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  • Day 472–475

    Neuseeland: Kiwi Christmas

    December 22, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 18 °C

    Freitag, 22. bis Montag, 25. Dezember 2023

    SOMMERBEGINN & WEIHNACHTSVORBEREITUNGEN
    Freitag, 22. Dezember

    Ja, heute ist offizieller Sommerbeginn in Neuseeland. Das merkten wir auch sofort an den 25°C und dem Sonnenschein - ein Traum!

    Nachdem wir alles in Opunake zusammengepackt und unser Geschirr (und ich mich ungeplant auch selbst) mit kalten Meerwasser gewaschen hatten, fuhren wir ohne Plan los. Naja, der Plan war: Ab in den Süden! Wir fuhren weiter den Surf Highway um den Mount Taranaki herum, durch kleine verschlafene Dörfer und an Feldern und Hügeln vorbei (wie meistens hier in Neuseeland) bis zu einem etwas größeren Ort namens Hawera, um den ersten von drei Weihnachtseinkäufen zu machen. Bis wir nämlich alles für unser Festmahl am 24. beisammen hatten, benötige es noch zwei weitere Supermarktbesuche in Whanganui. Noch ist es ein Geheimnis, was es gibt. Bei Maggie holten wir uns zu Mittag dann leckere hausgemachte Pies. Die Kuchen machen wirklich süchtig. Ich habe schon aufgehört mitzuzählen, wie viel ich von denen schon gegessen habe.

    Recht früh kamen wir schon am nächsten Campingplatz in Foxton Beach an, das eineinhalb Stunden nördlich von Wellington an der Küste liegt. Der Campsite Portier (ich weiß echt nicht wie man den Typen nennt, der einen "eincheckt") war ein netter, rumwitzelnder Kiwi. Die Sympathie beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, denn er gab uns den Preis abzüglich des Membership-Rabatts, unter der Bedingung, dass wir es nicht herumerzählen. Er hat nichts von bloggen erwähnt... lalala

    Mirko und ich spazierten am späten Nachmittag durch die scheinbar verlassenen Straßen über einen kleinen süßen Park bis zu dem etwas tristen Strand, an dem sich nur ein paar Hartgesottene in den Wellen aufhielten. Erwähnenswert in Foxton Beach ist der Spielplatz, der eine mega coole Affenrutsche zu bieten hat. Wenigstens war ich im "rutschen" besser als Mirko. Nicht wie beim Schach, das wir nach dem Essen spielten, und ich wiedermal haushoch verlor.

    SCHACH-NACHHILFELEHRER GESUCHT!
    Bei Interesse gerne bei mir melden 🤓

    CAPE PALLISER & DAS ENDE DER WELT
    23. Dezember
    Von Foxton Beach ging es für Mirko und mich weiter Richtung Süden. Unser Ziel war Cape Palliser, die südlichste Spitze der neuseeländischen Nordinsel und der Ort auf der Welt, der am weitesten von Zuhause entfernt ist (zumindest den, den ich ohne Boot erreichen kann ;-). 18.360 Kilometer! Weiter weg von Vorarlberg geht wirklich nicht.

    Wir hielten zwischen dem Ende der Welt (oder dem Anfang?) und Foxton in Eketahuna, um ein bisschen Kunst zu bestaunen und rauszufinden, dass wir wieder in einer Region gelandet waren, die von Kiwis (den Vögeln) besiedelt ist. Die Kiwis (die Menschen) sind da immer ganz stolz drauf. Es gab zwar keine Kiwis zu sehen, dafür eine riesige Kiwi-Figur mit Weihnachtsmütze.

    Ein kleines Stück weiter stoppten wir zufällig beim Pukaha National Wildlife Center und sahen einen Takahe, einen bunten, 60 cm großen, flugunfähigen Vogel, den man vor 80 Jahren schon als ausgestorben quittiert hatte. Nach wenigen Jahren wurden aber doch noch 250 dieser seltenen Tiere gefunden.

    Nach dem Resteessen (mmmh Burger on the Road) fuhren wir die Cape Palliser Road entlang bis zum Leuchtturm. Felswände, Wasser, Urwald und raue Klippen prägen diese Gegend. Vor allem Robben, die man schon aus hundert Metern Entfernung riechen konnte, fühlen sich hier wohl. Wir kamen ganz nah an die Tiere heran, die einfach nur auf ihren Felsen chillten und uns nicht beachteten. Super schöne Tiere, denen ich stundenlang beim rumliegen und rumplanschen zusehen kann.

    263 Stufen führten Mirko und mich schließlich zum Cape Palliser Leuchtturm, dessen Plattform einen unglaublichen Blick über das Kap mit seinen schwarzen Sandstränden bot. Jetzt war ich wirklich am Ende der Welt angekommen (zumindest für eine Österreicherin).

    Unsere Übernachtungsmöglichkeit befand sich in Ngawi, ein kleines Fischerdörfchen direkt an der rauen Westküste. Es schien so, als ob nur Fischer und Camping-Touristen hier landeten, um dem Rauschen des Meeres zuzuhören, mehr gab es hier nämlich nicht. Als es anfing zu regnen, spannten wir die mitgebrachte Plane wie ein Zelt über den Kofferraum, um vor Wind und Wetter geschützt zu sein. Es war sogar richtig gemütlich und wir verbrachten den Abend mit Abendessen, spielten DOG und quatschten unter der bunten Lichterkette. Sogar drei Teelichter auf einem Holzbrett aka den Adventskranz zündeten wir an. Leider flog irgendwann ein riesengroßer Falter direkt in eines der Teelichter, versank im heißen Wachs des Todes und beendete damit unseren gechillten Abend abrupt.

    CHRISTMAS AT THE BONFIRE
    24. Dezember 2023
    Der Morgen des 24. Dezembers begann mit einem Telefonat nach Hause, wo meine Mama und meine Schwester gerade 12 Stunden nach meiner Zeit den Christbaum schmückten und mir von ihren Feiertagsplänen erzählten.
    Danach fuhren Mirko und ich mit weihnachtlicher Background-Musik zu unserem nächsten Campingplatz am Ocean Beach in Wharekauhau.
    Wir stoppten am einzigen Supermarkt weit und breit. Eigentlich nur, um ein paar Vorräte zu besorgen. Wir verbrachten aber so viel Zeit in dem kleinen Laden, der ALLES hatte, dass die Verkäuferin schon fragte, ob wir glaubten, in einem Shopping-Center gelandet zu sein.

    Die Straße nach Ocean Beach war traumhaft. Links der Ozean und rechts die Berge und der Urwald. Was gibt es Schöneres? Als wir das zweite Mal einen Fluss überqueren mussten, fragten wir uns schon langsam, ob wir zu weit gefahren waren, aber nein, der Campingplatz war wirklich am allerletzten Ende der Straße. Es war der perfekte Ort, um Weihnachten zu verbringen.
    Mirko parkte gekonnt das Auto zwischen zwei Bäumen und wir spannten als Erstes unser Zelt ab. Ich hatte eine so richtige Freude an unserem kleinen, bequemen temporären Zuhause.

    Wir spazierten am Nachmittag eine Weile am schwarzen Steinstrand entlang, spielten mit einem freundlichen Hund und sahen den Wellen zu, die die Steine zum Springen brachten und die riesigen Algen aufwirbelten, die sich wie Aale durch die Wellen schlängelten. Die Kiwis sagen, dass es aussieht, wie das Haar einer Meerjungfrau.
    Außerdem hatte mir Mirko Seifenblasen gekauft, die uns bestimmt eine Stunde beschäftigt hielten. Weihnachtlich, oder?
    Es wird aber noch besser: Erst machten wir Popcorn. Danach gab es Käsefondue - ja FONDUE 💛 Das ließ mein Käseherz höher schlagen! Wir hatten tatsächlich den richtigen Käse im Supermarkt bekommen und mit gemeinsamen schweiz-österreichischem Können zauberten wir das perfekte Camping-Fondue - es war richtig lecker. Zum Dessert gab es schließlich einen typisch neuseeländischen Pavlova (Baiser) mit Kiwis.

    Ein gelungener Weihnachtsabend, an dem sogar das Christkind bis nach Neuseeland gekommen war. Mirko bekam ein magnetisches Schachbrett und ich ein Kiwikuscheltier mit "real Kiwi Sound", das ich Artie taufte (Aussprache: [artei], wobei der Schluss wie das Kiwislang-"EY" ausgesprochen wird). Mit Lagerfeuer, Rotwein und Käse lässt es sich einfach gut leben.

    DER BESTE ADVENTSKALENDER DER WELT
    Wie bereits vor ein paar Blogeinträgen erwähnt, hat mir meine Mama einen Adventskalender zukommen lassen. Und es ist mit Abstand der beste, den ich je bekommen habe! Und das ganz ohne Schokolade. Das Beste kommt noch: Es ist ein Dezember-Kalender! Es haben so viele mitgemacht, dass es bis zum 31.12. reicht. 7 more to go 🤩 Danke, an alle die mitgemacht haben 🥰

    "Ich rieche immer wie eine Frühlings...zwiebel."

    🎶 Michael Bublé - Holly Jolly Christmas
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