. Ein philosophischer Krieg in der Schule mit einem friedlichen Zusammenschluss und ein Kampf auf Leben und Tod im Hause Damatal. Die Ziege habe ich gemelkt, aber das Kaninchen hat den Abend nicht überlebt. Ich habe gespannt alles mitangesehen und zuletzt auch gegessen. Es war weiß, wie der Schnee und hatte definitiv (berechtigte) Angst. Es wurde gerülpst, gefurzt, geschmatzt.
      Kinder sind schon immer meine Rettung gewesen, wenn alles andere unnahbar schien.
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    • mit Mama telefoniert

      February 24, 2023 in Cameroon ⋅ ☁️ 28 °C

      Nachtrag zu heute (jetzt gerade gestern).
      Ich hatte wenig Lust etwas zu schreiben. Der Tag war super toll, ich wollte einfach nur schlafen. Selbst Deutsch„Unterricht“ gemacht, einen kleinen Sonnengruß beim Radeln eingefangen (tu as besoin des lunettes contre le soleil) und dann bei den Fenassco Sportspielen Fußball, Ringen, Turnen und Armdrücken beobachtet. Ich würde sie mit etwas anderen Bundesjugendspielen vergleichen - mit dem Ziel auf nationaler Ebene anzutreten. Der Junge auf dem Turnvideo hat im letzten Jahr Gold gewonnen. Ohne Matte, ohne Halle, ohne Geräte, Training nur draußen auf dem staubigen, unebenen Feld. Die Frau des Bürgermeisters ist auf ihren hohen Schuhen erstmal beim Ballantritt ausgerutscht.
      Nebenan stieg eine Party, Josué mag offenbar keine Musik, war auch sehr, sehr laut, muss ich zugeben, aber ist nun mal so. Getanzt haben wir nur in der Küche. Papa ne vont pas aimé ça.
      Schnaps, die Küche muss ich auch mal aufnehmen. Eine der Todesursachen hier, giftige Dämpfe aus der Küche oder beim Kochen einatmen, das erwartete Durchschnittsalter liegt offenbar bei 50 Jahren.
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    You might also know this place by the following names:

    Republic of Cameroon, Kamerun, Cameroon, Kameroen, Kamɛrun, ካሜሩን, Camerún, كاميرون, Камерун, Kameruni, ক্যামেরুন, ཀ་མེ་རུན།, Kameroun, Camerun, Y Camerŵn, Kamerun nutome, Καμερούν, Kameruno, کامرون, Kameruun, Cameroun, Cameron, Camarún, કૅમરૂન, Kamaru, קאמרון, कैमरून, Կամերուն, Kamerún, カメルーン共和国, კამერუნი, កាមេរូន, ಕ್ಯಾಮರೋನ್, 카메룬, کامیروون, Cameronia, Kameruuni, Kamɛrune, ຄາເມລູນ, Kamerūnas, Kamerune, Kamerūna, Kamerona, കാമറൂണ്‍, कॅमेरून, ကင်မရွန်း, Khameruni, क्यामेरून, କାମେରୁନ୍, کېمرون, Camarões, केमेरून, Kamerûne, කැමරූන්, Kaameruun, கேமரூன், కెమరూన్, ประเทศแคเมอรูน, Kemaluni, كامېرون, کیمرون, Ca-mơ-run (Cameroon), Kamerunän, Orílẹ́ède Kamerúúnì, 喀麦隆, i-Cameroon

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